11.03.2010, 22:11:17
Ich sehe das Maßnahmenpaket auch skeptisch:
Wer über die Jahre hinweg Steuern hinterzogen hat, wird das wohl auch und noch mehr machen, wenn er plötzlich weniger Geld in der Tasche hat (höhere Steuern, geringeres Gehalt). Daher führen diese Maßnahmen, auch wenn sie 'Europa' befriedigen, m.E. zu mehr Korruption und Steuerhinterziehung und erreichen somit genau das Gegenteil.
Wo es doch so viel andere und gerechtfertigte Einnahmemethoden gibt:
- Bekämpfung der Korruption
- Bekämpfung der Steuerhinterziehung
- Buszahlungen für andere Gesetzesüberschreitungen wie: Fahren ohne Helm, zu schnell fahren, rechts überholen oder sonstige verrückte Gecshichten im Straßenverkehr.
- Militärausgaben kürzen (aber da kommt dann natürlich gleich sojemand wie der deutsche Verteidigungsminister und erinnert GR höflich daran, deutsches Kriegsgerät für was weiß ich wie viele Milliarden zu kaufen, wie hirnverbrannt muss man eigentlich sein??)
Da sind ordentliche Summen möglich!
Ausserdem: es muss endlich ein Umdenken stattfinden. Bisher war doch so: der, der sich gebrüstet hat, Schlupflöcher im Steuersystem zu finden und dann letztlich sogar Geld vom Staat nach der Steuererklärung zurückbekommt statt das zu bezahlen, was er/sie unter normalen Umstaänden zahlen müsste/sollte, genau der also wurde bisher als 'tsákalo', also ein 'gewiefter Hund' wie man im Bayerischen sagen würde bezeichnet. Das muss aufhören. Jeder der solche Gecshichten erzählt, dem muss klar werden, dass er mit dem Geld der anderen spielt und dass dies unmoralisch ist. Auf jeden Fall muss die bisherige 'Philosophie' grundsätzlich auf den Kopf gestellt und geächtet werden.
Wie war das damals in Spanien (Carmen wird da wahrscheinlich mehr wissen, hab das eigentlich mal gelernt aber ist alles nur noch Halbwissen)? In den 70ern/80ern (?) gab es dort eine recht große Wirtschftskrise. Was ist passiert? Nicht das, was man hier sieht (also das automatische: ich bin dagegen, gehen wir auf die Straße, und das unter Anleitung der Gewerkschaften). Nein, im Gegenteil: die Gewerkschaften haben zugesagt, keine Lohnerhöhungen etc zu fordern und nicht gegen sondern mit der Politik zu arbeiten. So kam man damals aus der Krise. Wieso geht das hier nicht??
Ja, die nächsten Jahre werden hart und voller Einschnitte, für manche mehr als für andere. Statt nur auf die Politik zu wettern sollten die jungen Griechen sich aber auch mal bei ihren (Groß)Eltern bedanken, denn die haben doch über die Jahre hinweg immer die gleichen Familien gewählt und genauso vom 'System' profitiert. Ich wette meinen A.... darauf, dass es keinen einzigen gibt, der nicht auch sein klein wenig zur Krise beigesteuert hat. Soll heissen: jedes Mal, wenn ich in einer Kneipe, von einem Handwerker,... keine Quittung verlangt habe: habe ich mich da nicht in gewisser Weise schuldig gemacht? 'Peanuts', ja. Aber in der großen Summe aller... Und dann streiken am 18.3. die Tankstellenbesitzer gegen die verpflichtende Einführung von Registrierkassen.... Also: die Griechen haben sich bzw wir haben uns das schon auch ordentlich selber eingebrockt, das ist meine Meinung.
Und übrigens ist es Zeit, die Denkmäler der 'altbewährten' Politikerfamilien abzureissen. Meiner Meinung, wenn man mal das Gedankengut von Firmen auf die Politik überträgt, ist das Management, also die Politiker, zuständig wie 'der Laden läuft'. Je höher umso verantwortlicher. Daher mag ich auch die Japaner: die haben's kapiert, dass Scheisse von oben nach unten läuft und wenn was schief läuft wird erst mal das Management in die Pflicht genommen. Da kann es durchaus sein, dass man-zwecks Gesichtsverlust und Verantwortungsgefühö- seinen Posten räumt. Ist doch klar, dass hier jeder macht was er will: es wird ja nicht überprüft. Wäre doch in Dtld genau das gleiche, wenn nicht jeder bei der kleinsten Gesetzesüberschreitung (z.B. ohne Gurt am Steuer, bei rot über die Ampel gehen) Angst hätte erwischt und im schlimmsten Fall eingesperrt zu werden (z.B. bei Steuerhinterziehung). Wieso kann es das in GR nicht geben? 'Angst' ist in diesem Falle ein gutes Mittel, wie ich finde. Den Deutschen hat das nicht geschadet. Ich bin wahrlich kein Experte was die griechische Politikgeschichte anbelangt aber ich trau mich sagen, dass zumindest in der Zeit nach der Junta kein Premierminister auch nur ein winziges Denkmal verdient hat, wenn es darum geht, aus GR ein modernes Land zu machen (im Bezug auf die oben erwähnten Aspekte). Sonst wären wir jetzt in einer nicht so brenzligen Situation.
Ach, es gäbe noch so viel zu sagen. Aber beim Schreiben wallt der Frust in mir hoch...
Vom Schlimmsten ausgehen und auf das Beste hoffen...
Gruß,
David
Wer über die Jahre hinweg Steuern hinterzogen hat, wird das wohl auch und noch mehr machen, wenn er plötzlich weniger Geld in der Tasche hat (höhere Steuern, geringeres Gehalt). Daher führen diese Maßnahmen, auch wenn sie 'Europa' befriedigen, m.E. zu mehr Korruption und Steuerhinterziehung und erreichen somit genau das Gegenteil.
Wo es doch so viel andere und gerechtfertigte Einnahmemethoden gibt:
- Bekämpfung der Korruption
- Bekämpfung der Steuerhinterziehung
- Buszahlungen für andere Gesetzesüberschreitungen wie: Fahren ohne Helm, zu schnell fahren, rechts überholen oder sonstige verrückte Gecshichten im Straßenverkehr.
- Militärausgaben kürzen (aber da kommt dann natürlich gleich sojemand wie der deutsche Verteidigungsminister und erinnert GR höflich daran, deutsches Kriegsgerät für was weiß ich wie viele Milliarden zu kaufen, wie hirnverbrannt muss man eigentlich sein??)
Da sind ordentliche Summen möglich!
Ausserdem: es muss endlich ein Umdenken stattfinden. Bisher war doch so: der, der sich gebrüstet hat, Schlupflöcher im Steuersystem zu finden und dann letztlich sogar Geld vom Staat nach der Steuererklärung zurückbekommt statt das zu bezahlen, was er/sie unter normalen Umstaänden zahlen müsste/sollte, genau der also wurde bisher als 'tsákalo', also ein 'gewiefter Hund' wie man im Bayerischen sagen würde bezeichnet. Das muss aufhören. Jeder der solche Gecshichten erzählt, dem muss klar werden, dass er mit dem Geld der anderen spielt und dass dies unmoralisch ist. Auf jeden Fall muss die bisherige 'Philosophie' grundsätzlich auf den Kopf gestellt und geächtet werden.
Wie war das damals in Spanien (Carmen wird da wahrscheinlich mehr wissen, hab das eigentlich mal gelernt aber ist alles nur noch Halbwissen)? In den 70ern/80ern (?) gab es dort eine recht große Wirtschftskrise. Was ist passiert? Nicht das, was man hier sieht (also das automatische: ich bin dagegen, gehen wir auf die Straße, und das unter Anleitung der Gewerkschaften). Nein, im Gegenteil: die Gewerkschaften haben zugesagt, keine Lohnerhöhungen etc zu fordern und nicht gegen sondern mit der Politik zu arbeiten. So kam man damals aus der Krise. Wieso geht das hier nicht??
Ja, die nächsten Jahre werden hart und voller Einschnitte, für manche mehr als für andere. Statt nur auf die Politik zu wettern sollten die jungen Griechen sich aber auch mal bei ihren (Groß)Eltern bedanken, denn die haben doch über die Jahre hinweg immer die gleichen Familien gewählt und genauso vom 'System' profitiert. Ich wette meinen A.... darauf, dass es keinen einzigen gibt, der nicht auch sein klein wenig zur Krise beigesteuert hat. Soll heissen: jedes Mal, wenn ich in einer Kneipe, von einem Handwerker,... keine Quittung verlangt habe: habe ich mich da nicht in gewisser Weise schuldig gemacht? 'Peanuts', ja. Aber in der großen Summe aller... Und dann streiken am 18.3. die Tankstellenbesitzer gegen die verpflichtende Einführung von Registrierkassen.... Also: die Griechen haben sich bzw wir haben uns das schon auch ordentlich selber eingebrockt, das ist meine Meinung.
Und übrigens ist es Zeit, die Denkmäler der 'altbewährten' Politikerfamilien abzureissen. Meiner Meinung, wenn man mal das Gedankengut von Firmen auf die Politik überträgt, ist das Management, also die Politiker, zuständig wie 'der Laden läuft'. Je höher umso verantwortlicher. Daher mag ich auch die Japaner: die haben's kapiert, dass Scheisse von oben nach unten läuft und wenn was schief läuft wird erst mal das Management in die Pflicht genommen. Da kann es durchaus sein, dass man-zwecks Gesichtsverlust und Verantwortungsgefühö- seinen Posten räumt. Ist doch klar, dass hier jeder macht was er will: es wird ja nicht überprüft. Wäre doch in Dtld genau das gleiche, wenn nicht jeder bei der kleinsten Gesetzesüberschreitung (z.B. ohne Gurt am Steuer, bei rot über die Ampel gehen) Angst hätte erwischt und im schlimmsten Fall eingesperrt zu werden (z.B. bei Steuerhinterziehung). Wieso kann es das in GR nicht geben? 'Angst' ist in diesem Falle ein gutes Mittel, wie ich finde. Den Deutschen hat das nicht geschadet. Ich bin wahrlich kein Experte was die griechische Politikgeschichte anbelangt aber ich trau mich sagen, dass zumindest in der Zeit nach der Junta kein Premierminister auch nur ein winziges Denkmal verdient hat, wenn es darum geht, aus GR ein modernes Land zu machen (im Bezug auf die oben erwähnten Aspekte). Sonst wären wir jetzt in einer nicht so brenzligen Situation.
Ach, es gäbe noch so viel zu sagen. Aber beim Schreiben wallt der Frust in mir hoch...

Vom Schlimmsten ausgehen und auf das Beste hoffen...
Gruß,
David