27.06.2005, 14:42:22
Vor meiner Abreise aus Deutschland dachte ich, ach sowas wie ne Putzstelle findet man immer...
Mein kleiner Erfahrungsbericht beschraenkt sich auf Athen! Auf den Inseln mag es voellig anders aussehen, grad was Saisonjobs angeht.
1.In Stellenanzeigen fuer die klassischen "Low-Level-Jobs" wie Haushaltshilfe,Kuechenhilfe,Putzfrau etc. werden wenn Auslaender, meistens solche aus Laendern wie den Philippinen,Sri Lanka, Bulgarien, etc. gesucht.
Warum kann sich wohl jeder denken.
2.Dachte vorher, na ein wenig englisch werden doch die meisten koennen...
Weit gefehlt, sehr weit gefehlt.
Ich habe bestimmt um die 70 Telefonate in 4 Wochen gefuehrt und davon waren zwei in englisch...
3.Anzeige, Bsp. fuer viele Andere : Kuechenhilfe, Spuelerin in einem Cafe, 7 Tage die Woche, 10 Stunden am Tag fuer 20EUR am Tag. Selbstverstaendlich null Sozialversicherung.
Anzeige, Bsp. fuer viele Andere: Betreuung einer aeltern Dame, angeblich kein Pflegejob (im Gespraech hat sich rausgestellt, es ist natuerlich ein Pflegejob), 7 Tage die Woche, Jeden Tag morgens 4 Stunden,an zwei Tagen nachmittags 3 Stunden, 420UEUR im Monat. Ohne Sozialversicherung.
Anzeige, Bsp. fuer viele Andere: Putzen,Waschen, Buegeln, 5 Tage die Woche, jeden Tag 5 Stunden fuer 300 EUR im Monat ohne Sozialversicherung.
4.Arbeit fuer eine Reinigungsfirma, es wurde erwartet, dass ein 4 stoeckiger Neubau, jede Etage mindestens 200Quadratmeter, teilweise schon moebiliert, von Neubaudreck und Umzugsmuell von zwei Personen in maximal 2 Stunden (!!!) gereinigt wird...
Die Arbeit war im "Laufschritt" zu verrichten, wobei die Chefin (uebrigens interssanterweise Bulgarin) gerne ploetzlich auftauchte und einem in den "Senkel" stellte, wenn dies oder jenes nicht exakt so war, wie sie es sich vorstellt...und mit in den "Senkel" stellen meine ich anschreien und richtig mies runter machen.
Ein beliebtes Spiel ist dann auch moeglichst schnell griechisch zu sprechen und wenn man es dann nicht versteht, einem zu behandeln, als waere man geistig zurueckgeblieben.
5. Obwohl potentielle Arbeitgeber inserieren und Arbeitnehmer suchen, muss man sich darauf gefasst machen, dass ein verdammt rauer Umgangston herrscht.
Gerade eben wenn man Auslaender ist und die Sprache nicht so beherrscht. Man wird oft wirklich behandelt wie der letzte Dreck, low level eben.
Auf meine Bitte, etwas langsamer zu sprechen, da ich es dann auch verstehe, wurde meistens lauter und schneller gesprochen...
6.Fuer die klassischen Babysitter-Jobs werden inzwischen entweder nur noch Griechinnen gesucht oder man muss schriftliche Referenzen vorweisen koennen, oder wenn Auslaender, dann als "live-in" aus den bereits genannten Laendern.
7.Arbeit fuer einen Touriladen in Plaka/Athen. Der klassische Saisonjob. Normalerweise Juni-Oktober
Bei den meisten Laeden muss man die Kunden mehr oder minder auf der Strasse vorm Laden "einfangen" und sie direkt verbal zumuellen.
Das Ganze hat ein wenig "kiezcharakter", bezahlt wird bei vielen, nach dem Umsatz.
Ich hatte eine Stelle mit 30.00EUr pro Tag (8Stunden)+IKA, allerdings 6 Tage die Woche mit einem Tag frei, der jedoch niemals Wochenende.
Viele arbeiten 7 Tage die Woche und weit mehr als 8 Stunden pro Tag.
Fuer die Art und Weise wie dort die Ware an die Touristen gebracht wird, muss man geeignet sein und es darf einem nichts ausmachen, den viel besagten "Kuehlschrank an einen Eskimo" zu verkaufen...
Ausser dem Chef, welcher Grieche ist, waren alle anderen Angestellten, Auslaender, vorwiegend aus osteuropaeischen Laendern, Albanien,Ukraine, etc.
In den anderen Laeden ist das aehnlich.
Soweit ich in diesem Laden und auch in den Nachbarlaeden mitbekommen habe, ist ueberall der gleich Hickhack untereinander und grad "Neue" sind entsprechend der Blitzableiter und auch mal gerne Fussabtreter fuer die Anderen.
Wenn man noch dazu die Sprache nicht gut beherrscht, kann man sich auf einiges gefasst machen und nichts davon angenehm.
8.Es mag sein, dass man auf den Inseln in Cafes und Tavernen Service-Jobs bekommt, mit wenig bis gar keinen Griechischkentnissen.
In Athen ist es jedenfalls nicht der Fall!
Soweit mein eigener kleiner Erfahrungsbericht.
Sicherlich gibt es auch andere Erfahrungen und der Ein oder Andere hat auch bestimmt tolle Sachen erlebt und freundliche Menschen getroffen.
Allerdings wer eben auf die klassischen "Auslaenderjobs" zurueckgreifen muss und die Sprache nur rudimentaer beherrscht, sollte mit einem "dicken Fell" viel Ausdauer und niedrigen Erwartungen hierher kommen, zumindest nach Athen.
Mein kleiner Erfahrungsbericht beschraenkt sich auf Athen! Auf den Inseln mag es voellig anders aussehen, grad was Saisonjobs angeht.
1.In Stellenanzeigen fuer die klassischen "Low-Level-Jobs" wie Haushaltshilfe,Kuechenhilfe,Putzfrau etc. werden wenn Auslaender, meistens solche aus Laendern wie den Philippinen,Sri Lanka, Bulgarien, etc. gesucht.
Warum kann sich wohl jeder denken.
2.Dachte vorher, na ein wenig englisch werden doch die meisten koennen...
Weit gefehlt, sehr weit gefehlt.
Ich habe bestimmt um die 70 Telefonate in 4 Wochen gefuehrt und davon waren zwei in englisch...
3.Anzeige, Bsp. fuer viele Andere : Kuechenhilfe, Spuelerin in einem Cafe, 7 Tage die Woche, 10 Stunden am Tag fuer 20EUR am Tag. Selbstverstaendlich null Sozialversicherung.
Anzeige, Bsp. fuer viele Andere: Betreuung einer aeltern Dame, angeblich kein Pflegejob (im Gespraech hat sich rausgestellt, es ist natuerlich ein Pflegejob), 7 Tage die Woche, Jeden Tag morgens 4 Stunden,an zwei Tagen nachmittags 3 Stunden, 420UEUR im Monat. Ohne Sozialversicherung.
Anzeige, Bsp. fuer viele Andere: Putzen,Waschen, Buegeln, 5 Tage die Woche, jeden Tag 5 Stunden fuer 300 EUR im Monat ohne Sozialversicherung.
4.Arbeit fuer eine Reinigungsfirma, es wurde erwartet, dass ein 4 stoeckiger Neubau, jede Etage mindestens 200Quadratmeter, teilweise schon moebiliert, von Neubaudreck und Umzugsmuell von zwei Personen in maximal 2 Stunden (!!!) gereinigt wird...
Die Arbeit war im "Laufschritt" zu verrichten, wobei die Chefin (uebrigens interssanterweise Bulgarin) gerne ploetzlich auftauchte und einem in den "Senkel" stellte, wenn dies oder jenes nicht exakt so war, wie sie es sich vorstellt...und mit in den "Senkel" stellen meine ich anschreien und richtig mies runter machen.
Ein beliebtes Spiel ist dann auch moeglichst schnell griechisch zu sprechen und wenn man es dann nicht versteht, einem zu behandeln, als waere man geistig zurueckgeblieben.
5. Obwohl potentielle Arbeitgeber inserieren und Arbeitnehmer suchen, muss man sich darauf gefasst machen, dass ein verdammt rauer Umgangston herrscht.
Gerade eben wenn man Auslaender ist und die Sprache nicht so beherrscht. Man wird oft wirklich behandelt wie der letzte Dreck, low level eben.
Auf meine Bitte, etwas langsamer zu sprechen, da ich es dann auch verstehe, wurde meistens lauter und schneller gesprochen...
6.Fuer die klassischen Babysitter-Jobs werden inzwischen entweder nur noch Griechinnen gesucht oder man muss schriftliche Referenzen vorweisen koennen, oder wenn Auslaender, dann als "live-in" aus den bereits genannten Laendern.
7.Arbeit fuer einen Touriladen in Plaka/Athen. Der klassische Saisonjob. Normalerweise Juni-Oktober
Bei den meisten Laeden muss man die Kunden mehr oder minder auf der Strasse vorm Laden "einfangen" und sie direkt verbal zumuellen.
Das Ganze hat ein wenig "kiezcharakter", bezahlt wird bei vielen, nach dem Umsatz.
Ich hatte eine Stelle mit 30.00EUr pro Tag (8Stunden)+IKA, allerdings 6 Tage die Woche mit einem Tag frei, der jedoch niemals Wochenende.
Viele arbeiten 7 Tage die Woche und weit mehr als 8 Stunden pro Tag.
Fuer die Art und Weise wie dort die Ware an die Touristen gebracht wird, muss man geeignet sein und es darf einem nichts ausmachen, den viel besagten "Kuehlschrank an einen Eskimo" zu verkaufen...
Ausser dem Chef, welcher Grieche ist, waren alle anderen Angestellten, Auslaender, vorwiegend aus osteuropaeischen Laendern, Albanien,Ukraine, etc.
In den anderen Laeden ist das aehnlich.
Soweit ich in diesem Laden und auch in den Nachbarlaeden mitbekommen habe, ist ueberall der gleich Hickhack untereinander und grad "Neue" sind entsprechend der Blitzableiter und auch mal gerne Fussabtreter fuer die Anderen.
Wenn man noch dazu die Sprache nicht gut beherrscht, kann man sich auf einiges gefasst machen und nichts davon angenehm.
8.Es mag sein, dass man auf den Inseln in Cafes und Tavernen Service-Jobs bekommt, mit wenig bis gar keinen Griechischkentnissen.
In Athen ist es jedenfalls nicht der Fall!
Soweit mein eigener kleiner Erfahrungsbericht.
Sicherlich gibt es auch andere Erfahrungen und der Ein oder Andere hat auch bestimmt tolle Sachen erlebt und freundliche Menschen getroffen.
Allerdings wer eben auf die klassischen "Auslaenderjobs" zurueckgreifen muss und die Sprache nur rudimentaer beherrscht, sollte mit einem "dicken Fell" viel Ausdauer und niedrigen Erwartungen hierher kommen, zumindest nach Athen.