Arbeiten als Arzt in Griechenland?

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#1
Hallo zusammen!
Ich komme aus Österreich, bin 36 Jahre, habe zwei Kinder und werde in ca. einem Jahr mit meinem Medizinstudium fertig sein.Am liebsten würde ich dann nach Griechenland auswandern (zumindest für ein paar Jahre). Mein Lieblingsziel wäre Kreta, aber im Prinzip bin ich noch für alles offen. Meine Frage ist nun die: Kann ich meinen Turnus in Griechenland machen, wenn ja, unter welchen Voraussetzungen? Ich meine, gibts bei Euch auch so einen Ärzteüberschuß wie hier, muß man erst eine Menge Prüfungen nachmachen oder werden eher Ärzte gesucht? Wie lange dauert der Turnus? Was verdient man da so? Ist es dann möglich eine Praxis zu eröffnen? Wie sieht es mit dem Interesse für Naturmedizin/Homöopathie aus - sind die Griechen demgegenüber aufgeschlossen? Wie gut muß man Griechisch können? Sind die Griechen einer Ausländerin als Arzt gegenüber aufgeschlossen oder beißt man sich da sowieso die Zähne aus? Wo kann man sich erkundigen?
Eine Menge Fragen, ich weiß....aber ich bin für jeden Tipp dankbar. Ich kann mir schon denken, daß es nicht leicht ist, speziell mit 2 schulpflichtigen Kindern, aber ich war so oft in diesem herrlichen Land auf Urlaub, und träume nun seit 20 Jahren davon, mich hier niederzulassen...möchte jetzt mal meine "Fühler" ausstrecken.
Das bringt mich gleich zum nächsten Thema: wie funktioniert das Schulsystem? Und hat jemand Erfahrung mit einem Umzug mit Kindern - speziell die Sprach- und Schriftproblematik betreffend?
Vielen Dank für jede Antwort!!!
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#1
Hallo zusammen!
Ich komme aus Österreich, bin 36 Jahre, habe zwei Kinder und werde in ca. einem Jahr mit meinem Medizinstudium fertig sein.Am liebsten würde ich dann nach Griechenland auswandern (zumindest für ein paar Jahre). Mein Lieblingsziel wäre Kreta, aber im Prinzip bin ich noch für alles offen. Meine Frage ist nun die: Kann ich meinen Turnus in Griechenland machen, wenn ja, unter welchen Voraussetzungen? Ich meine, gibts bei Euch auch so einen Ärzteüberschuß wie hier, muß man erst eine Menge Prüfungen nachmachen oder werden eher Ärzte gesucht? Wie lange dauert der Turnus? Was verdient man da so? Ist es dann möglich eine Praxis zu eröffnen? Wie sieht es mit dem Interesse für Naturmedizin/Homöopathie aus - sind die Griechen demgegenüber aufgeschlossen? Wie gut muß man Griechisch können? Sind die Griechen einer Ausländerin als Arzt gegenüber aufgeschlossen oder beißt man sich da sowieso die Zähne aus? Wo kann man sich erkundigen?
Eine Menge Fragen, ich weiß....aber ich bin für jeden Tipp dankbar. Ich kann mir schon denken, daß es nicht leicht ist, speziell mit 2 schulpflichtigen Kindern, aber ich war so oft in diesem herrlichen Land auf Urlaub, und träume nun seit 20 Jahren davon, mich hier niederzulassen...möchte jetzt mal meine "Fühler" ausstrecken.
Das bringt mich gleich zum nächsten Thema: wie funktioniert das Schulsystem? Und hat jemand Erfahrung mit einem Umzug mit Kindern - speziell die Sprach- und Schriftproblematik betreffend?
Vielen Dank für jede Antwort!!!
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#2
Was Ihr immer alle mit Kreta habt... Smile

> Meine Frage ist nun die: Kann ich meinen Turnus in Griechenland machen, wenn ja, unter welchen Voraussetzungen?

Keine Ahnung, was der "Turnus" ist.

> Ich meine, gibts bei Euch auch so einen Ärzteüberschuß wie hier,

Schlimmer. Ein griechischer Arzt hat im Durchschnitt nur halb so wenige Patienten zu versorgen wie ein deutscher (Oesterreich weiss ich jetzt nicht). Es muss dazu europaeische Statistiken geben, schau mal bei Eurostat nach (google).


> muß man erst eine Menge Prüfungen nachmachen

Ja. Dein Diplom muss erst anerkannt werden, die zustaendige Einrichtung heisst DIKATSA. Wird gerade runderneuert, was bedeutet, dass Du in 6 von 10 Faechern nachgeprueft werden wirst. Im Moment liegt die durchschnittliche Zeit bis zur Anerkennung bei 3 Jahren, soll auf 3 - 6 Monate verkuerzt werden. Das ist *nur* die Anerkennung des Diploms!

Uli macht gerade eine Praxis in Thessaloniki auf, der weiss das sicher noch genauer.


> oder werden eher Ärzte gesucht?

Nein


> Wie lange dauert der Turnus?

Was immer das ist.


> Was verdient man da so?

Ich frag mich, ob das das praktische Jahr ist? Aerzte verdienen mit normaler Arbeit im Krankenhaus eher nichts, weshalb man als Patient ja fuer alles "fakela", also Schwarzgeld in die Kitteltasche wachsen lassen muss. Sonst kriegt selbst ein Krebspatient seine Bestrahlungen erst nach einem Jahr Wartezeit.

> Ist es dann möglich eine Praxis zu eröffnen?

Das sollte Uli wissen...

> Wie sieht es mit dem Interesse für Naturmedizin/Homöopathie aus - sind die Griechen demgegenüber aufgeschlossen?

Nein, wird allgemein als Scharlatanerie angesehen.

> Wie gut muß man Griechisch können?

So gut, wie jeder Arzt in D oder Oe deutsch koennen sollte, wenn er deutschsprachige Patienten behandeln will Smile


> Sind die Griechen einer Ausländerin als Arzt gegenüber aufgeschlossen oder beißt man sich da sowieso die Zähne aus?

Wenn man die Sprache nicht spricht, wird man eh nix zu beissen haben. Und wird sich auf Auslaender konzentrieren muessen. Wenn Du in alternative Heilverfahren einsteigen willst, wird Deine Clientel eh aus Auslaendern bestehen.


> Wo kann man sich erkundigen?

Das weiss Uli Smile

In Deutschland kann man sicher auch ueber die Akademiker-Beratung des Arbeitsamtes (Arbeitsagentur) mehr erfahren, in Nuernberg gibt's sogar Auswander-Beratungen. Wie das mit Oesterreich steht, weiss ich nicht. Und dann wuerde ich auch bei der Aerztekammer nachfragen und bei der griech. Botschaft.

> aber ich war so oft in diesem herrlichen Land auf Urlaub, und träume nun seit 20 Jahren davon, mich hier niederzulassen...möchte jetzt mal meine "Fühler" ausstrecken.

Na, denn man to.

> Das bringt mich gleich zum nächsten Thema: wie funktioniert das Schulsystem? Und hat jemand Erfahrung mit einem Umzug mit Kindern - speziell die Sprach- und Schriftproblematik betreffend?

Benutz mal die forenuebergreifende Suchfunktion, ueber das Schulsystem haben wir schon oft gesprochen.

Gruss, Carmen
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#2
Was Ihr immer alle mit Kreta habt... Smile

> Meine Frage ist nun die: Kann ich meinen Turnus in Griechenland machen, wenn ja, unter welchen Voraussetzungen?

Keine Ahnung, was der "Turnus" ist.

> Ich meine, gibts bei Euch auch so einen Ärzteüberschuß wie hier,

Schlimmer. Ein griechischer Arzt hat im Durchschnitt nur halb so wenige Patienten zu versorgen wie ein deutscher (Oesterreich weiss ich jetzt nicht). Es muss dazu europaeische Statistiken geben, schau mal bei Eurostat nach (google).


> muß man erst eine Menge Prüfungen nachmachen

Ja. Dein Diplom muss erst anerkannt werden, die zustaendige Einrichtung heisst DIKATSA. Wird gerade runderneuert, was bedeutet, dass Du in 6 von 10 Faechern nachgeprueft werden wirst. Im Moment liegt die durchschnittliche Zeit bis zur Anerkennung bei 3 Jahren, soll auf 3 - 6 Monate verkuerzt werden. Das ist *nur* die Anerkennung des Diploms!

Uli macht gerade eine Praxis in Thessaloniki auf, der weiss das sicher noch genauer.


> oder werden eher Ärzte gesucht?

Nein


> Wie lange dauert der Turnus?

Was immer das ist.


> Was verdient man da so?

Ich frag mich, ob das das praktische Jahr ist? Aerzte verdienen mit normaler Arbeit im Krankenhaus eher nichts, weshalb man als Patient ja fuer alles "fakela", also Schwarzgeld in die Kitteltasche wachsen lassen muss. Sonst kriegt selbst ein Krebspatient seine Bestrahlungen erst nach einem Jahr Wartezeit.

> Ist es dann möglich eine Praxis zu eröffnen?

Das sollte Uli wissen...

> Wie sieht es mit dem Interesse für Naturmedizin/Homöopathie aus - sind die Griechen demgegenüber aufgeschlossen?

Nein, wird allgemein als Scharlatanerie angesehen.

> Wie gut muß man Griechisch können?

So gut, wie jeder Arzt in D oder Oe deutsch koennen sollte, wenn er deutschsprachige Patienten behandeln will Smile


> Sind die Griechen einer Ausländerin als Arzt gegenüber aufgeschlossen oder beißt man sich da sowieso die Zähne aus?

Wenn man die Sprache nicht spricht, wird man eh nix zu beissen haben. Und wird sich auf Auslaender konzentrieren muessen. Wenn Du in alternative Heilverfahren einsteigen willst, wird Deine Clientel eh aus Auslaendern bestehen.


> Wo kann man sich erkundigen?

Das weiss Uli Smile

In Deutschland kann man sicher auch ueber die Akademiker-Beratung des Arbeitsamtes (Arbeitsagentur) mehr erfahren, in Nuernberg gibt's sogar Auswander-Beratungen. Wie das mit Oesterreich steht, weiss ich nicht. Und dann wuerde ich auch bei der Aerztekammer nachfragen und bei der griech. Botschaft.

> aber ich war so oft in diesem herrlichen Land auf Urlaub, und träume nun seit 20 Jahren davon, mich hier niederzulassen...möchte jetzt mal meine "Fühler" ausstrecken.

Na, denn man to.

> Das bringt mich gleich zum nächsten Thema: wie funktioniert das Schulsystem? Und hat jemand Erfahrung mit einem Umzug mit Kindern - speziell die Sprach- und Schriftproblematik betreffend?

Benutz mal die forenuebergreifende Suchfunktion, ueber das Schulsystem haben wir schon oft gesprochen.

Gruss, Carmen
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#3
Schade, mir ist eben so richtig das System abgestuertzt, nachdem ich sooo viele Zahlen aus dem National Statistic Service herausgesogen hatte...

Anyway, in etwa ist es so, dass Kreta 600.000 Einwohner hat und davon rd. 1.900 Aerzte. Es kommen auf einen Arzt ganze 316 Patienten.

In wieweit die Chancen fuer einen Arzt, der die die landessprache nicht beherrscht, gross genug sind, mit seinem Beruf sein taeglich Brot zu verdienen, mag sich jeder selbst ausrechnen.

Eine weitere Tabelle, die ich rausgesucht hatte, stellte die Zahl der alleinerziehenden Muetter dar, allerdings nur auf landesweitem Niveau (Census 2001). Demzufolge sind 3,7% aller Frauen alleinerziehend mit mindestens einem Kind unter 19 Jahren.

Die allermeisten von ihnen leben in Athen, und auch hier sind sie quasi nicht vorhanden.

Jede alleinerziehende, die meint, ihr Leben durch einen Umzug nach Griechenland und womoeglich ausserhalb Athens deutlich zu verbessern, sollte sich mal genau ueberlegen, weshalb es so wenige Alleinerziehende in GR gibt?

Ich weiss, wovon ich rede, ich bin auch alleinerziehend. Und von den 3,7% Frauen in derselben Situation kenne ich 3 weitere sehr gut. Wenn man in D schon wesentlich tougher sein musste, um zu ueberleben, muss man in GR ein unerschuetterliches Nervenkostuem und seeeeeeeehr viel Durchsetzungskraft mitbringen.

Von fehlenden Kindergaerten, Sportvereinen etc mal ganz abgesehen, ist das Alleinerziehen in GR darueberhinaus extrem teuer.

Mir will einfach nicht in den Kopf, wieso so viele Alleinerziehende meinen, in der griechischen Pampa geht es ihnen viel besser als Griechinnen und so viel besser als in D oder Oe, wo sie beinahe rundumversorgt werden und unendliche Vorteile haben. In GR ist es ein *Nachteil*, alleinerziehend zu sein.

Gruss, Carmen
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#3
Schade, mir ist eben so richtig das System abgestuertzt, nachdem ich sooo viele Zahlen aus dem National Statistic Service herausgesogen hatte...

Anyway, in etwa ist es so, dass Kreta 600.000 Einwohner hat und davon rd. 1.900 Aerzte. Es kommen auf einen Arzt ganze 316 Patienten.

In wieweit die Chancen fuer einen Arzt, der die die landessprache nicht beherrscht, gross genug sind, mit seinem Beruf sein taeglich Brot zu verdienen, mag sich jeder selbst ausrechnen.

Eine weitere Tabelle, die ich rausgesucht hatte, stellte die Zahl der alleinerziehenden Muetter dar, allerdings nur auf landesweitem Niveau (Census 2001). Demzufolge sind 3,7% aller Frauen alleinerziehend mit mindestens einem Kind unter 19 Jahren.

Die allermeisten von ihnen leben in Athen, und auch hier sind sie quasi nicht vorhanden.

Jede alleinerziehende, die meint, ihr Leben durch einen Umzug nach Griechenland und womoeglich ausserhalb Athens deutlich zu verbessern, sollte sich mal genau ueberlegen, weshalb es so wenige Alleinerziehende in GR gibt?

Ich weiss, wovon ich rede, ich bin auch alleinerziehend. Und von den 3,7% Frauen in derselben Situation kenne ich 3 weitere sehr gut. Wenn man in D schon wesentlich tougher sein musste, um zu ueberleben, muss man in GR ein unerschuetterliches Nervenkostuem und seeeeeeeehr viel Durchsetzungskraft mitbringen.

Von fehlenden Kindergaerten, Sportvereinen etc mal ganz abgesehen, ist das Alleinerziehen in GR darueberhinaus extrem teuer.

Mir will einfach nicht in den Kopf, wieso so viele Alleinerziehende meinen, in der griechischen Pampa geht es ihnen viel besser als Griechinnen und so viel besser als in D oder Oe, wo sie beinahe rundumversorgt werden und unendliche Vorteile haben. In GR ist es ein *Nachteil*, alleinerziehend zu sein.

Gruss, Carmen
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#4
hi.
wow,zwei ärtzte pro tag,aber kreta und thessaloniki iss zu weit für mich.
wie wär´s mit zakynthos?
gruß,
stefan
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#4
hi.
wow,zwei ärtzte pro tag,aber kreta und thessaloniki iss zu weit für mich.
wie wär´s mit zakynthos?
gruß,
stefan
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#5
Also ich habe ja die Prozedur der Anerkennung erst hinter mich gebracht. ALso ganz so schlimme Erfahrungen habe ich dabei nicht gemacht. Sicherlich, vieles verlief eher schleppend (bevor manche sich aus ihrem Stuhl erheben und eine Akte aus dem Schrank besorgen, scicken sie dich lieber in ein anderes AMt). Aber insgesamt ging die ANerkennung der Approbation ohne größere Probleme und ohne Prüfung vonstatten. Wenn Du dann die griechische Approbation hast kommt die Frage der Facharztweiterbildung. Die habe ich in Deutschland absolviert, da es hier in Griechenland "Warte"Listen für die Weiterbildungsfächer gibt. JE nach WUnschkrankenhaus, Wunschort kann die Wartezeit mehrere Jahre betragen. In dieser Zeit hast Du den Facharzt in Österreich schon längst im Sack. An kleineren Krankenhäusern kommt man schon früher dran, aber da sind die Weiterbildungsmöglichkeiten sehr bescheiden.
ALso, ich habe auch davon geträumt früher schon nach GRiechenland zu kommen (zur Zeit des MEdizinstudiums, zur Zeit der Facharztweiterbildung) aber erst jetzt mit ABschluß der FA-Weiterbildung haben wir den Schritt gewagt. Ich glaube früher wäre der Frust zu groß gewesen.
Alles Gute, Udo
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#5
Also ich habe ja die Prozedur der Anerkennung erst hinter mich gebracht. ALso ganz so schlimme Erfahrungen habe ich dabei nicht gemacht. Sicherlich, vieles verlief eher schleppend (bevor manche sich aus ihrem Stuhl erheben und eine Akte aus dem Schrank besorgen, scicken sie dich lieber in ein anderes AMt). Aber insgesamt ging die ANerkennung der Approbation ohne größere Probleme und ohne Prüfung vonstatten. Wenn Du dann die griechische Approbation hast kommt die Frage der Facharztweiterbildung. Die habe ich in Deutschland absolviert, da es hier in Griechenland "Warte"Listen für die Weiterbildungsfächer gibt. JE nach WUnschkrankenhaus, Wunschort kann die Wartezeit mehrere Jahre betragen. In dieser Zeit hast Du den Facharzt in Österreich schon längst im Sack. An kleineren Krankenhäusern kommt man schon früher dran, aber da sind die Weiterbildungsmöglichkeiten sehr bescheiden.
ALso, ich habe auch davon geträumt früher schon nach GRiechenland zu kommen (zur Zeit des MEdizinstudiums, zur Zeit der Facharztweiterbildung) aber erst jetzt mit ABschluß der FA-Weiterbildung haben wir den Schritt gewagt. Ich glaube früher wäre der Frust zu groß gewesen.
Alles Gute, Udo
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#6
Hi Udo,

hab Dich voher Uli genannt, sorrysorry!!!

Gut zu wissen, dass die Anerkennung auch ohne viel trara ablaufen kann - war das in Saloniki oder Athen?

Diese vormals schon erwaehnte Untersuchung, die das Bildungsministerium eingeleitet hatte, ist ebenfalls zu dem Schluss gekommen, dass es nicht erkennbar ist, wie schnell und mit welchen Vorgaben die Anerkennung auslaendischer Abschluesse vonstatten geht. deshalb wird DIKATSA in dieser Form ja auch aufgeloest und etwas ganz neues installiert werden.

Eine Freundin von mir hat in Thessaloniki Zahnmedizin studiert und trotzdem ueber ein Jahr bis zur IKA-Anerkennung gebraucht - hast Du das auch schneller hinbekommen?

Gruss, Carmen
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#6
Hi Udo,

hab Dich voher Uli genannt, sorrysorry!!!

Gut zu wissen, dass die Anerkennung auch ohne viel trara ablaufen kann - war das in Saloniki oder Athen?

Diese vormals schon erwaehnte Untersuchung, die das Bildungsministerium eingeleitet hatte, ist ebenfalls zu dem Schluss gekommen, dass es nicht erkennbar ist, wie schnell und mit welchen Vorgaben die Anerkennung auslaendischer Abschluesse vonstatten geht. deshalb wird DIKATSA in dieser Form ja auch aufgeloest und etwas ganz neues installiert werden.

Eine Freundin von mir hat in Thessaloniki Zahnmedizin studiert und trotzdem ueber ein Jahr bis zur IKA-Anerkennung gebraucht - hast Du das auch schneller hinbekommen?

Gruss, Carmen
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#7
Liebe Carmen!
Danke für Deine Antwort. Dass man es als Frau mit Kindern in Griechenland nicht so leicht hat, dacht ich mir schon. Wird man da "schief angeschaut", wie das bei uns am Land auch noch so üblich ist? Das Organisatorische an sich macht mir weniger Sorgen, bis es so weit ist dass ich tatsächlich auswandern kann werden wohl noch ein paar Jährchen vergehen und dann sind die Kinder eh schon groß... Werde es wohl doch besser so machen wie Udo meint - erst noch in Österreich die Ausbildung zum (in meinem Falle) praktischen Arzt und dann erst nach Griechenland. Was ich nur nicht ganz verstehe - wenns so viele Ärzte bei Euch gibt, warum liest man dann immer die Schauergeschichten über das griechische System? Theoretisch müßte die Bevölkerung doch froh sein, wenn sich ein engagierter Arzt niederläßt, den man nicht erst "schmieren" muss und der mitteleuropäische Qualitätsstandards bietet und den dann im Krankheitsfalle aufsuchen kann oder irre ich mich da?
Außerdem glaube ich durchaus nicht, dass in Griechenland alles besser ist....es ist halt nur sehr schön hier, und außerdem hasse ich die Kälte in Ö, 6-7 Monate im Jahr. Ich möchte einfach nur gerne auch ein bißchen leben (von mir aus einfach, damit habe ich kein Problem) und nicht nur Tag und Nacht dem Geld nachhecheln müssen, wie das bei uns so üblich ist. Ich weiß, gerade die Jobs und die Bezahlung betreffend ist es bei Euch generell nicht so rosig, aber ich wollte mich eben erkundigen, ob die Arbeit als Arzt nicht doch genug abwirft um leben zu können? Und selbst wenn man in Griechenland genauso viel schuften muss wie bei uns, dann wenigstens im (relativ) Warmen und in der Nähe des Meeres!
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#7
Liebe Carmen!
Danke für Deine Antwort. Dass man es als Frau mit Kindern in Griechenland nicht so leicht hat, dacht ich mir schon. Wird man da "schief angeschaut", wie das bei uns am Land auch noch so üblich ist? Das Organisatorische an sich macht mir weniger Sorgen, bis es so weit ist dass ich tatsächlich auswandern kann werden wohl noch ein paar Jährchen vergehen und dann sind die Kinder eh schon groß... Werde es wohl doch besser so machen wie Udo meint - erst noch in Österreich die Ausbildung zum (in meinem Falle) praktischen Arzt und dann erst nach Griechenland. Was ich nur nicht ganz verstehe - wenns so viele Ärzte bei Euch gibt, warum liest man dann immer die Schauergeschichten über das griechische System? Theoretisch müßte die Bevölkerung doch froh sein, wenn sich ein engagierter Arzt niederläßt, den man nicht erst "schmieren" muss und der mitteleuropäische Qualitätsstandards bietet und den dann im Krankheitsfalle aufsuchen kann oder irre ich mich da?
Außerdem glaube ich durchaus nicht, dass in Griechenland alles besser ist....es ist halt nur sehr schön hier, und außerdem hasse ich die Kälte in Ö, 6-7 Monate im Jahr. Ich möchte einfach nur gerne auch ein bißchen leben (von mir aus einfach, damit habe ich kein Problem) und nicht nur Tag und Nacht dem Geld nachhecheln müssen, wie das bei uns so üblich ist. Ich weiß, gerade die Jobs und die Bezahlung betreffend ist es bei Euch generell nicht so rosig, aber ich wollte mich eben erkundigen, ob die Arbeit als Arzt nicht doch genug abwirft um leben zu können? Und selbst wenn man in Griechenland genauso viel schuften muss wie bei uns, dann wenigstens im (relativ) Warmen und in der Nähe des Meeres!
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#8
Lieber Udo,
danke für die Tipps! Ist es wirklich so schlimm wie Carmen meint, dass tatsächlich auf jeden Arzt nur ca. 300 Patienten kommen? Du wirst Dich doch sicher erkundigt haben, wie die Chancen und Verdienstmöglichkeiten stehen, bevor Du den Schritt hierher gewagt hast, oder? Arbeitest Du als "Privatarzt"? "Kassenstellen" wirds für Ausländer wohl nicht so ohne weiteres geben, nehme ich an? Ich bin eben erst am Anfang meiner Erkundigungen, darum entschuldige bitte die vielen Fragen....
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#8
Lieber Udo,
danke für die Tipps! Ist es wirklich so schlimm wie Carmen meint, dass tatsächlich auf jeden Arzt nur ca. 300 Patienten kommen? Du wirst Dich doch sicher erkundigt haben, wie die Chancen und Verdienstmöglichkeiten stehen, bevor Du den Schritt hierher gewagt hast, oder? Arbeitest Du als "Privatarzt"? "Kassenstellen" wirds für Ausländer wohl nicht so ohne weiteres geben, nehme ich an? Ich bin eben erst am Anfang meiner Erkundigungen, darum entschuldige bitte die vielen Fragen....
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#9
Hi Stefan!
Zakynthos ist ja auch voll schön - wie ist es denn bei Euch so, und überhaupt im Winter?
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#9
Hi Stefan!
Zakynthos ist ja auch voll schön - wie ist es denn bei Euch so, und überhaupt im Winter?
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#10
Alexandra Hutsteiner schrieb:

> und nicht nur Tag und Nacht dem Geld nachhecheln müssen, wie das bei uns so üblich ist.

Liebe Alexandra, sei versichert, dass du hier noch mehr dem Geld hinterher hecheln wirst!
Gruss - und vielleicht suchst du dir besser ein warmes Land, das gleichzeitig mitteleuropaeische Lebensbedingungen bietet. Denn das scheinen ja die meisten der Auswanderungswuetigen zu suchen ... oder taeusche im mich da???
Gabriela
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#10
Alexandra Hutsteiner schrieb:

> und nicht nur Tag und Nacht dem Geld nachhecheln müssen, wie das bei uns so üblich ist.

Liebe Alexandra, sei versichert, dass du hier noch mehr dem Geld hinterher hecheln wirst!
Gruss - und vielleicht suchst du dir besser ein warmes Land, das gleichzeitig mitteleuropaeische Lebensbedingungen bietet. Denn das scheinen ja die meisten der Auswanderungswuetigen zu suchen ... oder taeusche im mich da???
Gabriela
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#11
gruess dich..
nun ,im moment ist winter..brrr,so um die 6 grad.
aber sonst,klasse hier.
morgen fliegt die freundin fuer ne woche nach germany,da weiss sie dann wieder was RICHTIG kalt ist..
gruss,
stefan
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#11
gruess dich..
nun ,im moment ist winter..brrr,so um die 6 grad.
aber sonst,klasse hier.
morgen fliegt die freundin fuer ne woche nach germany,da weiss sie dann wieder was RICHTIG kalt ist..
gruss,
stefan
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#12
Alexandra Hutsteiner schrieb:
> ...
> Was ich nur nicht ganz verstehe - wenns so viele Ärzte bei Euch gibt, warum liest man dann immer die Schauergeschichten über das griechische System? Theoretisch müßte die Bevölkerung doch froh sein, wenn sich ein engagierter Arzt niederläßt, den man nicht erst "schmieren" muss und der mitteleuropäische Qualitätsstandards bietet und den dann im Krankheitsfalle aufsuchen kann oder irre ich mich da?

Hi !

Ja !
In meinen Augen ist das ein gravierender Irrtum Wink
Vom logischen Ansatz her durchaus richtig - aber in der Praxis ... sieht´s in GR anders aus - nicht alles (wenn überhaupt irgendwas) ist nach "unseren" Massstäben logisch bzw. nachvollziehbar Wink


Gruß Uli
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#12
Alexandra Hutsteiner schrieb:
> ...
> Was ich nur nicht ganz verstehe - wenns so viele Ärzte bei Euch gibt, warum liest man dann immer die Schauergeschichten über das griechische System? Theoretisch müßte die Bevölkerung doch froh sein, wenn sich ein engagierter Arzt niederläßt, den man nicht erst "schmieren" muss und der mitteleuropäische Qualitätsstandards bietet und den dann im Krankheitsfalle aufsuchen kann oder irre ich mich da?

Hi !

Ja !
In meinen Augen ist das ein gravierender Irrtum Wink
Vom logischen Ansatz her durchaus richtig - aber in der Praxis ... sieht´s in GR anders aus - nicht alles (wenn überhaupt irgendwas) ist nach "unseren" Massstäben logisch bzw. nachvollziehbar Wink


Gruß Uli
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#13
Hallo Alexandra,
die Zahlen scheinen zu stimmen (vom Gefühl her), wobei man sehr zwischen Stadt und Land unterscheiden muss. In der Stadt befindet sich fast in jedem Haus mindestens ein Arzt und ein Rechtsanwalt. AUf dem Land sieht das wieder anders aus, wobei hier sicherlich von Vorteil ist, wenn man familiäre Banden hat, dann gilt man nicht mehr ganz als so fremd und die BErührungsängste sind kleiner. Sprache ist die Voraussetzung schlechthin. Jetzt hört sich Land sehr abschreckend an, aber das was für uns ein Vorort ist (in meinem Fall 20 km vor Saloniki) ist für viele Griechen schon Einöde und weniger attraktiv, was ich nicht verstehen kann. Das schlägt sich auch gleich auf die Ärztedichte nieder (hier kommen auf 15000 Einwohner 3 Internisten). Was Inseln oder Touristengebiete betrifft, kann ich dir nichts sagen, da habe ich keine Erfahrung.
Was die Möglichkeiten einer Anstellung betrifft, so kann man an Krankenhäusern, in Ärztehäusern von KRankenkassen arbeiten, es gibt Versicherungen, die in Städten so was wie ärztliche Notfalldienste anbieten. Leider läuft hier aber vieles nur über Beziehungen. Man kann sich zwar bewerben, aber diese Papiere versumpfen in irgendeinem Stapel. Anders sieht es , wie ich gestern angedeutet habe bei Weiterbildungsstellen aus, wo man sich nicht bewerben kann, da gibt es dies Wartelisten. Eine Möglichkeit wäre also: 1. Anerkennung der österreichischen Approbation und dann 2. Eintrag in den Listen. In der Zwischenzeit Weiterbildung in Österreich beginnen und schauen was passiert.
Sich als Facharzt niederzulassen ist formal kein Problem (bis auf die oben angesprochenen PRobleme der Ärztedichte). Alles weitere kann ich dir noch nicht beríchten, da ich auch erst am Anfang stehe. Man wird sehen.

Halt die Ohren steif
Udo
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#13
Hallo Alexandra,
die Zahlen scheinen zu stimmen (vom Gefühl her), wobei man sehr zwischen Stadt und Land unterscheiden muss. In der Stadt befindet sich fast in jedem Haus mindestens ein Arzt und ein Rechtsanwalt. AUf dem Land sieht das wieder anders aus, wobei hier sicherlich von Vorteil ist, wenn man familiäre Banden hat, dann gilt man nicht mehr ganz als so fremd und die BErührungsängste sind kleiner. Sprache ist die Voraussetzung schlechthin. Jetzt hört sich Land sehr abschreckend an, aber das was für uns ein Vorort ist (in meinem Fall 20 km vor Saloniki) ist für viele Griechen schon Einöde und weniger attraktiv, was ich nicht verstehen kann. Das schlägt sich auch gleich auf die Ärztedichte nieder (hier kommen auf 15000 Einwohner 3 Internisten). Was Inseln oder Touristengebiete betrifft, kann ich dir nichts sagen, da habe ich keine Erfahrung.
Was die Möglichkeiten einer Anstellung betrifft, so kann man an Krankenhäusern, in Ärztehäusern von KRankenkassen arbeiten, es gibt Versicherungen, die in Städten so was wie ärztliche Notfalldienste anbieten. Leider läuft hier aber vieles nur über Beziehungen. Man kann sich zwar bewerben, aber diese Papiere versumpfen in irgendeinem Stapel. Anders sieht es , wie ich gestern angedeutet habe bei Weiterbildungsstellen aus, wo man sich nicht bewerben kann, da gibt es dies Wartelisten. Eine Möglichkeit wäre also: 1. Anerkennung der österreichischen Approbation und dann 2. Eintrag in den Listen. In der Zwischenzeit Weiterbildung in Österreich beginnen und schauen was passiert.
Sich als Facharzt niederzulassen ist formal kein Problem (bis auf die oben angesprochenen PRobleme der Ärztedichte). Alles weitere kann ich dir noch nicht beríchten, da ich auch erst am Anfang stehe. Man wird sehen.

Halt die Ohren steif
Udo
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#14
Hallo Alexandra,

Gabriela und Udo haben ja schon zu Einzelaspekten geantwortet. Ich kann nur ueber Athen reden und dort hechelt man tatsaechlich dem Geld hinterher: die Lebenshaltungskosten sind genauso hoch, wenn nicht hoeher als in D, die Gehaelter aber deutlich niedriger.

Wenn *mich* jemand fragt, weshalb ich dann nicht nach D zurueckgehe - wo dieser Aspekt des Lebens tatsaechlich viel leichter ist, dann ist mein Argument auch immer das bessere Wetter und die Strandnaehe.

Wenn Du Deinen Plan gut informiert und zielstrebig (und ohne Flausen im Kopf) angehst, kannst Du mit einer guten Ausbildung auf jeden Fall ein Bein auf den Boden kriegen. Sieh deshalb zu, dass Du auch die Sprache lernst, ohne Sprachkenntnisse bist Du verloren.

Ob Alleinerziehende schief angeschaut werden? Das ist wohl nicht das Hauptproblem. Man ist eher der Meinung, eine Alleinerziehende kann hier nicht ueberleben. Aus diesem Grunde wollte mir sogar der zustaendige Beamte die Aufenthaltserlaubnis verweigern Smile

In Athen ist es weniger ein Stigma, alleinerziehend zu sein, sondern eine Geld- und Zeitfrage. Von einem Gehalt allein kann man hier nur schwer ueberleben, weshalb ja fast alle in Grossfamilien leben - zumindest aber bei den Eltern, bis man heiratet. Und selbst dann leben die Eltern und Kinder oft zusammen. Eine Alleinerziehende kann aber keine 2 Gehaelter produzieren, wie auch?

Dann sind Kinder richtig teuer. Entweder, man schickt sie auf eine Privatschule oder gibt das gleiche Geld fuer Frontistiria aus. Staatliche Kindergaerten sind fast nicht vorhanden und wenn, dann Verwahranstalten - private Kindergaerten ebenfalls selten und grottenteuer. Also muss man (so ist's ueblich) eine Betreuung einstellen. Schulbusse und Schulmaterialien nicht vergessen...

Das sind also schon mal nur fuer Schule und Betreuung schlappe 1000 Euro (moegen auch 800 sein). Im Monat!

Kinderkleidung ist wahnwitzig teuer, ebenso Spielzeug, wie auch jedes Freizeitvergnuegen (Kinokarte inzwischen 8.40 Euro!)

Arbeitet man selbstaendig, kommt die Pflichtkrankenversicherung hinzu, die bei rund 170 Euro anfaengt und jeden Monat etwas teurer wird. Natuerlich braucht man ein Auto, sonst sind Einkaeufe etc. nicht zu bewaeltigen.

Wie gesagt, zumindest in Athen wird man nicht schief angeschaut, aber jeder hat diese Zahlen im Hinterkopf und weiss, dass es meistens die Alleinerziehende ist, die an der Armutsgrenze rumkrebst.

Was auch, wenn sie ihren Job verliert? Hier herrscht hire-and-fire-Mentalitaet. Die offizielle Durchschnittsarbeitszeit in GR liegt bei 48 Stunden (plus Fahrwege!!!!) Eine Alleinerziehende ist oft gehandicapt: da sind Kinder krank, haben Probleme, sie muss zum monatlichen Elterngespraech, sie muss sich um dieses und jenes und das andere kuemmern und ist nicht so flexibel einsetzbar wie jemand, der eben unabhaengiger ist. Die alleinerziehende ist nicht wie in D sozial geschuetzt, sondern im Gegenteil, staendig auf der Abschussliste.

Und wenn sie ihren Job verliert, gibt es hoechstens 300 Euro Arbeitslosenhilfe und keine Sozialhilfe.

*Das* sind die wirklichen Probleme, sie sind ganz handfest und real. Und haben nichts mit irgendwelchen "Schiefanguckereien" zu tun. Als Alleinerziehende in GR zu leben heisst, staendig auf den Rand des Vulkans zu tanzen. Und entweder aus Ueberforderung und Erscoepfung zusammenzubrechen oder ganz einfach in Armut unterzugehen.

Nicht angesprochen habe ich alle moeglichen rein organisatorischen Probleme, denen man in GR dauernd ausgesetzt ist und fuer die man Sprachkenntnisse braucht. Eine Alleinerziehende ohne Sprachkenntnisse bringt sich in eine fatale Situation, sie ist naemlich ueber alle oben genannten Schcwierigkeiten hinaus, total hilflos und braucht staendig jemanden, der ihr beisteht - zumindest einen bezahlten Uebersetzer. Oder Behoerden-Go-For. Es ist absoluter Selbstmord, das zu ignorieren.

Man kann das alles schaffen, natuerlich kann man das. Man kann immer alles schaffen, was man will. Nur dazu muss man das erstmal wollen, aus tiefstem Herzen. Und deshalb sagte ich vorher: wer in D schon ueberfordert ist, der geht in GR garantiert unter.

Denn neben allen erwaehnten ganz praktischen Dingen muss man sich schnellstmoeglichst ein Network aufbauen, dazu muss man halt positiv sein Smile Hier hat jeder genug eigene Probleme, keiner bindet sich freiwillig auch noch die Probleme anderer ans Bein, der vor lauter Traeumerei mit offenen Augen ins Messer gerannt ist.

Tja, wir sagen es ja immer wieder: Es moege keiner nach GR auswandern, der nicht einen sicheren Arbeitsvertrag in der Tasche hat oder das Geld, mindestens (!) 1 Jahr zu ueberleben. Sprachkenntnisse sollte man sich moeglichst vorher schon aneignen, damit wenigstens an der Front den Ruecken frei hat.

Uebrigens: ich uebertreibe *nicht*. Und "schaffen" kann das jede/r - aber sie/er muss eine gehoerige Portion Kraft, Durchhaltevermoegen und den festen Willen mitbringen, sich gegen alle Widerstaende ein angenehmes Leben mit Strandzugang aufzubauen.

Gruss, Carmen

Strandurlaube in GR finde ich auch immer wieder schoen, sie haben bloss absolut nichts mit der griechischen Wirklichkeit zu tun, glaub's mir Smile

Gruss, Carmen
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#14
Hallo Alexandra,

Gabriela und Udo haben ja schon zu Einzelaspekten geantwortet. Ich kann nur ueber Athen reden und dort hechelt man tatsaechlich dem Geld hinterher: die Lebenshaltungskosten sind genauso hoch, wenn nicht hoeher als in D, die Gehaelter aber deutlich niedriger.

Wenn *mich* jemand fragt, weshalb ich dann nicht nach D zurueckgehe - wo dieser Aspekt des Lebens tatsaechlich viel leichter ist, dann ist mein Argument auch immer das bessere Wetter und die Strandnaehe.

Wenn Du Deinen Plan gut informiert und zielstrebig (und ohne Flausen im Kopf) angehst, kannst Du mit einer guten Ausbildung auf jeden Fall ein Bein auf den Boden kriegen. Sieh deshalb zu, dass Du auch die Sprache lernst, ohne Sprachkenntnisse bist Du verloren.

Ob Alleinerziehende schief angeschaut werden? Das ist wohl nicht das Hauptproblem. Man ist eher der Meinung, eine Alleinerziehende kann hier nicht ueberleben. Aus diesem Grunde wollte mir sogar der zustaendige Beamte die Aufenthaltserlaubnis verweigern Smile

In Athen ist es weniger ein Stigma, alleinerziehend zu sein, sondern eine Geld- und Zeitfrage. Von einem Gehalt allein kann man hier nur schwer ueberleben, weshalb ja fast alle in Grossfamilien leben - zumindest aber bei den Eltern, bis man heiratet. Und selbst dann leben die Eltern und Kinder oft zusammen. Eine Alleinerziehende kann aber keine 2 Gehaelter produzieren, wie auch?

Dann sind Kinder richtig teuer. Entweder, man schickt sie auf eine Privatschule oder gibt das gleiche Geld fuer Frontistiria aus. Staatliche Kindergaerten sind fast nicht vorhanden und wenn, dann Verwahranstalten - private Kindergaerten ebenfalls selten und grottenteuer. Also muss man (so ist's ueblich) eine Betreuung einstellen. Schulbusse und Schulmaterialien nicht vergessen...

Das sind also schon mal nur fuer Schule und Betreuung schlappe 1000 Euro (moegen auch 800 sein). Im Monat!

Kinderkleidung ist wahnwitzig teuer, ebenso Spielzeug, wie auch jedes Freizeitvergnuegen (Kinokarte inzwischen 8.40 Euro!)

Arbeitet man selbstaendig, kommt die Pflichtkrankenversicherung hinzu, die bei rund 170 Euro anfaengt und jeden Monat etwas teurer wird. Natuerlich braucht man ein Auto, sonst sind Einkaeufe etc. nicht zu bewaeltigen.

Wie gesagt, zumindest in Athen wird man nicht schief angeschaut, aber jeder hat diese Zahlen im Hinterkopf und weiss, dass es meistens die Alleinerziehende ist, die an der Armutsgrenze rumkrebst.

Was auch, wenn sie ihren Job verliert? Hier herrscht hire-and-fire-Mentalitaet. Die offizielle Durchschnittsarbeitszeit in GR liegt bei 48 Stunden (plus Fahrwege!!!!) Eine Alleinerziehende ist oft gehandicapt: da sind Kinder krank, haben Probleme, sie muss zum monatlichen Elterngespraech, sie muss sich um dieses und jenes und das andere kuemmern und ist nicht so flexibel einsetzbar wie jemand, der eben unabhaengiger ist. Die alleinerziehende ist nicht wie in D sozial geschuetzt, sondern im Gegenteil, staendig auf der Abschussliste.

Und wenn sie ihren Job verliert, gibt es hoechstens 300 Euro Arbeitslosenhilfe und keine Sozialhilfe.

*Das* sind die wirklichen Probleme, sie sind ganz handfest und real. Und haben nichts mit irgendwelchen "Schiefanguckereien" zu tun. Als Alleinerziehende in GR zu leben heisst, staendig auf den Rand des Vulkans zu tanzen. Und entweder aus Ueberforderung und Erscoepfung zusammenzubrechen oder ganz einfach in Armut unterzugehen.

Nicht angesprochen habe ich alle moeglichen rein organisatorischen Probleme, denen man in GR dauernd ausgesetzt ist und fuer die man Sprachkenntnisse braucht. Eine Alleinerziehende ohne Sprachkenntnisse bringt sich in eine fatale Situation, sie ist naemlich ueber alle oben genannten Schcwierigkeiten hinaus, total hilflos und braucht staendig jemanden, der ihr beisteht - zumindest einen bezahlten Uebersetzer. Oder Behoerden-Go-For. Es ist absoluter Selbstmord, das zu ignorieren.

Man kann das alles schaffen, natuerlich kann man das. Man kann immer alles schaffen, was man will. Nur dazu muss man das erstmal wollen, aus tiefstem Herzen. Und deshalb sagte ich vorher: wer in D schon ueberfordert ist, der geht in GR garantiert unter.

Denn neben allen erwaehnten ganz praktischen Dingen muss man sich schnellstmoeglichst ein Network aufbauen, dazu muss man halt positiv sein Smile Hier hat jeder genug eigene Probleme, keiner bindet sich freiwillig auch noch die Probleme anderer ans Bein, der vor lauter Traeumerei mit offenen Augen ins Messer gerannt ist.

Tja, wir sagen es ja immer wieder: Es moege keiner nach GR auswandern, der nicht einen sicheren Arbeitsvertrag in der Tasche hat oder das Geld, mindestens (!) 1 Jahr zu ueberleben. Sprachkenntnisse sollte man sich moeglichst vorher schon aneignen, damit wenigstens an der Front den Ruecken frei hat.

Uebrigens: ich uebertreibe *nicht*. Und "schaffen" kann das jede/r - aber sie/er muss eine gehoerige Portion Kraft, Durchhaltevermoegen und den festen Willen mitbringen, sich gegen alle Widerstaende ein angenehmes Leben mit Strandzugang aufzubauen.

Gruss, Carmen

Strandurlaube in GR finde ich auch immer wieder schoen, sie haben bloss absolut nichts mit der griechischen Wirklichkeit zu tun, glaub's mir Smile

Gruss, Carmen
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#15
Hallo Alexandra,
Von wo aus Österreich bist Du?
Ich bin auch alleinerziehende Mutter und von Ö.
Kannst mich unter der E-Mailadr.:annemariesemlitsch201@hotmail.com anschreiben.
L.G.
Annemarie
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#15
Hallo Alexandra,
Von wo aus Österreich bist Du?
Ich bin auch alleinerziehende Mutter und von Ö.
Kannst mich unter der E-Mailadr.:annemariesemlitsch201@hotmail.com anschreiben.
L.G.
Annemarie
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#16
Also Leute, danke für die Tipps! Ist ja nicht gerade ermutigend, was Ihr alle so schreibt! Aber keine Sorge, ich stürze mich nicht blindlings ins Abenteuer, werde bevor ich irgendwas mache gründlich nachforschen, habe auch schon andere Info-Quellen angezapft (Ärztekammer zum Beispiel) und NATÜRLICH gehe ich (wenn) nur mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche oder dergleichen hierher oder sonstwohin wo´s warm ist.....
Frage mich nur was Euch alle hierhält wenns so schrecklich ist....ein paar Vorteile muß es ja wohl auch noch geben?!!
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#16
Also Leute, danke für die Tipps! Ist ja nicht gerade ermutigend, was Ihr alle so schreibt! Aber keine Sorge, ich stürze mich nicht blindlings ins Abenteuer, werde bevor ich irgendwas mache gründlich nachforschen, habe auch schon andere Info-Quellen angezapft (Ärztekammer zum Beispiel) und NATÜRLICH gehe ich (wenn) nur mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche oder dergleichen hierher oder sonstwohin wo´s warm ist.....
Frage mich nur was Euch alle hierhält wenns so schrecklich ist....ein paar Vorteile muß es ja wohl auch noch geben?!!
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#17
Hallo Annemarie!
Ich bin aus der Gegend etwas südlich von Wien, und Du? Bist Du schon in Griechenland oder möchtest Du da einmal hin?
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#17
Hallo Annemarie!
Ich bin aus der Gegend etwas südlich von Wien, und Du? Bist Du schon in Griechenland oder möchtest Du da einmal hin?
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#18
Alexandra Hutsteiner wrote:
>
> Frage mich nur was Euch alle hierhält wenns so schrecklich ist....ein paar Vorteile muß es ja wohl auch noch geben?!!

Es ist eben *nicht* schrecklich, sondern *anders*. Was wir nur dauernd sagen, ist dass es eben *nicht* so ist, wie der regenmuede Durchschnittstraeumer denkt...

Nur leider befinden wir uns pausenlos in der Situation, erklaeren zu muessen, was GR eben NICHT ist, was es NICHT gibt, usw. Und dann ist die regelmaessige Reaktion genau diese: "gott, wie schrecklich". Und schlimmer noch: "Geht doch nach D zurueck, denn *ich Traeumer* koennte dort nicht leben" Smile

Beinahe so, als diskutiere man mit jemandem, der noch nie eine Tomate gegessen hat, aber erwartet, dass sie nichts anderes als eine rote Banane sei.

Wenn man dem roten-banane-traeumer dann erzaehlt, das die Schale nicht essbar ist, das Bananenfleisch fest und mitnichten saftig ist und es auch keine Kerne in der Mitte gibt, dann ist der auch geschockt...

Griechenland ist *komplett anders* - als das, wie es sich im Urlaub praesentiert und als das, was der Urlaubsheimkehrer sich dann noch dazuausmalt.

Carmen
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#18
Alexandra Hutsteiner wrote:
>
> Frage mich nur was Euch alle hierhält wenns so schrecklich ist....ein paar Vorteile muß es ja wohl auch noch geben?!!

Es ist eben *nicht* schrecklich, sondern *anders*. Was wir nur dauernd sagen, ist dass es eben *nicht* so ist, wie der regenmuede Durchschnittstraeumer denkt...

Nur leider befinden wir uns pausenlos in der Situation, erklaeren zu muessen, was GR eben NICHT ist, was es NICHT gibt, usw. Und dann ist die regelmaessige Reaktion genau diese: "gott, wie schrecklich". Und schlimmer noch: "Geht doch nach D zurueck, denn *ich Traeumer* koennte dort nicht leben" Smile

Beinahe so, als diskutiere man mit jemandem, der noch nie eine Tomate gegessen hat, aber erwartet, dass sie nichts anderes als eine rote Banane sei.

Wenn man dem roten-banane-traeumer dann erzaehlt, das die Schale nicht essbar ist, das Bananenfleisch fest und mitnichten saftig ist und es auch keine Kerne in der Mitte gibt, dann ist der auch geschockt...

Griechenland ist *komplett anders* - als das, wie es sich im Urlaub praesentiert und als das, was der Urlaubsheimkehrer sich dann noch dazuausmalt.

Carmen
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#19
Jasou Alexandra,
Ich wohne 60 km von Wien entfernt,also in der Landeshauptstadt von Niederoesterreich.Bin öfters in Wien in griechische Lokale.Ich habe in Griechenland schon gearbeitet.Du kannst mir auch ein Mail senden:
annemariesemlitsch201@hotmail.com
L.G.
Annemarie
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#19
Jasou Alexandra,
Ich wohne 60 km von Wien entfernt,also in der Landeshauptstadt von Niederoesterreich.Bin öfters in Wien in griechische Lokale.Ich habe in Griechenland schon gearbeitet.Du kannst mir auch ein Mail senden:
annemariesemlitsch201@hotmail.com
L.G.
Annemarie
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#20
Hi Annemarie!
Wir leben hier in Athen in Pefki. Sind auch Anfang Dezember aus St. Pölten gekommen. Wo lebst du in GR?

Liebe Grüße
Franz
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#20
Hi Annemarie!
Wir leben hier in Athen in Pefki. Sind auch Anfang Dezember aus St. Pölten gekommen. Wo lebst du in GR?

Liebe Grüße
Franz
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#21
Hallo Franz,
Vor 2 Jahren habe ich als Tour-guide auf Santorini gearbeitet.Letztes Jahr war ich auf Kreta-Malia als Kulturanimateurin,bin jetzt wieder in Ö.
L.G.
Annemarie
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#21
Hallo Franz,
Vor 2 Jahren habe ich als Tour-guide auf Santorini gearbeitet.Letztes Jahr war ich auf Kreta-Malia als Kulturanimateurin,bin jetzt wieder in Ö.
L.G.
Annemarie
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#22
Hallo Udo!
Habe Deine Beiträge mit gr0ßem >INteresse gelesen.
Vieleicht kannst Du mir konkret weiterhelfen.
Bin niedergelassener Kassenarzt/Hausarzt seit 10 Jahren und plane langfristig meine Praxis (Privat/IKA?) nach Greece zu verlegen. Wer (behörde kann mir verbindliche AUskunft zu Anerkennung/ Berufsordnung nennen?
Vielleicht höre ich was von DIr?
Danke
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#22
Hallo Udo!
Habe Deine Beiträge mit gr0ßem >INteresse gelesen.
Vieleicht kannst Du mir konkret weiterhelfen.
Bin niedergelassener Kassenarzt/Hausarzt seit 10 Jahren und plane langfristig meine Praxis (Privat/IKA?) nach Greece zu verlegen. Wer (behörde kann mir verbindliche AUskunft zu Anerkennung/ Berufsordnung nennen?
Vielleicht höre ich was von DIr?
Danke
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#23
Hallo Alexandra, ich habe eben bei den Kleinanzeigen gepostet. Ich weiß nicht, aber vielleicht gibt es ja konstante Arztstellen auf der kleinen Insel zu vergeben. Ob das Gehalt akzeptabel wäre, keine Ahnung. Bei Interesse- wir helfen dir gerne mit Hilfe unserer Kontakte auf der Insel - rufe doch einfach an oder maile. Viele Grüße, Sonja
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#23
Hallo Alexandra, ich habe eben bei den Kleinanzeigen gepostet. Ich weiß nicht, aber vielleicht gibt es ja konstante Arztstellen auf der kleinen Insel zu vergeben. Ob das Gehalt akzeptabel wäre, keine Ahnung. Bei Interesse- wir helfen dir gerne mit Hilfe unserer Kontakte auf der Insel - rufe doch einfach an oder maile. Viele Grüße, Sonja
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#24
Hallo, nochmal ich: da die Ärzte auf der Insel Antikityra auch noch nicht vollständig abgeschlossen haben , gäbe es vielleicht gute Chancen, sich dort anzusiedeln. Frage: wie alt sind Deine Kinder? Viele Grüße, Sonja
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#24
Hallo, nochmal ich: da die Ärzte auf der Insel Antikityra auch noch nicht vollständig abgeschlossen haben , gäbe es vielleicht gute Chancen, sich dort anzusiedeln. Frage: wie alt sind Deine Kinder? Viele Grüße, Sonja
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