22.02.2010, 10:24:47
alpmann schrieb:Liegt es vielleicht daran, dass man D versucht, sich geschickter zu rechtfertigen anstatt wie ein Grieche drüber zu lachen...?Um die Diskussion geht es mir eigentlich gar nicht.
Über die jeweiligen relativen Häufigkeiten will ich mich nicht auslassen und auch wirklich keine skurrilen Beispiele hervorzerren.
Letztendlich gehts mir nur darum: Die deutsche Denkweise geht: "Verboten ist, was nicht erlaubt ist", die griechische "Verboten ist, wobei Du erwischt wirst". Das ist halt so , und das ist ja meinetwegen auch OK so. Hat beides seine Vor- und Nachteile.
Mir ging und geht nur das Geschrei auf die Nerven, wenn man denn mal erwischt wird...so als gaebe es ein Anrecht auf eine gewisse Quote, zu der man ungestraft beschubsen darf.
Beispiel: Als die Tankstellen vor ein paar Jahren Kassenbons einführen sollten, haben landesweit die Tankstellen gestreikt. Wofür haben sie gestreikt? Natürlich gegen kassenbons. Aber was sollten sie gegen Kassenbons haben, das einen Grosstreik rechtfertigen würde, ausser dass es sie daran hindern würde, weiter im grossen Stil den Staat zu bescheissen?
Also ist GR das einzige mir bekannte Land in der EU, in dem für das Recht zum Bescheissen gestreikt werden kann.
Schon irre.
Dazu die Tatsache, dass der Staat und seine Bürger sich gegenseitig als ihre grössten Feinde betrachten, von denen man natürlich nur das schlechteste erwarten könnte. Klar, dass diese Sichtweise sich bei konsequenter Anwendung selbst rechtfertigt, und so hat man in GR ein Volk, das seinen grössten Widersacher selbst erzeugt hat. Schon witzig.
Der Bürger denkt im Traum nicht daran, sein Einkommen auch nur ansatzweise komplett zu versteuern.
Und der Staat denkt sich für seine Kleinselbständigen (die grossen trifft das eh nicht weiter) ein besonderes Bonbon aus:
Seit letztem Jahr wird das Einkommen ab dem 1. Cent versteuert, die Freigrenze für das Existenzminimum entfällt.
Mit der Begründung, jeder Selbständige habe ja noch reichlich Schwarzgeld.
Spätestens das war wohl die völlige Kapitulation des Staates vor seinen kleinkriminellen Bürgern, aber das schönste ist, dass die Logik eigentlich jedem eingeleuchtet hat.
D.h. der Staat erhebt eine Strafsteuer aufgrund eines pauschalen Generalverdachts. Die Frage, die sich stellen sollte, ist nicht, ob er mit dem Verdacht Recht hat, sondern ob ein Staat so etwas darf.
Ein klarer Fall für jeden Staatsrechtler- aber in GR geht das.
Und mit so einem bizarren Verständnis von Demokratie und dem Verhältnis von Staat zu Bürger will man diese Krise auf eine Art lösen, die nicht alles für alle noch schlimmer macht?
Nee, das wird nix.
Ich will jetzt echt nix lesen darüber, wie schlimm und doof alles in D ist, das mag alles sien, aber darum gehts ja gerade nicht.
Es geht einzig und allein um das sehr spezielle Verhältnisin GR...
Freedom is just another word for people finding out you're useless.
-------------------------------------------------------------------------------------
-Wally-
-------------------------------------------------------------------------------------
-Wally-