04.11.2004, 10:25:41
Tja Ladies,
das sehe ich anders.
Wir haben tausende von Male gesagt, dass jeder Handschlag Arbeit eine Pflichtversicherung bei den Sozialversicherern mit sich bringt. Das Wesen der deutschen geringfuegigen Beschaeftigung ist jedoch, dass diese Sozialbeitraege *nicht* geleistet werden muessen.
Ich sehe hier nach wie vor das Kernproblem, das uns mit vielen Auswander-Willigen einherkommt: Sie denken ganz einfach, GR und D sind dasselbe, nur letzteres hat besseres Wetter. Sie wundern sich, dass es kein Kindergeld gibt, keine Sozialhilfe, Arbeitslosengeld nur fuer ganz kurze Zeit und nur bis 300 Euro...
Ich wiederhole mich: Wogegen die Menschen in D auf die Strasse gehen (Hartz IV) haetten wir in GR sehr gern!
Inge, ich sehe es ganz bestimmt nicht so, dass man dafuer Verstaendnis haben muss, dass es einige gibt, die ein verqueres Griechenlandbild haben.
Nochmal fuer alle zum Mitschreiben: Griechenland ist *kein* Sozialstaat und wollte es nie sein, kann es sich schon gar nicht leisten, weil hier kaum 50% der Steuern gezahlt werden. Griechenland hat *keine* Grossindustrie, *keinen* nennenswerten Export, *nichts*, was dem Staat ueberhaupt ermoeglichen wuerde, nennenswerte Sozialleistungen an die Buerger abzuleiten.
Es sei mir erlaubt, noch einen anderen Aspekt zu nennen, der gern romantisch missverstanden wird: Die Haelfte der gesamten Workforce ist selbstaendig, mit Kleinstbetrieben. GR-Besucher finden *gerade das* immer soooo schoen. Die ganzen kleinen Laedchen an jeder Ecke sind ja auch heimeliger als im grossen Bau- oder Supermarkt einkaufen zu gehen, es ist wirklich schoener, beim Tischler seine Kueche zu bestellen als bei Neoset.
ABER: Kein Mensch von aussen scheint zu verstehen, dass das ein Gesicht der mangelnden sozialen Absicherung ist: wuerden diese hunderttausende kein eigenes Business haben, waeren sie arbeitslos. Ohne Sozialhilfe oder ALU. Und wie nutzt der Staat diese Menschen dann? Er nutzt sie zur Finanzierung der einzigen Sozialleistung, die es ueberhaupt in nennenswertem Umfang gibt: als Finanziers der Krankenversicherung und der Minirente. Eben *durch* die Pflichtversicherung, in die man einzahlen muss, egal, ob man auch nur einen Euro eingenommen hat.
Und hier beisst sich die Katze in den Schwanz. Die Sozialversicherung kostet ein paar hundert Euro im Monat (!), das sparen die Leute dann eben durch gefaelschte Quittungen, Schwarzarbeit etc bei der Steuerzahlung wieder ein.
Kann mir einer sagen, wo in diesem System Platz ist fuer Befreiung von Pflichtbeitraegen fuer geringfuegige Einkommen?
Nein, das hat nichts damit zu tun, ob man lange Jahre in GR lebt oder durch griechische Eltern erzogen wurde. Es ist ganz einfach Grundwissen: Griechenland ist NICHT Deutschland und Griechenland ist KEIN Sozialstaat.
Ich stehe dazu: All das ist absolutes Grundwissen, das man ueber GR haben sollte, bevor man ueberhaupt nur eine Minute darueber nachdenkt, umziehen zu wollen.
Carmen
das sehe ich anders.
Wir haben tausende von Male gesagt, dass jeder Handschlag Arbeit eine Pflichtversicherung bei den Sozialversicherern mit sich bringt. Das Wesen der deutschen geringfuegigen Beschaeftigung ist jedoch, dass diese Sozialbeitraege *nicht* geleistet werden muessen.
Ich sehe hier nach wie vor das Kernproblem, das uns mit vielen Auswander-Willigen einherkommt: Sie denken ganz einfach, GR und D sind dasselbe, nur letzteres hat besseres Wetter. Sie wundern sich, dass es kein Kindergeld gibt, keine Sozialhilfe, Arbeitslosengeld nur fuer ganz kurze Zeit und nur bis 300 Euro...
Ich wiederhole mich: Wogegen die Menschen in D auf die Strasse gehen (Hartz IV) haetten wir in GR sehr gern!
Inge, ich sehe es ganz bestimmt nicht so, dass man dafuer Verstaendnis haben muss, dass es einige gibt, die ein verqueres Griechenlandbild haben.
Nochmal fuer alle zum Mitschreiben: Griechenland ist *kein* Sozialstaat und wollte es nie sein, kann es sich schon gar nicht leisten, weil hier kaum 50% der Steuern gezahlt werden. Griechenland hat *keine* Grossindustrie, *keinen* nennenswerten Export, *nichts*, was dem Staat ueberhaupt ermoeglichen wuerde, nennenswerte Sozialleistungen an die Buerger abzuleiten.
Es sei mir erlaubt, noch einen anderen Aspekt zu nennen, der gern romantisch missverstanden wird: Die Haelfte der gesamten Workforce ist selbstaendig, mit Kleinstbetrieben. GR-Besucher finden *gerade das* immer soooo schoen. Die ganzen kleinen Laedchen an jeder Ecke sind ja auch heimeliger als im grossen Bau- oder Supermarkt einkaufen zu gehen, es ist wirklich schoener, beim Tischler seine Kueche zu bestellen als bei Neoset.
ABER: Kein Mensch von aussen scheint zu verstehen, dass das ein Gesicht der mangelnden sozialen Absicherung ist: wuerden diese hunderttausende kein eigenes Business haben, waeren sie arbeitslos. Ohne Sozialhilfe oder ALU. Und wie nutzt der Staat diese Menschen dann? Er nutzt sie zur Finanzierung der einzigen Sozialleistung, die es ueberhaupt in nennenswertem Umfang gibt: als Finanziers der Krankenversicherung und der Minirente. Eben *durch* die Pflichtversicherung, in die man einzahlen muss, egal, ob man auch nur einen Euro eingenommen hat.
Und hier beisst sich die Katze in den Schwanz. Die Sozialversicherung kostet ein paar hundert Euro im Monat (!), das sparen die Leute dann eben durch gefaelschte Quittungen, Schwarzarbeit etc bei der Steuerzahlung wieder ein.
Kann mir einer sagen, wo in diesem System Platz ist fuer Befreiung von Pflichtbeitraegen fuer geringfuegige Einkommen?
Nein, das hat nichts damit zu tun, ob man lange Jahre in GR lebt oder durch griechische Eltern erzogen wurde. Es ist ganz einfach Grundwissen: Griechenland ist NICHT Deutschland und Griechenland ist KEIN Sozialstaat.
Ich stehe dazu: All das ist absolutes Grundwissen, das man ueber GR haben sollte, bevor man ueberhaupt nur eine Minute darueber nachdenkt, umziehen zu wollen.
Carmen