Unser Abenteuer in einem griechischen Krankenhaus... (Achtung, lang!)

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#1
Ich sag euch, es ist tatsächlich so schlimm wie die Gerüchte vermuten lassen... Wir mussten mit unserer Tochter Lydia ins "Paidon" (keine Ahnung, wie das geschrieben wird...)/Agia Sophia in Athen. Nachfolgend der Bericht von meiner HP (einige Details werden euch nicht interessieren, aber ich hatte jetzt keine Lust, alles nochmal zu schreiben, also lest über das Unwichtige hinweg Wink ).

Los sind wir so plötzlich, weil Lydias (neue) Kinderärztin immer gedrängt hat, Lydia wäre zu klein und leicht für ihr Alter (18 Monate) und wir sollten sie mal gründlich untersuchen lassen, und beim letzten Mal noch dringlicher. Da wir nächste Woche die ersten Gäste in der Pension erwarten, mussten wir dann also schnell handeln und los. Ich habe mit der Kinderärztin telefoniert und morgens vor der Fahrt noch ganz schnell eben die Überweisung geholt. Ich hatte zwar das Gefühl, das ist übertrieben, aber man ist ja kein Arzt und mit der Gesundheit eines Kindes spaßt man nicht, und wir hätten uns ewig Vorwürfe gemacht, nicht gehandelt zu haben, wenn etwas herausgekommen wäre.

Da ich ja anscheinend nicht so gern reise, habe ich mir schon vor der Fähre eine Verletzung zugezogen, und zwar eine Prellung am Bein, nachdem ich über eine Stufe gestolpert und auf dieselbige gefallen bin. Ich habe es erst gar nicht so Ernst genommen, aber auf der Fähre entdeckte ich, dass mein Bein über dem Knöchel total hart und geschwollen war. Ich habe mir dann leider viel zu spät von Goody's (einer Art grch. McDonald's) Eiswürfel geholt und mich verarztet, aber es ist ziemlich schlimm, jetzt ist meine eigentlich schöne schlanke Fessel ganz dick und vor allem überall blau-schwarz-lila <img src="images/icons/icon9.gif" alt=":-(" border=0 align='absmiddle'>. Und weh tut das *aua*!

Na ja, die Fährfahrt war ok, wir haben viele Bekannte zum Quatschen getroffen und Lydia hat auch 1,5h geschlafen. Die restliche Zeit turnte sie herum und hatte ihren ersten Flirt (mit einem Jungen, der neben uns saß <img src="images/icons/icon12.gif" alt="Wink)" border=0 align='absmiddle'>, das war so süß.

In Athen bei Schwiegermutter und Schwägerin wurden wir erstmal ordentlich verköstigt (hmmm lecker) und dann haben wir uns nach kurzem Ausruhen auf den Weg gemacht, Lydias zukünftigen Pateneltern zu besuchen. Dann war der Tag auch schon rum, und den nächsten Tag (Donnerstag) machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus, das uns gesagt worden war (angeblich *das* Kinderkrankenhaus Athens). Dort angekommen mussten wir feststellen, dass sie "keinen Dienst" hatten und wurden ins Nachbarkrankenhaus geschickt (das sind alles reine Kinderkliniken). Dort stolperten die Menschenmassen nur so übereinander, trotz Ärtzestreiks!!! Sie hatten eine Art Notbesetzung und irgendwann kamen wir sogar dran. Die Ärztin war *sehr* besorgt über Lydias "Zustand" (und glaubte, ihre "starke Behaarung" könnte auf eine Hormonstörung hindeuten), so dass sie uns gleich einliefern wollte, allerdings in deren Klinik im Norden Athens, und das wäre etwa 3 Stunden von Sakis' Zuhause entfernt gewesen, also sehr sehr umständlich. Sakis musste den nächsten Tag dringend nach Paros zurück und wir hätten die Hilfe seiner Schwester in Anspruch nehmen müssen, aber 3 Stunden Reise durch Athen sind Horror.

Also beschlossen wir dann, den nächsten Tag zurückzukehren und ins dann Dienst habende erste Krankenhaus zu gehen. Wir standen total unter Schock, denn mit einem stationären Aufenthalt hatten wir nicht gerechnet und wir haben ja nun allerlei Horrorgeschichten über griechische (staatliche) Krankenhäuser gehört (ich habe zwar auch in einem entbunden, aber das war auf einer Kykladeninsel und ein recht modernes, gutes Krankenhaus). Sakis meinte auf meine Bedenken, es müsse sich ja nun inzwischen auch mal was geändert haben...

Nachmittags haben wir dann (unter Schock) versucht zu schlafen und später ist Sakis seinen alzheimerkranken Vater im Pflegeheim besuchen gefahren, und ich habe mir die Zeit mit Schwiegermutter und einem Spaziergang mit Lydia vertrieben. Später haben wir uns noch mal kurz mit Lydias Pateneltern getroffen und dann sind wir nach Hause, packen fürs Krankenhaus und ins Bett.

Den nächsten Morgen also auf in die "Höhle des Löwen". Erstaunlicherweise wurden wir recht schnell dran genommen. Die Ärztin fackelte nicht lange und wies uns gleich ein. Wir wurden also nach einigem Papierkram in den 4. Stock in "unser" Zimmer geschickt.

Dort war dann der Schock komplett. Ein 7 Kinderbetten, 7 Stühle, 2 Waschbecken, 1 Toilette für den gaaaaaaanzen langen Flur, und irgendwo soll auch noch eine Dusche gewesen sein. Alles war sehr abgenutzt, die Farbe bröckelte überall ab, es war sichtbar dreckig, und in unserem Zimmer waren eine Zigeunerfamilie (Vater, Mutter, 1 Baby und ein ca. 3-4 Jahre alter Junge), eine Frau aus Kairo mit ihrem Baby und eine Griechin mit ihrem Kleinkind.

Sogar Sakis war total entsetzt und auf seine Frage, wo denn die Mutter schlafen solle, bekamen wir von der Krankenschwester die Antwort "auf dem Stuhl oder zusammen mit dem Kind im Gitterbett" und "so ist das eben in griechischen Krankenhäusern" zu hören. Uns war dann gleich ziemlich klar, dass wir *das* nicht mitmachen würden und nach einer Weile, in der nichts passierte (wir doof rumsaßen und auf den Arzt warteten, allerdings ohne das zu wissen *g*), ging Sakis zum Schwesternzimmer und wollte uns gleich wieder auschecken. Dort traf er aber auf den Arzt, der ganz cool blieb und meinte, er wolle sich Lydia mal anschauen und dann könnten wir ja gehen. Er war sehr professionell und glaubte, "Lydias Fall" sei gar nicht so ernst, wollte sich aber noch mal mit der Chefärztin absprechen und wenn wir wollten, könnten wir ein paar Untersuchungen machen und dann gehen. Also. die waren wirklich kooperativ. Die ebenso coole Chefärztin stimmte mit dem ersten Arzt überein und meinte, Lydia liefe sehr gut, quetschte uns darüber aus, wie viel wie spricht (und meinte zu mir, *ich* sollte auf jeden Fall nur Deutsch mit dem Kind sprechen und nicht außerdem noch Englisch) und so kamen wir guten Gewissens um die „fiese“ Hormonuntersuchung herum. Die Chefärztin nahm uns außerdem noch haarmäßig *g* genau unter die Lupe und war ganz sicher, dass Lydia ihre Augenbrauen von mir hätte und den Rest vom Papa, der ja nun auch zugegebener Maßen recht "dunkel" ist Wink.

Diese besondere Untersuchung hätte bedeutet, dass Lydia mindestens 12 Stunden nüchtern bleiben, dann eine Flüssigkeit hätte einnehmen müssen und ihr alle 10 Minuten für etwa 2 Stunden Blut abgenommen worden wäre, ohne dass sie was zu sich hätte nehmen dürfen!

Lydia war super lieb während der ganzen Untersuchungen, ließ sich Blut abnehmen, röntgen und gab brav Pippi ohne zu murren. Die Untersuchungen durch die Ärzte fand sie anscheinend immer hochinteressant und blieb ganz still Wink. Nur ganz kurz beim Blutabnehmen hat sie geweint. Jetzt zeigt sie immer auf die Stelle, wo ihr Pflaster war und sagt "kakó" (schlecht), man könnte sich kaputtlachen. Geröntgt wurde ihre Hand, an der man wohl Wachstumsstörungen feststellen kann, und das Ergebnis befand der Kindarzt für normal! Der Arzt und die Chefärztin schauten sich auch noch gemeinsam Lydias Popöchen an *g*, und als ich meinte, sie hätte einen sehr hübschen Popo, meinten sie, dass sie sich die Form jetzt weniger genau anschauen würden, sondern ob sie dort etwas Fleisch hätte Wink.

Da wir etwa 2-3 Stunden in „unserem Krankenzimmer“ waren, unterhielten wir uns noch recht nett mit der Griechin (die schon 8 Nächte da war!!!) und der Frau aus Kairo. Die Hälfte der Zeit stritt sich die Griechin allerdings mit den Zigeunern, da deren großes Kind (das überhaupt nicht sprechen konnte) ständig ihre Sachen nahm und kaputt machte. Es war so krass, die arme Zigeunerin, die wirklich „psychisch gestört“ aussah, eine junge, dünne Frau, weinte fast die ganze Zeit (es hörte sich an wie das Jaulen einer Katze!). Ihr Mann, ein etwa doppelt so alter Fettkloß (sorry, aber wahr) saß die ganze Zeit nur herum wie Pascha und grinste dümmlich. Deren großes Kind ging zwischendurch mal auf den Balkon um da zu „sch...en“ (sorry, aber auch wahr <img src="images/icons/icon12.gif" alt="Wink)" border=0 align='absmiddle'>. Die Kinder husteten alle wie verrückt und ich dachte mir die ganze Zeit nur, bloß weg hier, bevor sich Lydia noch die Pest holt. Als deren Arzt kam und ihnen Anweisungen für Zuhause gab (sie wurden entlassen), fragten sie uns noch 100x hinterher, wie sie nun die Medikamente geben müssten (Antibiotika 3x täglich, das konnten sie irgendwie nicht verstehen). Den Tag zuvor hatte ich schon eine Begegnung mit einer Zigeunerin gehabt, die mir ihre Nummer zeigte und mich fragte, wann sie dran wäre, weil sie es offensichtlich nicht lesen konnte. Ich wusste gar nicht, dass Zigeuner sooo komplett ungebildet sind! Vor den Krankenhäusern waren ganze Heerscharen von Zigeunern, ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viele Zigeuner gesehen.

Als wir dann endlich raus kamen war draußen schon Sommer *g*, wir konnten wirklich (und können es immer noch) im T-Shirt rumlaufen. Und wir waren so froh, fühlten uns wie aus dem Gefängnis entlassen Wink.

Die restlichen Ergebnisse bekommen wir per Telefon. Wir haben uns danach zuhause etwas ausgeruht und gegessen und dann die Nachmittagsfähre genommen, so dass wir Freitag Abend um ca. 22h zu Hause ankamen. Lydia war so brav, obwohl sie erst um 23h ins Bett kam. Überhaupt war sie die ganze Zeit ein Engel. Sie fand alles hochinteressant und gewann die Herzen aller im Nu, folgte uns fröhlich überall hin und hatte ganz viel Spaß. Jeder quatschte sie oder uns an und fragte uns über sie aus, alle waren begeistert von ihr. Sie quengelte nicht ein Mal! Wie man sieht, braucht der Mensch (und insbesondere Lydia) Abwechslung Wink.

Unser Fazit ist auf jeden Fall: wir werden so schnell wie möglich eine private Krankenversicherung zumindest für Lydia abschließen.

Hier einige Bilder von dem ganzen:

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen2.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen3.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen4.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen5.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen6.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen7.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79blickkhziw.jpg">

Viele Grüße aus Paros,
Martina

*************************************
"In Zeiten wie diesen tut es gut, sich daran zu erinnern, dass es immer schon Zeiten wie diese gegeben hat."
(Paul Harvey)
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Ich sag euch, es ist tatsächlich so schlimm wie die Gerüchte vermuten lassen... Wir mussten mit unserer Tochter Lydia ins "Paidon" (keine Ahnung, wie das geschrieben wird...)/Agia Sophia in Athen. Nachfolgend der Bericht von meiner HP (einige Details werden euch nicht interessieren, aber ich hatte jetzt keine Lust, alles nochmal zu schreiben, also lest über das Unwichtige hinweg Wink ).

Los sind wir so plötzlich, weil Lydias (neue) Kinderärztin immer gedrängt hat, Lydia wäre zu klein und leicht für ihr Alter (18 Monate) und wir sollten sie mal gründlich untersuchen lassen, und beim letzten Mal noch dringlicher. Da wir nächste Woche die ersten Gäste in der Pension erwarten, mussten wir dann also schnell handeln und los. Ich habe mit der Kinderärztin telefoniert und morgens vor der Fahrt noch ganz schnell eben die Überweisung geholt. Ich hatte zwar das Gefühl, das ist übertrieben, aber man ist ja kein Arzt und mit der Gesundheit eines Kindes spaßt man nicht, und wir hätten uns ewig Vorwürfe gemacht, nicht gehandelt zu haben, wenn etwas herausgekommen wäre.

Da ich ja anscheinend nicht so gern reise, habe ich mir schon vor der Fähre eine Verletzung zugezogen, und zwar eine Prellung am Bein, nachdem ich über eine Stufe gestolpert und auf dieselbige gefallen bin. Ich habe es erst gar nicht so Ernst genommen, aber auf der Fähre entdeckte ich, dass mein Bein über dem Knöchel total hart und geschwollen war. Ich habe mir dann leider viel zu spät von Goody's (einer Art grch. McDonald's) Eiswürfel geholt und mich verarztet, aber es ist ziemlich schlimm, jetzt ist meine eigentlich schöne schlanke Fessel ganz dick und vor allem überall blau-schwarz-lila <img src="images/icons/icon9.gif" alt=":-(" border=0 align='absmiddle'>. Und weh tut das *aua*!

Na ja, die Fährfahrt war ok, wir haben viele Bekannte zum Quatschen getroffen und Lydia hat auch 1,5h geschlafen. Die restliche Zeit turnte sie herum und hatte ihren ersten Flirt (mit einem Jungen, der neben uns saß <img src="images/icons/icon12.gif" alt="Wink)" border=0 align='absmiddle'>, das war so süß.

In Athen bei Schwiegermutter und Schwägerin wurden wir erstmal ordentlich verköstigt (hmmm lecker) und dann haben wir uns nach kurzem Ausruhen auf den Weg gemacht, Lydias zukünftigen Pateneltern zu besuchen. Dann war der Tag auch schon rum, und den nächsten Tag (Donnerstag) machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus, das uns gesagt worden war (angeblich *das* Kinderkrankenhaus Athens). Dort angekommen mussten wir feststellen, dass sie "keinen Dienst" hatten und wurden ins Nachbarkrankenhaus geschickt (das sind alles reine Kinderkliniken). Dort stolperten die Menschenmassen nur so übereinander, trotz Ärtzestreiks!!! Sie hatten eine Art Notbesetzung und irgendwann kamen wir sogar dran. Die Ärztin war *sehr* besorgt über Lydias "Zustand" (und glaubte, ihre "starke Behaarung" könnte auf eine Hormonstörung hindeuten), so dass sie uns gleich einliefern wollte, allerdings in deren Klinik im Norden Athens, und das wäre etwa 3 Stunden von Sakis' Zuhause entfernt gewesen, also sehr sehr umständlich. Sakis musste den nächsten Tag dringend nach Paros zurück und wir hätten die Hilfe seiner Schwester in Anspruch nehmen müssen, aber 3 Stunden Reise durch Athen sind Horror.

Also beschlossen wir dann, den nächsten Tag zurückzukehren und ins dann Dienst habende erste Krankenhaus zu gehen. Wir standen total unter Schock, denn mit einem stationären Aufenthalt hatten wir nicht gerechnet und wir haben ja nun allerlei Horrorgeschichten über griechische (staatliche) Krankenhäuser gehört (ich habe zwar auch in einem entbunden, aber das war auf einer Kykladeninsel und ein recht modernes, gutes Krankenhaus). Sakis meinte auf meine Bedenken, es müsse sich ja nun inzwischen auch mal was geändert haben...

Nachmittags haben wir dann (unter Schock) versucht zu schlafen und später ist Sakis seinen alzheimerkranken Vater im Pflegeheim besuchen gefahren, und ich habe mir die Zeit mit Schwiegermutter und einem Spaziergang mit Lydia vertrieben. Später haben wir uns noch mal kurz mit Lydias Pateneltern getroffen und dann sind wir nach Hause, packen fürs Krankenhaus und ins Bett.

Den nächsten Morgen also auf in die "Höhle des Löwen". Erstaunlicherweise wurden wir recht schnell dran genommen. Die Ärztin fackelte nicht lange und wies uns gleich ein. Wir wurden also nach einigem Papierkram in den 4. Stock in "unser" Zimmer geschickt.

Dort war dann der Schock komplett. Ein 7 Kinderbetten, 7 Stühle, 2 Waschbecken, 1 Toilette für den gaaaaaaanzen langen Flur, und irgendwo soll auch noch eine Dusche gewesen sein. Alles war sehr abgenutzt, die Farbe bröckelte überall ab, es war sichtbar dreckig, und in unserem Zimmer waren eine Zigeunerfamilie (Vater, Mutter, 1 Baby und ein ca. 3-4 Jahre alter Junge), eine Frau aus Kairo mit ihrem Baby und eine Griechin mit ihrem Kleinkind.

Sogar Sakis war total entsetzt und auf seine Frage, wo denn die Mutter schlafen solle, bekamen wir von der Krankenschwester die Antwort "auf dem Stuhl oder zusammen mit dem Kind im Gitterbett" und "so ist das eben in griechischen Krankenhäusern" zu hören. Uns war dann gleich ziemlich klar, dass wir *das* nicht mitmachen würden und nach einer Weile, in der nichts passierte (wir doof rumsaßen und auf den Arzt warteten, allerdings ohne das zu wissen *g*), ging Sakis zum Schwesternzimmer und wollte uns gleich wieder auschecken. Dort traf er aber auf den Arzt, der ganz cool blieb und meinte, er wolle sich Lydia mal anschauen und dann könnten wir ja gehen. Er war sehr professionell und glaubte, "Lydias Fall" sei gar nicht so ernst, wollte sich aber noch mal mit der Chefärztin absprechen und wenn wir wollten, könnten wir ein paar Untersuchungen machen und dann gehen. Also. die waren wirklich kooperativ. Die ebenso coole Chefärztin stimmte mit dem ersten Arzt überein und meinte, Lydia liefe sehr gut, quetschte uns darüber aus, wie viel wie spricht (und meinte zu mir, *ich* sollte auf jeden Fall nur Deutsch mit dem Kind sprechen und nicht außerdem noch Englisch) und so kamen wir guten Gewissens um die „fiese“ Hormonuntersuchung herum. Die Chefärztin nahm uns außerdem noch haarmäßig *g* genau unter die Lupe und war ganz sicher, dass Lydia ihre Augenbrauen von mir hätte und den Rest vom Papa, der ja nun auch zugegebener Maßen recht "dunkel" ist Wink.

Diese besondere Untersuchung hätte bedeutet, dass Lydia mindestens 12 Stunden nüchtern bleiben, dann eine Flüssigkeit hätte einnehmen müssen und ihr alle 10 Minuten für etwa 2 Stunden Blut abgenommen worden wäre, ohne dass sie was zu sich hätte nehmen dürfen!

Lydia war super lieb während der ganzen Untersuchungen, ließ sich Blut abnehmen, röntgen und gab brav Pippi ohne zu murren. Die Untersuchungen durch die Ärzte fand sie anscheinend immer hochinteressant und blieb ganz still Wink. Nur ganz kurz beim Blutabnehmen hat sie geweint. Jetzt zeigt sie immer auf die Stelle, wo ihr Pflaster war und sagt "kakó" (schlecht), man könnte sich kaputtlachen. Geröntgt wurde ihre Hand, an der man wohl Wachstumsstörungen feststellen kann, und das Ergebnis befand der Kindarzt für normal! Der Arzt und die Chefärztin schauten sich auch noch gemeinsam Lydias Popöchen an *g*, und als ich meinte, sie hätte einen sehr hübschen Popo, meinten sie, dass sie sich die Form jetzt weniger genau anschauen würden, sondern ob sie dort etwas Fleisch hätte Wink.

Da wir etwa 2-3 Stunden in „unserem Krankenzimmer“ waren, unterhielten wir uns noch recht nett mit der Griechin (die schon 8 Nächte da war!!!) und der Frau aus Kairo. Die Hälfte der Zeit stritt sich die Griechin allerdings mit den Zigeunern, da deren großes Kind (das überhaupt nicht sprechen konnte) ständig ihre Sachen nahm und kaputt machte. Es war so krass, die arme Zigeunerin, die wirklich „psychisch gestört“ aussah, eine junge, dünne Frau, weinte fast die ganze Zeit (es hörte sich an wie das Jaulen einer Katze!). Ihr Mann, ein etwa doppelt so alter Fettkloß (sorry, aber wahr) saß die ganze Zeit nur herum wie Pascha und grinste dümmlich. Deren großes Kind ging zwischendurch mal auf den Balkon um da zu „sch...en“ (sorry, aber auch wahr <img src="images/icons/icon12.gif" alt="Wink)" border=0 align='absmiddle'>. Die Kinder husteten alle wie verrückt und ich dachte mir die ganze Zeit nur, bloß weg hier, bevor sich Lydia noch die Pest holt. Als deren Arzt kam und ihnen Anweisungen für Zuhause gab (sie wurden entlassen), fragten sie uns noch 100x hinterher, wie sie nun die Medikamente geben müssten (Antibiotika 3x täglich, das konnten sie irgendwie nicht verstehen). Den Tag zuvor hatte ich schon eine Begegnung mit einer Zigeunerin gehabt, die mir ihre Nummer zeigte und mich fragte, wann sie dran wäre, weil sie es offensichtlich nicht lesen konnte. Ich wusste gar nicht, dass Zigeuner sooo komplett ungebildet sind! Vor den Krankenhäusern waren ganze Heerscharen von Zigeunern, ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viele Zigeuner gesehen.

Als wir dann endlich raus kamen war draußen schon Sommer *g*, wir konnten wirklich (und können es immer noch) im T-Shirt rumlaufen. Und wir waren so froh, fühlten uns wie aus dem Gefängnis entlassen Wink.

Die restlichen Ergebnisse bekommen wir per Telefon. Wir haben uns danach zuhause etwas ausgeruht und gegessen und dann die Nachmittagsfähre genommen, so dass wir Freitag Abend um ca. 22h zu Hause ankamen. Lydia war so brav, obwohl sie erst um 23h ins Bett kam. Überhaupt war sie die ganze Zeit ein Engel. Sie fand alles hochinteressant und gewann die Herzen aller im Nu, folgte uns fröhlich überall hin und hatte ganz viel Spaß. Jeder quatschte sie oder uns an und fragte uns über sie aus, alle waren begeistert von ihr. Sie quengelte nicht ein Mal! Wie man sieht, braucht der Mensch (und insbesondere Lydia) Abwechslung Wink.

Unser Fazit ist auf jeden Fall: wir werden so schnell wie möglich eine private Krankenversicherung zumindest für Lydia abschließen.

Hier einige Bilder von dem ganzen:

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen2.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen3.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen4.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen5.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen6.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79athen7.jpg">

<img src="http://www.martinablair.de/images/79blickkhziw.jpg">

Viele Grüße aus Paros,
Martina

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"In Zeiten wie diesen tut es gut, sich daran zu erinnern, dass es immer schon Zeiten wie diese gegeben hat."
(Paul Harvey)
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Unser Abenteuer in einem griechischen Krankenhaus... (Achtung, lang!) - von Martina - 21.03.2005, 08:22:10

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