27.06.2008, 16:20:56
doxo schrieb:Trotzdem sehe ich das Problem der Tierverbringung nach Deutschland kritisch. Der statistische Wunschhund eines Deutschen ist jung und maximal kniehoch. Das heißt, solange in deutschen Tierheimen solche Hunde angeboten werden, haben andere Hunde keine Chance auf ein neues Zuhause. Gebe ich aber in Google die Stichwörter "Tierheim überfüllt" ein, erhalte ich 23.700 Einträge.Naja, um bei Deiner Argumentation zu bleiben, haettest Du dann aber bei Google nach "Tierheim überfüllt mit jungen und maximal kniehohen Hunden" suchen muessen. Denn genau das ist der springende Punkt!
"Hunde" gibt es massenhaft in deutschen Heimen, "vermittelbare Hunde" nicht!
doxo schrieb:Gibt es hier wirklich keine andere Lösung?Ich sehe den "Export" von Hunden genausowenig als Idealloesung wie Du. (Das steht auch in dem Artikel auf unserer Website), und so verwenden wir immer mehr Zeit auf Aufklaerung und Sterilisationskampagnen.
Es gibt nur leider lediglich zwei Loesungen fuer die Streuner, die trotzdem bei uns landen: Toeten oder "exportieren".
Zwar gibt es auch bei uns eine langsam wachsende Zahl verantwortungsbewusster Hundehalter, aber die ist immer noch ueberschaubar, so dass uns nur die beiden ersten Alternativen bleiben.
Fuer mich ist das nunmal keine Frage, und jeder, der sich hinstellt und meint, es waere ja besser, die Tiere dann vor Ort zu toeten, moege bitte kommen und selbst die Spritze in die Hand nehmen. (nicht missverstehen, ich weiss dass Du das nicht angeregt hast)
Also, zusammenfassend:
Du hast insofern Recht, als diese Loesung keine Idealloesung ist, aber insofern nicht Recht, als unsere Hunde, die in D, NL oder DK ein neues Zuhause bekommen, keinem dort ansaessigen Heimhund den Platz wegnehmen.
(Wie Chania schon sagte, wuerden die Heime in D sie dann gar nicht aufnehmen)
Vor allem aber:
Wenn die zustaendigen Stellen in GR ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommen wuerden, statt mit bizarren Rufmordkampagnen und ebenso bizarren Verordnungen den Tierschuetzern das Leben schwer zu machen, gaebe es die Probleme in dieser Form gar nicht!
Selbst wenn man dem "Export" also nicht allzu offen gegenuebersteht:
Sollte man nicht lieber auf die eindreschen, die *wirklich* schuld sind an diesem ganzen Desaster?
Was Deinen Vergleich mit den Kindern angeht, kann ich Dir nur zustimmen:
Meine letzten beiden Hunde sassen als unvermittelbar im Tierheim (falsche Rasse, auch da verkneife ich mir jede Analogie zum Menschen). Ich dachte mir, einen Labrador kann jeder gluecklich machen, aber einem Rottweiler-Mastiffmischling tust Du sicher den groesseren Gefallen. Und so hab ichs auch gehalten, und sie haben es mir gedankt.
Nur: Die Mehrheit ist nicht so und will nunmal putzige, kleine Welpen oder gar nichts.
Glaubst Du, die wuerden meinen erwachesenen 70-Kilo-Hund nehmen, weil gerade kein junger Pudelmischling da ist? ;-)
Im Gegenteil: Wenn sie keinen im Tierheim bekommen, kaufen sie sich vom Schwarzmarktzuechter einen putzigen Welpen, der im Kofferraum aus der Ukraine gekommen ist.
Insofern tun unsere Streuner, die nach D kommen, sogar was gutes, ohne es zu wollen....
Freedom is just another word for people finding out you're useless.
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-Wally-
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