20.05.2007, 18:17:23
Hallo Petra,
wir leben ja normalerweise in D, sind aber oft und lange (wir haben die abenteuerlichsten Gründe für Schulbefreiungen) in Griechenland. Mein Mann ist Grieche, ich bin Deutsche und bei der Heirat war meine kath. Taufe kein Problem. Als dann aber meine älteste Tochter gr.-orthodox getauft wurde, habe ich mich auch orthodox "taufen" lassen. Da hatte ich dann zwar eine Taufpatin, mir wurde aber nur ein Kreuz auf die Stirn gemacht. Ist schon 19 Jahre her und ich habe den genauen Ablauf vergessen. Aber durch diese "Taufe" darf ich Trauzeugin (war ich auch schon) und Taufpatin sein.
Die ersten 10 Jahre war ich die brave Niffi, habe Röcke getragen und mich "bedeckt", war auch nicht so schwer, es war ja nur in Griechenland. Aber als wir dann unser Haus gekauft haben, da wollte ich dann doch nicht mehr so, wie mein Schwiegervater es gerne hätte. Dazu muss ich noch sagen, dass mein Schwiegervater zwar sehr nett ist, aber auch sehr, sehr orthodox. Seine Töchter dürfen sich die Haare nicht schneiden und auch keine Hosen tragen.Aber da wir in unserer Familie die "Geldmelkmaschine" sind, sagt so keiner was zu mir. Die sind froh, wenn wir zahlen. Ach ja, was unserem Ruf auch noch sehr gut getan hat war die Bezahlung des Ikonenmalers in der Kirche meines Schwiegervater. Aber nicht die ganze Kirche, nur eine etwas größere Malerei.
Was ich eine Zeitlang auch noch gerne gemacht habe war, die Bibel von vorne bis hinten aufmerksam durchzulesen und Stellen, die kaum einer kennt, meinem Schwiegervater zu erzählen. Er kam erst durch mich darauf, dass Paulus mal schrieb, dass die Väter ihre Söhne nicht nerven sollen! Kein Witz, kommt gleich nach der Stelle mit dem "die Kinder sollen die Eltern ehren".
Dass ich nicht in die Kirche gehe, ist für meinen Schwiegervater schwer zu ertragen. Es hilft ihm aber nichts, so lange ich nicht zur Kommunion darf, wenn ich meine Zeit habe, Hosen verboten sind (eigentlich sind sie ja jetzt seit einigen Jahren erlaubt, aber bei uns wird man immer noch fast rausgeschmissen) und ich mich überhaupt teuer anziehen muss, um in die Kirche zu gehen, sieht mich da keiner. Das habe ich auch meinem Schwiegervater gesagt. Und so seufzt er bei dem Gedanken, dass ich ganz ohne geistlichen Beistand durchs Leben gehe, aber ich tröste ihn damit, dass er mich ja gerne zu Hause belehren darf. Und, wenn ich ein Baby bekommen habe, hat er sich tatsächlich in den Flieger geschwungen und kam, um die Gebete zu "lesen", die dann fällig sind! Er sagt dann immer, wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg eben zum Propheten.
So, viele liebe Grüße
Angelika
wir leben ja normalerweise in D, sind aber oft und lange (wir haben die abenteuerlichsten Gründe für Schulbefreiungen) in Griechenland. Mein Mann ist Grieche, ich bin Deutsche und bei der Heirat war meine kath. Taufe kein Problem. Als dann aber meine älteste Tochter gr.-orthodox getauft wurde, habe ich mich auch orthodox "taufen" lassen. Da hatte ich dann zwar eine Taufpatin, mir wurde aber nur ein Kreuz auf die Stirn gemacht. Ist schon 19 Jahre her und ich habe den genauen Ablauf vergessen. Aber durch diese "Taufe" darf ich Trauzeugin (war ich auch schon) und Taufpatin sein.
Die ersten 10 Jahre war ich die brave Niffi, habe Röcke getragen und mich "bedeckt", war auch nicht so schwer, es war ja nur in Griechenland. Aber als wir dann unser Haus gekauft haben, da wollte ich dann doch nicht mehr so, wie mein Schwiegervater es gerne hätte. Dazu muss ich noch sagen, dass mein Schwiegervater zwar sehr nett ist, aber auch sehr, sehr orthodox. Seine Töchter dürfen sich die Haare nicht schneiden und auch keine Hosen tragen.Aber da wir in unserer Familie die "Geldmelkmaschine" sind, sagt so keiner was zu mir. Die sind froh, wenn wir zahlen. Ach ja, was unserem Ruf auch noch sehr gut getan hat war die Bezahlung des Ikonenmalers in der Kirche meines Schwiegervater. Aber nicht die ganze Kirche, nur eine etwas größere Malerei.
Was ich eine Zeitlang auch noch gerne gemacht habe war, die Bibel von vorne bis hinten aufmerksam durchzulesen und Stellen, die kaum einer kennt, meinem Schwiegervater zu erzählen. Er kam erst durch mich darauf, dass Paulus mal schrieb, dass die Väter ihre Söhne nicht nerven sollen! Kein Witz, kommt gleich nach der Stelle mit dem "die Kinder sollen die Eltern ehren".
Dass ich nicht in die Kirche gehe, ist für meinen Schwiegervater schwer zu ertragen. Es hilft ihm aber nichts, so lange ich nicht zur Kommunion darf, wenn ich meine Zeit habe, Hosen verboten sind (eigentlich sind sie ja jetzt seit einigen Jahren erlaubt, aber bei uns wird man immer noch fast rausgeschmissen) und ich mich überhaupt teuer anziehen muss, um in die Kirche zu gehen, sieht mich da keiner. Das habe ich auch meinem Schwiegervater gesagt. Und so seufzt er bei dem Gedanken, dass ich ganz ohne geistlichen Beistand durchs Leben gehe, aber ich tröste ihn damit, dass er mich ja gerne zu Hause belehren darf. Und, wenn ich ein Baby bekommen habe, hat er sich tatsächlich in den Flieger geschwungen und kam, um die Gebete zu "lesen", die dann fällig sind! Er sagt dann immer, wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg eben zum Propheten.
So, viele liebe Grüße
Angelika