01.07.2003, 23:45:02
Hallo Andreas,
Ich muß zugeben, das ich deinen Gedankengang nicht ganz nachvolziehen kann. Ich werde aber versuchen meinen Teil beizutragen.
Das es im Balkan ein wildes Mischmasch gegeben hat, bestreitet keiner. Wenn du sagst daß es nicht möglich ist, eine eindeutige Herkunft nachzuweisen stimme ich Dir zum Teil zu. Das hängt davon ab was man mit „eindeutiger Herkunft“ meint, und was man dadurch beweisen will. Will man eine genetisch reine Art nachweisen, so wird es einem nicht gelingen. So etwas gibt es nur im Labor, z.B. diese Labormäuse mit dem weißen Fell und den roten Augen, oder die genmanipulierten Tomaten.
Alles andere ist sicherlich weder Schwarz noch weiß, sondern grau, und das in verschiedenen Tönen. Es gibt vielleicht keine eindeutige Herkunft, aber man kann aus ethnologischer Sicht differenzierte Gruppen feststellen, wobei natürlich an den „Grenzflächen“ diese Unterschiede der einzelnen Gruppen auch wieder unscharf und unklar werden. Ich spreche von Unterschieden der einzelnen ethnologischen Gruppen, nun könnte man mich fragen welche die Unterschiede sind. Ich denke, die Sprache ist einer davon.
Aristoteles würde uns natürlich nicht verstehen, aber Neugriechisch ist dem Altgriechischem, näher als z.B. Norwegisch. Wenn man des Neugriechischen mächtig ist und einen altgriechischen Text liest, so weiß man zumindest worum es in dem Text geht. Klar daß sich Sprache innerhalb von Tausenden von Jahren verändert, auch Homer hat nicht das gleiche Altgriechisch gesprochen wie Aristoteles. Auch ist Italienisch dem Lateinischem näher als Griechisch. Aber auch Griechisch ist dem Lateinischem nicht fern. Schließlich sind wir ja alle Indoeuropäer.
Wenn ein Kind in die Schule kommt kannst Du ihm beibringen, daß alle Menschen gleich sind. Doch läßt Du im Unterricht die Individualität außen vor, die jede „ethnische Gruppe“ für sich beansprucht, dann wird dieses Kind spätestens beim ersten Kontakt mit einem „Andersartigen“ die Orientierung verlieren, und mit Unverständnis und vielleicht auch mit Aggressivität reagieren.
Ich halte ein gesundes Nationalbewußtsein, im Sinne von Kenntnis der eigenen ethnischen Individualität, für die Voraussetzung, um Menschen „anderer Herkunft“ aus gleicher Höhe in die Augen schauen kann, und ihre ethnische Individualität zu akzeptieren.
Was ich damit meine will ich an einem Beispiel verdeutlichen:
Es ist mir in Deutschland häufiger passiert, daß Leute mir, mitten im Gespräch sagten, sie würden sich schämen Deutsche zu sein. (Man hört es heutzutage zum Glück immer seltener, fast gar nicht).
Ich hielt diesen Spruch immer für eine Floskel, und wurde auch immer gleich mißtrauisch. Ich hatte dabei immer das Gefühl man möchte Erwartungshaltungen Anderer gerecht werden.
Gruß Dionysis
Ich muß zugeben, das ich deinen Gedankengang nicht ganz nachvolziehen kann. Ich werde aber versuchen meinen Teil beizutragen.
Das es im Balkan ein wildes Mischmasch gegeben hat, bestreitet keiner. Wenn du sagst daß es nicht möglich ist, eine eindeutige Herkunft nachzuweisen stimme ich Dir zum Teil zu. Das hängt davon ab was man mit „eindeutiger Herkunft“ meint, und was man dadurch beweisen will. Will man eine genetisch reine Art nachweisen, so wird es einem nicht gelingen. So etwas gibt es nur im Labor, z.B. diese Labormäuse mit dem weißen Fell und den roten Augen, oder die genmanipulierten Tomaten.
Alles andere ist sicherlich weder Schwarz noch weiß, sondern grau, und das in verschiedenen Tönen. Es gibt vielleicht keine eindeutige Herkunft, aber man kann aus ethnologischer Sicht differenzierte Gruppen feststellen, wobei natürlich an den „Grenzflächen“ diese Unterschiede der einzelnen Gruppen auch wieder unscharf und unklar werden. Ich spreche von Unterschieden der einzelnen ethnologischen Gruppen, nun könnte man mich fragen welche die Unterschiede sind. Ich denke, die Sprache ist einer davon.
Aristoteles würde uns natürlich nicht verstehen, aber Neugriechisch ist dem Altgriechischem, näher als z.B. Norwegisch. Wenn man des Neugriechischen mächtig ist und einen altgriechischen Text liest, so weiß man zumindest worum es in dem Text geht. Klar daß sich Sprache innerhalb von Tausenden von Jahren verändert, auch Homer hat nicht das gleiche Altgriechisch gesprochen wie Aristoteles. Auch ist Italienisch dem Lateinischem näher als Griechisch. Aber auch Griechisch ist dem Lateinischem nicht fern. Schließlich sind wir ja alle Indoeuropäer.
Wenn ein Kind in die Schule kommt kannst Du ihm beibringen, daß alle Menschen gleich sind. Doch läßt Du im Unterricht die Individualität außen vor, die jede „ethnische Gruppe“ für sich beansprucht, dann wird dieses Kind spätestens beim ersten Kontakt mit einem „Andersartigen“ die Orientierung verlieren, und mit Unverständnis und vielleicht auch mit Aggressivität reagieren.
Ich halte ein gesundes Nationalbewußtsein, im Sinne von Kenntnis der eigenen ethnischen Individualität, für die Voraussetzung, um Menschen „anderer Herkunft“ aus gleicher Höhe in die Augen schauen kann, und ihre ethnische Individualität zu akzeptieren.
Was ich damit meine will ich an einem Beispiel verdeutlichen:
Es ist mir in Deutschland häufiger passiert, daß Leute mir, mitten im Gespräch sagten, sie würden sich schämen Deutsche zu sein. (Man hört es heutzutage zum Glück immer seltener, fast gar nicht).
Ich hielt diesen Spruch immer für eine Floskel, und wurde auch immer gleich mißtrauisch. Ich hatte dabei immer das Gefühl man möchte Erwartungshaltungen Anderer gerecht werden.
Gruß Dionysis