Frauen in Griechenland und Deutschland

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#1

Hallo erstmal im Forum!
Ich bin selber halbe Griechin, bin in Thessaloniki aufgewachsen, also unter lauter Griechen(!!), kam vor ca. 10 Jahren zum Studieren nach Deutschland und arbeite jetzt nach dem Abschluß als Ärztin in einer großen Klinik (habe nach dem Facharzt vor in Hellas zu praktizieren).
Habe mich gestern sehr interessiert durch die verschiedenen Themen dieses Forums gelesen, war letztendlich bis tief in die Nacht damit beschäftigt, mir ein Bild davon zu machen, was Deutsche in Griechenland erleben und - wen wunderts? - diese Erfahrungen mit den meinen hier in Deutschland zu vergleichen.
Dabei ist mir ein schon älterer Beitrag besonders aufgefallen, in dem es um die gesellschaftliche Stellung der Frauen geht. Diese wird als eher rückständig im Vergleich zu Deutschland empfunden. Ich weiß ja nicht was für Frauen ihr kennt (beider Nationalitäten), aber ich plädiere dafür lieber erstmal vor der eigenen Haustür zu kehren. Ich jedenfalls als jemand, der in beiden Kulturen zuhause ist habe das gänzlich anders erlebt: alle meine lieben deutschen Kollegen sind mit liebreizenden Frauen verheiratet, die - obwohl selber Akedemikerinnen - zuhause die Erziehung der lieben Kleinen selber in die Hand nehmen und die berufliche Verwirklichung wohl nicht als lobenswertes Ziel ansehen. Kindererziehen ist Frauensache, welcher deutsche Mann nimmt schon Erziehungsurlaub? Meine gute Freundin - Deutsche - hat nach 3 Jahren wilder Ehe Ihren Liebsten- auch Deutscher- vor die Tür gesetzt, dazu haben seine Macho-Allüren entscheident beigetragen.
Laut Statistik sind zwar 64% deutscher Frauen erwerbstätig (nur 47% der Helleninnen), aber meist nur in den niedrigen Rängen der Hierarchie. Paradebeispiel die nette Fleischereifachverkäuferin (darf es noch etwas mehr sein?), die Sekretärin, die Krankenschwester etc. Oder auch die vielen Assistenzärztinnen in meinem Beruf. Oben sieht es anders aus: in meiner Klinik gibt es 5 männliche Chefärzte, um die 23 männliche Oberärzte und nur 2 (zwei) OberärztINNEN. Eine Frau als leitender Oberarzt(=Machtposition) oder gar Chefarzt (=noch mehr Macht) ist so selten wie eine grüne Katze mit rosa Streifen.
Im Bereich der Hochschulen gibt es ca. 95% Professoren und nur 5% Professorinnen, in Griechenland sind es immerhin fast 14%.
Auch meine persönliche Erfahrung zeigt, daß griechische Frauen Ihre Karriere konsequenter verfolgen und etwas mehr Biß haben, wahrscheinich weil sie glauben benachteiligt zu sein , vor allem im Vergleich mit Frauen mitteleuropäischer Länder.
Mein Fazit: in Deutschland GLAUBEN die Frauen emanzipiert zu sein, und stellen sich damit selber ein Bein, denn sie sind es definitiv nicht. In Wirklichkeit befinden sie sich immer noch im Mittelalter, werden als billige Arbeitskräfte in bedeutungslosen Jobs ausgebeutet, und dürfen nebenher auch noch Kinder auf die Welt bringen, erziehen und den Haushalt managen. Und das gilt auch -vor allem- für Akademikerpaare, die so gerne dem Bild einer gleichberechtigten Ehe zu entsprechen GLAUBEN. Nicht-emanzipiert, das sind doch die Südländerinnen (allein der Begriff schon verursacht mir Übelkeit). Bitte erst die eigene Situation reflektieren und erst dann Pauschalurteile fällen.

[Bild: 46.viele%20katzen.gif]
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#1

Hallo erstmal im Forum!
Ich bin selber halbe Griechin, bin in Thessaloniki aufgewachsen, also unter lauter Griechen(!!), kam vor ca. 10 Jahren zum Studieren nach Deutschland und arbeite jetzt nach dem Abschluß als Ärztin in einer großen Klinik (habe nach dem Facharzt vor in Hellas zu praktizieren).
Habe mich gestern sehr interessiert durch die verschiedenen Themen dieses Forums gelesen, war letztendlich bis tief in die Nacht damit beschäftigt, mir ein Bild davon zu machen, was Deutsche in Griechenland erleben und - wen wunderts? - diese Erfahrungen mit den meinen hier in Deutschland zu vergleichen.
Dabei ist mir ein schon älterer Beitrag besonders aufgefallen, in dem es um die gesellschaftliche Stellung der Frauen geht. Diese wird als eher rückständig im Vergleich zu Deutschland empfunden. Ich weiß ja nicht was für Frauen ihr kennt (beider Nationalitäten), aber ich plädiere dafür lieber erstmal vor der eigenen Haustür zu kehren. Ich jedenfalls als jemand, der in beiden Kulturen zuhause ist habe das gänzlich anders erlebt: alle meine lieben deutschen Kollegen sind mit liebreizenden Frauen verheiratet, die - obwohl selber Akedemikerinnen - zuhause die Erziehung der lieben Kleinen selber in die Hand nehmen und die berufliche Verwirklichung wohl nicht als lobenswertes Ziel ansehen. Kindererziehen ist Frauensache, welcher deutsche Mann nimmt schon Erziehungsurlaub? Meine gute Freundin - Deutsche - hat nach 3 Jahren wilder Ehe Ihren Liebsten- auch Deutscher- vor die Tür gesetzt, dazu haben seine Macho-Allüren entscheident beigetragen.
Laut Statistik sind zwar 64% deutscher Frauen erwerbstätig (nur 47% der Helleninnen), aber meist nur in den niedrigen Rängen der Hierarchie. Paradebeispiel die nette Fleischereifachverkäuferin (darf es noch etwas mehr sein?), die Sekretärin, die Krankenschwester etc. Oder auch die vielen Assistenzärztinnen in meinem Beruf. Oben sieht es anders aus: in meiner Klinik gibt es 5 männliche Chefärzte, um die 23 männliche Oberärzte und nur 2 (zwei) OberärztINNEN. Eine Frau als leitender Oberarzt(=Machtposition) oder gar Chefarzt (=noch mehr Macht) ist so selten wie eine grüne Katze mit rosa Streifen.
Im Bereich der Hochschulen gibt es ca. 95% Professoren und nur 5% Professorinnen, in Griechenland sind es immerhin fast 14%.
Auch meine persönliche Erfahrung zeigt, daß griechische Frauen Ihre Karriere konsequenter verfolgen und etwas mehr Biß haben, wahrscheinich weil sie glauben benachteiligt zu sein , vor allem im Vergleich mit Frauen mitteleuropäischer Länder.
Mein Fazit: in Deutschland GLAUBEN die Frauen emanzipiert zu sein, und stellen sich damit selber ein Bein, denn sie sind es definitiv nicht. In Wirklichkeit befinden sie sich immer noch im Mittelalter, werden als billige Arbeitskräfte in bedeutungslosen Jobs ausgebeutet, und dürfen nebenher auch noch Kinder auf die Welt bringen, erziehen und den Haushalt managen. Und das gilt auch -vor allem- für Akademikerpaare, die so gerne dem Bild einer gleichberechtigten Ehe zu entsprechen GLAUBEN. Nicht-emanzipiert, das sind doch die Südländerinnen (allein der Begriff schon verursacht mir Übelkeit). Bitte erst die eigene Situation reflektieren und erst dann Pauschalurteile fällen.

[Bild: 46.viele%20katzen.gif]
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