23.07.2011, 22:09:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.07.2011, 22:12:25 von Michalis.)
(23.07.2011, 19:31:55)Carsten schrieb: Ich verstehe nicht, warum die Wettbewerbsfähigkeit durch Reduzierung der Löhne hergestellt werden soll. Die Gehälter in Deutschland liegen weit über den Griechischen. Der Unterschied ist, dass die Leute in D mehr arbeiten bzw. ihre Arbeit richtig tun. Würde jeder staatliche Angestellte seine Arbeit richtig machen und tatsächlich für sein Geld arbeiten, sehe es in GR ganz anders aus. Jahrzehnte haben Finanzangestellte sich nicht im geringsten um die Steuerhinterziehung gekümmert, die Polizisten ignorieren weiterhin jede Gurt- und Helmpflicht, ... Es ist ein alter Spruch, aber von nix kommt nix!
Abgesehen von der Aufarbeitung der versäumten Einnahmen, wäre natürlich die Nutzung der schönen Küstenlandschaft, dem Meer und der Sonne am naheliegendsten. Aber das ist Zukunftsmusik.
Da für die meisten Firmen sind die Arbeitskosten mittlerweile nicht mehr zu tragen und zu einer hohen Belastung für den Unternehmer geworden sind . testen wir derzeit eine Art Kooperationsmodell am Griechischen Markt .... Die Problematik liegt unter anderem auch darin, dass die Lohnneben- bzw. Zusatzkosten, die den Preis der Arbeit in die Höhe treiben, immer weiter steigen... Lohnnebenkosten in Gr sind enorm hoch wenn man , so wie wir , alle Prämien und Bonuszahlungen der Mitarbeiter richtig abrechnet.
Die Folge davon ist, dass immer mehr Firmen ihre Produktion und Verwaltungszentren ins Ausland verlagern und im Inland (GR) immer mehr Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren.
Diese Entwicklung kann durch den Einsatz des Kooperationsmodells gestoppt werden. Durch das Kooperationsmodell werden sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse in Kooperationsverhältnisse umgewandelt.
Ziel dabei ist die radikale Senkung der Fixkosten, die Anhebung der Bonität des Unternehmens und der Erhalt der Arbeitsplätze, wenn auch in anderer Form.
Durch das Kooperationsmodell wird aus dem Mitarbeiter ein selbständiger Unternehmer, sprich Kooperationspartner – mit einem Auftraggeber und vermeidet den Zustand der Scheinselbständigkeit.... Sonderregelungen mit griechischer Sozialversicherung wurden für erstmal 3 Jahre bis 12/2014 erzielt...
Das Kooperationsmodell ist für jedes Unternehmen geeignet, besonders jedoch für lohnintensive Betriebe bzw. bei Neugründungen von Firmen (Jungunternehmen, Start-ups), die gerade in dieser Phase darauf angewiesen sind, auf der einen Seite die Personalkosten so niedrig wie möglich zu halten und auf der anderen Seite, qualifiziertes Personal benötigen.
Angesichts der zunehmenden Globalisierung und den wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Veränderungen, muss jeder Unternehmer seine alten Konzepte überdenken und sich den neuen Herausforderungen am Griechischen Merkt stellen .... Die Situation in GR ist mit keinem anderen Land in der EU vergleichbar ...
Welche Vorteile hat ein Unternehmen durch den Einsatz von Kooperationspartnern?
Kosteneinsparungen
Vorteilhaftere Finanzierungskonditionen bei Banken (Basel II)
Steigerung des Cash Flow, der Umsatzrendite und Bonität
Sozialleistungen entfallen bzw. werden vom Unternehmer neu definiert
Schlanke Verwaltung
Der Unternehmer erhält volle Entlohnungsautonomie
Bessere Finanzierungschancen für Jungfirmen und Start-ups (ggf.EU-Förderungen Modell 25/75 aus 2002)
Welche Vorteile hat der Kooperationspartner?
Langfristige Sicherung des Einkommens
Soziale Absicherung durch Eigeninitiative
In den meisten Fällen mehr Verdienst
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Weitere Massnahmen: Lohnflexibilität durch Prämien und Umsatz sowie Gewinnbeteiligungen ...
Griechenland muss seine Lohnstückkosten reduzieren, um Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen.
Die relativen Lohnkosten in den 16 Ländern der Eurozone entwickeln sich seit 1999 immer weiter auseinander. Die Länder mit den meisten Schwierigkeiten (Griechenland, Portugal und Spanien) haben relativ zu Deutschland , 20 Prozent ihrer Wettbewerbsfähigkeit verloren, da in Deutschland die Lohnkosten weniger stark gestiegen sind.
Die Länder mit dem höchsten Wachstum der Binnennachfrage weisen auch das größte Lohnwachstum auf (Spanien, Griechenland). Der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit sollte deshalb einer boomenden Binnennachfrage zugeschrieben werden. Diese wurde durch Verfügbarkeit billiger Kredite für Konsum oder Bautätigkeit befeuert. Sie führte zu stark steigender Nachfrage nach Arbeit und trieb die Lohnkosten.
Anmerken möchte ich , dass gesamtwirtschaftliche Veränderungen, Chancen und Risiken in der öffentlichen Diskussion mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen werden, je nachdem, ob sie im Bereich der Arbeit oder aber des Kapitals eintreten.
Ich möchte dieses Forum nicht mit wirtschaftlichen Statements überstrapazieren , jedoch möchte ich zeigen , dass jedes Unternehmen seine eigenen Strategien und Maßnahmen setzen muss , sofern es am griechischen Markt erfolgreich bestehen möchte.
Die Richtigkeit der Entscheidungen zeigt sich später ...
Dennoch sei angemerkt , dass es derzeit , gewissen Idealismus bedarf um hier in Gr erfolgreich zu bleiben und Gewinne zu erwirtschaften , ... denn einfacher währe es den Weg anderer Konzerne zu folgen , wie in der Vergangenheit leider mehrfach geschehen ... 'aber das ist ein anderes Thema'
LG