07.05.2003, 20:35:05
Liebe Carmen,
laesst man des Klischee-Denken und die Kasantzidis' Pseudokultur der unterdrueckten Ausgewanderten zu Seite, muss man zugeben dass jeder der aus einem Land in ein anderes auswandert mit der altaeglichen Realitaet weit mehr konfrontiert wird, als in jeglicher Planung sich es vorstellen vermochte.
Die Sprache mag ein wichtiges Werkzeug fuer die Kommunikation sein, welche zur Verstaedigung konstruktiv beitraegt.
Viel wichtiger ist aber das Feingefuehl fuer die kulturellen Eigenarten des Gastgebers zu entwickeln, was fuer heranwachsende Kinder in einem fremden Land offensichtlich einfacher voran geht.
Daher die Empfindung, dass die sog. zweite Generation es einfacher hat, bei der dritten verschwinden sogar fast alle urspruenglichen Erinnerungen an das sog. Heimatland.
Kinder von Ausgewanderten die in das sog. Heimatland zurueckwandern werden es bestimmt schwer haben, weil u.a. alle subtilen Eigenschaften der Kultur weitgehend fehlen. Die Ideale die den griechischen Kindern in Deutschland vermittelt werden, wie Familie, Tradition, Heimattreue usw. werden oft aus der Erinnerung geschaffen, idealisiert und sicherlich uebertrieben. Tatsache ist, das jedes Kind welchens nach GR zuruckkommt, ganuso Stuern zahlen muss, ev. arbeitslos ist und allerlei alltaegliche Probleme haben kann. GR ist eben nicht nur Sonne, Sand und Meer. Wer hier lebt, hat es bestimmt oft gespuert. Wer noch nicht hier lebt, soll gerne davon traeumen, bis ihn die Realitaet einholt.
Auch deutsche die nach GR auswandern bleiben nicht davon verschohnt.
Zusammenfassend, ich glaube, dass jeder der aus einem Land in ein anderes auswandert, eine grosse Kluft ueberspringen muss. Einerseits die Erwartungen die im Ankunftsland gestellt werden, anderseits die Gewohnheiten die er im Ursprungsland zuruecklaesst. Je krasser die Unterschiede -und abhaengig der Aufassung des Betroffenen- kann diese Kluft auch unueberwindbar vorkommen.
Deshalb die Hassliebe, die man in den Beitraegen zum Thema liesst.
Die Unterschiede zwischen D und GR sind nun mal da, in verschieden Ebenen. Andere nehmen sie wahr, an andere gehen sie gerade vorbei.
Es liegt an den Betroffenen selber.
Geanu so gefaehrlich wie die Heimatveredelung der Auslandsgriechen kann die blinde Euphorie jener deutschen sein, in GR das Paradies auf Erden suchen. Offensichtlich, obwohl die Hintergruende gaenzlich verschieden sind, setzt jeder der beiden seine Traumvorstellung in unsere Realitaet voraus. Und die Enttaueschung kommt oft schneller als erwartet.
Gruss,
Andreas
laesst man des Klischee-Denken und die Kasantzidis' Pseudokultur der unterdrueckten Ausgewanderten zu Seite, muss man zugeben dass jeder der aus einem Land in ein anderes auswandert mit der altaeglichen Realitaet weit mehr konfrontiert wird, als in jeglicher Planung sich es vorstellen vermochte.
Die Sprache mag ein wichtiges Werkzeug fuer die Kommunikation sein, welche zur Verstaedigung konstruktiv beitraegt.
Viel wichtiger ist aber das Feingefuehl fuer die kulturellen Eigenarten des Gastgebers zu entwickeln, was fuer heranwachsende Kinder in einem fremden Land offensichtlich einfacher voran geht.
Daher die Empfindung, dass die sog. zweite Generation es einfacher hat, bei der dritten verschwinden sogar fast alle urspruenglichen Erinnerungen an das sog. Heimatland.
Kinder von Ausgewanderten die in das sog. Heimatland zurueckwandern werden es bestimmt schwer haben, weil u.a. alle subtilen Eigenschaften der Kultur weitgehend fehlen. Die Ideale die den griechischen Kindern in Deutschland vermittelt werden, wie Familie, Tradition, Heimattreue usw. werden oft aus der Erinnerung geschaffen, idealisiert und sicherlich uebertrieben. Tatsache ist, das jedes Kind welchens nach GR zuruckkommt, ganuso Stuern zahlen muss, ev. arbeitslos ist und allerlei alltaegliche Probleme haben kann. GR ist eben nicht nur Sonne, Sand und Meer. Wer hier lebt, hat es bestimmt oft gespuert. Wer noch nicht hier lebt, soll gerne davon traeumen, bis ihn die Realitaet einholt.
Auch deutsche die nach GR auswandern bleiben nicht davon verschohnt.
Zusammenfassend, ich glaube, dass jeder der aus einem Land in ein anderes auswandert, eine grosse Kluft ueberspringen muss. Einerseits die Erwartungen die im Ankunftsland gestellt werden, anderseits die Gewohnheiten die er im Ursprungsland zuruecklaesst. Je krasser die Unterschiede -und abhaengig der Aufassung des Betroffenen- kann diese Kluft auch unueberwindbar vorkommen.
Deshalb die Hassliebe, die man in den Beitraegen zum Thema liesst.
Die Unterschiede zwischen D und GR sind nun mal da, in verschieden Ebenen. Andere nehmen sie wahr, an andere gehen sie gerade vorbei.
Es liegt an den Betroffenen selber.
Geanu so gefaehrlich wie die Heimatveredelung der Auslandsgriechen kann die blinde Euphorie jener deutschen sein, in GR das Paradies auf Erden suchen. Offensichtlich, obwohl die Hintergruende gaenzlich verschieden sind, setzt jeder der beiden seine Traumvorstellung in unsere Realitaet voraus. Und die Enttaueschung kommt oft schneller als erwartet.
Gruss,
Andreas