Umschuldung in Griechenland

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Man kann in Europa zwischen zwei Geschäftsmodellen unterscheiden, dem Stabilitätsmodel
und dem Inflationsmodel.
Ursache ist die Abschaffung des Bretton-Wood-Währungssystems.

Länder mit Inflationsmodel haben schwache Regierungen, starke Gewerkschaften und schwache Zentralbanken.
Gewerkschaften üben Druck über Lohnforderungen und (politische) Streiks auf öffentliche
und private Unternehmen aus. Arbeitgeber bei öffentlichen Unternehmen (staatliche Monopole)
ist die Regierung. Sie hat meist keine andere Wahl, als den Lohn- und Stellenforderungen
nachzukommen und diese, falls Steuererhöhungen nicht möglich sind, über ein
Haushaltsdefizit zu finanzieren. Den unter Lohndruck stehenden privaten Unternehmen
muss sie auch unterstützen, um Arbeitslosigkeit zu verhindern. Also Subventionen und
öffentliche Aufträge, sind Steuererhöhungen ausgeschlossen wird das über steigende
Staatsschuld finanziert.
Um Zinserhöhungen wegen der aufgelaufenden Schulden zu vermeiden, weist die Regierung
die Zentralbank an die Geldmenge auszudehnen und Staatsanleihen zu kaufen.
Die Preise steigen, die Importe nehmen zu, die Exporte gehen zurück, die
Wettbewerbsfähigkeit
nimmt ab, die Leistungsbilanz wird defizitär. Folge, die Regierung muss die Währung abwerten.
Dann geht das Spiel von vorne los. Es kommt zu einem Auf und Ab von Inflation und
Abwertung, was die Unternehmen verunsichert und das langfristige Wachstum beeinträchtigt.

Wiedererkannt? Alle Staaten südlich der Alpen, einschliesslich Frankreich, haben sich für dieses
Geschäftsmodel entschieden.

Für das Stabilitätsmodel haben sich Deutschland, Österreich und die Beneluxstaaten entschieden,
bezeichnender Weise die Länder, die die Hauptlast des Inflationsmodels tragen, bzw. tragen werden müssen.
Im Stabilitätsmodel gibt es Gewerkschaften, die wie andere Interessengruppen in rechtsstaatliche
Rahmen eingebunden sind, also eher unpolitisch.
Die Zentralbank ist unabhängig, die Regierung hat keine Weisungsbefugnis.
Die Preise bleiben halbwegs stabil, die Löhne/Gehälter wachsen im Rahmen der Arbeitsproduktivität.
Stabilität fördert die Investitionstätigkeit der Unternehmen und begünstigt das Wirtschaftswachstum.

Leider sieht es jetzt so aus, als dass Gesamteuropa sich für das Inflationsmodel entschieden hat. Oder besser gesagt, die GIIPS-Staaten, jetzt mit Unterstützung Frankreichs erzwingen das.
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Man kann in Europa zwischen zwei Geschäftsmodellen unterscheiden, dem Stabilitätsmodel
und dem Inflationsmodel.
Ursache ist die Abschaffung des Bretton-Wood-Währungssystems.

Länder mit Inflationsmodel haben schwache Regierungen, starke Gewerkschaften und schwache Zentralbanken.
Gewerkschaften üben Druck über Lohnforderungen und (politische) Streiks auf öffentliche
und private Unternehmen aus. Arbeitgeber bei öffentlichen Unternehmen (staatliche Monopole)
ist die Regierung. Sie hat meist keine andere Wahl, als den Lohn- und Stellenforderungen
nachzukommen und diese, falls Steuererhöhungen nicht möglich sind, über ein
Haushaltsdefizit zu finanzieren. Den unter Lohndruck stehenden privaten Unternehmen
muss sie auch unterstützen, um Arbeitslosigkeit zu verhindern. Also Subventionen und
öffentliche Aufträge, sind Steuererhöhungen ausgeschlossen wird das über steigende
Staatsschuld finanziert.
Um Zinserhöhungen wegen der aufgelaufenden Schulden zu vermeiden, weist die Regierung
die Zentralbank an die Geldmenge auszudehnen und Staatsanleihen zu kaufen.
Die Preise steigen, die Importe nehmen zu, die Exporte gehen zurück, die
Wettbewerbsfähigkeit
nimmt ab, die Leistungsbilanz wird defizitär. Folge, die Regierung muss die Währung abwerten.
Dann geht das Spiel von vorne los. Es kommt zu einem Auf und Ab von Inflation und
Abwertung, was die Unternehmen verunsichert und das langfristige Wachstum beeinträchtigt.

Wiedererkannt? Alle Staaten südlich der Alpen, einschliesslich Frankreich, haben sich für dieses
Geschäftsmodel entschieden.

Für das Stabilitätsmodel haben sich Deutschland, Österreich und die Beneluxstaaten entschieden,
bezeichnender Weise die Länder, die die Hauptlast des Inflationsmodels tragen, bzw. tragen werden müssen.
Im Stabilitätsmodel gibt es Gewerkschaften, die wie andere Interessengruppen in rechtsstaatliche
Rahmen eingebunden sind, also eher unpolitisch.
Die Zentralbank ist unabhängig, die Regierung hat keine Weisungsbefugnis.
Die Preise bleiben halbwegs stabil, die Löhne/Gehälter wachsen im Rahmen der Arbeitsproduktivität.
Stabilität fördert die Investitionstätigkeit der Unternehmen und begünstigt das Wirtschaftswachstum.

Leider sieht es jetzt so aus, als dass Gesamteuropa sich für das Inflationsmodel entschieden hat. Oder besser gesagt, die GIIPS-Staaten, jetzt mit Unterstützung Frankreichs erzwingen das.
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Umschuldung in Griechenland - von Michalis - 13.04.2011, 14:33:23

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