Patriarchat/ Matriarchat?

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#6
Das wird jetzt aber etwas laenger...

Der Machismo entstand aus den neuen Gesellschaften, die sich nach der "Eroberung" Suedamerikas formten.

Im 15. Jhrd. wollten die katholischen Koenige in Spanien das gesamte Land von den Arabern zurueckerobern, das ganze zog sich eine Weile hin. Man brauchte dazu viel mehr Ritter (harte Kaempfer), als man hatte und so fing man irgendwann an, einfach "jeden", der sich diesen Job zutraute, zu verpflichten und als Entlohnung versprach man hinterher ein schoenes Stueck Land. Um 1490 war man damit durch, der letzte Kalif (Boabdil) verliess Spanien - nun hatte man aber ein Problem. Die, die man in diesem bedingungslosen Kampf zum "Ritter" gemacht hatte, waren in grosser Zahl skrupellose Verbrecher und Moerder. Man hatte dieses Pack nun an den Hacken, hatte nicht genug Land, sie zu befriedigen und vor allem hoerten sie nicht auf, rumzurandalieren und entwickelten sich zum ernsthaften problem fuer das Land.

So kam es grad recht, dass Kolumbus 1492 neues Land entdeckt hatte - dort konnte man das Gesocks hinschicken, das gerne ging, denn neben Land gab's auch reichlich Gold einzunehmen.

Es kam, wie es kommt, wenn man psychiopatische Moerder tun laesst, was sie tun wollen, die Greueltaten sind hinlaenglich bekannt. Diese Leute fingen jedoch auch an, ganz menschliches Rudeltier, eine neue Gesellschaft aufzubauen.

Aus der entwickelte sich dann der sog. Machismo. Kennzeichen des Machismo ist eine ausgepraegte Hierachie, natuerlich alles rein Maenner-orientiert. Im Machismo ist die Gesellschaft tatsaechlich in viele ganz klare Stufen aufgeteilt. Der Mann verbringt sein Leben damit, diese Stufen hinaufzuklettern, Ziel ist das Epizentrum der Macht. Auf jeder Stufe geht er Allianzen ein. Keine Freundschaften! Innerhalb dieser Allianzen unterstuetzt man sich tatsaechlich und ist vergleichsweise sehr offen - aber nur solange, bis dies dazu fuehrt, die naechst hoehere Stufe zu erklimmen. Dann werden die alten Allianzen sofort aufgeloest, man kennt sich nicht mehr. Der Sprung in die naechste Stufe ist natuerlich auch von Intrigen begleitet, zwei "allerbeste Freunde" sehen sich nicht gehindert, dem anderen gleichzeitig am Stuhl zu saegen, wer das nicht tut, ist ne dumme Memme und eh schon "tot".

Natuerlich gehoeren Korruption und Vorteilnahme auch zu den Mitteln, wie man in die naechste Machtstufe gelangt und andersherum sind die Machtstufend dazu da, immer groessere Moeglichkeiten der Vorteilnahme zu erlangen.

Es ist eine Gesellschaftsform, in der es keine Freunde gibt und keiner darunter leidet, in der es ausschliesslich um Macht und Vorteilnahme geht. Interesanterweise sind Frauen relativ "frei" in machistischen Gesellschaften. Jeder, der die Regeln beherrscht, darf heutzutage "mitspielen" und Maennern ist es relativ egal, ob sie Allianzen mit Frauen oder Maennern eingehen - es geht um die gesellschaftliche Position, mehr nicht. Hier kommt dann oftmals das sexuelle mit ins Spiel: Frauen und Maenner unterscheiden sich dann oftmals einfach nur durch die Wahl der "Waffen" in diesem immerwaehrenden Kampf.

Dass dann Maenner oft auch zu Hause (scheinbar) den tyrannischen Hengst spielen, oder ob die Frau in Wirklichkeit die Faeden in der Hand hat, ist nur ein ganz kleiner Nebeneffekt. Einer, der nichts weiter im Sinn hat, als Hierarchien nach oben zu klettern, dabei nur Feind, nicht Freund kennt, wird zu Hause wohl kaum der soziale Teamworker sein Wink Andersherum erwarten Frauen auch, dass ihr Mann "Staerke" zeigt - ein anderer Typus wuerde halt nicht "nach oben" streben.

Es gibt gerade in machistischen Gesellschaften grosse Armut, Slums usw., in Brasilien werden sogar Strassenkinder offen abgeknallt. Aus dem gesellschaftlichen Selbstverstaendnis heraus sind das halt alles "nutzlose Loser", die es nicht geschafft haben und nie schaffen werden, die gesellschaftliche Hierarchie hochzuklettern.

Das war so in Kurzform, was den Kern des Machismo ausmacht. Wenn wir also das mediterrane Grossmaul dagegen stellen, so ist der ein Nichts, bestimmt kein Macho. Sicher keiner, der nichts weiter im Sinn hat, als Machtstufen nach oben zu klettern, seine Allianzen abstoesst, sobald sie nicht mehr noetig sind. Keiner, der Stuehle saegt und "gesellschaftlich toetet", nur um etwas mehr Macht zu erlangen. Ich persoenlich habe noch nicht einen einzigen echten Macho in GR gesehen, zumindest an ihren Familien halten sie fest und auch an ein paar besonders guten Freunden.

Ich hoffe, das Wesentliche ist klar geworden.

Carmen
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#6
Das wird jetzt aber etwas laenger...

Der Machismo entstand aus den neuen Gesellschaften, die sich nach der "Eroberung" Suedamerikas formten.

Im 15. Jhrd. wollten die katholischen Koenige in Spanien das gesamte Land von den Arabern zurueckerobern, das ganze zog sich eine Weile hin. Man brauchte dazu viel mehr Ritter (harte Kaempfer), als man hatte und so fing man irgendwann an, einfach "jeden", der sich diesen Job zutraute, zu verpflichten und als Entlohnung versprach man hinterher ein schoenes Stueck Land. Um 1490 war man damit durch, der letzte Kalif (Boabdil) verliess Spanien - nun hatte man aber ein Problem. Die, die man in diesem bedingungslosen Kampf zum "Ritter" gemacht hatte, waren in grosser Zahl skrupellose Verbrecher und Moerder. Man hatte dieses Pack nun an den Hacken, hatte nicht genug Land, sie zu befriedigen und vor allem hoerten sie nicht auf, rumzurandalieren und entwickelten sich zum ernsthaften problem fuer das Land.

So kam es grad recht, dass Kolumbus 1492 neues Land entdeckt hatte - dort konnte man das Gesocks hinschicken, das gerne ging, denn neben Land gab's auch reichlich Gold einzunehmen.

Es kam, wie es kommt, wenn man psychiopatische Moerder tun laesst, was sie tun wollen, die Greueltaten sind hinlaenglich bekannt. Diese Leute fingen jedoch auch an, ganz menschliches Rudeltier, eine neue Gesellschaft aufzubauen.

Aus der entwickelte sich dann der sog. Machismo. Kennzeichen des Machismo ist eine ausgepraegte Hierachie, natuerlich alles rein Maenner-orientiert. Im Machismo ist die Gesellschaft tatsaechlich in viele ganz klare Stufen aufgeteilt. Der Mann verbringt sein Leben damit, diese Stufen hinaufzuklettern, Ziel ist das Epizentrum der Macht. Auf jeder Stufe geht er Allianzen ein. Keine Freundschaften! Innerhalb dieser Allianzen unterstuetzt man sich tatsaechlich und ist vergleichsweise sehr offen - aber nur solange, bis dies dazu fuehrt, die naechst hoehere Stufe zu erklimmen. Dann werden die alten Allianzen sofort aufgeloest, man kennt sich nicht mehr. Der Sprung in die naechste Stufe ist natuerlich auch von Intrigen begleitet, zwei "allerbeste Freunde" sehen sich nicht gehindert, dem anderen gleichzeitig am Stuhl zu saegen, wer das nicht tut, ist ne dumme Memme und eh schon "tot".

Natuerlich gehoeren Korruption und Vorteilnahme auch zu den Mitteln, wie man in die naechste Machtstufe gelangt und andersherum sind die Machtstufend dazu da, immer groessere Moeglichkeiten der Vorteilnahme zu erlangen.

Es ist eine Gesellschaftsform, in der es keine Freunde gibt und keiner darunter leidet, in der es ausschliesslich um Macht und Vorteilnahme geht. Interesanterweise sind Frauen relativ "frei" in machistischen Gesellschaften. Jeder, der die Regeln beherrscht, darf heutzutage "mitspielen" und Maennern ist es relativ egal, ob sie Allianzen mit Frauen oder Maennern eingehen - es geht um die gesellschaftliche Position, mehr nicht. Hier kommt dann oftmals das sexuelle mit ins Spiel: Frauen und Maenner unterscheiden sich dann oftmals einfach nur durch die Wahl der "Waffen" in diesem immerwaehrenden Kampf.

Dass dann Maenner oft auch zu Hause (scheinbar) den tyrannischen Hengst spielen, oder ob die Frau in Wirklichkeit die Faeden in der Hand hat, ist nur ein ganz kleiner Nebeneffekt. Einer, der nichts weiter im Sinn hat, als Hierarchien nach oben zu klettern, dabei nur Feind, nicht Freund kennt, wird zu Hause wohl kaum der soziale Teamworker sein Wink Andersherum erwarten Frauen auch, dass ihr Mann "Staerke" zeigt - ein anderer Typus wuerde halt nicht "nach oben" streben.

Es gibt gerade in machistischen Gesellschaften grosse Armut, Slums usw., in Brasilien werden sogar Strassenkinder offen abgeknallt. Aus dem gesellschaftlichen Selbstverstaendnis heraus sind das halt alles "nutzlose Loser", die es nicht geschafft haben und nie schaffen werden, die gesellschaftliche Hierarchie hochzuklettern.

Das war so in Kurzform, was den Kern des Machismo ausmacht. Wenn wir also das mediterrane Grossmaul dagegen stellen, so ist der ein Nichts, bestimmt kein Macho. Sicher keiner, der nichts weiter im Sinn hat, als Machtstufen nach oben zu klettern, seine Allianzen abstoesst, sobald sie nicht mehr noetig sind. Keiner, der Stuehle saegt und "gesellschaftlich toetet", nur um etwas mehr Macht zu erlangen. Ich persoenlich habe noch nicht einen einzigen echten Macho in GR gesehen, zumindest an ihren Familien halten sie fest und auch an ein paar besonders guten Freunden.

Ich hoffe, das Wesentliche ist klar geworden.

Carmen
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Patriarchat/ Matriarchat? - von Martina - 03.03.2006, 08:47:27
Patriarchat/ Matriarchat? - von Carmen - 03.03.2006, 08:56:36
Patriarchat/ Matriarchat? - von Martina - 03.03.2006, 09:01:29
Patriarchat/ Matriarchat? - von Carmen - 03.03.2006, 09:17:07
Patriarchat/ Matriarchat? - von Martina - 03.03.2006, 09:22:09
Patriarchat/ Matriarchat? - von Carmen - 03.03.2006, 09:55:33
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Patriarchat/ Matriarchat? - von Carmen - 03.03.2006, 11:45:18
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