Integration - warum eigentlich?

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#32
Eine interessante Diskussion, die ich nun schon einige Tage mitlese.
Ich bin echt erfreut wie sich das Forum wieder mit Leben füllt und wie viele interessante Themen es doch gibt.
Und vom Leben zum Tod. Schön, dass andere sich auch mal mit dem Thema befassen, es wird immer vor sich hin geschoben und wenn es dann mal plötzlich kommt, stehen die Angehörigen meist ratlos da. Dass Ihr euch auch damit befasst, erleichtert mich von der Befürchtung solche Gedanken als krankhaft anzusehen.
OK, ich bin auch noch jung und laut Statistik hab ich noch lange zu leben, aber was sagt das schon, es kann jeden von uns auch mal früher treffen und was dann? Meine Eltern in Deutschland sprachen es auch schon mal an, aber ich bin bisher immer ausgewichen und freue mich auch eure Meinungen zu hören.
Schön, wir können über unsere Grabstelle zu Lebzeiten noch selbst bestimmen, aber wenn man hier verheiratet ist und evtl. noch Kinder hat, ist es da nicht egoistisch sich einfach so von ihnen zu entfernen zur alten Heimat und ihnen einen Bezugspunkt in weiter Ferne zu liefern?
Ist es aber nicht auch egoistisch, sich wieder Menschen (Eltern/Geschwister) zur Grabpflege aufzuzwingen, die man Jahre davor freiwillig verlassen hat?

Ok, was mich immer in Athen gestört hat, sind diese unpersönlichen Massenabfertigungen auf den Friedhöfen, aber ich komme aus einem deutschen Dorf wo jeder jeden kennt und sicher wird es im gr. Dorf auch ruhiger zugehen, bzw. in deutschen Städten auch unpersönlicher.

Mir ist es eigentlich egal wo ich mal liegen werde, weg ist weg—aber sich gar keine Gedanken machen und alles den anderen überlassen?



Und dann auch noch mal zur Integration.

Ich finde, eine Integration kann keinem aufgezwungen werden, auch wenn es der Sarazzin etwas anders sieht, aber er bezieht sich wohl mehr auf Schmarotzer die nur aufgrund Harz4 in Deutschland leben. So etwas ist hier wohl ausgeschlossen, schnell würde man verhungern.

Integration hängt auch sehr vom persönlichen Charakter ab. Wer sich in der Heimat schwer tat anerkannt zu werden und Freunde zu finden, wird es auch nicht im Ausland schaffen, auch wenn man die Sprache lernt und sich noch so sehr um Ansehen bemüht.
Oder andersrum, ich kenne Leute die keine 10 Wörter Griechisch sprechen, aber lächeln und sich schnell Leuten öffnen. Die kommen super zurecht.
Ich glaube, generell sehen die Griechen das relativ unproblematisch und erwarten gar nicht so viel wie wir oft denken.
Ich wurde bisher gut akzeptiert und geachtet, weil ich „der Deutsche“ bin und das wird z.B. auch bei der Arbeit von mir erwartet. Anders als Deutsche sind Griechen längst nicht alle von sich selbst überzeugt und dies kommt in der Krise noch mehr zum Vorschein. Auf Biegen und Brechen Grieche werden zu wollen, stößt da auf Unverständnis, der Schuss kann sogar nach hinten losgehen.

Ich finde, ein guter Mittelweg ist etwas von der Sprache zu lernen, sich mit dem Land zu beschäftigen aber gerne in einem guten Ton auch mal die Vorteile anderer Länder zu erwähnen und die Griechen zu ermuntern, sich daran ein gutes Beispiel zu nehmen. Aber niemals in einem Unterton von Bevormundung, denn dazu ist der Nationalstolz dann doch wieder zu groß.

LG
Siggi

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#32
Eine interessante Diskussion, die ich nun schon einige Tage mitlese.
Ich bin echt erfreut wie sich das Forum wieder mit Leben füllt und wie viele interessante Themen es doch gibt.
Und vom Leben zum Tod. Schön, dass andere sich auch mal mit dem Thema befassen, es wird immer vor sich hin geschoben und wenn es dann mal plötzlich kommt, stehen die Angehörigen meist ratlos da. Dass Ihr euch auch damit befasst, erleichtert mich von der Befürchtung solche Gedanken als krankhaft anzusehen.
OK, ich bin auch noch jung und laut Statistik hab ich noch lange zu leben, aber was sagt das schon, es kann jeden von uns auch mal früher treffen und was dann? Meine Eltern in Deutschland sprachen es auch schon mal an, aber ich bin bisher immer ausgewichen und freue mich auch eure Meinungen zu hören.
Schön, wir können über unsere Grabstelle zu Lebzeiten noch selbst bestimmen, aber wenn man hier verheiratet ist und evtl. noch Kinder hat, ist es da nicht egoistisch sich einfach so von ihnen zu entfernen zur alten Heimat und ihnen einen Bezugspunkt in weiter Ferne zu liefern?
Ist es aber nicht auch egoistisch, sich wieder Menschen (Eltern/Geschwister) zur Grabpflege aufzuzwingen, die man Jahre davor freiwillig verlassen hat?

Ok, was mich immer in Athen gestört hat, sind diese unpersönlichen Massenabfertigungen auf den Friedhöfen, aber ich komme aus einem deutschen Dorf wo jeder jeden kennt und sicher wird es im gr. Dorf auch ruhiger zugehen, bzw. in deutschen Städten auch unpersönlicher.

Mir ist es eigentlich egal wo ich mal liegen werde, weg ist weg—aber sich gar keine Gedanken machen und alles den anderen überlassen?



Und dann auch noch mal zur Integration.

Ich finde, eine Integration kann keinem aufgezwungen werden, auch wenn es der Sarazzin etwas anders sieht, aber er bezieht sich wohl mehr auf Schmarotzer die nur aufgrund Harz4 in Deutschland leben. So etwas ist hier wohl ausgeschlossen, schnell würde man verhungern.

Integration hängt auch sehr vom persönlichen Charakter ab. Wer sich in der Heimat schwer tat anerkannt zu werden und Freunde zu finden, wird es auch nicht im Ausland schaffen, auch wenn man die Sprache lernt und sich noch so sehr um Ansehen bemüht.
Oder andersrum, ich kenne Leute die keine 10 Wörter Griechisch sprechen, aber lächeln und sich schnell Leuten öffnen. Die kommen super zurecht.
Ich glaube, generell sehen die Griechen das relativ unproblematisch und erwarten gar nicht so viel wie wir oft denken.
Ich wurde bisher gut akzeptiert und geachtet, weil ich „der Deutsche“ bin und das wird z.B. auch bei der Arbeit von mir erwartet. Anders als Deutsche sind Griechen längst nicht alle von sich selbst überzeugt und dies kommt in der Krise noch mehr zum Vorschein. Auf Biegen und Brechen Grieche werden zu wollen, stößt da auf Unverständnis, der Schuss kann sogar nach hinten losgehen.

Ich finde, ein guter Mittelweg ist etwas von der Sprache zu lernen, sich mit dem Land zu beschäftigen aber gerne in einem guten Ton auch mal die Vorteile anderer Länder zu erwähnen und die Griechen zu ermuntern, sich daran ein gutes Beispiel zu nehmen. Aber niemals in einem Unterton von Bevormundung, denn dazu ist der Nationalstolz dann doch wieder zu groß.

LG
Siggi

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Integration - warum eigentlich? - von twilite - 28.03.2011, 14:52:08

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