DSA Schulfrei

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#4
Da Nicole drum gebeten hat, gebe ich mal meine Meinung ab. Basiert aber nicht auf gelebter Erfahrung in GR, sondern nur auf Berichten von Menschen (jede Menge), die das griechische Schulsystem durchlaufen haben.

Der Unterschied zum deutschen System besteht demnach vor allem darin, dass die Kinder wesentlich mehr lernen bzw. lernen müssen. Im Prinzip ja nicht schlecht, aber es ist mit sehr viel Stress und, vorsichtig gesagt, konservativen Lehrmethoden verbunden. Mit anderen Worten, es wird in den Schädel gezwängt was reinpasst. Wenn nichts mehr reingeht, wird noch nachgedrückt. Ich habe auch vielfach gehört, dass die Methode des Auswendiglernens und der fehlerfreien Wiedergabe des Gelernten hoch angesehen wird.

Das deutsche System stellt vielleicht Kritikfähigkeit und Eigeninitiative teilweise zu sehr in den Vordergrund, also auf Kosten des Stoffs, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es wichtig ist, jungen Menschen diese Kompetenz mitzugeben.

Ich habe vor einiger Zeit mal ein paar Ehemalige der DSA per e-mail nach ihren Erfahrungen gefragt. Die meisten die antworteten kamen vom deutschen Zweig und im allgemeinen waren die Erfahrungen sehr positiv. In zwei Antworten wurde erwähnt, dass die griechischen Schüler wesentlich härter arbeiten müßten und einer meinte, dass dadurch das Klima zwischen den Kindern beider Zweige nicht besonders gut sei.

Zur Frage, ob ein griechischer Schulabschluß wichtig ist: natürlich ist der Abschluß des Schulsystems des Wohnlandes immer wichtig. Wenn er aber nur [ich sage das jetzt auf Basis der oben genannten Annahmen!] dadurch erreicht werden kann, dass das Kind 8 Jahre lang durch die Knochenmühle gedreht wird, relativiert sich für mich seine Bedeutung.
Wenn ich davon ausgehe, dass meine Kinder in 15-18 Jahren studieren werden, bin ich ziemlich sicher, dass sich bis dahin die Zulassungsvoraussetzungen für alle Unis der EU angeglichen haben. Und dann werde ich ihnen empfehlen dort in Europa zu studieren, wo sie es mit dem größten Gewinn tun können.

Zeigen Panhellinies Studierfähigkeit auf? Vielleicht. Sie zeigen aber vor allem auf, dass man gelernt hat, einen vorgegebenen Test möglichst elegant zu bestehen. Ähnlich aussagefähig wie Intelligenztests. Wenn eine Schule nur auf einen Test vorbereitet, halte ich das für sehr zweifelhaft. Beispiel englische Schulen: seit einigen Jahren finden dort sehr regelmäßig "Qualitätskontrollen" des Erreichten statt, in jedem Jahrgang. Die Lehrer wissen genau worauf es dabei ankommt und drillen die Schüler darauf, genau diese Tests gut zu bestehen. Lernen ist etwas anderes.

Grüße,
Rainer

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#4
Da Nicole drum gebeten hat, gebe ich mal meine Meinung ab. Basiert aber nicht auf gelebter Erfahrung in GR, sondern nur auf Berichten von Menschen (jede Menge), die das griechische Schulsystem durchlaufen haben.

Der Unterschied zum deutschen System besteht demnach vor allem darin, dass die Kinder wesentlich mehr lernen bzw. lernen müssen. Im Prinzip ja nicht schlecht, aber es ist mit sehr viel Stress und, vorsichtig gesagt, konservativen Lehrmethoden verbunden. Mit anderen Worten, es wird in den Schädel gezwängt was reinpasst. Wenn nichts mehr reingeht, wird noch nachgedrückt. Ich habe auch vielfach gehört, dass die Methode des Auswendiglernens und der fehlerfreien Wiedergabe des Gelernten hoch angesehen wird.

Das deutsche System stellt vielleicht Kritikfähigkeit und Eigeninitiative teilweise zu sehr in den Vordergrund, also auf Kosten des Stoffs, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es wichtig ist, jungen Menschen diese Kompetenz mitzugeben.

Ich habe vor einiger Zeit mal ein paar Ehemalige der DSA per e-mail nach ihren Erfahrungen gefragt. Die meisten die antworteten kamen vom deutschen Zweig und im allgemeinen waren die Erfahrungen sehr positiv. In zwei Antworten wurde erwähnt, dass die griechischen Schüler wesentlich härter arbeiten müßten und einer meinte, dass dadurch das Klima zwischen den Kindern beider Zweige nicht besonders gut sei.

Zur Frage, ob ein griechischer Schulabschluß wichtig ist: natürlich ist der Abschluß des Schulsystems des Wohnlandes immer wichtig. Wenn er aber nur [ich sage das jetzt auf Basis der oben genannten Annahmen!] dadurch erreicht werden kann, dass das Kind 8 Jahre lang durch die Knochenmühle gedreht wird, relativiert sich für mich seine Bedeutung.
Wenn ich davon ausgehe, dass meine Kinder in 15-18 Jahren studieren werden, bin ich ziemlich sicher, dass sich bis dahin die Zulassungsvoraussetzungen für alle Unis der EU angeglichen haben. Und dann werde ich ihnen empfehlen dort in Europa zu studieren, wo sie es mit dem größten Gewinn tun können.

Zeigen Panhellinies Studierfähigkeit auf? Vielleicht. Sie zeigen aber vor allem auf, dass man gelernt hat, einen vorgegebenen Test möglichst elegant zu bestehen. Ähnlich aussagefähig wie Intelligenztests. Wenn eine Schule nur auf einen Test vorbereitet, halte ich das für sehr zweifelhaft. Beispiel englische Schulen: seit einigen Jahren finden dort sehr regelmäßig "Qualitätskontrollen" des Erreichten statt, in jedem Jahrgang. Die Lehrer wissen genau worauf es dabei ankommt und drillen die Schüler darauf, genau diese Tests gut zu bestehen. Lernen ist etwas anderes.

Grüße,
Rainer

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DSA Schulfrei - von Nic - 14.11.2003, 12:51:27
DSA Schulfrei - von Carmen - 14.11.2003, 13:02:07
DSA Schulfrei - von Nic - 14.11.2003, 13:31:30
DSA Schulfrei - von psilos - 14.11.2003, 14:40:25
DSA Schulfrei - von Nic - 17.11.2003, 10:54:57

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