14.08.2004, 21:37:46
Gia Sou Stephan,
bin auch gerade seit 2 Wochen zurück aus Griechenland + habe sehr in mich hineingeschmunzelt. Es scheint so, als ob Du gerade in meinem Dorf (ca. 80 km Richtung Kavala ab Saloniki). Ich fahre dort seit 8 Jahren hin mit meinen Töchtern.
Die Schwarzen usw., bis auf Banana-Boot alles gleich.
Wir hatten auch kaum Touristen. Nur die Verwandten der Einwohner + die üblichen Leute aus Skopje, die ja bekanntlich den Kofferraum ihrer Klapperkiste voll Lebensmittel aus der Heimat haben + NIEMALS Geld in den Cafè's, Tavernen + Bars ausgeben. Ich habe mir aber sagen lassen, dass es auf den Inseln auch weniger Touristen gibt, beängstigend wenig. Ich habe Diskussionen zwischen Griechen gehört, die von "Junta" reden + alle ziemlich sauer auf Olympiade sind, weil es soviel Geld kostet.
Im nächsten, etwas größeren Ort, wollten sie scheinbar eine Fußgängerzone bauen !? Es hatte uns auch so gefallen.......
Leider war sie nicht fertig an den meisten Stellen. Es gab Stolperstücke....rauf + runter. Zementhaufen, Dreck- und Sandhaufen überall zwischendrin. Direkt vor den ganzen Strandbars und Tavernen........richtig hübsch....und sooooo typisch griechisch. Allerdings.......Die Blumen waren bereits gepflanzt.
Ich fragte Freunde, warum es in Asprovalta denn nicht fertig wäre, denn schließlich hätten wir ja JETZT Sommer. Da fängt man doch rechtzeitig an.
Die lachten und sagten nur, wahrscheinlich wären ALLE Arbeiter im Moment in Athen, damit da alles rechtzeitig fertig wird.
Naja, vielleicht nächstes Jahr, oder übernächstes ???????? <img src="images/icons/icon7.gif" alt=")" border=0 align='absmiddle'>
Unsere Fußgängerzone im Dorf hat auch so seine Zeit gebraucht. Als erste Absperrung wurde ein Riesensandhaufen benutzt, der aber an den Seiten bald plattgefahren war, von den vielen Mopeds und Motorrädern, deren Halter scheinbar dachten, es handele sich hier um eine neue autofreie Rennstrecke nur für sie. Obwohl auch Autos dort parken, deren Halter genau wissen, wie sie in diese Fußgängerzone gelangen. Ich muß zugeben, auch ich bin als Beifahrerin griechischer Einheimischer dort bereits mit Auto oder Motorrad gefahren. Für einen Griechen gibt es eben keine Vorschriften, Verbotsschilder sind doch nur zum Verstauben da, oder um Werbung anzupappen.
ABER ICH LIEBE ES !!!!!!!!!!
Seit 3 Jahren bin ich mit einem Griechen zusammen, der entweder in Saloniki oder im Dorf ca. 35 km von meinem lebt. Wir sehen uns 3 x im Jahr. Im Sommer bin ich immer für 1 Monat dort.
Jetzt zu Deiner Fahrt zum Flughafen. Bereits letztes Jahr brachte er uns zum Flughafen. Wir mußten aber vorher noch in die Wohnung in Saloniki, da er dann noch was essen + ein kleines Nickerchen machen mußte. Danach mußten wir noch Nachbarn "Tschüss sagen", dauert auch mindestens 20 Minuten. Als wir dann in der Stadt im Stau steckten, fiel ihm dann doch noch ein, dass es ja Freitagmittag + es kein Wunder wäre, wenn die Strassen so voll sind. Zu allem Überfluss regnete es in Strömen + so habe ich noch nie Saloniki gesehen. Die Menschen wateten knietief durch die braunen Fluten. Keiner schien sonderlich beeindruckt, dass der Regen die reinsten Sturzbäche durch die Stadt schickte. (Ich bin Hamburgerin als Anmerkung, alles ganz ordentlich hier) Kurz vorm Flughafen machte er dann aus 2 Spuren die 3. Spur und überholte alle rechts auf der Grasnarbe. Grieche eben !!! Genau wie Du erreichten wir 20 Min. vor Abflug den Schalter, um zu erfahren, dass das Flugzeug sowieso kleiner als erwartet ist + da wir 3 waren, kamen wir nicht mehr mit. Wir flogen dann 1 Stunde später und bekamen pro Person 150,-- Euro erstattet. Auch nicht schlecht. Dabei war es doch auch unser Fehler!!!
Dies Jahr das gleiche Theater. Wir hatten in Hamburg ein Auto gekauft und wollten es mit deutschen Schildern behalten. Da es auf mich angemeldet ist, dachten wir, es wäre gut, wenn ich in Griechenland gemeldet wäre. Aber keiner weiß wie das geht. Geht zum Dimarchio oder Polizei?????? Wir waren in Serres, Saloniki usw. Keiner weoß irgendwas. Als mein Freund sich bei mir angemeldet hatte, hat es 5 Minuten gedauert und er hatte seinen Schein in der Hand.
Aber typisch.....am allerletzten Morgen, der Tag meiner Abreise (wieder ein Freitag-Ablug 15.10 Uhr), fahren wir zur Polizei in sein Nachbardorf. Dort wurde ich dann angemeldet und bekam einen Schein mit Stempel + Plakette drauf. Zur Sicherheit machte der Polizist (ist ein Freund meines Freundes!) KEINE Kopie für die Akten!!! Muß ja alles seine Ordnung haben, lach mich tot.
Danach 120 km nach Saloniki, dort dann nach eine Dose "Tiri" bei einem befreundeten Arzt im Krankenhaus abgeben und dann: "Besser Du isst hier noch was, denn im Flugzeug gibt es ja nix!!! Und am besten bei Kosta, der ist ein Freund von uns + in der Nachbarschaft der Wohnung." Noch ein Umweg + Zwischenstopp + Abschied + Blabla.
Wieder Stau, diesmal ohnen Regen, aber Außentemperatur zwischen den Autos, Mopeds usw.38 Grad C !!!!!!!!!!!!!!
Er fragte sich wo wohl die ganzen Autos herkämen. Ich meinte, immerhin ist es Freitagmittag. Mmmmh.
Wieder 35 Minuten vor Abflug am Schalter. Er suchte inzwischen einen Parkplatz. Als er kam, fragte er, wann ich reinmüsste??? "JETZT" war meine Antwort.
Die Jahre davor wurden wir vom Vater meiner Freundin gefahren, der 20 Jahre in Deutschland gelebt hatte. Wir waren immer rechtzeitig am Flughafen!!!
Aber da ich inzwischen (genau wie Du) halbe Griechin bin, hatte ich mich dies Jahr schon nicht mehr aufgeregt. Und ich habe keine Zeit für Tränen, weil ich mich wieder trennen muß.
Mit den Griechen bleibt es eben nie langweilig + keine Zeit für Melancholie.
Und zum Lesen komme ich in Griechenland sowieso nie. Diesmal hatte ich 1 1/2 Bücher mit. Gelesen habe ich bestimmt so ganze 2 Seiten !!!! Und eine Uhr brauche ich auch nie. "Meta" oder "gleich" sind ziemlich genaue Anhaltspunkte, aber dann gibt es aber auch noch "SOFORT" ohne Absprache. Muß man alles mitmachen. Da ich unglückliche Deutsche + Buchhalterin bin, tut mir dieses Leben in Griechenland aber sehr gut, denn es reißt mich aus zu starr gewordenen Gewohnheiten raus + ich werde nicht so schnell alt, da mein Blutdruck ständig rauf und runter geht.
Die Griechen und das Land sind einfach wundervoll.
Nur schade, dass ich mein tolles Auto und meinen Liebsten dort lassen mußte. Jetzt muß ich hier alleine durch die deutsche "Kälte".
Alles Liebe
Ria
bin auch gerade seit 2 Wochen zurück aus Griechenland + habe sehr in mich hineingeschmunzelt. Es scheint so, als ob Du gerade in meinem Dorf (ca. 80 km Richtung Kavala ab Saloniki). Ich fahre dort seit 8 Jahren hin mit meinen Töchtern.
Die Schwarzen usw., bis auf Banana-Boot alles gleich.
Wir hatten auch kaum Touristen. Nur die Verwandten der Einwohner + die üblichen Leute aus Skopje, die ja bekanntlich den Kofferraum ihrer Klapperkiste voll Lebensmittel aus der Heimat haben + NIEMALS Geld in den Cafè's, Tavernen + Bars ausgeben. Ich habe mir aber sagen lassen, dass es auf den Inseln auch weniger Touristen gibt, beängstigend wenig. Ich habe Diskussionen zwischen Griechen gehört, die von "Junta" reden + alle ziemlich sauer auf Olympiade sind, weil es soviel Geld kostet.
Im nächsten, etwas größeren Ort, wollten sie scheinbar eine Fußgängerzone bauen !? Es hatte uns auch so gefallen.......
Leider war sie nicht fertig an den meisten Stellen. Es gab Stolperstücke....rauf + runter. Zementhaufen, Dreck- und Sandhaufen überall zwischendrin. Direkt vor den ganzen Strandbars und Tavernen........richtig hübsch....und sooooo typisch griechisch. Allerdings.......Die Blumen waren bereits gepflanzt.
Ich fragte Freunde, warum es in Asprovalta denn nicht fertig wäre, denn schließlich hätten wir ja JETZT Sommer. Da fängt man doch rechtzeitig an.
Die lachten und sagten nur, wahrscheinlich wären ALLE Arbeiter im Moment in Athen, damit da alles rechtzeitig fertig wird.
Naja, vielleicht nächstes Jahr, oder übernächstes ???????? <img src="images/icons/icon7.gif" alt=")" border=0 align='absmiddle'>
Unsere Fußgängerzone im Dorf hat auch so seine Zeit gebraucht. Als erste Absperrung wurde ein Riesensandhaufen benutzt, der aber an den Seiten bald plattgefahren war, von den vielen Mopeds und Motorrädern, deren Halter scheinbar dachten, es handele sich hier um eine neue autofreie Rennstrecke nur für sie. Obwohl auch Autos dort parken, deren Halter genau wissen, wie sie in diese Fußgängerzone gelangen. Ich muß zugeben, auch ich bin als Beifahrerin griechischer Einheimischer dort bereits mit Auto oder Motorrad gefahren. Für einen Griechen gibt es eben keine Vorschriften, Verbotsschilder sind doch nur zum Verstauben da, oder um Werbung anzupappen.
ABER ICH LIEBE ES !!!!!!!!!!
Seit 3 Jahren bin ich mit einem Griechen zusammen, der entweder in Saloniki oder im Dorf ca. 35 km von meinem lebt. Wir sehen uns 3 x im Jahr. Im Sommer bin ich immer für 1 Monat dort.
Jetzt zu Deiner Fahrt zum Flughafen. Bereits letztes Jahr brachte er uns zum Flughafen. Wir mußten aber vorher noch in die Wohnung in Saloniki, da er dann noch was essen + ein kleines Nickerchen machen mußte. Danach mußten wir noch Nachbarn "Tschüss sagen", dauert auch mindestens 20 Minuten. Als wir dann in der Stadt im Stau steckten, fiel ihm dann doch noch ein, dass es ja Freitagmittag + es kein Wunder wäre, wenn die Strassen so voll sind. Zu allem Überfluss regnete es in Strömen + so habe ich noch nie Saloniki gesehen. Die Menschen wateten knietief durch die braunen Fluten. Keiner schien sonderlich beeindruckt, dass der Regen die reinsten Sturzbäche durch die Stadt schickte. (Ich bin Hamburgerin als Anmerkung, alles ganz ordentlich hier) Kurz vorm Flughafen machte er dann aus 2 Spuren die 3. Spur und überholte alle rechts auf der Grasnarbe. Grieche eben !!! Genau wie Du erreichten wir 20 Min. vor Abflug den Schalter, um zu erfahren, dass das Flugzeug sowieso kleiner als erwartet ist + da wir 3 waren, kamen wir nicht mehr mit. Wir flogen dann 1 Stunde später und bekamen pro Person 150,-- Euro erstattet. Auch nicht schlecht. Dabei war es doch auch unser Fehler!!!
Dies Jahr das gleiche Theater. Wir hatten in Hamburg ein Auto gekauft und wollten es mit deutschen Schildern behalten. Da es auf mich angemeldet ist, dachten wir, es wäre gut, wenn ich in Griechenland gemeldet wäre. Aber keiner weiß wie das geht. Geht zum Dimarchio oder Polizei?????? Wir waren in Serres, Saloniki usw. Keiner weoß irgendwas. Als mein Freund sich bei mir angemeldet hatte, hat es 5 Minuten gedauert und er hatte seinen Schein in der Hand.
Aber typisch.....am allerletzten Morgen, der Tag meiner Abreise (wieder ein Freitag-Ablug 15.10 Uhr), fahren wir zur Polizei in sein Nachbardorf. Dort wurde ich dann angemeldet und bekam einen Schein mit Stempel + Plakette drauf. Zur Sicherheit machte der Polizist (ist ein Freund meines Freundes!) KEINE Kopie für die Akten!!! Muß ja alles seine Ordnung haben, lach mich tot.
Danach 120 km nach Saloniki, dort dann nach eine Dose "Tiri" bei einem befreundeten Arzt im Krankenhaus abgeben und dann: "Besser Du isst hier noch was, denn im Flugzeug gibt es ja nix!!! Und am besten bei Kosta, der ist ein Freund von uns + in der Nachbarschaft der Wohnung." Noch ein Umweg + Zwischenstopp + Abschied + Blabla.
Wieder Stau, diesmal ohnen Regen, aber Außentemperatur zwischen den Autos, Mopeds usw.38 Grad C !!!!!!!!!!!!!!
Er fragte sich wo wohl die ganzen Autos herkämen. Ich meinte, immerhin ist es Freitagmittag. Mmmmh.
Wieder 35 Minuten vor Abflug am Schalter. Er suchte inzwischen einen Parkplatz. Als er kam, fragte er, wann ich reinmüsste??? "JETZT" war meine Antwort.
Die Jahre davor wurden wir vom Vater meiner Freundin gefahren, der 20 Jahre in Deutschland gelebt hatte. Wir waren immer rechtzeitig am Flughafen!!!
Aber da ich inzwischen (genau wie Du) halbe Griechin bin, hatte ich mich dies Jahr schon nicht mehr aufgeregt. Und ich habe keine Zeit für Tränen, weil ich mich wieder trennen muß.
Mit den Griechen bleibt es eben nie langweilig + keine Zeit für Melancholie.
Und zum Lesen komme ich in Griechenland sowieso nie. Diesmal hatte ich 1 1/2 Bücher mit. Gelesen habe ich bestimmt so ganze 2 Seiten !!!! Und eine Uhr brauche ich auch nie. "Meta" oder "gleich" sind ziemlich genaue Anhaltspunkte, aber dann gibt es aber auch noch "SOFORT" ohne Absprache. Muß man alles mitmachen. Da ich unglückliche Deutsche + Buchhalterin bin, tut mir dieses Leben in Griechenland aber sehr gut, denn es reißt mich aus zu starr gewordenen Gewohnheiten raus + ich werde nicht so schnell alt, da mein Blutdruck ständig rauf und runter geht.
Die Griechen und das Land sind einfach wundervoll.
Nur schade, dass ich mein tolles Auto und meinen Liebsten dort lassen mußte. Jetzt muß ich hier alleine durch die deutsche "Kälte".
Alles Liebe
Ria