09.05.2002, 12:51:15
Hallo Christina,
jetzt hab ich mich erstmal nach dem Osterchaos wieder ein bisschen auf den neuesten Stand gebracht...
Doch, man "entwickelt" sich schon, wenn man sich Griechenland aussetzt, vor allem wird man gelassener...da bleibt einem ja auch nicht viel anderes uebrig. Grundaetzlich wuerde ich sagen, man rechnet ab einem gewissen Zeitpunkt mit "allem", nur nicht damit, dass irgendwas auf Anhieb klappt. Man rechnet fuer einen Weg, der in D vielleicht 2 Stunden Aufwand bedeutet, in GR 2 Tage ein...oder mehr.
Der allererste Rat, den ich in Athen von einem Griechen bekam, war: "Carmen, in Griechenland musst Du lernen, Deine Zeit sinnvoll zu verschwenden", sprach's und zueckte ein Buch, um zu schmoekern...waehrend mir die Kohlen unter dem Hintern brannten.
Ich hab mir die Puenktlichkeit nicht abgewoehnt, mir wueste Schimpftiraden angehoert, weil ich den Rest der Welt mit meinem puenktlichen Erscheinen nerve *g oder gar einfach "anfange", auch wenn man nicht vollzaehlig ist. Sie lernen...man muss nur nachsichtig laecheln und sich fuer diese Unart entschuldigen.
Die Schuldfrage...sowieso. Ich hab inhaliert, dass es staendig darum geht, dass ein Grieche nicht ertragen kann, an irgendwas Schuld zu haben und darueber im Notfall stundenlang diskutiert. Ich hab mir ein Repertoire an unterstuetzenden Ausreden fuer Griechen zugelegt, im Notfall hat eh die Regierung schuld Gute Tips, wie man rechtzeitiger alle Unterlagen fuer die Steuererklaerung oder das rechtzeitige Ankommen irgendwo erreichen kann, helfen eh nicht, das hiesse ja, der Grieche hat selbst Schuld...bloss nie sowas sagen! Ich schalte eben auf Durchzug, wenn die obligatorischen Diskussionen (je groesser das Schuldgefuehl, desto lauter die Unterhaltung darueber) anfangen und mach einfach vor, wie es anders geht.
Man lernt, sich nicht stressen zu lassen, auch nicht vom athener Strassenverkehr, was allerdings die schwerste aller Uebungen ist.
Habt Ihr noch andere "neue" Eigenschaften an Euch selbst festgestellt?
Liebe Gruesse
Carmen
jetzt hab ich mich erstmal nach dem Osterchaos wieder ein bisschen auf den neuesten Stand gebracht...
Doch, man "entwickelt" sich schon, wenn man sich Griechenland aussetzt, vor allem wird man gelassener...da bleibt einem ja auch nicht viel anderes uebrig. Grundaetzlich wuerde ich sagen, man rechnet ab einem gewissen Zeitpunkt mit "allem", nur nicht damit, dass irgendwas auf Anhieb klappt. Man rechnet fuer einen Weg, der in D vielleicht 2 Stunden Aufwand bedeutet, in GR 2 Tage ein...oder mehr.
Der allererste Rat, den ich in Athen von einem Griechen bekam, war: "Carmen, in Griechenland musst Du lernen, Deine Zeit sinnvoll zu verschwenden", sprach's und zueckte ein Buch, um zu schmoekern...waehrend mir die Kohlen unter dem Hintern brannten.
Ich hab mir die Puenktlichkeit nicht abgewoehnt, mir wueste Schimpftiraden angehoert, weil ich den Rest der Welt mit meinem puenktlichen Erscheinen nerve *g oder gar einfach "anfange", auch wenn man nicht vollzaehlig ist. Sie lernen...man muss nur nachsichtig laecheln und sich fuer diese Unart entschuldigen.
Die Schuldfrage...sowieso. Ich hab inhaliert, dass es staendig darum geht, dass ein Grieche nicht ertragen kann, an irgendwas Schuld zu haben und darueber im Notfall stundenlang diskutiert. Ich hab mir ein Repertoire an unterstuetzenden Ausreden fuer Griechen zugelegt, im Notfall hat eh die Regierung schuld Gute Tips, wie man rechtzeitiger alle Unterlagen fuer die Steuererklaerung oder das rechtzeitige Ankommen irgendwo erreichen kann, helfen eh nicht, das hiesse ja, der Grieche hat selbst Schuld...bloss nie sowas sagen! Ich schalte eben auf Durchzug, wenn die obligatorischen Diskussionen (je groesser das Schuldgefuehl, desto lauter die Unterhaltung darueber) anfangen und mach einfach vor, wie es anders geht.
Man lernt, sich nicht stressen zu lassen, auch nicht vom athener Strassenverkehr, was allerdings die schwerste aller Uebungen ist.
Habt Ihr noch andere "neue" Eigenschaften an Euch selbst festgestellt?
Liebe Gruesse
Carmen