28.01.2004, 00:57:05
Hallo Petra,
ich war letztes Jahr mal in einem Gottesdienst der ev.-freikirchlichen Gemeinde in Chaniá, Demokratías- oder Andreas-Papandreou-Straße. Mein Eindruck: eine kleine Gemeinde sehr engagierter Griechen, die aktiv und freundlich auf jeden Fremden zugehen, talentierte Laienprediger und sangesfreudige Teilnehmer. Mit ihrer lebendigen Teilnahme stellten sie einen Gegenpol zur traditionell geprägten Frömmigkeit der Orthodoxen dar, aber mit der evangelisch-lutherischen Kirche in D fand ich fast praktisch keine Gemeinsamkeit.
In einem griechischen Traktat "Was ist Orthodoxie?" habe ich etwas über die Einschätzung der Pprotestanten gelesen, sinngemäß: "Die sollen sich erstmal wieder mit den Katholiken vertragen, von denen sie sich abgespalten haben. Danach können wir eventuell weitersehen." Diese Position ist zum Glück nicht repräsentativ. Vielmehr habe ich manchmal eine gewisse Erleichterung bei den orthodoxen Gesprächspartnern gespürt, wenn klar wurde, daß dieser westeuropäische Gegenüber erfreulicherweise kein Anhänger der römischen Kirche mit ihrem Alleinvertretungsanspruch ist.
Ich möchte aber nicht polemisieren oder polarisieren. In jeder der drei Kirchen habe ich bewundernswerte Persönlichkeiten mit Charakter, Herz und Charisma getroffen, die aus ihrem Glauben Kraft schöpfen und dies auch ihren Mitmenschen vermitteln konnten. Ich wünsche Euch auch solche Begegnungen!
Zur Frage nach dem "richtigen" Agios Nikolaos kann leider nichts beitragen.
Liebe Grüße aus dem winterlichen Deutschland
Wolfgang - alias Kyrios Wolf