23.01.2002, 08:33:42
Moin moin Kostas,
das mit der Toleranz ist so eine Sache....in Griechenland gehen die Uhren halt anders und manchmal (zu Anfang ziemlich oft), wird man tatsaechlich in den Grundfesten seiner Identitaet erschuettert.
Im Norden wachsen wir mit einer Art Selbstbewusstsein fuer eigene Rechte und Pflichten auf, die in GR schlichtweg unbekannt ist oder gar kontraproduktiv. Das faengt bei der Informationsbeschaffung an, nicht nur, dass es grottenschwierig ist, ueberhaupt Informationen und Auskuenfte zu bekommen, man muss mindestens zwei verschiedene Weg gehen, denn jede Auskunft, die Du selbst von offiziellen Stellen bekommst, ist zunaechst FALSCH. Was wir unter Datenschutz, Bankgeheimnis, Arztgeheimnis verstehen, hat in GR nicht mal einen Namen...
Und ganz schlimm finde ich, wie Auslaender behandelt werden. OK, die meisten Griechen sagen, sie werden ebenfalls von allen, die irgendwie einen vom Staat bezahleten Posten haben, wie der letzte Dreck behandelt, sei es auf Behoerden oder Krankenhaus. Aber Auslaender sind halt der Schimmel auf dem Dreck. Klar gibt es Ausnahmen, aber die Xenophobie der Griechen ist ja sogar von Europaeischen Gemeinschaft in einer europaweiten Studie untersucht worden.
Da hilft mir meine Toleranz auch nicht weiter
Ich finde allerdings die 'griechische Loesung' mit der schlechten Behandlung durch Staatsbedienstete umzugehen, auch nicht richtig, dieses unterwuerfige Gehorchen und dann zu Hause oder im Kafenion stundenlang zu meckern und zu jammern, aendert nichts. Meine griechische Umgebung haelt immer die Luft an, wenn ich mich 'wehre'....nur fang ich nicht mehr an zu streiten und auf meine Rechte zu pochen, sondern ich BEHAUPTE einfach laechelnd und ruhig, dass ich recht habe. Das das ganze so und so gemacht werden muss, das haette die und die uebergeordnete Stelle so gesagt. Ganz prima sind Geetztesnummern <g> dann klappt's auch mit dem Nachbarn.
Das klappt natuerlich nicht bei Dingen, gegen die man einfach nichts machen kann. Weder ist die Ueberweisung erfunden, noch die Einzugsermaechtigung, noch der Dauerauftrag. Das nervt. Man muss also fuer jede kleine Rechnung ewig an Bank- oder Postschaltern anstehen, um sie cash zu bezahlen, bei 40 Grad Hitze im Smog kann das reichlich nerven. Aber inzwischen haben wir das unter einander organisiert, so dass reihum einer, sagen wir, die Wasserrechnungen fuer alle Freunde auf einmal bei der Post bezahlt. Unsere griechische Umgebung empfindet das als ein "deutsches Wunder der Organisation", ich sehe das als reine Nervenschutzaktion
Jaja, die Toleranz....die Unfreundlichkeit und den Mangel an Hilfbereitschaft der Athener (unter denen sie selber leiden!!!!) bricht man damit aber nicht. Man laesst sich nur halt nicht mehr nerven und findet seine kleinen, ganz privaten Auswege...
Liebe Gruesse
Carmen
das mit der Toleranz ist so eine Sache....in Griechenland gehen die Uhren halt anders und manchmal (zu Anfang ziemlich oft), wird man tatsaechlich in den Grundfesten seiner Identitaet erschuettert.
Im Norden wachsen wir mit einer Art Selbstbewusstsein fuer eigene Rechte und Pflichten auf, die in GR schlichtweg unbekannt ist oder gar kontraproduktiv. Das faengt bei der Informationsbeschaffung an, nicht nur, dass es grottenschwierig ist, ueberhaupt Informationen und Auskuenfte zu bekommen, man muss mindestens zwei verschiedene Weg gehen, denn jede Auskunft, die Du selbst von offiziellen Stellen bekommst, ist zunaechst FALSCH. Was wir unter Datenschutz, Bankgeheimnis, Arztgeheimnis verstehen, hat in GR nicht mal einen Namen...
Und ganz schlimm finde ich, wie Auslaender behandelt werden. OK, die meisten Griechen sagen, sie werden ebenfalls von allen, die irgendwie einen vom Staat bezahleten Posten haben, wie der letzte Dreck behandelt, sei es auf Behoerden oder Krankenhaus. Aber Auslaender sind halt der Schimmel auf dem Dreck. Klar gibt es Ausnahmen, aber die Xenophobie der Griechen ist ja sogar von Europaeischen Gemeinschaft in einer europaweiten Studie untersucht worden.
Da hilft mir meine Toleranz auch nicht weiter
Ich finde allerdings die 'griechische Loesung' mit der schlechten Behandlung durch Staatsbedienstete umzugehen, auch nicht richtig, dieses unterwuerfige Gehorchen und dann zu Hause oder im Kafenion stundenlang zu meckern und zu jammern, aendert nichts. Meine griechische Umgebung haelt immer die Luft an, wenn ich mich 'wehre'....nur fang ich nicht mehr an zu streiten und auf meine Rechte zu pochen, sondern ich BEHAUPTE einfach laechelnd und ruhig, dass ich recht habe. Das das ganze so und so gemacht werden muss, das haette die und die uebergeordnete Stelle so gesagt. Ganz prima sind Geetztesnummern <g> dann klappt's auch mit dem Nachbarn.
Das klappt natuerlich nicht bei Dingen, gegen die man einfach nichts machen kann. Weder ist die Ueberweisung erfunden, noch die Einzugsermaechtigung, noch der Dauerauftrag. Das nervt. Man muss also fuer jede kleine Rechnung ewig an Bank- oder Postschaltern anstehen, um sie cash zu bezahlen, bei 40 Grad Hitze im Smog kann das reichlich nerven. Aber inzwischen haben wir das unter einander organisiert, so dass reihum einer, sagen wir, die Wasserrechnungen fuer alle Freunde auf einmal bei der Post bezahlt. Unsere griechische Umgebung empfindet das als ein "deutsches Wunder der Organisation", ich sehe das als reine Nervenschutzaktion
Jaja, die Toleranz....die Unfreundlichkeit und den Mangel an Hilfbereitschaft der Athener (unter denen sie selber leiden!!!!) bricht man damit aber nicht. Man laesst sich nur halt nicht mehr nerven und findet seine kleinen, ganz privaten Auswege...
Liebe Gruesse
Carmen