Olympbesteigung

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#1
Hallo zusammen

ist zwar jetzt ein wenig kurzfristig aber was soll's:

Werde morgen mit einem Freund aus Dtld den Olymp zu 'besteigen' versuchen. Es soll ja tatsächlich möglich sein, bis auf den höchsten Punkt (Mitikas) ohne spezielle Bergsteigerausrüstung zu gelangen, solange das Wetter mitspielt. Feste Schuhe, ein bisschen Kondition und so halt nötig, klar.

Gibt es jmd von Euch der das schon mal gemacht hat und Vorschläge hat, was man unbedingt machen oder sehen sollte?

Wie gesagt, ist zwar etwas kurzfristig aber prinzipiell werd ich sicherlich auch später noch einmal hochgehen.

Wenn jmd Lust hat mir in Zukunft Gesellschaft zu leisten, lade ich ein, mir Bescheid zu geben.

Beste Grüße!

David
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#1
Hallo zusammen

ist zwar jetzt ein wenig kurzfristig aber was soll's:

Werde morgen mit einem Freund aus Dtld den Olymp zu 'besteigen' versuchen. Es soll ja tatsächlich möglich sein, bis auf den höchsten Punkt (Mitikas) ohne spezielle Bergsteigerausrüstung zu gelangen, solange das Wetter mitspielt. Feste Schuhe, ein bisschen Kondition und so halt nötig, klar.

Gibt es jmd von Euch der das schon mal gemacht hat und Vorschläge hat, was man unbedingt machen oder sehen sollte?

Wie gesagt, ist zwar etwas kurzfristig aber prinzipiell werd ich sicherlich auch später noch einmal hochgehen.

Wenn jmd Lust hat mir in Zukunft Gesellschaft zu leisten, lade ich ein, mir Bescheid zu geben.

Beste Grüße!

David
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#2
Guten Abend,

ich war das letzte Mal vor ca 3 Jahren auf dem Olymp. Es ist wirklich wunderschön dort. Allerdings war ich nicht auf dem Mitikas (unsere Gruppe hatte sich aufgeteilt in schwindelfreie und nicht-schwindelfreie "Bergsteiger") sondern "nur" auf dem Skolio, der aber nur ein paar Meter niedriger ist. Das Stück vom Ende der Skala auf den Mitikas ist meiner Meinung nach auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen. Auch wenn wir 2 australische Travellerinnen mit Converse All - Stars getroffen haben.

Wir sind damals von Litochoro über den Europa-Wanderweg bis nach Prionia gelaufen (auch ein sehr sehr schönes Stück, lohnt sich eigentlich schon) und dann weiter bis zur Hütte A (Zolotas). Ich glaube im Juli und August ist es ratsam vorher abzuklären ob noch Betten frei sind. Wir waren im Oktober und selbst da war gut was los.
Am nächsten Tag sind wir von der Hütte A über die Skala bis zu den Gipfeln und wieder zur Hütte A runter. Tja und am 3. Tag von der Hütte bis Prionia runter. Hatten uns von der Hütte aus ein Taxi nach Prionia bestellen lassen. Der Handy - Empfang ist mehr als schlecht dort oben und man sieht eigentlich ständig jemanden auf der Suche nach Netz :-).

Wenn Ihr das Stück Litochoro - Prionia nicht laufen wollt, kann man gut ein Taxi dort hoch nehmen. Die Taxi - Fahrer kennen das schon...

Ich hoffe ich konnte ein bissle weiterhelfen

Viel Spaß und genießt die Natur

Nadine
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#2
Guten Abend,

ich war das letzte Mal vor ca 3 Jahren auf dem Olymp. Es ist wirklich wunderschön dort. Allerdings war ich nicht auf dem Mitikas (unsere Gruppe hatte sich aufgeteilt in schwindelfreie und nicht-schwindelfreie "Bergsteiger") sondern "nur" auf dem Skolio, der aber nur ein paar Meter niedriger ist. Das Stück vom Ende der Skala auf den Mitikas ist meiner Meinung nach auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen. Auch wenn wir 2 australische Travellerinnen mit Converse All - Stars getroffen haben.

Wir sind damals von Litochoro über den Europa-Wanderweg bis nach Prionia gelaufen (auch ein sehr sehr schönes Stück, lohnt sich eigentlich schon) und dann weiter bis zur Hütte A (Zolotas). Ich glaube im Juli und August ist es ratsam vorher abzuklären ob noch Betten frei sind. Wir waren im Oktober und selbst da war gut was los.
Am nächsten Tag sind wir von der Hütte A über die Skala bis zu den Gipfeln und wieder zur Hütte A runter. Tja und am 3. Tag von der Hütte bis Prionia runter. Hatten uns von der Hütte aus ein Taxi nach Prionia bestellen lassen. Der Handy - Empfang ist mehr als schlecht dort oben und man sieht eigentlich ständig jemanden auf der Suche nach Netz :-).

Wenn Ihr das Stück Litochoro - Prionia nicht laufen wollt, kann man gut ein Taxi dort hoch nehmen. Die Taxi - Fahrer kennen das schon...

Ich hoffe ich konnte ein bissle weiterhelfen

Viel Spaß und genießt die Natur

Nadine
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#3
Hallöchen,

wie war denn Euer Ausflug auf den Olymp ?
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#3
Hallöchen,

wie war denn Euer Ausflug auf den Olymp ?
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#4
Hallo zusammen

hier also mein Erfahrungsbericht meiner ersten Olympbesteigung (für alle, die's interessiert freilich). Kann aber etwas ausführlicher werden, daher versuch ich's so strukuriert wie möglich zu machen.


- Vorgeschichte
- Vorbereitung / Ausrüstung / Hütte
- Anreise
- Routen
- Körperlicher Anspruch an den Wandersgesellen (m/w)


Vorgeschichte
An vielen Wochenenden fahre ich auf der Fahrt von Thessaloniki nach Trikala und zurück am Olymp vorbei. Seit ich Dtld im September 06 verlassen habe und ich das Meer mehr oder weniger vor der Haustüre habe, gehen mir die Berge doch etwas ab. Nicht, dass ich in Dtld so oft zum Bergsteigen gegangen wäre. Aber dennoch hat es mich seit Langem gereizt mal den Olymp zu besteigen. Was mir auch nicht klar war ist, dass der Olymp ja ein Bergmassiv ist und es keine Spitze gibt, die sich Olymp nennt. Habe also neulich durch einen Prospekt erfahren, dass der höchste Gipfel der des Mitikas ist und mit 2916 m fast so hoch ist wie die Zugspitze (!).

Da ich wusste, dass ein guter Freund aus Dtld im Juli kommen würde, habe ich ihn also ‚verdonnert’ mit mir den Berg zu erklimmen, der schon so lange gerufen hatte.

Jedem, der sich (mal wieder) ein bisschen verausgaben, also ins Schwitzen kommen will (denn das bleibt in der Sommerzeit nicht aus) und der sich nach der Ruhe, der frischen Luft sowie der tollen Natur sehnt, der ist auf dem Olymp genau richtig aufgehoben.

Natur pur und ab einer gewissen Höhe auch mit Meerblick (auf den Thermischen Golf vor Litochoro).

Als ‚Otto-Normal-Wanderer’ ging es mir darum, mich endlich mal wieder ein wenig zu verausgaben und ein Wochenende einzulegen, an dem ich sehr wahrscheinlich mehr Kallorien verbrenne als zu mir zu nehmen. Und freilich wieder in der Natur zu sein.


Vorbereitung / Ausrüstung / Hütte
Wer Ernst machen will und nicht nur zum Wochenend-nach-dem-großen-Fressen-Verdauungsspaziergang ein wenig am Fuß des Olymp rumlaufen sondern den Gipfel erklimmen will, der muss natürlich auch dementsprechend vorbereitet sein. Meine nachfolgenden Ausführungen sind aber lediglich als Erfahrungsbericht zu verstehen und daher nicht als ultima ratio anzusehen.

Wer also soweit wie möglich nach oben will, der sollte ein ganzes Wochenende einplanen (ausser die ganz Fitten unter uns, die schaffen’s wahrscheinlich sogar an einem Tag hoch und runter, aber das ist schon eine ordentliche Leistung).

Zur Vorbereitung, wenn man also einen Abend Übenachtung auf der Hütte einplant, gehört auf jeden Fall, dass man eine reservierung auf der Hütte vornimmt, v.a. an Wochenenden. Mein Kumpel und ich haben uns für die Hütte Spilios Agapitos (2100 m. ü. n. N.) entschieden, welche von Prionia aus ungefähr 2,5 – 3,5 Stunden entfernt liegt. Die Telefonnummer dort lautet 23520.81800. Man spricht dort übrigens auch Deutsch, zumindest die ‚Chefin’. Die Hütte bietet eine warme Küche, Getränke sowie fließendes Wasser (aber nur eiskalt! Und wenn ich sage eiskalt, dann meine ich eiskalt). Man empfängt die Gäste dort von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr abends. Die Hütte ist von Mai bis Oktober geöffnet. Sollte man eine Reservierung getätigt haben, muss man scheinbar bis spätestens 20 Uhr bei der Hütte sein (wahrscheinlich weil es v.a. an den Wochenenden soviel Andrang und Nachfragen gibt von Leuten, die nicht reserviert haben und verzweifelt auf 2100 m stehen...). Die Übernachtung kostet 12,- € Person/Nacht) und man muss zumindest am Wochenende die Hälfte davon überweisen. Wer DAV-Mitglied oder Mitglied des entsprechenden griechischen Vereins ist, zahlt nur 10 €. Die Zimmer sind Matratzenlager (bei uns waren es ca. 7-8 Stockbetten, die recht schmal sind) und daher kann es schon sein, dass man es mit schnarchenden Kollegen zu tun bekommt (in meinem Fall bekamen es die anderen mit mir zu tun Wink.

Will man dort übernachten, sollte man Folgendes für die Hütte dabeihaben (Hütten bezogene Angaben beziehen sich auf die Hütte A, also Spilios Agapitos; andere Hütten können abweichen):
- Waschzeug, also Zahnbürste, Zahnpasta, Hand- oder Badetuch, Duschgel/Shampoo (für die, die sich unter die kalte Dusche trauen)
- 1 Bettlaken (es gibt auf der Hütte Decken und ein bezogenes Kopfkissen)
- 1 Taschenlampe (Lichter gehen um 22 Uhr aus, in der ganzen Hütte)
- Geld für Essen (Getränke kosten um die 2,- €, Essen um die 5 €)

Freilich sollte man auch dementsprechend gut mit den Klamotten ausgerüstet sein. Da es in Richtung Mitikas durchaus kühl werden kann, sollte man nicht dem Irrtum aufliegen, nur reine Sommerkleidung mitzunehmen. Temperaturen von 10-15 Grad (v.a. auch bedingt durch aufziehende Wolken oder Wind) sind keine Seltenheit, auch nicht im Hochsommer. Generell: man benötigt für die gemeinen Wanderrouten keine spezielle Bergsteigerausrüstung wie Seile, Haken etc. Wer den Gipfel auf diese Weise besteigen will, kann das auch machen, aber da kann ich nichts dazu sagen.

Hier also meine empfohlene Kleidung (am Besten freilich ‚Berg tauglich’, also von den dafür bekannten Marken, ob das nun North Face oder Columbia ist oder wie sie alle heissen):
- mind. 1 kurze Hose (Stil Bermuda, evtl mit Seitentaschen)
- meines Erachtens mind. 4-6 T-Shirts (man schwitzt enorm und auf der Hütte sind meine Sachen nicht trocken geworden...)
- einen langen Pulli
- eine Jacke (Stil Windbreaker)
- mind. 2 paar Socken (Sportsocken)
- gute Schuhe, am besten Wanderschuhe mit entsprechendem Profil
- 2 mal Unterwäsche
- zu empfehlen ist auch ein Hut für die Sonne
- Sonnenbrille
- Sonnencreme
- evtl Heftpflaster und kleinen Verband, man weiß ja nie ob man mal ausrutscht und sich aufschürft
- sehr empfehlenswert: Wanderstöcke!! Das erleichtert das Auf- und Absteigen enorm und schont die Gelenke

Proviant
- mind. 2-3 Liter Wasser/Person (es ist unglaublich, wie schnell so ein halber Liter weg ist, wenn man mal rastet; ohnehin besser, eine Halbliterflasche ständig in der Hand zu halten oder griffbereit zu haben, um dem Körper kontinuierlich ein/zwei Schlücke Wasser zuzufügen)
- Kleine Snacks wie Wurstbrot, Müsliriegel, Banane etc

Und freilich den Fotoapparat nicht vergessen!! 


Anreise
Wir sind am Samstag mit dem Auto von Thessaloniki nach Litochoro gefahren. D.h. kurz vor dem Ortseingang von Litochoro geht die Straße nach Prionia weg. Prionia ist wohl der Ausgangspunkt schlechthin für alle, die hoch hinauswollen. Man kann zwar auch von Litochoro aus bis ganz nach oben, aber das machen sicherlich nur die Wenigsten (eben die oben angesprochenen ganz Fitten). Da ja Litochoro nur wenig über n.N. liegt, wäre das schon ein gewaltiger Aufstieg auf 2900+ Meter.

Man fährt also nach Prionia (ca. 1100m über n.N.), wo man auch sein Auto parken kann. Prionia ist übrigens die letzte Möglichkeit, Wasser zu kaufen, sollte man daran noch nicht gedacht haben. Bis zur Hütte gibt’s dann keines mehr, was – je nach Zielhütte und Aufsstieggeschwindigkeit – mindestens 3 Stunden sein wird. Es gibt auf dem Berg übrigens nur selten Empfang mit dem Handy (Notruf meines Wissens aber trotzdem möglich).

Ab Prionia geht’s dann nur noch per pedes weiter.


Routen
Es gibt insgesamt wohl drei offizielle Routen nach oben. Wir haben uns, wie oben erwähnt, für die Route Prionia - Hütte A (Spilios Agapitos) – Mitikas entschieden. Ich bin sicher, dass man im Internet auch Informationen zu den anderen Routen findet, v.a. wenn man des Griechischen mächtig ist.

Körperlicher Anspruch an den Wandersgesellen (m/w)
Selber bin ich wirklich nicht (mehr) der Fitteste, seit dem ich nach GR gekommen bin, Zu wenig Sport.... Es sei also darauf hingewiesen, dass es durchaus eine größere körperliche ‚Belastung’ ist und man sich schon etwas verausgaben werden muss, v.a. wenn man auf den Gipfel will. Es sei hier ausserdem erwähnt, dass es dem Autor nicht vergönnt war, den angestrebten Gipfel zu erklimmen  Dies lag einerseits an stark aufziehenden Wolken, sodass wir bei unserem ersten Mal nicht einschätzen konnten, ob das nun problematisch werden könnte, zum anderen innerer Schweinehund... wie das Leben eben so spielt. Bei etwa 2500 m haben wir uns entschieden, umzukehren (also etwa eine halbe Stunde vor ‚Skala’, der meines Wissens nach zweithöchsten Spitze, von wo aus es noch etwa 45-60 min zum Mitikas sind). Nun ja, es steht somit noch eine Rechnung mit Herrn Mitikas offen  Von der der Hütte Spilios Agapitos zum Mitikas sind es also locker noch mal 3 Stunden, wenn nicht sogar mehr. Man sollte also schon zeitig am Morgen aufbrechen.

Aller ‚Pein’ zum Trotz: es lohnt sich absolut, diese Tour auf den Olymp zu machen. Man muss ja keine Rekorde brechen, also lasst Euch Zeit und genießt Natur wie Workout!

Der Abstieg ist auf jeden Fall das, was den nachfolgenden Muskelkater verursachen dürfte (meiner dauerte ca 5 Tage und tat ziemlich weh). Daher: nach dem Abstieg ein schönes Stretching vornehmen, welches ich leider vergessen hatte, mit den eben erwähnten Folgen...



So, ich denke das war’s. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Beste Grüße,

David
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#4
Hallo zusammen

hier also mein Erfahrungsbericht meiner ersten Olympbesteigung (für alle, die's interessiert freilich). Kann aber etwas ausführlicher werden, daher versuch ich's so strukuriert wie möglich zu machen.


- Vorgeschichte
- Vorbereitung / Ausrüstung / Hütte
- Anreise
- Routen
- Körperlicher Anspruch an den Wandersgesellen (m/w)


Vorgeschichte
An vielen Wochenenden fahre ich auf der Fahrt von Thessaloniki nach Trikala und zurück am Olymp vorbei. Seit ich Dtld im September 06 verlassen habe und ich das Meer mehr oder weniger vor der Haustüre habe, gehen mir die Berge doch etwas ab. Nicht, dass ich in Dtld so oft zum Bergsteigen gegangen wäre. Aber dennoch hat es mich seit Langem gereizt mal den Olymp zu besteigen. Was mir auch nicht klar war ist, dass der Olymp ja ein Bergmassiv ist und es keine Spitze gibt, die sich Olymp nennt. Habe also neulich durch einen Prospekt erfahren, dass der höchste Gipfel der des Mitikas ist und mit 2916 m fast so hoch ist wie die Zugspitze (!).

Da ich wusste, dass ein guter Freund aus Dtld im Juli kommen würde, habe ich ihn also ‚verdonnert’ mit mir den Berg zu erklimmen, der schon so lange gerufen hatte.

Jedem, der sich (mal wieder) ein bisschen verausgaben, also ins Schwitzen kommen will (denn das bleibt in der Sommerzeit nicht aus) und der sich nach der Ruhe, der frischen Luft sowie der tollen Natur sehnt, der ist auf dem Olymp genau richtig aufgehoben.

Natur pur und ab einer gewissen Höhe auch mit Meerblick (auf den Thermischen Golf vor Litochoro).

Als ‚Otto-Normal-Wanderer’ ging es mir darum, mich endlich mal wieder ein wenig zu verausgaben und ein Wochenende einzulegen, an dem ich sehr wahrscheinlich mehr Kallorien verbrenne als zu mir zu nehmen. Und freilich wieder in der Natur zu sein.


Vorbereitung / Ausrüstung / Hütte
Wer Ernst machen will und nicht nur zum Wochenend-nach-dem-großen-Fressen-Verdauungsspaziergang ein wenig am Fuß des Olymp rumlaufen sondern den Gipfel erklimmen will, der muss natürlich auch dementsprechend vorbereitet sein. Meine nachfolgenden Ausführungen sind aber lediglich als Erfahrungsbericht zu verstehen und daher nicht als ultima ratio anzusehen.

Wer also soweit wie möglich nach oben will, der sollte ein ganzes Wochenende einplanen (ausser die ganz Fitten unter uns, die schaffen’s wahrscheinlich sogar an einem Tag hoch und runter, aber das ist schon eine ordentliche Leistung).

Zur Vorbereitung, wenn man also einen Abend Übenachtung auf der Hütte einplant, gehört auf jeden Fall, dass man eine reservierung auf der Hütte vornimmt, v.a. an Wochenenden. Mein Kumpel und ich haben uns für die Hütte Spilios Agapitos (2100 m. ü. n. N.) entschieden, welche von Prionia aus ungefähr 2,5 – 3,5 Stunden entfernt liegt. Die Telefonnummer dort lautet 23520.81800. Man spricht dort übrigens auch Deutsch, zumindest die ‚Chefin’. Die Hütte bietet eine warme Küche, Getränke sowie fließendes Wasser (aber nur eiskalt! Und wenn ich sage eiskalt, dann meine ich eiskalt). Man empfängt die Gäste dort von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr abends. Die Hütte ist von Mai bis Oktober geöffnet. Sollte man eine Reservierung getätigt haben, muss man scheinbar bis spätestens 20 Uhr bei der Hütte sein (wahrscheinlich weil es v.a. an den Wochenenden soviel Andrang und Nachfragen gibt von Leuten, die nicht reserviert haben und verzweifelt auf 2100 m stehen...). Die Übernachtung kostet 12,- € Person/Nacht) und man muss zumindest am Wochenende die Hälfte davon überweisen. Wer DAV-Mitglied oder Mitglied des entsprechenden griechischen Vereins ist, zahlt nur 10 €. Die Zimmer sind Matratzenlager (bei uns waren es ca. 7-8 Stockbetten, die recht schmal sind) und daher kann es schon sein, dass man es mit schnarchenden Kollegen zu tun bekommt (in meinem Fall bekamen es die anderen mit mir zu tun Wink.

Will man dort übernachten, sollte man Folgendes für die Hütte dabeihaben (Hütten bezogene Angaben beziehen sich auf die Hütte A, also Spilios Agapitos; andere Hütten können abweichen):
- Waschzeug, also Zahnbürste, Zahnpasta, Hand- oder Badetuch, Duschgel/Shampoo (für die, die sich unter die kalte Dusche trauen)
- 1 Bettlaken (es gibt auf der Hütte Decken und ein bezogenes Kopfkissen)
- 1 Taschenlampe (Lichter gehen um 22 Uhr aus, in der ganzen Hütte)
- Geld für Essen (Getränke kosten um die 2,- €, Essen um die 5 €)

Freilich sollte man auch dementsprechend gut mit den Klamotten ausgerüstet sein. Da es in Richtung Mitikas durchaus kühl werden kann, sollte man nicht dem Irrtum aufliegen, nur reine Sommerkleidung mitzunehmen. Temperaturen von 10-15 Grad (v.a. auch bedingt durch aufziehende Wolken oder Wind) sind keine Seltenheit, auch nicht im Hochsommer. Generell: man benötigt für die gemeinen Wanderrouten keine spezielle Bergsteigerausrüstung wie Seile, Haken etc. Wer den Gipfel auf diese Weise besteigen will, kann das auch machen, aber da kann ich nichts dazu sagen.

Hier also meine empfohlene Kleidung (am Besten freilich ‚Berg tauglich’, also von den dafür bekannten Marken, ob das nun North Face oder Columbia ist oder wie sie alle heissen):
- mind. 1 kurze Hose (Stil Bermuda, evtl mit Seitentaschen)
- meines Erachtens mind. 4-6 T-Shirts (man schwitzt enorm und auf der Hütte sind meine Sachen nicht trocken geworden...)
- einen langen Pulli
- eine Jacke (Stil Windbreaker)
- mind. 2 paar Socken (Sportsocken)
- gute Schuhe, am besten Wanderschuhe mit entsprechendem Profil
- 2 mal Unterwäsche
- zu empfehlen ist auch ein Hut für die Sonne
- Sonnenbrille
- Sonnencreme
- evtl Heftpflaster und kleinen Verband, man weiß ja nie ob man mal ausrutscht und sich aufschürft
- sehr empfehlenswert: Wanderstöcke!! Das erleichtert das Auf- und Absteigen enorm und schont die Gelenke

Proviant
- mind. 2-3 Liter Wasser/Person (es ist unglaublich, wie schnell so ein halber Liter weg ist, wenn man mal rastet; ohnehin besser, eine Halbliterflasche ständig in der Hand zu halten oder griffbereit zu haben, um dem Körper kontinuierlich ein/zwei Schlücke Wasser zuzufügen)
- Kleine Snacks wie Wurstbrot, Müsliriegel, Banane etc

Und freilich den Fotoapparat nicht vergessen!! 


Anreise
Wir sind am Samstag mit dem Auto von Thessaloniki nach Litochoro gefahren. D.h. kurz vor dem Ortseingang von Litochoro geht die Straße nach Prionia weg. Prionia ist wohl der Ausgangspunkt schlechthin für alle, die hoch hinauswollen. Man kann zwar auch von Litochoro aus bis ganz nach oben, aber das machen sicherlich nur die Wenigsten (eben die oben angesprochenen ganz Fitten). Da ja Litochoro nur wenig über n.N. liegt, wäre das schon ein gewaltiger Aufstieg auf 2900+ Meter.

Man fährt also nach Prionia (ca. 1100m über n.N.), wo man auch sein Auto parken kann. Prionia ist übrigens die letzte Möglichkeit, Wasser zu kaufen, sollte man daran noch nicht gedacht haben. Bis zur Hütte gibt’s dann keines mehr, was – je nach Zielhütte und Aufsstieggeschwindigkeit – mindestens 3 Stunden sein wird. Es gibt auf dem Berg übrigens nur selten Empfang mit dem Handy (Notruf meines Wissens aber trotzdem möglich).

Ab Prionia geht’s dann nur noch per pedes weiter.


Routen
Es gibt insgesamt wohl drei offizielle Routen nach oben. Wir haben uns, wie oben erwähnt, für die Route Prionia - Hütte A (Spilios Agapitos) – Mitikas entschieden. Ich bin sicher, dass man im Internet auch Informationen zu den anderen Routen findet, v.a. wenn man des Griechischen mächtig ist.

Körperlicher Anspruch an den Wandersgesellen (m/w)
Selber bin ich wirklich nicht (mehr) der Fitteste, seit dem ich nach GR gekommen bin, Zu wenig Sport.... Es sei also darauf hingewiesen, dass es durchaus eine größere körperliche ‚Belastung’ ist und man sich schon etwas verausgaben werden muss, v.a. wenn man auf den Gipfel will. Es sei hier ausserdem erwähnt, dass es dem Autor nicht vergönnt war, den angestrebten Gipfel zu erklimmen  Dies lag einerseits an stark aufziehenden Wolken, sodass wir bei unserem ersten Mal nicht einschätzen konnten, ob das nun problematisch werden könnte, zum anderen innerer Schweinehund... wie das Leben eben so spielt. Bei etwa 2500 m haben wir uns entschieden, umzukehren (also etwa eine halbe Stunde vor ‚Skala’, der meines Wissens nach zweithöchsten Spitze, von wo aus es noch etwa 45-60 min zum Mitikas sind). Nun ja, es steht somit noch eine Rechnung mit Herrn Mitikas offen  Von der der Hütte Spilios Agapitos zum Mitikas sind es also locker noch mal 3 Stunden, wenn nicht sogar mehr. Man sollte also schon zeitig am Morgen aufbrechen.

Aller ‚Pein’ zum Trotz: es lohnt sich absolut, diese Tour auf den Olymp zu machen. Man muss ja keine Rekorde brechen, also lasst Euch Zeit und genießt Natur wie Workout!

Der Abstieg ist auf jeden Fall das, was den nachfolgenden Muskelkater verursachen dürfte (meiner dauerte ca 5 Tage und tat ziemlich weh). Daher: nach dem Abstieg ein schönes Stretching vornehmen, welches ich leider vergessen hatte, mit den eben erwähnten Folgen...



So, ich denke das war’s. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Beste Grüße,

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Schoener Bericht, danke David! Duerfen wir den in den Artikelbereich stellen?
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