12.07.2008, 07:46:49
Hallo,
ich habe ja nun vor 3 1/2 Wochen, genauer gesagt 25 Tagen mein 2. Kind zur Welt gebracht und zum 2. mal kam die Frage auf mich zu, wie lange ich mit dem Baby zu Hause bleibe. In deutschen Babyforen habe ich mich mal erkundigt und erfahren, dass die meisten Mütter direkt nach Verlassen des Krankenhauses, auch mit dem Baby auf die Straße gehen. Ich habe nach der Geburt sowohl Kinderärztin, als auch meine Gynäkologin gefragt, was sie mir raten. Beide waren sich einig. Das Baby soll so bald wie möglich raus ans Licht und in die frische Luft. Es gibt keinerlei medizinische Gründe das Haus zu hüten.
Nun kommt mir die griechische Kirche mit ihren 40 Tagen. Ich weiß ja nicht, ob sich die Tradition über ganz Griechenland verbreitet und ich kenne auch den näheren Hintergrund nicht. Aber die Kirche schreibt vor, dass Mutter und Kind die ersten 40 Tage zu Hause bleiben müssen. Ich habe vor der Geburt viele Frauen auf die 40-Tage Regelung befragt, keine konnte mir genau erklären, warum das so ist. Viele wussten nicht mal, dass es ein Ritual der Kirche ist, sondern sie dachten, dass es aus alten Zeiten stammt um arbeitende Mütter aus medizinischen Gründen zu schützen.
Nach der Geburt meiner ersten Tochter bin ich die ganze Zeit daheim geblieben, muss allerdings sagen, dass es mitten im eisig kalten Winter war. Nun ist Sommer und ich habe mich von dieser 40-Tage-Regelung nicht beeindrucken lassen und bin bereits 2 Tage nach meinem Krankenhausaufenthalt für jeweils kurze Zeit ins Dorf gegangen. Viele fanden das gut, manche wollten mich am Liebsten nach Hause tragen, andere haben mich angeguckt, als sei ich eine Ketzerin.
Nun passierte gestern folgendes:
Ich schob mein Baby im Wagen Richtung Garten und kam dabei am Friedhof vorbei. Dort sah ich unseren Priester, der gerade an den Gräbern am Geld einsammeln war um den Toten Psalme zu lesen. Eine Tante von uns stand hinter ihm. Ich lies den Wagen vor dem Tor stehen und ging die paar Schritte zum Priester. Ich wollte ihn Fragen, wann ich kommen sollte um in der Kirche die 40 Tage lesen zu lassen. Muss dazu anmerken, dass nach meiner Rechnung dieses Ereignis auf einen Sonntag gefallen wäre, an dem die 40 Tage Mnimosimo unseres verstorbenen Kombaros stattfinden soll. das geht nicht zusammen. Ich wollte mich einfach erkundigen, ob man das fürs Baby dann einen Tag vorher oder unter der Woche, mit Termin oder ohne macht.
Ich wartete also bis er seine Psalme am Grab runterratterte. Währenddem haute mich unsere Tante schon an, was ich hier zu suchen hätte, ich hätte noch nicht mal 40 Tage hinter mir. Ich ging nicht sonderlich drauf ein und sagte nur dass ich den Priester was fragen will. Das tat ich dann auch. Seine erste Antwort war: Kannst Du nicht selbst ausrechnen, wann 40 Tage vorbei sind. Ich erklärte ihm dann, dass ich das schon könne, es aber auf den Tag unseres Kombaros fallen würde. Dann machte er mich an, dass man das dann eben vorher macht, freitags oder Donnerstags, warum ich das aber überhaupt vor habe, wo ich mein Kind doch eh jeden Tag draußen spazieren fahre.
Er meinte, die Regelung gäbe es um die Gesundheit des Kindes zu schützen und anscheinend würde ich darauf keinen Wert legen dass das Kind gesund sei. So auf die Art: Bist selbst schuld, wenn dem Kind jetzt was passiert.
Eigentlich hatte ich von einem Geistlichen erwartet, dass er mir mal erklärt, für was diese Tradition überhaupt gut uns und woher sie kommt. Aber ich wurde nur angepupst. Ich war hinterher fix und fertig. Es war einfach mal wieder einer dieser Tage, an denen ich am allerliebsten hier meine Koffer gepackt hätte, weil ich mit der Mentalität der Menschen nicht klar komme. Gott sei Dank sind diese Tage recht selten und es gibt noch genug Menschen hier, die etwas anders eingestellt sind.
Was fällt Euch ein zu dieser 40-Tage- Tradition?
ich habe ja nun vor 3 1/2 Wochen, genauer gesagt 25 Tagen mein 2. Kind zur Welt gebracht und zum 2. mal kam die Frage auf mich zu, wie lange ich mit dem Baby zu Hause bleibe. In deutschen Babyforen habe ich mich mal erkundigt und erfahren, dass die meisten Mütter direkt nach Verlassen des Krankenhauses, auch mit dem Baby auf die Straße gehen. Ich habe nach der Geburt sowohl Kinderärztin, als auch meine Gynäkologin gefragt, was sie mir raten. Beide waren sich einig. Das Baby soll so bald wie möglich raus ans Licht und in die frische Luft. Es gibt keinerlei medizinische Gründe das Haus zu hüten.
Nun kommt mir die griechische Kirche mit ihren 40 Tagen. Ich weiß ja nicht, ob sich die Tradition über ganz Griechenland verbreitet und ich kenne auch den näheren Hintergrund nicht. Aber die Kirche schreibt vor, dass Mutter und Kind die ersten 40 Tage zu Hause bleiben müssen. Ich habe vor der Geburt viele Frauen auf die 40-Tage Regelung befragt, keine konnte mir genau erklären, warum das so ist. Viele wussten nicht mal, dass es ein Ritual der Kirche ist, sondern sie dachten, dass es aus alten Zeiten stammt um arbeitende Mütter aus medizinischen Gründen zu schützen.
Nach der Geburt meiner ersten Tochter bin ich die ganze Zeit daheim geblieben, muss allerdings sagen, dass es mitten im eisig kalten Winter war. Nun ist Sommer und ich habe mich von dieser 40-Tage-Regelung nicht beeindrucken lassen und bin bereits 2 Tage nach meinem Krankenhausaufenthalt für jeweils kurze Zeit ins Dorf gegangen. Viele fanden das gut, manche wollten mich am Liebsten nach Hause tragen, andere haben mich angeguckt, als sei ich eine Ketzerin.
Nun passierte gestern folgendes:
Ich schob mein Baby im Wagen Richtung Garten und kam dabei am Friedhof vorbei. Dort sah ich unseren Priester, der gerade an den Gräbern am Geld einsammeln war um den Toten Psalme zu lesen. Eine Tante von uns stand hinter ihm. Ich lies den Wagen vor dem Tor stehen und ging die paar Schritte zum Priester. Ich wollte ihn Fragen, wann ich kommen sollte um in der Kirche die 40 Tage lesen zu lassen. Muss dazu anmerken, dass nach meiner Rechnung dieses Ereignis auf einen Sonntag gefallen wäre, an dem die 40 Tage Mnimosimo unseres verstorbenen Kombaros stattfinden soll. das geht nicht zusammen. Ich wollte mich einfach erkundigen, ob man das fürs Baby dann einen Tag vorher oder unter der Woche, mit Termin oder ohne macht.
Ich wartete also bis er seine Psalme am Grab runterratterte. Währenddem haute mich unsere Tante schon an, was ich hier zu suchen hätte, ich hätte noch nicht mal 40 Tage hinter mir. Ich ging nicht sonderlich drauf ein und sagte nur dass ich den Priester was fragen will. Das tat ich dann auch. Seine erste Antwort war: Kannst Du nicht selbst ausrechnen, wann 40 Tage vorbei sind. Ich erklärte ihm dann, dass ich das schon könne, es aber auf den Tag unseres Kombaros fallen würde. Dann machte er mich an, dass man das dann eben vorher macht, freitags oder Donnerstags, warum ich das aber überhaupt vor habe, wo ich mein Kind doch eh jeden Tag draußen spazieren fahre.
Er meinte, die Regelung gäbe es um die Gesundheit des Kindes zu schützen und anscheinend würde ich darauf keinen Wert legen dass das Kind gesund sei. So auf die Art: Bist selbst schuld, wenn dem Kind jetzt was passiert.
Eigentlich hatte ich von einem Geistlichen erwartet, dass er mir mal erklärt, für was diese Tradition überhaupt gut uns und woher sie kommt. Aber ich wurde nur angepupst. Ich war hinterher fix und fertig. Es war einfach mal wieder einer dieser Tage, an denen ich am allerliebsten hier meine Koffer gepackt hätte, weil ich mit der Mentalität der Menschen nicht klar komme. Gott sei Dank sind diese Tage recht selten und es gibt noch genug Menschen hier, die etwas anders eingestellt sind.
Was fällt Euch ein zu dieser 40-Tage- Tradition?