03.01.2005, 01:17:29
An den Fake glaube ich persönlich eigentlich nicht, da mir „Fälle“ wie Deiner, Maria, schon des häufigeren über den Weg gelaufen sind. Du scheinst mir hier aber einiges durcheinanderzubringen.
Du vermischst offensichtlich Vergangenheit mit Gegenwart.
Welcher Grieche – bitteschön – verlässt heutzutage aufgrund existentiellens Drucks seine ganze Familie, um in das Deutschland der hohen Arbeitslosigkeit auszuwandern?. Du redest von der Vergangenheit, die Zeit so um die Sechziger. Die Zeit war wirklich so.
Ackern „wie die Ponnys“ tust Du heute in Griechenland weit schlimmer als in Deutschland, und zwar nach wie vor zum Hungerlohn. Und wer – bitte schön – hat und hatte in Griechenland 30 Tage Urlaub zzgl. der Wochenendtage? Deutschland war und ist auf diesem Gebiet soviel ich weiss Weltmeister.
Die griechischen Auswanderer der 60/70er Jahre waren wirklich sehr unglücklich, ihre pittoreske, noch sehr betuliche Heimat und ihre Familie aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen verlassen zu müssen. Viele haben sich in Deutschland nie eingelebt, haben sich mit Händen und Füssen gestreubt, sind irgendwann in den darauf folgenden Jahrzehnten (oft als Rentner) wieder zurückgekehrt und haben den „Schlag“ ihres Lebens verpasst bekommen, indem sie realisieren mussten, dass das Griechenland ihrer „ewigen Sehnsucht“ nicht mehr das Griechenland ist, das sie verlassen haben. Ein Bekannter auf einer griechischen Insel sagte vor einiger Zeit zu uns: „Die Rückkehrer leben alle noch in den Sechziger Jahren“.
Und nun sage ich etwas, was manche vielleicht nicht nachvollziehen können oder als arrogant bezeichnen.
Es gibt nicht nur die Gastarbeitergeneration der Ausgewanderten.
Es gibt auch diejenigen – wie mein Mann – die der Karriere wegen das Land verlassen haben, ursprünglich für die Zeit der Weiterbildung gedacht, ohne den existentiellen Druck im Nacken, und die sich letztlich der Entwicklungsmöglichkeiten und der Bequemlichkeit halber für das Ausland entschieden haben, ohne ständig der früheren Heimat nachzutrauern, mit Offenheit, Neugierde und Interesse das genossen und aufgesogen haben, was der Rest der Welt zu bieten hat. So kann man sich seinen Horizont erweitern.
Ein Stückchen Nostalgie wird immer bleiben, wenn man seine Heimat verlässt , ist auch völlig normal. Aber es gibt ja noch Urlaube und den Kreis derjenigen, denen es ähnlich geht, die fast über den gesammten Erdball verstreut sind. Mit einigen derjenigen sind wir befreundet. Und das ist ein recht interessantes und gar nicht melancholisches Clübchen. Keiner von denen plant seine Rückkehr in die alte Heimat.
Im übrigen, Maria, manche sitzen stundenlang am PC, weil sie „ihre Kohle“ damit verdienen. Die paar Einschübe hier im Forum laufen dann nebenbei.
Gruss Inge
Du vermischst offensichtlich Vergangenheit mit Gegenwart.
Welcher Grieche – bitteschön – verlässt heutzutage aufgrund existentiellens Drucks seine ganze Familie, um in das Deutschland der hohen Arbeitslosigkeit auszuwandern?. Du redest von der Vergangenheit, die Zeit so um die Sechziger. Die Zeit war wirklich so.
Ackern „wie die Ponnys“ tust Du heute in Griechenland weit schlimmer als in Deutschland, und zwar nach wie vor zum Hungerlohn. Und wer – bitte schön – hat und hatte in Griechenland 30 Tage Urlaub zzgl. der Wochenendtage? Deutschland war und ist auf diesem Gebiet soviel ich weiss Weltmeister.
Die griechischen Auswanderer der 60/70er Jahre waren wirklich sehr unglücklich, ihre pittoreske, noch sehr betuliche Heimat und ihre Familie aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen verlassen zu müssen. Viele haben sich in Deutschland nie eingelebt, haben sich mit Händen und Füssen gestreubt, sind irgendwann in den darauf folgenden Jahrzehnten (oft als Rentner) wieder zurückgekehrt und haben den „Schlag“ ihres Lebens verpasst bekommen, indem sie realisieren mussten, dass das Griechenland ihrer „ewigen Sehnsucht“ nicht mehr das Griechenland ist, das sie verlassen haben. Ein Bekannter auf einer griechischen Insel sagte vor einiger Zeit zu uns: „Die Rückkehrer leben alle noch in den Sechziger Jahren“.
Und nun sage ich etwas, was manche vielleicht nicht nachvollziehen können oder als arrogant bezeichnen.
Es gibt nicht nur die Gastarbeitergeneration der Ausgewanderten.
Es gibt auch diejenigen – wie mein Mann – die der Karriere wegen das Land verlassen haben, ursprünglich für die Zeit der Weiterbildung gedacht, ohne den existentiellen Druck im Nacken, und die sich letztlich der Entwicklungsmöglichkeiten und der Bequemlichkeit halber für das Ausland entschieden haben, ohne ständig der früheren Heimat nachzutrauern, mit Offenheit, Neugierde und Interesse das genossen und aufgesogen haben, was der Rest der Welt zu bieten hat. So kann man sich seinen Horizont erweitern.
Ein Stückchen Nostalgie wird immer bleiben, wenn man seine Heimat verlässt , ist auch völlig normal. Aber es gibt ja noch Urlaube und den Kreis derjenigen, denen es ähnlich geht, die fast über den gesammten Erdball verstreut sind. Mit einigen derjenigen sind wir befreundet. Und das ist ein recht interessantes und gar nicht melancholisches Clübchen. Keiner von denen plant seine Rückkehr in die alte Heimat.
Im übrigen, Maria, manche sitzen stundenlang am PC, weil sie „ihre Kohle“ damit verdienen. Die paar Einschübe hier im Forum laufen dann nebenbei.
Gruss Inge