Theorie und Praxis in Recht und Gesetz

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#2
Rainer Liedtke schrieb:
> Im Forum wird oft davon gesprochen, dass in rechtlichen Dingen Theorie und Praxis in GR weit auseinander liegen. Dass also die Anwendung von Gesetzen durch Ordnungshüter und Behörden wg. Unkenntnis, Schlampigkeit, Voreingenommenheit, etc oftmals zweifelhaft ist.
>
> Das ist sicherlich richtig. Nur: Die Gesetze gibt es und GR ist keine Bananenrepublik, sondern ein Rechtsstaat, der es gestattet, Recht einzuklagen. Wenn man also weiß, dass man zu Unrecht z.B. vom einem Polizisten eine Anzeige verpaßt bekommt, kann man dagegen klagen. Klar, es dauert ewig und kostet Nerven und Geld, aber es ist machbar.

Da hast Du sicher recht, aber auch hier gibt es wieder Unterschiede zwischen Theorie und Praxis:
Wenn mir z.B. als Auslaender, der nichts weiter will als sein Recht in Form einer Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, die laecherlichsten Auflagen erteilt werden, nur weil dem Diensthabenden nicht klar ist, dass die GEsetze schon vor Jahren geaendert wurden, was sol ich da klagen?
Ich kriege ja den Wisch, es dauert nur ewig und es kostet unnoetig Zeit und Nerven.

Und wenn ich ein halbes Jahr brauche, um eine simple Steuernumer zu bekommen, nur weil ich halt der erste bin, der jemals auf dieser Insel das macht, was ich mache, das gesamte Finanzamt mich mit unterschiedlich fragwuerdigen Ideen zu diesem Thema beglueckt und erst der Einsatz hoeherer Ministerialbeamter aus Athen die ganze aufgeregte Rasselbande zur Vernunft bringt - da gibt es nichts, wogegen ich klagen kann. Ich kriege ja, was ich will, nur eben unter Einsatz einer Energieleistung meinerseits, die voellig unnoetig ist und die man zur Erwirtschaftung des halben Bruttosozialproduktes meiner schoenen kleinen neuen Heimat einsetzen koennte Wink

Selbst meine giechischen Freunde hier nennen Samos gerne "Uganda", wenn sie mal wieder mit der Obrigkeit kollidiert sind.

Was ich damit sagen will: Es geht oft gar nicht darum, dass man sein Recht nicht bekommt, es geht darum, welche wahnsinnigen Anstrengungen *jedesmal* dafuer erforderlich sind (oder der Einsatz guter beziehungen, eigentlich ein Unding, wenn man nur etwas moechte, das einem zusteht, oder?), und genau das macht Griechenland auch in den Augen vieler mir bekannter Griechen durchaus zu etwas, das einer Bananenrepublik zumindest sehr aehnlich ist

Freedom is just another word for people finding out you're useless.
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-Wally-
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#2
Rainer Liedtke schrieb:
> Im Forum wird oft davon gesprochen, dass in rechtlichen Dingen Theorie und Praxis in GR weit auseinander liegen. Dass also die Anwendung von Gesetzen durch Ordnungshüter und Behörden wg. Unkenntnis, Schlampigkeit, Voreingenommenheit, etc oftmals zweifelhaft ist.
>
> Das ist sicherlich richtig. Nur: Die Gesetze gibt es und GR ist keine Bananenrepublik, sondern ein Rechtsstaat, der es gestattet, Recht einzuklagen. Wenn man also weiß, dass man zu Unrecht z.B. vom einem Polizisten eine Anzeige verpaßt bekommt, kann man dagegen klagen. Klar, es dauert ewig und kostet Nerven und Geld, aber es ist machbar.

Da hast Du sicher recht, aber auch hier gibt es wieder Unterschiede zwischen Theorie und Praxis:
Wenn mir z.B. als Auslaender, der nichts weiter will als sein Recht in Form einer Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, die laecherlichsten Auflagen erteilt werden, nur weil dem Diensthabenden nicht klar ist, dass die GEsetze schon vor Jahren geaendert wurden, was sol ich da klagen?
Ich kriege ja den Wisch, es dauert nur ewig und es kostet unnoetig Zeit und Nerven.

Und wenn ich ein halbes Jahr brauche, um eine simple Steuernumer zu bekommen, nur weil ich halt der erste bin, der jemals auf dieser Insel das macht, was ich mache, das gesamte Finanzamt mich mit unterschiedlich fragwuerdigen Ideen zu diesem Thema beglueckt und erst der Einsatz hoeherer Ministerialbeamter aus Athen die ganze aufgeregte Rasselbande zur Vernunft bringt - da gibt es nichts, wogegen ich klagen kann. Ich kriege ja, was ich will, nur eben unter Einsatz einer Energieleistung meinerseits, die voellig unnoetig ist und die man zur Erwirtschaftung des halben Bruttosozialproduktes meiner schoenen kleinen neuen Heimat einsetzen koennte Wink

Selbst meine giechischen Freunde hier nennen Samos gerne "Uganda", wenn sie mal wieder mit der Obrigkeit kollidiert sind.

Was ich damit sagen will: Es geht oft gar nicht darum, dass man sein Recht nicht bekommt, es geht darum, welche wahnsinnigen Anstrengungen *jedesmal* dafuer erforderlich sind (oder der Einsatz guter beziehungen, eigentlich ein Unding, wenn man nur etwas moechte, das einem zusteht, oder?), und genau das macht Griechenland auch in den Augen vieler mir bekannter Griechen durchaus zu etwas, das einer Bananenrepublik zumindest sehr aehnlich ist

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Theorie und Praxis in Recht und Gesetz - von psilos - 21.07.2003, 08:29:12
Theorie und Praxis in Recht und Gesetz - von Tobi - 21.07.2003, 09:47:50
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Theorie und Praxis in Recht und Gesetz - von psilos - 21.07.2003, 12:57:49
Theorie und Praxis in Recht und Gesetz - von Horst - 21.07.2003, 15:03:12

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