23.11.2010, 12:35:13
Hallo Esther,
ich schreibe Dir jetzt mal von Samos.
Hier ist es ziemlich dramatisch für die Geschäftsleute. Vermutlich das einzige Geschäft, was wirklich brummt ist der Lidl.
Abends ist es hier im Ort, trotz der letzten schönen Tage, wie ausgestorben und tagsüber sieht man ab und an jemanden beim Einkaufen. Alle klagen, wobei sie das ja immer tun und taten, aber jetzt haben sie sicherlich auch einen Grund dazu. Viele Geschäfte haben geschlossen.
Über Kredite kann ich nicht mitreden, denn ich brauchte bisher keinen, aber immerhin ruft jetzt kein Bankangestellter mehr an und will uns etwas aufschwatzen, also gibt es auch etwas Gutes dabei.
Die Angestellten im öffentlichen Dienst bekommen deutlich weniger Geld als vorher, wenn sie es denn überhaupt bekommen. Neue Autos kauft niemand, Neubauten gibt es keine, ...
Insgesamt würde ich sagen, die Wirtschaftslage hier auf Samos ist sehr angespannt. Selbst die Cafe´s sind nicht mehr voll.
Letzte Woche haben alle Geschäftsleute hier auf Samos eine Steuernachzahlungsaufforderung erhalten, der aber wohl keiner nachkommen wird.
Schaun wir mal, wie es weiter geht. Eine gewisse Zeit können die Leute sich ja noch an ihrem Gesparten laaben, aber wenn das länger anhält, dann sehe ich schwarz.
Meines Erachtens haben viele Leute aber immer noch nichts kapiert und suchen die Schuld wieder mal bei den Anderen z.B. bei Frau Merkel. Das wundert mich aber nicht wirklich, denn diese Devise bekommen die Griechen doch direkt in die Wiege gelegt und halten sich meist ihr ganzes Leben daran. Das kann ich zumindest von den Samioten mal behaupten.
Interessanterweise ist der Zorn auf die griechischen Politiker gar nicht so gross, was ich wiederum nicht verstehen kann. Es macht sich eine Art Hilflosigkeit breit. Die Menschen gingen nicht mehr wählen (Wahlbeteiligung hier 47 %) bei der ersten Wahl und ich glaube nur 39 % bei der 2. Wahl. Resignation!!!
Ich lasse mich trotzdem (noch) nicht unterkriegen
Susi
ich schreibe Dir jetzt mal von Samos.
Hier ist es ziemlich dramatisch für die Geschäftsleute. Vermutlich das einzige Geschäft, was wirklich brummt ist der Lidl.
Abends ist es hier im Ort, trotz der letzten schönen Tage, wie ausgestorben und tagsüber sieht man ab und an jemanden beim Einkaufen. Alle klagen, wobei sie das ja immer tun und taten, aber jetzt haben sie sicherlich auch einen Grund dazu. Viele Geschäfte haben geschlossen.
Über Kredite kann ich nicht mitreden, denn ich brauchte bisher keinen, aber immerhin ruft jetzt kein Bankangestellter mehr an und will uns etwas aufschwatzen, also gibt es auch etwas Gutes dabei.
Die Angestellten im öffentlichen Dienst bekommen deutlich weniger Geld als vorher, wenn sie es denn überhaupt bekommen. Neue Autos kauft niemand, Neubauten gibt es keine, ...
Insgesamt würde ich sagen, die Wirtschaftslage hier auf Samos ist sehr angespannt. Selbst die Cafe´s sind nicht mehr voll.
Letzte Woche haben alle Geschäftsleute hier auf Samos eine Steuernachzahlungsaufforderung erhalten, der aber wohl keiner nachkommen wird.
Schaun wir mal, wie es weiter geht. Eine gewisse Zeit können die Leute sich ja noch an ihrem Gesparten laaben, aber wenn das länger anhält, dann sehe ich schwarz.
Meines Erachtens haben viele Leute aber immer noch nichts kapiert und suchen die Schuld wieder mal bei den Anderen z.B. bei Frau Merkel. Das wundert mich aber nicht wirklich, denn diese Devise bekommen die Griechen doch direkt in die Wiege gelegt und halten sich meist ihr ganzes Leben daran. Das kann ich zumindest von den Samioten mal behaupten.
Interessanterweise ist der Zorn auf die griechischen Politiker gar nicht so gross, was ich wiederum nicht verstehen kann. Es macht sich eine Art Hilflosigkeit breit. Die Menschen gingen nicht mehr wählen (Wahlbeteiligung hier 47 %) bei der ersten Wahl und ich glaube nur 39 % bei der 2. Wahl. Resignation!!!
Ich lasse mich trotzdem (noch) nicht unterkriegen
Susi