25.03.2004, 18:06:07
Zwar bin ich Deutsche, aber du sprichst mir, was meine Geschlechtsgenossinnen angeht aus der Seele. Sicherlich sind wir emanzipiert nur das Problem ist, dass wir uns nach wie vor nur zu gerne und willig in das Rollenschema einfügen und wir Frauen nach wie vor die sind, die den verdammt harten und großen Spagat durchführen dürfen. Perfekte Mutter,interessante Partnerin,tolle Hausfrau, sexy Gebliebte und erfolgreich im Beruf. Da wird eine tolle Ausbildung gemacht, ein glänzendes Studium, erfolgreich die Karriereleiter gekrabbelt aber dennoch sind wir es in der Regel die noch dazu für Haushalt,Kinder und nahezu das gesamte Familienmanagement zuständig sind. Das Erstaunliche ist, dass es in der Regel ohne großes Murren erfolgt. Wenn ich mich in meinem Bekannten-,Freundes- und Kollegenkreis umsehe fällt mir auf, dass der Anteil der Männerbeteiligung am Familienmanagement sehr oft nach dem "Lustprinzip" erfolgt, sprich wenn es einem halt danach ist und die Beteiligung der Frauen nach dem "Mussprinzip" sprich es muss halt einer machen. Um Rominoula aufzugreifen, ich denke es ist nicht so sehr der Unterdrückungspart sondern eher das Megariesenpaket das wir Frauen uns nach wie vor nur allzu willig aufschultern. Ich habe eine Freundin die eine hervorragende Ärztin ist. Ihr Mann ist ebenfalls Arzt. Beide haben sich eine große Familie gewünscht und derzeit drei Kinder. Die große Frage, wer ist wohl für die Kinder da und regelt den Haushalt und hat den Facharzt gaaaanz weit hinten angestellt und wer macht derzeit Karriere und sich mit seiner eigenen Praxis dieses Jahr selbstständig? Auf meine Nachfrage warum grad natürlich meine Freundin Kinder/Haushalt übernommen hat heisst es, ja das hat sich halt so ergeben...Ja es stand nur auch nie in Frage! Ich denke uns Frauen stehen alle Möglichkeiten offen, sicher wird uns in vielen Bereichen noch Steine in den Weg gelegt, siehe Verteilung der wirklich guten Jobs und leitenden Positionen. Das große Problem ist einfach, dass sich die Mehrheit der holden Weiblichkeit freiwillig in die alten Rollenmuster fügt und nach nicht wirklich mehr strebt. Der blöde Satz "man kann nicht alles haben" trifft leider in erster Linie nach wie vor auf uns Frauen zu und wenn wir alles wollen, heisst das doppelt,dreifach und noch mehr Belastung. Das haben wir in erster Linie uns selbst zuzuschreiben, weil wir einfach auch nicht mehr vom männlichen Part einfordern. Sicher gibt es auch die berühmte Ausnahme von der Regel, aber sind wir doch mal ehrlich, die kann doch jeder in seinem eigenen Umfeld an einer Hand abzählen. Daher spricht mir Helena aus der Seele, kehren wir doch mal vor unseren eigenen Haustür und da haben wir noch wirklich verdammt viel zu tun.