Der traum vom Auswandern contra Realität

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#2
Hallo Barbara,

Deine Frage richtest Du am besten an das Deutsche Kontaktzentrum (Linkliste) und es waere nett, wenn Du hinterher hier posten koenntest, wie die Situation tatsaechlich aussieht.

Mir selbst faellt nur auf, dass man keine Behinderten in Griechenland sieht. In Athen habe ich in 5 Jahren genau EINEN Rollstuhlfahrer in einer Kneipe getroffen und EINEN Blinden in der Metro erlebt - und festgestellt, dass niemand etwas mit dem weissen Stock anzufangen wusste. Weshalb man auch nicht auf seine Frage, ob irgendwo ein freier Platz waere, antwortete.

Ich selbst bin zur Zeit bis 1.10. als fulltime-Volunteer bei den Paralympics eingesetzt und im Zuge der Vorbereitungssessions etc. bleibt mir doch manchmal die Spucke weg. Da gibt es so Eindruecke wie die vom Olympischen Dorf: Wie neuerdings ueberall in Athen sind auch dort natuerlich in die Fusswege diese gelben Guidelines fuer Blinde eingelassen. Fein, europaeischer Standard. ABER: natuerlich hat man die Muellcontainer in Nischen am Strassenrand eingelassen: damit ist der Fussweg an dieser Stelle nurmehr genauso breit wie die Guideline. Fuer den Blinden hat man damit gesorgt...nur was ist mit dem Rollstuhlfahrer? ganz einfach: man hat kleine Rampen in den Fussweg eingelassen, der Rollstuhlfahrer darf dann vor dem Muellcontainer auf die Strasse fahren, den Muellcontainer passieren und hinterher wieder auf den Fussweg. Schick, bin begeistert.

Hab vorgestern die neue Vorstadtbahn Richtung Airport benutzt. Dolles Ding, ehrlich. "Mind the gap" hab ich auch gemindet - nicht ahnend, dass der Fussboden der Bahn ca. 30 cm. tiefer liegt als der Bahnsteig. Folge: Muskelzerrung im Nacken, als ich in die Bahn fiel.

Usw. usf. Da ich die naechsten 3-4 Wochen viel dementsprechend unterwegs sein werde, werde ich sicherlich taeglich solche Beispiele berichten koennen - ich hoffe allerdings, dass nicht.

Kurzum, ich glaube einfach nicht, dass es Einrichtungen fuer behinderte Kinder gibt, nach meinem Eindruck schaemt man sich fuer sein behindertes Kind oder Familienmtglied und schliesst es eher weg, als dass man ihm ein normales Leben zugesteht.

Gruss, Carmen
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#2
Hallo Barbara,

Deine Frage richtest Du am besten an das Deutsche Kontaktzentrum (Linkliste) und es waere nett, wenn Du hinterher hier posten koenntest, wie die Situation tatsaechlich aussieht.

Mir selbst faellt nur auf, dass man keine Behinderten in Griechenland sieht. In Athen habe ich in 5 Jahren genau EINEN Rollstuhlfahrer in einer Kneipe getroffen und EINEN Blinden in der Metro erlebt - und festgestellt, dass niemand etwas mit dem weissen Stock anzufangen wusste. Weshalb man auch nicht auf seine Frage, ob irgendwo ein freier Platz waere, antwortete.

Ich selbst bin zur Zeit bis 1.10. als fulltime-Volunteer bei den Paralympics eingesetzt und im Zuge der Vorbereitungssessions etc. bleibt mir doch manchmal die Spucke weg. Da gibt es so Eindruecke wie die vom Olympischen Dorf: Wie neuerdings ueberall in Athen sind auch dort natuerlich in die Fusswege diese gelben Guidelines fuer Blinde eingelassen. Fein, europaeischer Standard. ABER: natuerlich hat man die Muellcontainer in Nischen am Strassenrand eingelassen: damit ist der Fussweg an dieser Stelle nurmehr genauso breit wie die Guideline. Fuer den Blinden hat man damit gesorgt...nur was ist mit dem Rollstuhlfahrer? ganz einfach: man hat kleine Rampen in den Fussweg eingelassen, der Rollstuhlfahrer darf dann vor dem Muellcontainer auf die Strasse fahren, den Muellcontainer passieren und hinterher wieder auf den Fussweg. Schick, bin begeistert.

Hab vorgestern die neue Vorstadtbahn Richtung Airport benutzt. Dolles Ding, ehrlich. "Mind the gap" hab ich auch gemindet - nicht ahnend, dass der Fussboden der Bahn ca. 30 cm. tiefer liegt als der Bahnsteig. Folge: Muskelzerrung im Nacken, als ich in die Bahn fiel.

Usw. usf. Da ich die naechsten 3-4 Wochen viel dementsprechend unterwegs sein werde, werde ich sicherlich taeglich solche Beispiele berichten koennen - ich hoffe allerdings, dass nicht.

Kurzum, ich glaube einfach nicht, dass es Einrichtungen fuer behinderte Kinder gibt, nach meinem Eindruck schaemt man sich fuer sein behindertes Kind oder Familienmtglied und schliesst es eher weg, als dass man ihm ein normales Leben zugesteht.

Gruss, Carmen
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Der traum vom Auswandern contra Realität - von Carmen - 06.09.2004, 08:07:07

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