17.12.2001, 20:05:55
Hallo ins Forum,
jetzt sitz ich schon lange auf meinen Fingern und kann mich doch nicht zurückhalten.
Was heißt das eigentlich, wenn Ausländer in Deutschland meckern, sollen sie "Woanders" hingehen??? Mein Freund ist hier Ausländer (gewesen, jetzt ist er es in Griechenland), und ich konnte es nie so gut vertragen, wenn solche Sprüche kamen, nehmt es mir nicht übel, aber wo bleibt denn da die Entwicklung, wenn jeder, der etwas kritisiert, weggeht? Mal abgesehen von der Einstellung, die da meint, nur Deutsche dürfen in Deutschland, nur Griechen in Griechenland, meckern? Womit erwirbt man sein "Meckerrecht" - mit der Geburt, dem Paß, den Steuernzahlen?
Viele Grüße von der in Deutschland meckernden Birgit, die jetzt nach Griechenland der Arbeit wegen geht und hofft, dort alles ganz toll zu finden <img src="icons/icon12.gif" alt=")" border=0 align=absmiddle>
Frohe Festtage
Juergen Erfurt schrieb:
> Hallo,
>
> meine ersten Eindrücke vom GoToHellas-Forum waren sehr positiv und ich habe alle Informationen förmlich aufgesaugt. Wenn man vor hat , den dauerhaften Schritt in ein anderes Land und eine andere Kultur zu machen, sind auch Informationen und Erfahrungen von Insidern fast "die halbe Miete". Ich glaube, ich habe alles gelesen, was da ist! Aber mittlerweile ist diese Euphorie einer gewissen Nachdenklichkeit gewichen. Ich höre da einen Grundtenor: "eigentlich ist ja alles Sch... hier in GR": die Bürokratie, die Stromversorgung, das Angebot an Konsumgütern, das lange Warten auf den Telefonanschluß, die schlechten Übertragungsraten des Internet-Anschlusses, das Unvermögen der griechischen Regierung ("Die Olympiade wird ohnehin ausfallen...."), die vielen streunenden Tiere, der katastrophale Umgang mit den Tieren, und ..., und ..., und ...! Da frage ich mich: Was hat die Leute dazu bewogen dorthin auszuwandern???? Denn bevor man so einen einschneidenden Schritt tut, befasst man sich doch eigentlich eingehend mit den Gegebenheiten des Landes, in dem man zukünftig leben will, oder? Und wenn ich dann doch hinziehe, dann kann ich doch nicht nur motzen! Das ist, als wenn ich mir in der Einflugschneise eines hochfrequentierten Flughafens ein Haus kaufe, weil es billig ist und dann ständig unzufrieden bin wegen des Fluglärms. Oder besser noch trifft es folgendes Beispiel: Ich lasse mich auf eine Beziehung mit einem Menschen ein, an dem mir nur die Figur und das schöne Gesicht gefallen, in der Hoffnung, dass ich alles andere an ihm schon so hinbiegen werde, wie es mir gefällt. Das soll nicht heißen, daß ich mit allem einverstanden bin, so wie es ist. Zum Beispiel Tierquälerei: bin ich auch strikt dagegen, aber wenn Menschen über viele Generationen den positiven Umgang mit Tieren nicht gelernt haben, kann man das nicht von heute auf morgen ändern! Und wenn ich nicht mit einer gewissen Gelassenheit und Akzeptanz dort hin gehe, dann kann sich eine Zufriedenheit mit dem Leben, dass ich ja bewußt und freiwilliggewählt habe, gar nicht einstellen. Ich finde, daß es einer gewissen Arroganz und Anmaßung gegenüber einem Gastland nicht entbehrt, wenn man als "großer und perfekter Deutscher" irgend wohin kommt, sich über alles Mögliche lustig macht und meint: ist sowieso alles Mist was ihr macht - wir werden euch erst mal zeigen, wie es richtig ist! Ich spreche niemandem ab, hier und da zu versuchen, Einfluß auf das zu nehmen, was um einen rum passiert. Aber wenn man alles in Frage stellt, ist man sicher fehl am Platze. Viele Sachen werden sich im Laufe der Zeit ohnehin ändern und angleichen (EU). Aber das wird auch das Leben und den mediterranen Lebenstil beeinflussen - und wenn es dann in Griechenland genau so hektisch, konsumorientiert und hochtechnisiert ist, wie in Deutschland - ob es uns dann dort noch gefällt?????????
>
> Jürgen
Juergen Erfurt schrieb:
> Hallo,
>
> meine ersten Eindrücke vom GoToHellas-Forum waren sehr positiv und ich habe alle Informationen förmlich aufgesaugt. Wenn man vor hat , den dauerhaften Schritt in ein anderes Land und eine andere Kultur zu machen, sind auch Informationen und Erfahrungen von Insidern fast "die halbe Miete". Ich glaube, ich habe alles gelesen, was da ist! Aber mittlerweile ist diese Euphorie einer gewissen Nachdenklichkeit gewichen. Ich höre da einen Grundtenor: "eigentlich ist ja alles Sch... hier in GR": die Bürokratie, die Stromversorgung, das Angebot an Konsumgütern, das lange Warten auf den Telefonanschluß, die schlechten Übertragungsraten des Internet-Anschlusses, das Unvermögen der griechischen Regierung ("Die Olympiade wird ohnehin ausfallen...."), die vielen streunenden Tiere, der katastrophale Umgang mit den Tieren, und ..., und ..., und ...! Da frage ich mich: Was hat die Leute dazu bewogen dorthin auszuwandern???? Denn bevor man so einen einschneidenden Schritt tut, befasst man sich doch eigentlich eingehend mit den Gegebenheiten des Landes, in dem man zukünftig leben will, oder? Und wenn ich dann doch hinziehe, dann kann ich doch nicht nur motzen! Das ist, als wenn ich mir in der Einflugschneise eines hochfrequentierten Flughafens ein Haus kaufe, weil es billig ist und dann ständig unzufrieden bin wegen des Fluglärms. Oder besser noch trifft es folgendes Beispiel: Ich lasse mich auf eine Beziehung mit einem Menschen ein, an dem mir nur die Figur und das schöne Gesicht gefallen, in der Hoffnung, dass ich alles andere an ihm schon so hinbiegen werde, wie es mir gefällt. Das soll nicht heißen, daß ich mit allem einverstanden bin, so wie es ist. Zum Beispiel Tierquälerei: bin ich auch strikt dagegen, aber wenn Menschen über viele Generationen den positiven Umgang mit Tieren nicht gelernt haben, kann man das nicht von heute auf morgen ändern! Und wenn ich nicht mit einer gewissen Gelassenheit und Akzeptanz dort hin gehe, dann kann sich eine Zufriedenheit mit dem Leben, dass ich ja bewußt und freiwilliggewählt habe, gar nicht einstellen. Ich finde, daß es einer gewissen Arroganz und Anmaßung gegenüber einem Gastland nicht entbehrt, wenn man als "großer und perfekter Deutscher" irgend wohin kommt, sich über alles Mögliche lustig macht und meint: ist sowieso alles Mist was ihr macht - wir werden euch erst mal zeigen, wie es richtig ist! Ich spreche niemandem ab, hier und da zu versuchen, Einfluß auf das zu nehmen, was um einen rum passiert. Aber wenn man alles in Frage stellt, ist man sicher fehl am Platze. Viele Sachen werden sich im Laufe der Zeit ohnehin ändern und angleichen (EU). Aber das wird auch das Leben und den mediterranen Lebenstil beeinflussen - und wenn es dann in Griechenland genau so hektisch, konsumorientiert und hochtechnisiert ist, wie in Deutschland - ob es uns dann dort noch gefällt?????????
>
> Jürgen
jetzt sitz ich schon lange auf meinen Fingern und kann mich doch nicht zurückhalten.
Was heißt das eigentlich, wenn Ausländer in Deutschland meckern, sollen sie "Woanders" hingehen??? Mein Freund ist hier Ausländer (gewesen, jetzt ist er es in Griechenland), und ich konnte es nie so gut vertragen, wenn solche Sprüche kamen, nehmt es mir nicht übel, aber wo bleibt denn da die Entwicklung, wenn jeder, der etwas kritisiert, weggeht? Mal abgesehen von der Einstellung, die da meint, nur Deutsche dürfen in Deutschland, nur Griechen in Griechenland, meckern? Womit erwirbt man sein "Meckerrecht" - mit der Geburt, dem Paß, den Steuernzahlen?
Viele Grüße von der in Deutschland meckernden Birgit, die jetzt nach Griechenland der Arbeit wegen geht und hofft, dort alles ganz toll zu finden <img src="icons/icon12.gif" alt=")" border=0 align=absmiddle>
Frohe Festtage
Juergen Erfurt schrieb:
> Hallo,
>
> meine ersten Eindrücke vom GoToHellas-Forum waren sehr positiv und ich habe alle Informationen förmlich aufgesaugt. Wenn man vor hat , den dauerhaften Schritt in ein anderes Land und eine andere Kultur zu machen, sind auch Informationen und Erfahrungen von Insidern fast "die halbe Miete". Ich glaube, ich habe alles gelesen, was da ist! Aber mittlerweile ist diese Euphorie einer gewissen Nachdenklichkeit gewichen. Ich höre da einen Grundtenor: "eigentlich ist ja alles Sch... hier in GR": die Bürokratie, die Stromversorgung, das Angebot an Konsumgütern, das lange Warten auf den Telefonanschluß, die schlechten Übertragungsraten des Internet-Anschlusses, das Unvermögen der griechischen Regierung ("Die Olympiade wird ohnehin ausfallen...."), die vielen streunenden Tiere, der katastrophale Umgang mit den Tieren, und ..., und ..., und ...! Da frage ich mich: Was hat die Leute dazu bewogen dorthin auszuwandern???? Denn bevor man so einen einschneidenden Schritt tut, befasst man sich doch eigentlich eingehend mit den Gegebenheiten des Landes, in dem man zukünftig leben will, oder? Und wenn ich dann doch hinziehe, dann kann ich doch nicht nur motzen! Das ist, als wenn ich mir in der Einflugschneise eines hochfrequentierten Flughafens ein Haus kaufe, weil es billig ist und dann ständig unzufrieden bin wegen des Fluglärms. Oder besser noch trifft es folgendes Beispiel: Ich lasse mich auf eine Beziehung mit einem Menschen ein, an dem mir nur die Figur und das schöne Gesicht gefallen, in der Hoffnung, dass ich alles andere an ihm schon so hinbiegen werde, wie es mir gefällt. Das soll nicht heißen, daß ich mit allem einverstanden bin, so wie es ist. Zum Beispiel Tierquälerei: bin ich auch strikt dagegen, aber wenn Menschen über viele Generationen den positiven Umgang mit Tieren nicht gelernt haben, kann man das nicht von heute auf morgen ändern! Und wenn ich nicht mit einer gewissen Gelassenheit und Akzeptanz dort hin gehe, dann kann sich eine Zufriedenheit mit dem Leben, dass ich ja bewußt und freiwilliggewählt habe, gar nicht einstellen. Ich finde, daß es einer gewissen Arroganz und Anmaßung gegenüber einem Gastland nicht entbehrt, wenn man als "großer und perfekter Deutscher" irgend wohin kommt, sich über alles Mögliche lustig macht und meint: ist sowieso alles Mist was ihr macht - wir werden euch erst mal zeigen, wie es richtig ist! Ich spreche niemandem ab, hier und da zu versuchen, Einfluß auf das zu nehmen, was um einen rum passiert. Aber wenn man alles in Frage stellt, ist man sicher fehl am Platze. Viele Sachen werden sich im Laufe der Zeit ohnehin ändern und angleichen (EU). Aber das wird auch das Leben und den mediterranen Lebenstil beeinflussen - und wenn es dann in Griechenland genau so hektisch, konsumorientiert und hochtechnisiert ist, wie in Deutschland - ob es uns dann dort noch gefällt?????????
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> Jürgen
Juergen Erfurt schrieb:
> Hallo,
>
> meine ersten Eindrücke vom GoToHellas-Forum waren sehr positiv und ich habe alle Informationen förmlich aufgesaugt. Wenn man vor hat , den dauerhaften Schritt in ein anderes Land und eine andere Kultur zu machen, sind auch Informationen und Erfahrungen von Insidern fast "die halbe Miete". Ich glaube, ich habe alles gelesen, was da ist! Aber mittlerweile ist diese Euphorie einer gewissen Nachdenklichkeit gewichen. Ich höre da einen Grundtenor: "eigentlich ist ja alles Sch... hier in GR": die Bürokratie, die Stromversorgung, das Angebot an Konsumgütern, das lange Warten auf den Telefonanschluß, die schlechten Übertragungsraten des Internet-Anschlusses, das Unvermögen der griechischen Regierung ("Die Olympiade wird ohnehin ausfallen...."), die vielen streunenden Tiere, der katastrophale Umgang mit den Tieren, und ..., und ..., und ...! Da frage ich mich: Was hat die Leute dazu bewogen dorthin auszuwandern???? Denn bevor man so einen einschneidenden Schritt tut, befasst man sich doch eigentlich eingehend mit den Gegebenheiten des Landes, in dem man zukünftig leben will, oder? Und wenn ich dann doch hinziehe, dann kann ich doch nicht nur motzen! Das ist, als wenn ich mir in der Einflugschneise eines hochfrequentierten Flughafens ein Haus kaufe, weil es billig ist und dann ständig unzufrieden bin wegen des Fluglärms. Oder besser noch trifft es folgendes Beispiel: Ich lasse mich auf eine Beziehung mit einem Menschen ein, an dem mir nur die Figur und das schöne Gesicht gefallen, in der Hoffnung, dass ich alles andere an ihm schon so hinbiegen werde, wie es mir gefällt. Das soll nicht heißen, daß ich mit allem einverstanden bin, so wie es ist. Zum Beispiel Tierquälerei: bin ich auch strikt dagegen, aber wenn Menschen über viele Generationen den positiven Umgang mit Tieren nicht gelernt haben, kann man das nicht von heute auf morgen ändern! Und wenn ich nicht mit einer gewissen Gelassenheit und Akzeptanz dort hin gehe, dann kann sich eine Zufriedenheit mit dem Leben, dass ich ja bewußt und freiwilliggewählt habe, gar nicht einstellen. Ich finde, daß es einer gewissen Arroganz und Anmaßung gegenüber einem Gastland nicht entbehrt, wenn man als "großer und perfekter Deutscher" irgend wohin kommt, sich über alles Mögliche lustig macht und meint: ist sowieso alles Mist was ihr macht - wir werden euch erst mal zeigen, wie es richtig ist! Ich spreche niemandem ab, hier und da zu versuchen, Einfluß auf das zu nehmen, was um einen rum passiert. Aber wenn man alles in Frage stellt, ist man sicher fehl am Platze. Viele Sachen werden sich im Laufe der Zeit ohnehin ändern und angleichen (EU). Aber das wird auch das Leben und den mediterranen Lebenstil beeinflussen - und wenn es dann in Griechenland genau so hektisch, konsumorientiert und hochtechnisiert ist, wie in Deutschland - ob es uns dann dort noch gefällt?????????
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> Jürgen