09.11.2003, 15:41:44
Hallo Ihr Lieben,
so langsam kommt mir der Balkanwagen ein wenig wie der Yeti vor, viele reden darüber, aber keiner hat ihn je gesehen.
Also als erstes habe ich nicht gesagt, dass es ihn (sowohl den Yeti, als auch den Balkanwagen) nicht gibt, es fehlt mir nur der Beweis.
Ich glaube schon, dass es landestypische Modellspezifikationen gibt und in Skandinavien wohl eher die Standheizung zur Grundausstattung gehört als die Klimaanalage.
Aber dass tatsächlich qualitativ und die Sicherheit betreffend verschiedene Autos gebaut werden für unterschiedliche Märkte glaube ich nicht.
Aber nochmal zu meiner Argumentation betreffs der Stückzahlen. Wir reden von Millionen von Fahrzeugen, das heißt von Millionen von Zulieferteilen. Ich behaupte, dass es nicht günstiger ist mit verschiedenen qualitativ unterschiedlichen Anbietern über kleinere Stückzahlen zu verhandeln, als mit einem über eine Jahresproduktion, der dann auch immer die gleiche Qualität anbietet. Ein ALDI-Rechner ist nicht günstiger, weil die Qualität schlechter ist, sondern weil der Händler aufgrund seiner vielen Outlets und damit verbundenen Abnahmemengen in der Lage ist mit Intel USA über riesige Kapazitäten zu verhandeln.
Verschiedene Fertigungsstrecken für einen echten und einen Balkan-VW zu unterhalten macht meiner Meinung nach keinen Sinn und hat auch ein Problem im europäischem Gewärleistungsrecht, welches seit 2000 europaweit gilt.
So nach dem Motto: "Pech gehabt, hätten Sie mal einen dt. Golf gekauft, können wir leider nicht instandsetzen, weil Balkanware."
Die Fertigungsstraßen in Osteuropa und China sind zum größten Teil allesamt nach dem Zusammenbruch des Sozialismus und einer Öffnung zur Marktwirtschaft hin entstanden, d.h. also in den letzten 10 Jahren.
Deshalb sind die auch technisch auf dem neuesten Stand und liefern keine schlechtere Qualität.
Was gibt es daran nicht zu verstehen??
Das bei VW betriebswirtschaftliche Blindfüchse sitzen, würde ich nicht behaupten. Es gibt europaweit 17 Produktionsstätten:
Bratislava (Slowakei)
Braunschweig (Deutschland)
Brüssel (Belgien)
Chemnitz (Deutschland)
Dresden (Deutschland)
Emden (Deutschland)
Hannover (Deutschland)
Kassel (Deutschland)
Kraftwerk (Deutschland)
Martin (Slowakei)
Mosel (Deutschland)
Palmela (Portugal)
Pamplona (Spanien)
Polkowice (Polen)
Poznan (Polen)
Salzgitter (Deutschland)
Wolfsburg (Deutschland)
Dafür gibt es bestimmt auch gute Gründe, z.B. Kosten, Subventionen, Vertriebswege, Zulieferer im Umfeld etc. - glaube jedenfalls nicht, dass das ganze willkürlich entstanden ist.
Nun aber zu meinem absoluten Killerargument: IMAGE!
Die Autokonzerne investieren Millionenbeträge in die Markenpflege und können es sich gar nicht leisten, durch solche Dinge in die Schlagzeilen zu kommen. Eine Marke steht nun einmal für die immer gleichen optischen, akustischen, haptischen, geschmacklichen (beim Auto wohl eher weniger) und olifaktorischen Eigenschaften und vor allem für Qualität und Zuverlässigkeit. Deshalb kaufe ich als Konsument ja ein Markenprodukt. Eine Coca Cola schmeckt nun einmal weltweit gleich, die wird auch in Burkina Faso nicht verpanscht. Auch Mc Donalds gewährleistet dir immer den selben pappigen Geschmack. Natürlich gibt es auch hier nationale Besonderheiten, wie z.B. dass Du in GR bei Mc Donalds dein Mc Pils in einem Glas serviert bekommst und dass es einen Greek Mac gibt und einen choriatiko Salat und die Burger mit Tomaten und Zwiebeln belegt sind, die schon einmal echte Sonne gesehen haben. Aber sonst ist alles gleich, inklusive muffliger Bedienung.
Erinnert Euch doch nur an die Schlagzeilen der letzten Jahre (Mercedes A-Klasse Elchtest, Unfälle mit den Audi TT der ersten Serie, Unfälle von Ford Jeeps mit Firestonereifen in den USA) und die vielen Rückrufaktionen der Autohersteller, die etliches an Geld kosten und für die Millionen an Rückstellungen gebildet werden müssen, um das Vertrauen der Kunden in die Marken wieder herzustellen.
Und dann interessiert es den geneigten BLÖD-Zeitungsreporter auch nicht,
ob solche Dinge auf dem Balkan oder den Niederländischen Antillen passieren, Hauptsache es gibt wieder "bad news" über die man schreiben kann.
Gruß aus Berlin, Stephan immer noch gespannt auf neue Erkenntnisse, den Balkan-VW oder auch den Yeti oder das Ungeheuer von Loch Ness betreffend
http://www.villa-zoi.com
so langsam kommt mir der Balkanwagen ein wenig wie der Yeti vor, viele reden darüber, aber keiner hat ihn je gesehen.
Also als erstes habe ich nicht gesagt, dass es ihn (sowohl den Yeti, als auch den Balkanwagen) nicht gibt, es fehlt mir nur der Beweis.
Ich glaube schon, dass es landestypische Modellspezifikationen gibt und in Skandinavien wohl eher die Standheizung zur Grundausstattung gehört als die Klimaanalage.
Aber dass tatsächlich qualitativ und die Sicherheit betreffend verschiedene Autos gebaut werden für unterschiedliche Märkte glaube ich nicht.
Aber nochmal zu meiner Argumentation betreffs der Stückzahlen. Wir reden von Millionen von Fahrzeugen, das heißt von Millionen von Zulieferteilen. Ich behaupte, dass es nicht günstiger ist mit verschiedenen qualitativ unterschiedlichen Anbietern über kleinere Stückzahlen zu verhandeln, als mit einem über eine Jahresproduktion, der dann auch immer die gleiche Qualität anbietet. Ein ALDI-Rechner ist nicht günstiger, weil die Qualität schlechter ist, sondern weil der Händler aufgrund seiner vielen Outlets und damit verbundenen Abnahmemengen in der Lage ist mit Intel USA über riesige Kapazitäten zu verhandeln.
Verschiedene Fertigungsstrecken für einen echten und einen Balkan-VW zu unterhalten macht meiner Meinung nach keinen Sinn und hat auch ein Problem im europäischem Gewärleistungsrecht, welches seit 2000 europaweit gilt.
So nach dem Motto: "Pech gehabt, hätten Sie mal einen dt. Golf gekauft, können wir leider nicht instandsetzen, weil Balkanware."
Die Fertigungsstraßen in Osteuropa und China sind zum größten Teil allesamt nach dem Zusammenbruch des Sozialismus und einer Öffnung zur Marktwirtschaft hin entstanden, d.h. also in den letzten 10 Jahren.
Deshalb sind die auch technisch auf dem neuesten Stand und liefern keine schlechtere Qualität.
Was gibt es daran nicht zu verstehen??
Das bei VW betriebswirtschaftliche Blindfüchse sitzen, würde ich nicht behaupten. Es gibt europaweit 17 Produktionsstätten:
Bratislava (Slowakei)
Braunschweig (Deutschland)
Brüssel (Belgien)
Chemnitz (Deutschland)
Dresden (Deutschland)
Emden (Deutschland)
Hannover (Deutschland)
Kassel (Deutschland)
Kraftwerk (Deutschland)
Martin (Slowakei)
Mosel (Deutschland)
Palmela (Portugal)
Pamplona (Spanien)
Polkowice (Polen)
Poznan (Polen)
Salzgitter (Deutschland)
Wolfsburg (Deutschland)
Dafür gibt es bestimmt auch gute Gründe, z.B. Kosten, Subventionen, Vertriebswege, Zulieferer im Umfeld etc. - glaube jedenfalls nicht, dass das ganze willkürlich entstanden ist.
Nun aber zu meinem absoluten Killerargument: IMAGE!
Die Autokonzerne investieren Millionenbeträge in die Markenpflege und können es sich gar nicht leisten, durch solche Dinge in die Schlagzeilen zu kommen. Eine Marke steht nun einmal für die immer gleichen optischen, akustischen, haptischen, geschmacklichen (beim Auto wohl eher weniger) und olifaktorischen Eigenschaften und vor allem für Qualität und Zuverlässigkeit. Deshalb kaufe ich als Konsument ja ein Markenprodukt. Eine Coca Cola schmeckt nun einmal weltweit gleich, die wird auch in Burkina Faso nicht verpanscht. Auch Mc Donalds gewährleistet dir immer den selben pappigen Geschmack. Natürlich gibt es auch hier nationale Besonderheiten, wie z.B. dass Du in GR bei Mc Donalds dein Mc Pils in einem Glas serviert bekommst und dass es einen Greek Mac gibt und einen choriatiko Salat und die Burger mit Tomaten und Zwiebeln belegt sind, die schon einmal echte Sonne gesehen haben. Aber sonst ist alles gleich, inklusive muffliger Bedienung.
Erinnert Euch doch nur an die Schlagzeilen der letzten Jahre (Mercedes A-Klasse Elchtest, Unfälle mit den Audi TT der ersten Serie, Unfälle von Ford Jeeps mit Firestonereifen in den USA) und die vielen Rückrufaktionen der Autohersteller, die etliches an Geld kosten und für die Millionen an Rückstellungen gebildet werden müssen, um das Vertrauen der Kunden in die Marken wieder herzustellen.
Und dann interessiert es den geneigten BLÖD-Zeitungsreporter auch nicht,
ob solche Dinge auf dem Balkan oder den Niederländischen Antillen passieren, Hauptsache es gibt wieder "bad news" über die man schreiben kann.
Gruß aus Berlin, Stephan immer noch gespannt auf neue Erkenntnisse, den Balkan-VW oder auch den Yeti oder das Ungeheuer von Loch Ness betreffend
http://www.villa-zoi.com