30.12.2003, 20:23:56
Haut mich nicht, wenn ich etwas Falsches sage, aber m. W. können deutsche Rentner, die im Ausland leben, jederzeit und immer in ihrer deutschen KV bleiben. So gibt es - zur Vereinfachung der Abwicklung - zum Beispiel bereits eine Filiale der AOK auf Mallorca für all die Rentner, die dorthin ausgewandert sind.
Solange man eine Adresse in D hat, dürfte es sowieso überhaupt keine Probleme geben. Normalerweise gibt es für Notfälle den E111, der zur Behandlung von IKA-Ärzten berechtigt. Es ist aber auch möglich, nach vorheriger Absprache mit der AOK zunächst Arztbesuche, Pysiotherapie, Medikamente u. a. selbst zu bezahlen und dann mit der Kasse abzurechnen. Man bekommt dann das, was die Kasse in D bezahlt hat, jedoch nicht mehr, als man tatsächlich aufgewendet hat. Wir (6-Monats-Kreter) machen das so, weil die Einschränkungen und die Behandlung über die IKA nicht dem deutschen Standard entsprechen und wir uns die Ärzte etc. aussuchen können wollen.
Das ganze Sozialsystem hier, um das mal generell zu sagen, stinkt gewaltig, und ich würde mich nie darauf verlassen. Oder wie ist zu begründen, dass jemand, der Zeit seines (Arbeits-)Lebens in der guten Versicherung für Hotelangestellte war, mit Eintritt in die Rente zwangsweise zur IKA muss und plötzlich die Ärzte seines Vertrauens, die er jahrzehntelang hatte und die seine ganze Krankengeschichte kennen, nicht mehr aufsuchen darf, weil sie keine IKA-Zulassung sondern "nur" die der anderen Versicherung haben? Außerdem gibt es - gerade über das IKA-System - selbst lebensnotwendige Notfallbehandlungen, wenn überhaupt, nur gegen gewaltige Schmiergelder, die Fakelakia, deren Inhalt ganz schnell vierstellige Euro-Summen erreicht.
Hier liegt noch einiges im Argen, und es braucht sicher noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis eine Angleichung an Europa erfolgt ist.