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#8
Die response der griechischen Bevoelkerung war ueberwaeltigend und daher hat der Sender gestern beschlossen, den Spendenmarathon auch heute bis 13 h fortzufuehren. Als ich gestern abend ins Bett ging, stand der Pegel bei fast 8 Mio. Euro, inzwischen sind es ueber 11,1 Mio.

Auf der ERT-Seite steht ein kleiner Bericht mit einer Analyse, wie sich die Spenden zusammensetzen: http://www.ert.gr/eidiseis/en/newsDetail...4196</A&gt;

Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend, denn die Spenden bestehen fast ausschliesslich aus sog. "Kleinspenden". Allein 1,2 Mio durch die sms, die 1 Euro kosten (es gibt keine Abzuege an die Mobiltelfirmen). Wahnsinn.

Manchmal gab es durch die Studiogaeste Ausdruecke der Enttaeuschung, wenn zB Coca Cola "nur" 10.000 Euro beisteuerten - aber es waren halt die Mutterfirmen, die grosse Betraege in ihren Laendern bereitstellten. Hat man ja gestern auch bei der ZDF-Veranstaltung gesehen.

Insgesamt ist die Betroffenheit in GR ungemein gross. Nur selten hoert man Unkenrufe (und die nur von aelteren Semestern), dass das Geld eh gestohlen werden wir oder man keine Laender unterstuetzen sollte, die Kinderarbeit oder Kinderprostitution zuliessen. Manchmal auch Diskussionen, dass der Tourismus alles kaputtgemacht haette und die Menschen jetzt die Chance zu ihren Wurzeln zurueckzukehren - scheinbar eine Uebertragung der griechischen Wirklichkeit auf Asien.

Sehr bewegend auch die Angebote von bettelarmen Menschen, die keinen Euro entbehren koennen: ein Opa wollte seine Laufkruecken spenden, eine andere Familie einen alten Wohnwagen, damit die obdachlosen Kinder wenigstens ein Dach ueber dem Kopf haben. Ein kleiner Junge, der einen Klavierwettbewerb gewonnen hatte, spendete seinen 100 Euro-Preis und wird einen Klaviermarathon veranstalten: solange seine Haende spielen koennen, soll Geld gesammelt werden. Immer wieder wurde erklaert, weshalb man keine Sachspenden annehmen kann, "dhen trone to idio apo mas". Immer wieder wurde deutlich gemacht, dass in anderen Kulturen anders gegessen wird, man sich anders kleidet, alles anders ist. Es war und ist eine gute Gelegenheit, der Masse der Menschen die Welt ausserhalb Griechenlands aufzuzeigen.

Der Staat selbst ist ja nun auch nicht reich, hat aber inzwischen im Wert von 1 Mio. Hilfe geleistet, durch Transportfluege etc. Die durch diesen Spendenmarathon generierten Gelder werden fuer dringend benoetigte Hilfsgueter ausgegeben und mittels eines Schiffes an einen der Straende gebracht, wo sie dringend benoetigt werden. Viele Ministerien und Bueros haben aus ihrem eigenen Etat gespendet, hier 10tsd, dort 10tsd.

Ein Studiogast sagte gestern: An den Griechen ist vieles schlecht, man muss vieles bemaengeln. Aber jetzt, in dieser Situation zeigen sie ihr gutes Herz und wie die Volksseele wirklich tickt.

Politker zeigten sich erfreut, dass es kein "links oder rechts" gibt und alle freuen sich, dass die Griechen an einer gemeinsamen Sache arbeiten und ihre "Menschlichkeit wiederentdecken".

Wer weiss, vielleicht hat diese Katastrophe weltweit ja tatsaechlich einen guten Effekt und ruettelt die Menschheit auf. In Griechenland jedenfalls ist man froh, dass es eine uebergeordnete Solidaritaet gibt und alle grossen Sender, alle Parteien, alle Organisationen haben die (beinahe) staatliche Initiative unterstuetzt.

Carmen

PS Waehrend ich diesen Text schrieb, hat die Regierung angekuendigt, eine Mio. zu spenden. Die Summen sind wirklich ueberwaeltigend fuer ein solch armes Land.
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#8
Die response der griechischen Bevoelkerung war ueberwaeltigend und daher hat der Sender gestern beschlossen, den Spendenmarathon auch heute bis 13 h fortzufuehren. Als ich gestern abend ins Bett ging, stand der Pegel bei fast 8 Mio. Euro, inzwischen sind es ueber 11,1 Mio.

Auf der ERT-Seite steht ein kleiner Bericht mit einer Analyse, wie sich die Spenden zusammensetzen: http://www.ert.gr/eidiseis/en/newsDetail...4196</A&gt;

Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend, denn die Spenden bestehen fast ausschliesslich aus sog. "Kleinspenden". Allein 1,2 Mio durch die sms, die 1 Euro kosten (es gibt keine Abzuege an die Mobiltelfirmen). Wahnsinn.

Manchmal gab es durch die Studiogaeste Ausdruecke der Enttaeuschung, wenn zB Coca Cola "nur" 10.000 Euro beisteuerten - aber es waren halt die Mutterfirmen, die grosse Betraege in ihren Laendern bereitstellten. Hat man ja gestern auch bei der ZDF-Veranstaltung gesehen.

Insgesamt ist die Betroffenheit in GR ungemein gross. Nur selten hoert man Unkenrufe (und die nur von aelteren Semestern), dass das Geld eh gestohlen werden wir oder man keine Laender unterstuetzen sollte, die Kinderarbeit oder Kinderprostitution zuliessen. Manchmal auch Diskussionen, dass der Tourismus alles kaputtgemacht haette und die Menschen jetzt die Chance zu ihren Wurzeln zurueckzukehren - scheinbar eine Uebertragung der griechischen Wirklichkeit auf Asien.

Sehr bewegend auch die Angebote von bettelarmen Menschen, die keinen Euro entbehren koennen: ein Opa wollte seine Laufkruecken spenden, eine andere Familie einen alten Wohnwagen, damit die obdachlosen Kinder wenigstens ein Dach ueber dem Kopf haben. Ein kleiner Junge, der einen Klavierwettbewerb gewonnen hatte, spendete seinen 100 Euro-Preis und wird einen Klaviermarathon veranstalten: solange seine Haende spielen koennen, soll Geld gesammelt werden. Immer wieder wurde erklaert, weshalb man keine Sachspenden annehmen kann, "dhen trone to idio apo mas". Immer wieder wurde deutlich gemacht, dass in anderen Kulturen anders gegessen wird, man sich anders kleidet, alles anders ist. Es war und ist eine gute Gelegenheit, der Masse der Menschen die Welt ausserhalb Griechenlands aufzuzeigen.

Der Staat selbst ist ja nun auch nicht reich, hat aber inzwischen im Wert von 1 Mio. Hilfe geleistet, durch Transportfluege etc. Die durch diesen Spendenmarathon generierten Gelder werden fuer dringend benoetigte Hilfsgueter ausgegeben und mittels eines Schiffes an einen der Straende gebracht, wo sie dringend benoetigt werden. Viele Ministerien und Bueros haben aus ihrem eigenen Etat gespendet, hier 10tsd, dort 10tsd.

Ein Studiogast sagte gestern: An den Griechen ist vieles schlecht, man muss vieles bemaengeln. Aber jetzt, in dieser Situation zeigen sie ihr gutes Herz und wie die Volksseele wirklich tickt.

Politker zeigten sich erfreut, dass es kein "links oder rechts" gibt und alle freuen sich, dass die Griechen an einer gemeinsamen Sache arbeiten und ihre "Menschlichkeit wiederentdecken".

Wer weiss, vielleicht hat diese Katastrophe weltweit ja tatsaechlich einen guten Effekt und ruettelt die Menschheit auf. In Griechenland jedenfalls ist man froh, dass es eine uebergeordnete Solidaritaet gibt und alle grossen Sender, alle Parteien, alle Organisationen haben die (beinahe) staatliche Initiative unterstuetzt.

Carmen

PS Waehrend ich diesen Text schrieb, hat die Regierung angekuendigt, eine Mio. zu spenden. Die Summen sind wirklich ueberwaeltigend fuer ein solch armes Land.
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Bravo tous! - von Carmen - 03.01.2005, 16:51:41
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