20.08.2008, 18:18:46
estherako schrieb:Hallo Esther,Carmen schrieb:Nunja, ich hatte eine rein-griechische Kollegin mit dem Namen Spyridonos (mit s) und habe einen rein-griechischen Manager mit dem Namen Sakelariou. So *ganz* genau nehmen es daher auch die griechischen Standesbeamten mit dem Namensrecht. Das Telefonbuch ist voll von Herren mit weiblichen Endungen, Iatrou faellt mir dabei als besonders haeufig einEs gibt auch ganz offiziell Namen, die in der maennlichen Form auf "-ou" enden. Bestes Beispiel: mein Mann, der heisst Argiriou. Oder auch die Namen, die, glaub ich, einen tuerkischen Ursprung haben und auf "-glou" anden.
Gruss
Esther
(schönen biblischen Namen hast Du).
Ich würde nicht die Schuld dem östlichen Nachbarn in die Schuhe schieben, ich orte da eine grammatikalische Eigenart der indogermanischen Familie - den Genitiv.
Der Genitiv in gr.Familiennamen sagt ja bloß dass eine Person zu einer anderen gehört. Der Sohn des Grigorios wurde so eben Grigoriadou, der des Papazoglos zu Papazoglou. Deshalb ist das also nicht allein eine Sache der Damen sondern eine der Grammatik die auch auf Männer ihre Regeln erstreckt.
Was die Damen und Ehegattinnen betrifft so geht dort die Anwendung des Genitivs zurück auf urzeitliche Verhaltensweisen, wo die Männer noch Beschützer ihrer Frauen waren. Das ist ja wohl heute nicht mehr ganz so und oft sogar umgekehrt.
Ob die griechische Regierung mit ihrem Familienrecht da nun richtig oder falsch gehandelt hat wird man selbst beurteilen müssen, mir erscheint es halt als ein faules sozialistisches Ei.
Auf jeden Fall haben Ehepartner auch im Lande der Hellenen ihre liebe Mühe mit dem Umstand dass niemand aus dem Familiennamen ablesen kann wer zu wem gehört (z.B. Telefonbucheintragungen, Bankkonten, Kredite usw.) . Noch schwieriger ist es bei gemeinsamen Auslandsreisen wo dann bei Zoll oder Polizei dann lang hin und her erklärt werden muss dass man verheiratet ist und die Kinder rechtmäßig zu einer Mutter mit anderem Familiennamen gehören.:/