10.11.2011, 02:50:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.11.2011, 06:24:48 von Souzanaki.)
Στη νύχτα ο στοχασμός δε σταματάει.
Hallo Carsten,
ich finde solche Karikaturen überhaupt nicht lustig. Ihr könnt mich dafür prügeln, aber ich mache immer noch einen Unterschied zwischen der PASOK im Allgemeinen und Papandreou im Besonderen. Und es tut mir leid, dass der jetzt wie ein geprügelter Hund vom Hof gejagt wird. Mir sieht alles danach aus, als ob es Papandreou gewesen ist, der gerne Papademos als unabhängigen Fachmann zum MP gemacht hätte. Nicht um sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen, sondern um die ganze Regierung auf bessere und verlässlichere Füße zu stellen. Das hätte bedeutet, dass eine neue Regierung wirklich regieren und Neuwahlen selbst festlegen darf. Die am 19. Februar kommen viel zu früh. Ich mag um diese Uhrzeit nicht mehr suchen, aber ich meine gelesen zu haben, dass auch im ersten Quartal 2012 noch große Anleihen zur Umschuldung anstehen. Wahlen, wenn sie denn eine Chance auf Neues bieten sollen, können realistisch erst im Sommer stattfinden.
Es ist auch nicht sein erster Versuch, breitere Zustimmung zu erzielen, so vergesslich bin ich nicht. Schon vor Monaten hat Papandreou der Opposition Gespräche angeboten.
Gescheitert ist das Vorhaben einer stabilen Übergangsregierung an den beiden Altparteien. An Samaras, der keine ernsthaften Alternativen wünscht, weil er selbst viel zu große Ambitionen auf die "Macht" (was immer das im Fall Griechenlands noch bedeuten mag) hegt, und aus gleichen Motiven an Venizelos, der das alte Denken der PASOK viel eher vertritt als Papandreou.
Dieses Papandreou-Bashing ist mir zu einfach. Schaut doch mal genauer hin: Das war wirklich er, der im September vor zwei Jahren den ersten Kassensturz gemacht hat, und von sich aus an die Öffentlichkeit gegangen ist. Natürlich hat er im Lauf der Monate versucht zu beschönigen, und ich werde ihm auch nicht verzeihen, dass es ihm nicht gelungen ist, eine Sozialschiene in das ganze Sparprogramm einzuziehen. Aber lest bitte mal bei Bertolt Brecht nach: Fragen eines lesenden Arbeiters.
Ich hatte mir vor zwei Jahren mehr von ihm erhofft. Ich glaube auch immer noch, dass er klüger ist, als die meisten in der Mischpoke in ND und seiner eigenen PASOK. Siehe seinen Vorschlag zur Volksabstimmung, mit dem er außen- wie innenpolitisch klar gemacht hat, wer die eigentlich Leidtragenden einer solchen Politik sind und dass es Zeit wird, darüber nachzudenken, was Demokratie heute bedeutet. Für den Andreas kann der Georgios schon mal gar nichts, das sollten wir als Deutsche am besten wissen.
Mag sein, dass der jetzige Papandreou schwach ist, aber doof ist er nicht. Ist es denn so abwegig, ihn auch als Gescheiterten an der herrschenden Parteien"demokratie" zu sehen?
Ich habe mir die Quelle zu dem Link von doxo genauer angesehen, wo es darum ging, dass sich P. und seine Familie u.U. bereichert hätten. Ein Sammelsurium von Unterstellungen ohne jeden Beleg. Die Quelle ist ein Nd-Abgeordeneter, der diese Behauptungen schon vor Monaten in die Welt gesetzt hat. Kein ernst zu nehmendes Medium ist darauf eingestiegen. Das sagt eigentlich schon alles.
Die heutige Fernsehansprache von Papandreou hat nur eines deutlich gemacht: Er hat die Schnauze voll und überlässt das restliche Pokerspiel den Hazardeuren Samaras und Venizelos.
Na ja, denn meinerseits kalinichta.
Susanne
Hallo Carsten,
ich finde solche Karikaturen überhaupt nicht lustig. Ihr könnt mich dafür prügeln, aber ich mache immer noch einen Unterschied zwischen der PASOK im Allgemeinen und Papandreou im Besonderen. Und es tut mir leid, dass der jetzt wie ein geprügelter Hund vom Hof gejagt wird. Mir sieht alles danach aus, als ob es Papandreou gewesen ist, der gerne Papademos als unabhängigen Fachmann zum MP gemacht hätte. Nicht um sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen, sondern um die ganze Regierung auf bessere und verlässlichere Füße zu stellen. Das hätte bedeutet, dass eine neue Regierung wirklich regieren und Neuwahlen selbst festlegen darf. Die am 19. Februar kommen viel zu früh. Ich mag um diese Uhrzeit nicht mehr suchen, aber ich meine gelesen zu haben, dass auch im ersten Quartal 2012 noch große Anleihen zur Umschuldung anstehen. Wahlen, wenn sie denn eine Chance auf Neues bieten sollen, können realistisch erst im Sommer stattfinden.
Es ist auch nicht sein erster Versuch, breitere Zustimmung zu erzielen, so vergesslich bin ich nicht. Schon vor Monaten hat Papandreou der Opposition Gespräche angeboten.
Gescheitert ist das Vorhaben einer stabilen Übergangsregierung an den beiden Altparteien. An Samaras, der keine ernsthaften Alternativen wünscht, weil er selbst viel zu große Ambitionen auf die "Macht" (was immer das im Fall Griechenlands noch bedeuten mag) hegt, und aus gleichen Motiven an Venizelos, der das alte Denken der PASOK viel eher vertritt als Papandreou.
Dieses Papandreou-Bashing ist mir zu einfach. Schaut doch mal genauer hin: Das war wirklich er, der im September vor zwei Jahren den ersten Kassensturz gemacht hat, und von sich aus an die Öffentlichkeit gegangen ist. Natürlich hat er im Lauf der Monate versucht zu beschönigen, und ich werde ihm auch nicht verzeihen, dass es ihm nicht gelungen ist, eine Sozialschiene in das ganze Sparprogramm einzuziehen. Aber lest bitte mal bei Bertolt Brecht nach: Fragen eines lesenden Arbeiters.
Ich hatte mir vor zwei Jahren mehr von ihm erhofft. Ich glaube auch immer noch, dass er klüger ist, als die meisten in der Mischpoke in ND und seiner eigenen PASOK. Siehe seinen Vorschlag zur Volksabstimmung, mit dem er außen- wie innenpolitisch klar gemacht hat, wer die eigentlich Leidtragenden einer solchen Politik sind und dass es Zeit wird, darüber nachzudenken, was Demokratie heute bedeutet. Für den Andreas kann der Georgios schon mal gar nichts, das sollten wir als Deutsche am besten wissen.
Mag sein, dass der jetzige Papandreou schwach ist, aber doof ist er nicht. Ist es denn so abwegig, ihn auch als Gescheiterten an der herrschenden Parteien"demokratie" zu sehen?
Ich habe mir die Quelle zu dem Link von doxo genauer angesehen, wo es darum ging, dass sich P. und seine Familie u.U. bereichert hätten. Ein Sammelsurium von Unterstellungen ohne jeden Beleg. Die Quelle ist ein Nd-Abgeordeneter, der diese Behauptungen schon vor Monaten in die Welt gesetzt hat. Kein ernst zu nehmendes Medium ist darauf eingestiegen. Das sagt eigentlich schon alles.
Die heutige Fernsehansprache von Papandreou hat nur eines deutlich gemacht: Er hat die Schnauze voll und überlässt das restliche Pokerspiel den Hazardeuren Samaras und Venizelos.
Na ja, denn meinerseits kalinichta.
Susanne