02.07.2003, 13:05:51
Zu Carmen:
>Ich stimme *nicht* zu, Agressivitaet kann nur aus Angst entstehen. Fuer Kinder sind per se alle Menschen gleich. Diese gesunde Haltung wird ihnen ja erst durch Erziehung ausgetrieben. Oder meinstest Du "Hautfarbe"?
Natürlich meine ich nicht die Hautfarbe. Ich meine nur man sollte es sich bei der Erziehung, mit der Gleichheit der Menschen, nicht so einfach machen und alles über einen Kamm scheren. Klar fühlen alle Menschen Trauer, Liebe, Schmerz, Freude auf die gleiche Art und Weise. Aber man sollte ein Kind so vorbereiten, daß wenn es heranwächst, und andere Weltanschauungen kennenlernt, eben nicht die Orientierung verliert und diese unterschiedlichen Weltanschauungen nicht als Bedrohung ansieht, sondern deren Berechtigung akzeptiert, auch wenn sie nicht einfach nachzuvollziehen sind. Wenn z.B. der Buddhist zu seinem Schüler sagt: „Höre auf das Klatschen der einen Hand“, dann ist das für Europäer eine schwer nachvollziehbare Sache, und die Gefahr ist groß, daß man so etwas als Schwachsinn betrachtet. Das meine ich wenn ich sage, alle Menschen sind nicht gleich.
>...es geht doch wohl eher um ein kulturelles Zugehoerigkeitsgefuehl.
Ja, du hast es besser formuliert. Das meine ich mit „gesundem Nationalbewußtsein“. Hab nur das Wort etwas unglücklich gewählt.
>Sprache: Unterscheidet (ethnische) Gruppen. Dieses Argument hat was fuer sich, doch ich rufe das Leid der Kurden in Erinnerung, denen es bisher von der Tuerkei verboten war, ihre Sprache zu sprechen.
Das ist das Ergebnis, wenn man ethnische Unterschiede leugnet, und anderen ihre ethnische und kulturelle Individualität nicht zugestehen will.
Zu Andreas:
>...spreche eine andere Sprache und habe ein anderes Temperament als meine sehr verehrte Norweger. Das macht sie nicht "mehr" oder "weniger" in einer Wertungsskala !
Darum geht es doch eigentlich. Ethnische Abwertungen sind spätestens nach Auflösung der NSDAP "Out". Das wissen wir alle.
Ich hoffe, daß in dem was ich so geschrieben habe, keiner irgend eine Wertung interpretiert hat. Ich schrieb von ethnischen Unterschieden, aber nicht von „besser“ oder „schlechter“, von „richtig“ oder „falsch“.
>Das Neugriechisch besteht hauptsächlich aus Modewörter, Floskeln und als einanderreihung vorgefertigter Sätzte. Das fällt mir heute so extrem auf, wo meine Frau griechisch lernen will. Fast jedes zuweite Wort hat acht verschiedene Bedeutungen. Ich höre mich oft sagen, ja, den Sinn erkennst du im Satz. Ist das der Sinn einer aussagekräftigen Sprache?
Ob jemand Sprache, nach dem Baukastenprinzip verwendet, oder mit der Sprache flexibel umgeht, hängt doch davon ab wie weit sein Geistiger Horizont reicht. Da sehe ich zwischen Deutsch und Griechisch keine unterschiede. In der Zeitung „TO BHMA“ erscheinen jeden Sonntag im kulturellen Teil, Artikel, Stellungnahmen, und Gedankengänge von einigen Leuten die wirklich eine Meinung haben (anders als im Fernsehen, wo man vergeblich nach etwas niveauvollem sucht). Diese Artikel sind auf Neugriechisch geschrieben, und man wird kein Baugastensystem erkennen, und sie haben eine klare Aussagekraft.
Zu dem Sinn von Wörtern: Beim Autofahren sagt man auch „ich gebe Gas“ aber von Gas ist keine Spur. Das Wort „werfen“ oder „Wurf“, wie würde jemand der grad Deutsch lernt das Wort „Vorwurf“ verstehen. Oder warum heißt die Richtunsweisung „rechts“, doch nicht etwa weil es den rechten Weg weist, oder ist links, der falsche Weg?
Außerdem ist „Σχέδιο“ die wörtliche Übersetzung von „Plan“. „Projektmanagement“ ist strenggenommen die „Verwaltung eines Plans“, oder „διαχείριση Σχεδίου“, wobei „Plan“ auch nicht gleich „Projekt“ ist. „Σχεδιάζω“ hat auch immer was mit Planen zu tun, auch wenn man dabei Stift und Papier benutzt. Es wäre, nicht Richtig zu sagen das Picasso „σχεδίαζε“, sondern Picasso „ζωγράφιζε“. Auch eine gezeichnete Figur ist kein „Σχέδιο“, sondern ein „Σχήμα“.
Also ich halte Neugriechisch für eine Sprache mit der man alles klar ausdrücken kann, wenn man es beherrscht, ...genau wie Deutsch.
Gruß Dionysis
>Ich stimme *nicht* zu, Agressivitaet kann nur aus Angst entstehen. Fuer Kinder sind per se alle Menschen gleich. Diese gesunde Haltung wird ihnen ja erst durch Erziehung ausgetrieben. Oder meinstest Du "Hautfarbe"?
Natürlich meine ich nicht die Hautfarbe. Ich meine nur man sollte es sich bei der Erziehung, mit der Gleichheit der Menschen, nicht so einfach machen und alles über einen Kamm scheren. Klar fühlen alle Menschen Trauer, Liebe, Schmerz, Freude auf die gleiche Art und Weise. Aber man sollte ein Kind so vorbereiten, daß wenn es heranwächst, und andere Weltanschauungen kennenlernt, eben nicht die Orientierung verliert und diese unterschiedlichen Weltanschauungen nicht als Bedrohung ansieht, sondern deren Berechtigung akzeptiert, auch wenn sie nicht einfach nachzuvollziehen sind. Wenn z.B. der Buddhist zu seinem Schüler sagt: „Höre auf das Klatschen der einen Hand“, dann ist das für Europäer eine schwer nachvollziehbare Sache, und die Gefahr ist groß, daß man so etwas als Schwachsinn betrachtet. Das meine ich wenn ich sage, alle Menschen sind nicht gleich.
>...es geht doch wohl eher um ein kulturelles Zugehoerigkeitsgefuehl.
Ja, du hast es besser formuliert. Das meine ich mit „gesundem Nationalbewußtsein“. Hab nur das Wort etwas unglücklich gewählt.
>Sprache: Unterscheidet (ethnische) Gruppen. Dieses Argument hat was fuer sich, doch ich rufe das Leid der Kurden in Erinnerung, denen es bisher von der Tuerkei verboten war, ihre Sprache zu sprechen.
Das ist das Ergebnis, wenn man ethnische Unterschiede leugnet, und anderen ihre ethnische und kulturelle Individualität nicht zugestehen will.
Zu Andreas:
>...spreche eine andere Sprache und habe ein anderes Temperament als meine sehr verehrte Norweger. Das macht sie nicht "mehr" oder "weniger" in einer Wertungsskala !
Darum geht es doch eigentlich. Ethnische Abwertungen sind spätestens nach Auflösung der NSDAP "Out". Das wissen wir alle.
Ich hoffe, daß in dem was ich so geschrieben habe, keiner irgend eine Wertung interpretiert hat. Ich schrieb von ethnischen Unterschieden, aber nicht von „besser“ oder „schlechter“, von „richtig“ oder „falsch“.
>Das Neugriechisch besteht hauptsächlich aus Modewörter, Floskeln und als einanderreihung vorgefertigter Sätzte. Das fällt mir heute so extrem auf, wo meine Frau griechisch lernen will. Fast jedes zuweite Wort hat acht verschiedene Bedeutungen. Ich höre mich oft sagen, ja, den Sinn erkennst du im Satz. Ist das der Sinn einer aussagekräftigen Sprache?
Ob jemand Sprache, nach dem Baukastenprinzip verwendet, oder mit der Sprache flexibel umgeht, hängt doch davon ab wie weit sein Geistiger Horizont reicht. Da sehe ich zwischen Deutsch und Griechisch keine unterschiede. In der Zeitung „TO BHMA“ erscheinen jeden Sonntag im kulturellen Teil, Artikel, Stellungnahmen, und Gedankengänge von einigen Leuten die wirklich eine Meinung haben (anders als im Fernsehen, wo man vergeblich nach etwas niveauvollem sucht). Diese Artikel sind auf Neugriechisch geschrieben, und man wird kein Baugastensystem erkennen, und sie haben eine klare Aussagekraft.
Zu dem Sinn von Wörtern: Beim Autofahren sagt man auch „ich gebe Gas“ aber von Gas ist keine Spur. Das Wort „werfen“ oder „Wurf“, wie würde jemand der grad Deutsch lernt das Wort „Vorwurf“ verstehen. Oder warum heißt die Richtunsweisung „rechts“, doch nicht etwa weil es den rechten Weg weist, oder ist links, der falsche Weg?
Außerdem ist „Σχέδιο“ die wörtliche Übersetzung von „Plan“. „Projektmanagement“ ist strenggenommen die „Verwaltung eines Plans“, oder „διαχείριση Σχεδίου“, wobei „Plan“ auch nicht gleich „Projekt“ ist. „Σχεδιάζω“ hat auch immer was mit Planen zu tun, auch wenn man dabei Stift und Papier benutzt. Es wäre, nicht Richtig zu sagen das Picasso „σχεδίαζε“, sondern Picasso „ζωγράφιζε“. Auch eine gezeichnete Figur ist kein „Σχέδιο“, sondern ein „Σχήμα“.
Also ich halte Neugriechisch für eine Sprache mit der man alles klar ausdrücken kann, wenn man es beherrscht, ...genau wie Deutsch.
Gruß Dionysis