SOLARHEIZUNG IN GRIECHENLAND

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#5
Ich weiß nicht warum dieser "Artikel" nach fast 3 Jahren jetzt hier erscheint, aber da ich den ganzen Tag fast nichts anderes mache, als Solaranlagen zu planen, erlaube ich mir ein paar Anmerkungen zu dieser grundsätzlich sehr guten Maßnahme:

Die KLIMAWAND oder Wandheizung gibt es mittlerweile in vielen Ausführungen, auch als fertige, dünne Gipskarton-Wände (ähnlich Rigips), die dann die Kupferrohre schon enthalten. Wichtig ist, dass diese später nicht alle zugestellt werden (mit Schränken oder Vorhängen) und die Außenwand wirklich gut gedämmt ist (also keine 24 er Zementsteine ohne weitere Dämmung). Je mehr umso besser.

Die sommerliche KÜHLUNG wird mehr und mehr ein Thema werden und bald bedarf es keiner Extra-Wärmepumpe, sondern ein umgewandeltes Absorber-Prinzip wie beim Kühlschrank wird dann aus dem heißen Solarwasser die Wände oder separate Klimageräte betreiben (aber fast ohne Strom und ungesunde Nebenwirkungen!)

Wer winterliche Wärme nutzen will, kann die Kollektoren auch steiler stellen, für den Sommer bleibt immer noch genug übrig. Immer öfters kommen sie sogar 90° senkrecht in die Fassade. Je nach Standort kommt die Wintersonne ja kaum über den Horizont.

Bei der DIMENSIONIERUNG sind pauschale Aussagen nicht möglich. Es kommt auf die Bedingungen (Standort, Verbrauch, Wärmebedarf, Nutzungszeitraum, Anspruch, u.s.w.) an. Aussagen von Nachbarn sind da wenig hilfreich, besser sind langjährige Wetterdaten. In der Regel kann man selbst an allerbesten Orten nicht eine 100% Ganzjahresdeckung ohne eine andere Art der Nachheizung oder geregelte Lüftung erreichen. 70 - 85% gehen in Griechenland ganz einfach, um aber die letzten 10n - 20% ganz sicher im dunklen Winter abdecken zu können, steht der Aufwand in keinem Verhältnis. Eine Nachheizung mit wassergeführten Kaminofen oder notfalls auch Strom ist einfacher und günstiger - auch als eine Gas- oder Ölheizung. Wir selbst haben auch nur eine "kleine" Anlage gebaut und decken damit März bis November 100% ab, wegen Versorgungsengpässen bei mehr als 3 dunklen Tagen erreichen wir insgesamt ca. 88%. Den Rest übernimmt ein Gerco-Ofen. Ähliches haben wir auch schon öfters in Deutschland realisiert, die Kunden haben dann aber meist Niedrigenergiestandart.
Nur in Passivhäusern mit großen, im Sommer verschatteten Fensterflächen kommt man ohne Nachheizung aus, meist macht dann die Solaranlage auch nur Warmwasser.

Bei der Kollektorfläche oder auch beim Speichervolumen darf man nicht nur nach Qm oder Liter vorgehen, denn die auf dem Markt befindlichen Produkte haben sehr große Leistungsunterschiede. Wenn ein großer Puffer (2000 L) genauso gut gedämmt ist wie das Haus, schafft man auch 5 dunkle Tage - aber zu einem hohen Preis...

Die Garantien für Kollektoren liegen eigentlich immer noch bei "nur" 10 Jahren. Dennoch halten GUTE sicher länger als 20 Jahre. In Meeresnähe muss man jedoch etwas vorsichtiger sein und evtl. Edelstahlgehäuse nehmen. Kollektoren werden NICHT billiger, sondern immer teurer, nicht nur wegen der aktuellen Nachfrage, sondern den steigenden Rohstoffpreisen. Ein deutsch/ österreichisches Produkt nach Hellas zu transportieren ist trotz Frachtkosten unterm Strich meist rentabler als ein griechisches - weil langlebiger und leistungsfähiger.

Wer das alles möglichst günstig realisieren will, sollte schon frühzeitig sich informieren und in die Planung gehen. Jeder Euro der in eine Gute Dämmung investiert wird, spart die Vergrößerung der Solaranlage, denn im Winter muss weniger geheizt und im Sommer weniger gekühlt werden!


Wünsche immer genug Sonne überm Dach!
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#5
Ich weiß nicht warum dieser "Artikel" nach fast 3 Jahren jetzt hier erscheint, aber da ich den ganzen Tag fast nichts anderes mache, als Solaranlagen zu planen, erlaube ich mir ein paar Anmerkungen zu dieser grundsätzlich sehr guten Maßnahme:

Die KLIMAWAND oder Wandheizung gibt es mittlerweile in vielen Ausführungen, auch als fertige, dünne Gipskarton-Wände (ähnlich Rigips), die dann die Kupferrohre schon enthalten. Wichtig ist, dass diese später nicht alle zugestellt werden (mit Schränken oder Vorhängen) und die Außenwand wirklich gut gedämmt ist (also keine 24 er Zementsteine ohne weitere Dämmung). Je mehr umso besser.

Die sommerliche KÜHLUNG wird mehr und mehr ein Thema werden und bald bedarf es keiner Extra-Wärmepumpe, sondern ein umgewandeltes Absorber-Prinzip wie beim Kühlschrank wird dann aus dem heißen Solarwasser die Wände oder separate Klimageräte betreiben (aber fast ohne Strom und ungesunde Nebenwirkungen!)

Wer winterliche Wärme nutzen will, kann die Kollektoren auch steiler stellen, für den Sommer bleibt immer noch genug übrig. Immer öfters kommen sie sogar 90° senkrecht in die Fassade. Je nach Standort kommt die Wintersonne ja kaum über den Horizont.

Bei der DIMENSIONIERUNG sind pauschale Aussagen nicht möglich. Es kommt auf die Bedingungen (Standort, Verbrauch, Wärmebedarf, Nutzungszeitraum, Anspruch, u.s.w.) an. Aussagen von Nachbarn sind da wenig hilfreich, besser sind langjährige Wetterdaten. In der Regel kann man selbst an allerbesten Orten nicht eine 100% Ganzjahresdeckung ohne eine andere Art der Nachheizung oder geregelte Lüftung erreichen. 70 - 85% gehen in Griechenland ganz einfach, um aber die letzten 10n - 20% ganz sicher im dunklen Winter abdecken zu können, steht der Aufwand in keinem Verhältnis. Eine Nachheizung mit wassergeführten Kaminofen oder notfalls auch Strom ist einfacher und günstiger - auch als eine Gas- oder Ölheizung. Wir selbst haben auch nur eine "kleine" Anlage gebaut und decken damit März bis November 100% ab, wegen Versorgungsengpässen bei mehr als 3 dunklen Tagen erreichen wir insgesamt ca. 88%. Den Rest übernimmt ein Gerco-Ofen. Ähliches haben wir auch schon öfters in Deutschland realisiert, die Kunden haben dann aber meist Niedrigenergiestandart.
Nur in Passivhäusern mit großen, im Sommer verschatteten Fensterflächen kommt man ohne Nachheizung aus, meist macht dann die Solaranlage auch nur Warmwasser.

Bei der Kollektorfläche oder auch beim Speichervolumen darf man nicht nur nach Qm oder Liter vorgehen, denn die auf dem Markt befindlichen Produkte haben sehr große Leistungsunterschiede. Wenn ein großer Puffer (2000 L) genauso gut gedämmt ist wie das Haus, schafft man auch 5 dunkle Tage - aber zu einem hohen Preis...

Die Garantien für Kollektoren liegen eigentlich immer noch bei "nur" 10 Jahren. Dennoch halten GUTE sicher länger als 20 Jahre. In Meeresnähe muss man jedoch etwas vorsichtiger sein und evtl. Edelstahlgehäuse nehmen. Kollektoren werden NICHT billiger, sondern immer teurer, nicht nur wegen der aktuellen Nachfrage, sondern den steigenden Rohstoffpreisen. Ein deutsch/ österreichisches Produkt nach Hellas zu transportieren ist trotz Frachtkosten unterm Strich meist rentabler als ein griechisches - weil langlebiger und leistungsfähiger.

Wer das alles möglichst günstig realisieren will, sollte schon frühzeitig sich informieren und in die Planung gehen. Jeder Euro der in eine Gute Dämmung investiert wird, spart die Vergrößerung der Solaranlage, denn im Winter muss weniger geheizt und im Sommer weniger gekühlt werden!


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SOLARHEIZUNG IN GRIECHENLAND - von niki04 - 30.01.2004, 19:34:02
SOLARHEIZUNG IN GRIECHENLAND - von antheo - 30.01.2004, 19:37:58
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SOLARHEIZUNG IN GRIECHENLAND - von niki04 - 11.11.2006, 16:38:03
SOLARHEIZUNG IN GRIECHENLAND - von NaxosNick - 12.11.2006, 14:37:57
SOLARHEIZUNG IN GRIECHENLAND - von niki04 - 12.11.2006, 21:11:33
SOLARHEIZUNG IN GRIECHENLAND - von petraki - 12.11.2006, 21:40:00
SOLARHEIZUNG IN GRIECHENLAND - von NaxosNick - 13.11.2006, 10:35:40

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