wandern nur 'reiche' deutsche mit ihren kindern aus?

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#5
Hallo Ulli,

es ist schon traurig, dass es in GR keine halbwegs gute Bildung zum Nulltarif gibt, wie (noch) in D.

Du scheinst aber zu glauben, dass das Schulgeld für private Ausbildung in GR enorm ist. Das ist alles relativ. Enorm ist es natürlich, wenn man gewohnt ist, gar nichts für die Schule zu zahlen; und es ist sicherlich auch für griechische Verhältnisse ziemlich hoch. Wenn man bedenkt, dass ein Durchschnittsverdienst von gut qualifizierten Leuten in den ersten Berufsjahren dort selten 1000 Euro übersteigt, ist das Schulgeld sicherlich hoch. ABER: vergleiche das mal mit anderen Ländern. Ich kenne das aus den USA und vor allem England. Ein Freund in London zahlt für die private Ausbildung seiner Kinder (an einer sicherlich guten, aber keineswegs überteuren Schule) jährlich ca. 28,000 Euro (für zwei Kinder). Die Alternative wäre eine kostenfreie staatliche Schule in der, wie er sagt, 80 % der Kinder kaum Englisch sprechen. Auch das geht nur, weil beide Eltern voll arbeiten und gut verdienen.

Die Deutsche Schule Athen verlangt für ein Kind gut 3,000 Euro pro Jahr. Plus ein paar Extrakosten jeden Monat. Das ist nicht wenig, aber sicherlich nicht enorm, WENN man deutsche Verhältnisse betrachtet. Für das zweite Kind gibt es eine kleine Ermäßigung. Ich kann mir nicht vorstellen, das gute Frontistiria wesentlich billiger sind. Und dieses System ist, wie wir wissen, nicht gerade sehr kinderfreundlich.

Ich finde, dass jeder, der mit Kindern nach GR auswandert oder beabsichtigt, dort Kinder zu haben, finanziell gut gepolstert sein MUSS, damit das Leben dort angenehm ist. Und das bezieht sich natürlich auch auf die Krankenversorgung. Auch meine (leidenden) griechischen Verwandten (mit Kindern!) bestätigen, dass nur wer in etwa so viel Geld verdient, wie jemand gut qualifiziertes in D. (sagen wir mal 2,500 Euro netto monatlich), mit Kindern in GR wirklich gut leben kann. Darunter müssen einfach Abstriche, teil elementarer Art gemacht werden. Arm zu sein ist in D. lustiger.

Übrigens, bevor jetzt jemand einwendet, dass diese Summe völliger Quatsch ist, da man selbst mit viel weniger auch glücklich ist: ich beziehe mich auf das urbane Leben im Athener Raum (wahrscheinlich auch Thessaloniki und vielleicht andere größere Städte), nicht auf die Dorfgemeinschaft in Thrakien.

Es würde mich aber trotzdem interessieren, ob andere die genannte Summe für realistisch halten. Wie gesagt, sie basiert auf eigener Beobachtung und der Einschätzung meiner Verwandten.

Grüße,
Rainer

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#5
Hallo Ulli,

es ist schon traurig, dass es in GR keine halbwegs gute Bildung zum Nulltarif gibt, wie (noch) in D.

Du scheinst aber zu glauben, dass das Schulgeld für private Ausbildung in GR enorm ist. Das ist alles relativ. Enorm ist es natürlich, wenn man gewohnt ist, gar nichts für die Schule zu zahlen; und es ist sicherlich auch für griechische Verhältnisse ziemlich hoch. Wenn man bedenkt, dass ein Durchschnittsverdienst von gut qualifizierten Leuten in den ersten Berufsjahren dort selten 1000 Euro übersteigt, ist das Schulgeld sicherlich hoch. ABER: vergleiche das mal mit anderen Ländern. Ich kenne das aus den USA und vor allem England. Ein Freund in London zahlt für die private Ausbildung seiner Kinder (an einer sicherlich guten, aber keineswegs überteuren Schule) jährlich ca. 28,000 Euro (für zwei Kinder). Die Alternative wäre eine kostenfreie staatliche Schule in der, wie er sagt, 80 % der Kinder kaum Englisch sprechen. Auch das geht nur, weil beide Eltern voll arbeiten und gut verdienen.

Die Deutsche Schule Athen verlangt für ein Kind gut 3,000 Euro pro Jahr. Plus ein paar Extrakosten jeden Monat. Das ist nicht wenig, aber sicherlich nicht enorm, WENN man deutsche Verhältnisse betrachtet. Für das zweite Kind gibt es eine kleine Ermäßigung. Ich kann mir nicht vorstellen, das gute Frontistiria wesentlich billiger sind. Und dieses System ist, wie wir wissen, nicht gerade sehr kinderfreundlich.

Ich finde, dass jeder, der mit Kindern nach GR auswandert oder beabsichtigt, dort Kinder zu haben, finanziell gut gepolstert sein MUSS, damit das Leben dort angenehm ist. Und das bezieht sich natürlich auch auf die Krankenversorgung. Auch meine (leidenden) griechischen Verwandten (mit Kindern!) bestätigen, dass nur wer in etwa so viel Geld verdient, wie jemand gut qualifiziertes in D. (sagen wir mal 2,500 Euro netto monatlich), mit Kindern in GR wirklich gut leben kann. Darunter müssen einfach Abstriche, teil elementarer Art gemacht werden. Arm zu sein ist in D. lustiger.

Übrigens, bevor jetzt jemand einwendet, dass diese Summe völliger Quatsch ist, da man selbst mit viel weniger auch glücklich ist: ich beziehe mich auf das urbane Leben im Athener Raum (wahrscheinlich auch Thessaloniki und vielleicht andere größere Städte), nicht auf die Dorfgemeinschaft in Thrakien.

Es würde mich aber trotzdem interessieren, ob andere die genannte Summe für realistisch halten. Wie gesagt, sie basiert auf eigener Beobachtung und der Einschätzung meiner Verwandten.

Grüße,
Rainer

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wandern nur 'reiche' deutsche mit ihren kindern aus? - von psilos - 05.06.2003, 08:49:41

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