19.06.2007, 11:29:05
stephan schrieb:wo kostet denn eine CD 20 - 30 Euro? in GR vielleicht, aber in D gibt es keine neue CD über 15 €,Nun sind wir zum einen ja in GR, zum anderen gelingt es mir selten, in Mediamaerkten ueberhaupt hoerbares zu finden, und wenn, dann eben meist doch teurer als 15 Euro....
Ich bin da sicher nicht repraesentativ, aber da preise ich mich erst recht gluecklich. Waere ich reiner Mainstreamhoerer, wuerde ich mich doof darueber aergern, dass meine CDs in nur manchen CD-Playern, nie im Computer und nur selten im Autoradio abzuspielen sind. Fuer den Preis.....
stephan schrieb:PS.: bitte doch bei dem Preis einer CD nicht nur die reine Herstellung rechnen, dass da noch ein bisschen mehr dran hängt, wißt ihr doch, sind ja auch Marketingleute dabeiSicher. aber welcher Prozentsatz ist das denn bitte?
Dass ein Artikel 1000% den Endverbraucher seines reinen Herstellungspreises kostet, ist ja manchmal normal. Aber 1500 bis 2000% ??
Das ist griechische Barbesitzerlogik: Wenn nur halb so viele kommen und Geld da lassen, verdoppele ich eben die Preise.
Und dann wundern, wenn die Leute in Scharen weglaufen....
Und: Der Kuenstler bekommt, wenn er grosses Glueck hat, 1,50 bis 2 Euro pro CD.
Der Haendler moechte vielleicht 60% auf den Grosshandelspreis verdienen.
Wo bleibt denn der ganze grosse Rest?
Noch besser: Ein Onlineshop hat nicht annehernd die Kosten eines "echten" Ladens, Herstellungskosten entfallen (bis auf das Studio) ganz.
Jemand hat mir mal vorgerechnet, dass die Kosten pro Song in einem Onlineshop fuer den Betreiber bei 10-20 Cent liegen. Da ist sein Profit schon eingerechnet. Wo bleibt der grosse Rest???
Da fehlt mir einfach die Verhaeltnismaessigkeit.
Ich kann Dir sagen, wie ich meine Musiksammlung aufgebaut habe:
Ich hab mir 800 Platten und spaeter noch 500 CDs gekauft, und ich hab mir ungefaehr dieselbe Anzahl von Freunden aufgenommen. Was anderes haette ich mir gar nicht leisten koennen, und das haben alle so gemacht. Das war auch voellig normal und ich kann mich nicht erinnern, dass deswegen jemand in den Knast gekommen waere.
Heute darf ich nichtmal mehr erwaehnen, dass ich mit Freunden Musikstuecke tausche. Damit sorge ich naemlich auf einmal dafuer, dass Plattenbosse pleite gehen und sich am Ende noch eine geregelte Arbeit suchen muessen. Und dafuer kanns ja nur die Hoechststrafe geben.
Auch da fehlt mir einfach die Verhaeltnismaessigkeit.
Klar ist der gewerbsmaessige Handel mit geklauten Dingen strafbar und nicht in Ordnung.
Aber darum geht es laengst nicht mehr. Es geht, schau Dir mal die durch intensivste Lobbyarbeit der Unterhaltungsindustrie zustandegekommenen europaeischen Gesetzesvorlagen an - schon laengst darum, Leute aufs heftigste zu kriminalisieren, die einfach nur ein paar, nichtmal tausende, Musikstuecke tauschen. So wie frueher eben auch.
stephan schrieb:PPS.: GfK halte ich für sehr seriösIrgendwo muessen die ja diese Horrorzahlen herhaben. Und die glaub ich nicht. Im Leben nicht.
Wie oben gesagt - ich haette mir damals diese 1300 Platten & CDs, die ich aufgenommen habe, nie im Leben kaufen koennen. Ein paar vielleicht, und dafuer haette ich andere weglassen muessen. Der Industrie war dadurch NULL Schaden entstanden. Nach deren Rechenmodell waeren es aber rund 25000 D-Mark gewesen....
Freedom is just another word for people finding out you're useless.
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-Wally-
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