Wahl 2015

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#26
<Auslandsgriechen müssen sich persönlich nach GR in den Heimatort bewegen, um an innergr. Wahlen teilzunehmen.>

Mann, das ist ja wie vor gut 2000 Jahren bei einer berühmten Volkszählung......:48:
Es könnt' alles so einfach sein............
#26
<Auslandsgriechen müssen sich persönlich nach GR in den Heimatort bewegen, um an innergr. Wahlen teilzunehmen.>

Mann, das ist ja wie vor gut 2000 Jahren bei einer berühmten Volkszählung......:48:
Es könnt' alles so einfach sein............
#27
Hab gerade nochmal nachgesehen: Microzensus 2011 : 10.815.197 Einwohner
Wahlberechtigt: 9.911.495
Wenn also die "Auslandsgriechen" weiterhin in ihrem Heimat-Meldeort gemeldet sind müssten sie demnach a) im Microzensus enthalten sein und b) genauso in den Wahllisten auftauchen....... das wiederum würde bedeuten es gibt nur knapp 900.000 unter 18-jährige???
Wieviele tauchen nun doppelt in den Wählerlisten auf und wieviele haben doppelt gewählt???

Fragen über Fragen.......
#27
Hab gerade nochmal nachgesehen: Microzensus 2011 : 10.815.197 Einwohner
Wahlberechtigt: 9.911.495
Wenn also die "Auslandsgriechen" weiterhin in ihrem Heimat-Meldeort gemeldet sind müssten sie demnach a) im Microzensus enthalten sein und b) genauso in den Wahllisten auftauchen....... das wiederum würde bedeuten es gibt nur knapp 900.000 unter 18-jährige???
Wieviele tauchen nun doppelt in den Wählerlisten auf und wieviele haben doppelt gewählt???

Fragen über Fragen.......
#28
Ich weiß ja nicht, wie der Mikrozensus in GR ausgeführt wird.
In D klingelt der vom Statistischen Amt angestellte Interviewer an der Tür von "repräsentativ" ausgewählten Einwohnern. Dann wird versucht gemeinsam mit einem erwachsenen Haushaltsmitglied die Fragebogen für alle Haushaltsangehörige auszufüllen. Auf Wunsch kann der Fragebogen vom Einwohner allein ausgefüllt und an das Stat. Amt zurück gesandt werden.
Die Antworten werden dann auf die Gesamtbevölkerung hoch gerechnet.
Solange die Antworten in sich schlüssig sind, wird nicht mit amtl. Registern verglichen oder nachgeforscht.

In GR kann ich mir vorstellen, daß die Fragebögen insbesonders auf dem Land von nicht betroffenen Dritten/Verwandten im Kafenion oder vom Bürgermeister nach Gusto ausgefüllt werden. Wäre ja eine Schande, wenn im Nest nicht mal die Hälfte der offiziell gemeldeten Einwohner wohnt. Es gibt doch sicherlich auch in GR für jeden Einwohner Geld vom Staat.
#28
Ich weiß ja nicht, wie der Mikrozensus in GR ausgeführt wird.
In D klingelt der vom Statistischen Amt angestellte Interviewer an der Tür von "repräsentativ" ausgewählten Einwohnern. Dann wird versucht gemeinsam mit einem erwachsenen Haushaltsmitglied die Fragebogen für alle Haushaltsangehörige auszufüllen. Auf Wunsch kann der Fragebogen vom Einwohner allein ausgefüllt und an das Stat. Amt zurück gesandt werden.
Die Antworten werden dann auf die Gesamtbevölkerung hoch gerechnet.
Solange die Antworten in sich schlüssig sind, wird nicht mit amtl. Registern verglichen oder nachgeforscht.

In GR kann ich mir vorstellen, daß die Fragebögen insbesonders auf dem Land von nicht betroffenen Dritten/Verwandten im Kafenion oder vom Bürgermeister nach Gusto ausgefüllt werden. Wäre ja eine Schande, wenn im Nest nicht mal die Hälfte der offiziell gemeldeten Einwohner wohnt. Es gibt doch sicherlich auch in GR für jeden Einwohner Geld vom Staat.
#29
was soll daran falsch sein, was alpmann geschrieben, vielleicht sogar vermutet hat ???????

"man sich doch mal ein wenig in Zurueckhaltung ueben.....ist ab und zu mal ganz angebracht....."

und warum so schnippisch, weißt du es besser oder gar ganz genau ?

Kato
#29
was soll daran falsch sein, was alpmann geschrieben, vielleicht sogar vermutet hat ???????

"man sich doch mal ein wenig in Zurueckhaltung ueben.....ist ab und zu mal ganz angebracht....."

und warum so schnippisch, weißt du es besser oder gar ganz genau ?

Kato
#30
Ich konkretisiere meine vorherige Aussage:
Ich weiß, daß es in Einzelfällen so in GR abgelaufen ist. Orte und Personen persönlich bekannt.

So, und nun erklärt mir bitte jemand, nach welchem Kriterium in GR die staatlichen Gelder an die Gemeinden verteilt werden.

Ach, Ja, Danke für den pauschalen Maulkorb, Daskala (Julie)
#30
Ich konkretisiere meine vorherige Aussage:
Ich weiß, daß es in Einzelfällen so in GR abgelaufen ist. Orte und Personen persönlich bekannt.

So, und nun erklärt mir bitte jemand, nach welchem Kriterium in GR die staatlichen Gelder an die Gemeinden verteilt werden.

Ach, Ja, Danke für den pauschalen Maulkorb, Daskala (Julie)
#31
Geht das schon wieder los?

Ich kann Julies Reaktion sehr gut nachvollziehen, denn alpmanns beitrag lief darauf hinaus, nicht offen zu sagen, was er aus eigener Anschauung weiß, sondern genau das zu verbergen und erst einmal zu provozieren. Wenn das ironisch gemeint gewesen sein soll, dann ist der Schuss nach hinten los gegangen. Ironie wird nur dann verstanden, wenn sie sich klar aus den Zusammenhängen ergibt und alle Beteiligten ein Grundverständnis teilen.

Bei uns auf der Miniinsel ist der Mikrozensus so abgelaufen, dass die Gemeindesekretärin sämtliche Haushalte angesprochen oder antelefoniert und um einen Besuch im Gemeindebüro gebeten hat. Dort wurde der Fragebogen dann gemeinsam ausgefüllt. Ich bin mehr oder minder unfreiwillige Teilnehmerin dieses Mikrozensus in Griechenland geworden. Am Stichtag war ich genau zwischen Deutschland und Griechenland unterwegs, in aller Frühe in D gestartet und erst nach Mitternacht auf der Insel eingetroffen. War mir eigentlich ganz lieb. 14 Tage lang habe ich mich gegen das Ansinnen gewehrt, in GR vom Mikrozensus erfasst zu werden. Kein Einwand wurde akzeptiert: deutsche Staatsbürgerin, Erstwohnsitz in D, erst nach Mitternacht am Zweitwohnort eingetroffen. Letztlich habe ich dann doch im Gemeindebüro gesessen, der Gemeindesekretärin, die ich schon seit ihrer Kleinkindzeit kannte, geholfen, diesen Fragebogen auszufüllen und damit ihre Prämie zu erhöhen. Meine Auskünfte waren widerspruchsfrei, und der Wahrheitsgehalt ist nicht überprüfbar. Na und? Ungefähr so dürfte es sich in vielen Staaten Europas abgespielt haben, auch in Deutschland.:095:

Wo ist eigentlich das Problem? Wollt Ihr die Wahlergebnisse anzweifeln? Da kenne ich einen Ex-Ministerpräsidenten, der sich mittlerweile in Nordkorea wähnt. Da war ich noch nie, und wollte da auch noch nie hin. (Ironie verstanden?)

Ich habe seit Ausgang der Wahlen viel in diversen Foren herumgelesen, und bin mittlerweile nur noch angefressen. Was mir da an Vorurteilen, Besserwissereien, Chauvinismen, Überheblichkeiten, Unkenntnissen und Allmachtsfantasien auf deutscher Seite entgegen kommt, ist schwer erträglich. Aber woanders ist das wahrscheinlich auch nicht so viel besser. Kann ich nur weniger gut beurteilen.

Also bitte mal wieder Rückkehr zu Fairness und Sachlichkeit. Mir liegt viel daran, dass in Griechenland jetzt endlich die Antikorruptionsarbeit erledigt wird, vor der ein Samaras und ein Venizelos kläglich versagt haben. Ein paar Rüpeleien können meinen Respekt vor der Wahlentscheidung nicht beeinträchtigen. Die (weitgehend leider nur) Herren meinen meines Erachtens das Richtige, aber sie brauchen einfach ein bisschen mehr Zeit als nur eine Woche.
#31
Geht das schon wieder los?

Ich kann Julies Reaktion sehr gut nachvollziehen, denn alpmanns beitrag lief darauf hinaus, nicht offen zu sagen, was er aus eigener Anschauung weiß, sondern genau das zu verbergen und erst einmal zu provozieren. Wenn das ironisch gemeint gewesen sein soll, dann ist der Schuss nach hinten los gegangen. Ironie wird nur dann verstanden, wenn sie sich klar aus den Zusammenhängen ergibt und alle Beteiligten ein Grundverständnis teilen.

Bei uns auf der Miniinsel ist der Mikrozensus so abgelaufen, dass die Gemeindesekretärin sämtliche Haushalte angesprochen oder antelefoniert und um einen Besuch im Gemeindebüro gebeten hat. Dort wurde der Fragebogen dann gemeinsam ausgefüllt. Ich bin mehr oder minder unfreiwillige Teilnehmerin dieses Mikrozensus in Griechenland geworden. Am Stichtag war ich genau zwischen Deutschland und Griechenland unterwegs, in aller Frühe in D gestartet und erst nach Mitternacht auf der Insel eingetroffen. War mir eigentlich ganz lieb. 14 Tage lang habe ich mich gegen das Ansinnen gewehrt, in GR vom Mikrozensus erfasst zu werden. Kein Einwand wurde akzeptiert: deutsche Staatsbürgerin, Erstwohnsitz in D, erst nach Mitternacht am Zweitwohnort eingetroffen. Letztlich habe ich dann doch im Gemeindebüro gesessen, der Gemeindesekretärin, die ich schon seit ihrer Kleinkindzeit kannte, geholfen, diesen Fragebogen auszufüllen und damit ihre Prämie zu erhöhen. Meine Auskünfte waren widerspruchsfrei, und der Wahrheitsgehalt ist nicht überprüfbar. Na und? Ungefähr so dürfte es sich in vielen Staaten Europas abgespielt haben, auch in Deutschland.:095:

Wo ist eigentlich das Problem? Wollt Ihr die Wahlergebnisse anzweifeln? Da kenne ich einen Ex-Ministerpräsidenten, der sich mittlerweile in Nordkorea wähnt. Da war ich noch nie, und wollte da auch noch nie hin. (Ironie verstanden?)

Ich habe seit Ausgang der Wahlen viel in diversen Foren herumgelesen, und bin mittlerweile nur noch angefressen. Was mir da an Vorurteilen, Besserwissereien, Chauvinismen, Überheblichkeiten, Unkenntnissen und Allmachtsfantasien auf deutscher Seite entgegen kommt, ist schwer erträglich. Aber woanders ist das wahrscheinlich auch nicht so viel besser. Kann ich nur weniger gut beurteilen.

Also bitte mal wieder Rückkehr zu Fairness und Sachlichkeit. Mir liegt viel daran, dass in Griechenland jetzt endlich die Antikorruptionsarbeit erledigt wird, vor der ein Samaras und ein Venizelos kläglich versagt haben. Ein paar Rüpeleien können meinen Respekt vor der Wahlentscheidung nicht beeinträchtigen. Die (weitgehend leider nur) Herren meinen meines Erachtens das Richtige, aber sie brauchen einfach ein bisschen mehr Zeit als nur eine Woche.
#32
@Juli, @Souzanaki

:49:

"Der Kluge gibt so lange nach, bis er der Dumme ist."
Walter Kempowski
#32
@Juli, @Souzanaki

:49:

"Der Kluge gibt so lange nach, bis er der Dumme ist."
Walter Kempowski
#33
:49: ????? das ist mit Sicherheit einer der besten Kommentare im ganzen Forum. ( Ironie aus )
Mir ist es eigentlich voellig egal was alpmann meint, möglicherweise hat er das so formuliert um genau solche Aussagen zu bekommen.
Fakt ist für mich: genauso wie alpmann es beschrieben hat, ist es hier gewesen.
Da die Herren des englischen nicht mächtig waren und ich nicht des griechischen Behoerdenkauderwelsches , ist bei der Erhebung ein Lapsus passiert. Da das Fahrzeug zwar in meiner Einfahrt steht, und ich ständig damit fahre, hat man wohl vorausgesetzt ich sei der Halter, was aber nicht zutraf.Ein paar kleinere Fehler habe ich absichtlich installieren lassen (durch falsche Angaben wie Datum usw.) um später bei wiederauftauchen der Daten, diese besser zuordnen zu koennen.

Kato
#33
:49: ????? das ist mit Sicherheit einer der besten Kommentare im ganzen Forum. ( Ironie aus )
Mir ist es eigentlich voellig egal was alpmann meint, möglicherweise hat er das so formuliert um genau solche Aussagen zu bekommen.
Fakt ist für mich: genauso wie alpmann es beschrieben hat, ist es hier gewesen.
Da die Herren des englischen nicht mächtig waren und ich nicht des griechischen Behoerdenkauderwelsches , ist bei der Erhebung ein Lapsus passiert. Da das Fahrzeug zwar in meiner Einfahrt steht, und ich ständig damit fahre, hat man wohl vorausgesetzt ich sei der Halter, was aber nicht zutraf.Ein paar kleinere Fehler habe ich absichtlich installieren lassen (durch falsche Angaben wie Datum usw.) um später bei wiederauftauchen der Daten, diese besser zuordnen zu koennen.

Kato
#34
Soweit es "mein" Dorf betrifft ist die Zählung hier genauso abgehandelt worden wie in Deutschland. Zu zweit hier geläutet und mit mir zusammen den Bogen ausgefüllt. Fertig!
Wie ich allerdings erfahren habe, soll die Möglichkeit bestehen sich einmal in seinem Geburtsort anzumelden UND an dem aktuellen Wohnort!!!????

Ist das so?
#34
Soweit es "mein" Dorf betrifft ist die Zählung hier genauso abgehandelt worden wie in Deutschland. Zu zweit hier geläutet und mit mir zusammen den Bogen ausgefüllt. Fertig!
Wie ich allerdings erfahren habe, soll die Möglichkeit bestehen sich einmal in seinem Geburtsort anzumelden UND an dem aktuellen Wohnort!!!????

Ist das so?
#35
Beim Zensus (in Deutschland war das so) wird die Immobilie per Zufall erfasst. Danach wird nach den Bewohnern gefragt. Welche Nationalität die Bewohner haben, war ab dem Stichtag vollkommen egal. Wichtig war, wie viel Menschen wohnen in dem Haus.

Bezüglich zum Zensus gibt es noch zwei weitere Varianten. Die, für alle Eigentümern von Objekten zwingend vorgeschrieben und eine andere Variante, die durch erneuten Zufall eine 5jährige Abfrage einiger Haushalte in jeder Gemeinde/Stadt betrifft. Wir hatten das große Glück in D bei allen drei Zensusprojekten dabei sein zu dürfen...

Aus GR haben wir gar keine Aufforderungen erhalten, weder aufgrund Eigentum noch als Bewohner ... Wenn der Zensus europaweit identisch gewesen wäre, hätten Hauseigentümer aus GR auf jeden Fall einen Bogen ausfüllen müssen.
#35
Beim Zensus (in Deutschland war das so) wird die Immobilie per Zufall erfasst. Danach wird nach den Bewohnern gefragt. Welche Nationalität die Bewohner haben, war ab dem Stichtag vollkommen egal. Wichtig war, wie viel Menschen wohnen in dem Haus.

Bezüglich zum Zensus gibt es noch zwei weitere Varianten. Die, für alle Eigentümern von Objekten zwingend vorgeschrieben und eine andere Variante, die durch erneuten Zufall eine 5jährige Abfrage einiger Haushalte in jeder Gemeinde/Stadt betrifft. Wir hatten das große Glück in D bei allen drei Zensusprojekten dabei sein zu dürfen...

Aus GR haben wir gar keine Aufforderungen erhalten, weder aufgrund Eigentum noch als Bewohner ... Wenn der Zensus europaweit identisch gewesen wäre, hätten Hauseigentümer aus GR auf jeden Fall einen Bogen ausfüllen müssen.
#36
@Souzanaki

Insgesamt gestattet das tiefe Einblicke in den Zustand der EU und deren massgeblichen Politikern und natürlich der Qualität der Medien.
Heute wurde in Spiegelonline wieder geschrieben: "Zuvor reist Tsipras nach Paris - vielleicht wird er Frankreichs Präsident Hollande die Mitgliedschaft in Europas exklusivster Boygroup anbieten."
Von Halbstarken war auch schon die Rede. EU-Kommissar Günther Oettinger : "das Verhalten der griechischen Regierung sei frech und unverschämt."

[url]http://www.spiegel.de/politik/ausland/tsipras-in-rom-mit-renzi-gegen-rest-von-europa-a-1016576.html[/url)

Also die zweite- und drittgrösste Volkswirtschaft in der EU werden als "Boygroup" bezeichnet. Die Arroganz der Deutschen ist nicht mehr zu überbieten.
Und das im Angesicht einer ganz offensichtlich gescheiterten Austeritätspolitik nicht nur in Griechenland.
Wenn Frankreich und Italien sich auch noch hineinziehen lassen in diesen Unsinn, beginnt Deflation in der EU erst richtig.
Wenn man keine anderen Meinungen mehr zulässt und somit auch keine anderen politischen/wirtschaftlichen Lösungen, ist man bei SED 2.0

http://www.nachdenkseiten.de/?p=24830

Ein Leserbrief dazu:

"Lieber Albrecht Müller!
Als ich dieses Titelblatt des Spiegel bei uns im Rewe-Markt entdeckte, musste ich mir mal eine kleine Erleichterung verschaffen in dieser Zeit, in der Dummheit und Arroganz ganz obenauf zu sein scheinen.
Ich zerriß den Spiegel ganz sorgfältig in lauter kleine Teile, achtete aber darauf, dass der Strichcode noch zu lesen war.
Dann legte ich dieses Organ der deutschen neoliberalen Presse aufs Band neben Joghurt, Brot und Getränke.
Die Verkäuferin war etwas irritiert und fragte, ob es kein besseres Exemplar gäbe. Darauf antwortete ich ihr:
“Doch, das war ich, diese Genugtuung war mir jetzt mal 4,60 € wert. Das war mal eines der besten Nachrichtenmagazine der Welt, heute verbreitet es nur noch Hetze, Hetze gegen den Islam, gegen Russland, Hetze zum Krieg und jetzt gegen die neue griechische Regierung.”
Die Kassiererin, eine sehr sympathische junge, nachdenkliche Studentin, mit der ich ab und an ein paar Worte wechsle, schmunzelte lang anhaltend und schwieg. Auch mein 16 jähriger Sohn, der mich begleitete grinste in sich hinein. Daraufhin überreichte ich der Kassiererin die Überreste der Zeitung zur Entsorgung in den Müll und sie begann, beim nächsten Kunden zu kassieren.
Ganz herzliche Grüße
Johannes K."
#36
@Souzanaki

Insgesamt gestattet das tiefe Einblicke in den Zustand der EU und deren massgeblichen Politikern und natürlich der Qualität der Medien.
Heute wurde in Spiegelonline wieder geschrieben: "Zuvor reist Tsipras nach Paris - vielleicht wird er Frankreichs Präsident Hollande die Mitgliedschaft in Europas exklusivster Boygroup anbieten."
Von Halbstarken war auch schon die Rede. EU-Kommissar Günther Oettinger : "das Verhalten der griechischen Regierung sei frech und unverschämt."

[url]http://www.spiegel.de/politik/ausland/tsipras-in-rom-mit-renzi-gegen-rest-von-europa-a-1016576.html[/url)

Also die zweite- und drittgrösste Volkswirtschaft in der EU werden als "Boygroup" bezeichnet. Die Arroganz der Deutschen ist nicht mehr zu überbieten.
Und das im Angesicht einer ganz offensichtlich gescheiterten Austeritätspolitik nicht nur in Griechenland.
Wenn Frankreich und Italien sich auch noch hineinziehen lassen in diesen Unsinn, beginnt Deflation in der EU erst richtig.
Wenn man keine anderen Meinungen mehr zulässt und somit auch keine anderen politischen/wirtschaftlichen Lösungen, ist man bei SED 2.0

http://www.nachdenkseiten.de/?p=24830

Ein Leserbrief dazu:

"Lieber Albrecht Müller!
Als ich dieses Titelblatt des Spiegel bei uns im Rewe-Markt entdeckte, musste ich mir mal eine kleine Erleichterung verschaffen in dieser Zeit, in der Dummheit und Arroganz ganz obenauf zu sein scheinen.
Ich zerriß den Spiegel ganz sorgfältig in lauter kleine Teile, achtete aber darauf, dass der Strichcode noch zu lesen war.
Dann legte ich dieses Organ der deutschen neoliberalen Presse aufs Band neben Joghurt, Brot und Getränke.
Die Verkäuferin war etwas irritiert und fragte, ob es kein besseres Exemplar gäbe. Darauf antwortete ich ihr:
“Doch, das war ich, diese Genugtuung war mir jetzt mal 4,60 € wert. Das war mal eines der besten Nachrichtenmagazine der Welt, heute verbreitet es nur noch Hetze, Hetze gegen den Islam, gegen Russland, Hetze zum Krieg und jetzt gegen die neue griechische Regierung.”
Die Kassiererin, eine sehr sympathische junge, nachdenkliche Studentin, mit der ich ab und an ein paar Worte wechsle, schmunzelte lang anhaltend und schwieg. Auch mein 16 jähriger Sohn, der mich begleitete grinste in sich hinein. Daraufhin überreichte ich der Kassiererin die Überreste der Zeitung zur Entsorgung in den Müll und sie begann, beim nächsten Kunden zu kassieren.
Ganz herzliche Grüße
Johannes K."
#37
Die neue Steuer ist mit der neuen Regierung ja schon unterwegs und unterscheidet sich bis auf den Freibetrag nicht wirklich zur vorherigen Regierung :fragesmiley: http://www.dikaiologitika.gr/eidhseis/oi...tikis-zois
#37
Die neue Steuer ist mit der neuen Regierung ja schon unterwegs und unterscheidet sich bis auf den Freibetrag nicht wirklich zur vorherigen Regierung :fragesmiley: http://www.dikaiologitika.gr/eidhseis/oi...tikis-zois
#38
@tripodes

Ich glaube das ist ein Missverständnis: Boygroup bezieht sich auf das Alter der jeweiligen Ministerpresidänten. Renzi ist 40, Tsipras ist 40 und Hollande tut so als ob er 40 ist (man denke an seine Seitensprünge). Das damit eine Beleidigung der jeweiligen Länder einhergeht, erschließt sich mir nicht.

Und man sollte vielleicht auch nicht mit zweierlei Maß messen: Angela Merkel kann in griechischen Publikationen mit Hitlerbärtchen abgebildet werden und mit Hakenkreuzbinde. Wenn der britische "Economist" die Venus von Milo mit der Pistole und dem Spruch "Los Angela, versüß mir den Tag" auf seinem Titel abbildet, kommt postwendend ein Protest der griechischen Regierung. Das nur mal so nebenbei. Im Moment gibt es ziemlich viel Theaterdonner von allen Seiten, der griechischen inbegriffen. Und am "Spiegel"-Titel, na ja... Titelseiten sollen zum Kaufen animieren, Provokation inbegriffen. Im Übrigen war der Artikel sachlich. Es wurden alle bis dahin verfügbaren Positionen zusammen gefasst, nicht mehr.
#38
@tripodes

Ich glaube das ist ein Missverständnis: Boygroup bezieht sich auf das Alter der jeweiligen Ministerpresidänten. Renzi ist 40, Tsipras ist 40 und Hollande tut so als ob er 40 ist (man denke an seine Seitensprünge). Das damit eine Beleidigung der jeweiligen Länder einhergeht, erschließt sich mir nicht.

Und man sollte vielleicht auch nicht mit zweierlei Maß messen: Angela Merkel kann in griechischen Publikationen mit Hitlerbärtchen abgebildet werden und mit Hakenkreuzbinde. Wenn der britische "Economist" die Venus von Milo mit der Pistole und dem Spruch "Los Angela, versüß mir den Tag" auf seinem Titel abbildet, kommt postwendend ein Protest der griechischen Regierung. Das nur mal so nebenbei. Im Moment gibt es ziemlich viel Theaterdonner von allen Seiten, der griechischen inbegriffen. Und am "Spiegel"-Titel, na ja... Titelseiten sollen zum Kaufen animieren, Provokation inbegriffen. Im Übrigen war der Artikel sachlich. Es wurden alle bis dahin verfügbaren Positionen zusammen gefasst, nicht mehr.
#39
Der Begriff "Boygroup" ist keineswegs wertfrei und auch nicht nur auf das Alter bezogen. Er hat in Deutschland einen ganz besonderen Klang und eine Vorgeschichte. Er wurde hier nämlich ausgiebig zur Charakterisierung der gescheiterten FDP-Truppe unter Rösler verwendet in einem Bedeutungszusammenhang, der mit Adjektiven wie nassforsch, unerfahren, unseriös beschrieben werden kann. SPON hat auch Tsipras schon als "Poster-Boy" bezeichnet, und auch das ist keineswegs als Kompliment gemeint. Den Gipfel aber hat gestern Jan Fleischhauer mit seiner unsäglichen Kolumne erklommen. Übler geht's nun wirklich nicht mehr. (Hoffe ich zumindest.)

Mir entgehen keineswegs die Verunglimpfungen in ausländischen, insbesondere griechischen Medien, und ich finde sie genauso unterirdisch und überflüssig. Aber ganz oft kenne ich sie auch nur vom Hörensagen. Ich halte es mit der Regel, erst einmal vor der eigenen Tür zu kehren. Die kann ich besser beurteilen.

Mich treibt aber eigentlich noch etwas anderes um. Ich frage mich nämlich, wieviel Zeit dieser Regierung eigentlich bleibt, bevor sie in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Ende letzten Jahres war in griechischen Medien von 2,5 Mrd. ausgebliebener Steuerzahlungen seit Anfang November die Rede, Ende Januar geisterte schon die Angabe von 4 Mrd. durch die Gegend, und laut einem Artikel der taz von gestern, die ich des Griechen-Bashing für unverdächtig halte, sollen es jetzt schon 5 Mrd. sein.

Gleichzeitig wird in deutschen Medien kolportiert, dass dieses Haushaltsloch entstanden sei, weil griechische Steuerzahler ihr Wahlgeschenk der von der Syriza versprochenen Revision der Enfia vorweg genommen und deshalb ihre Zahlungen eingestellt hätten.

Schon im November, als mit Wahlen frühestens im März zu rechnen war?

Ich lasse mich ungern für dumm verkaufen. Unzweifelhaft gibt es wohl ausgebliebene Steuerzahlungen in empfindlicher Höhe. Aufgrund der Quellenlage aber kann ich mit mindestens der gleichen Plausibilität behaupten, dass viele Haushalte die Enfia nicht mehr bezahlt haben, weil sie angesichts der Überbesteuerung zahlungsunfähig waren. Ich habe es mit einer dreisprachigen Internetrecherche versucht, habe aber keine Quelle für diese fragwürdige Information finden können. Sollte da absichtsvolle Desinformation der Wahlverlierer im Spiele sein? Ist irgendjemand anders über etwas gestolpert, was zur Aufhellung beitragen könnte?

@ tigi
Danke für den Artikel, muss ich mir nachher noch einmal in Ruhe durchlesen.
#39
Der Begriff "Boygroup" ist keineswegs wertfrei und auch nicht nur auf das Alter bezogen. Er hat in Deutschland einen ganz besonderen Klang und eine Vorgeschichte. Er wurde hier nämlich ausgiebig zur Charakterisierung der gescheiterten FDP-Truppe unter Rösler verwendet in einem Bedeutungszusammenhang, der mit Adjektiven wie nassforsch, unerfahren, unseriös beschrieben werden kann. SPON hat auch Tsipras schon als "Poster-Boy" bezeichnet, und auch das ist keineswegs als Kompliment gemeint. Den Gipfel aber hat gestern Jan Fleischhauer mit seiner unsäglichen Kolumne erklommen. Übler geht's nun wirklich nicht mehr. (Hoffe ich zumindest.)

Mir entgehen keineswegs die Verunglimpfungen in ausländischen, insbesondere griechischen Medien, und ich finde sie genauso unterirdisch und überflüssig. Aber ganz oft kenne ich sie auch nur vom Hörensagen. Ich halte es mit der Regel, erst einmal vor der eigenen Tür zu kehren. Die kann ich besser beurteilen.

Mich treibt aber eigentlich noch etwas anderes um. Ich frage mich nämlich, wieviel Zeit dieser Regierung eigentlich bleibt, bevor sie in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Ende letzten Jahres war in griechischen Medien von 2,5 Mrd. ausgebliebener Steuerzahlungen seit Anfang November die Rede, Ende Januar geisterte schon die Angabe von 4 Mrd. durch die Gegend, und laut einem Artikel der taz von gestern, die ich des Griechen-Bashing für unverdächtig halte, sollen es jetzt schon 5 Mrd. sein.

Gleichzeitig wird in deutschen Medien kolportiert, dass dieses Haushaltsloch entstanden sei, weil griechische Steuerzahler ihr Wahlgeschenk der von der Syriza versprochenen Revision der Enfia vorweg genommen und deshalb ihre Zahlungen eingestellt hätten.

Schon im November, als mit Wahlen frühestens im März zu rechnen war?

Ich lasse mich ungern für dumm verkaufen. Unzweifelhaft gibt es wohl ausgebliebene Steuerzahlungen in empfindlicher Höhe. Aufgrund der Quellenlage aber kann ich mit mindestens der gleichen Plausibilität behaupten, dass viele Haushalte die Enfia nicht mehr bezahlt haben, weil sie angesichts der Überbesteuerung zahlungsunfähig waren. Ich habe es mit einer dreisprachigen Internetrecherche versucht, habe aber keine Quelle für diese fragwürdige Information finden können. Sollte da absichtsvolle Desinformation der Wahlverlierer im Spiele sein? Ist irgendjemand anders über etwas gestolpert, was zur Aufhellung beitragen könnte?

@ tigi
Danke für den Artikel, muss ich mir nachher noch einmal in Ruhe durchlesen.
#40
(04.02.2015, 13:34:51)Barbarundi schrieb: Im Übrigen war der Artikel sachlich. Es wurden alle bis dahin verfügbaren Positionen zusammen gefasst, nicht mehr.

Da habe ich wohl einen anderen Artikel gelesen. Mit der Titulierung "Wutgrieche" geht es los. Und dann will ich nur mal einen kurzen Satz zitieren, der gleich auf der ersten Textseite zu finden ist: "Sein (Tsipras) Aufstieg ist nicht zu erklären ohne den Frust, den die europäische Sparpolitik in Griechenland hervorgebracht hat."

Frust? Ich nenne es Not, wenn die Zahl der Suppenküchen wächst und wächst, wenn Eltern ihre Kinder nicht mehr ernähren können, ein Drittel der Bevölkerung keine Krankenversicherung mehr hat, Menschen ihre Wohnung verlieren, weil sie ihre Schulden beim Finanzamt nicht mehr zahlen können etc. Von all dem kein einziges Wort.

Und so geht es weiter und weiter im Text. Ich habe mehr als dreißig Anmerkungen gemacht, wo ich Verdrehungen, Verfälschungen, bedenkliche Verkürzungen gefunden habe. Die will ich hier jetzt nicht im einzelnen aufzählen. Ersatzweise sei auf diesen Text verwiesen:
http://www.carta.info/77108/im-tal-der-ahnungslosen/

Und ich habe noch ein Beispiel für den perfiden "Spin", der in deutschen Medien vorherrscht. Die Welt berichtet über die Talkschau bei Günter Jauch vom letzten Sonntag und wirft anschließend der Linken-Abgeordneten Katja Kipping eine "unfaire Attacke gegen den krebskranken Bosbach" vor, weil sie ihm gegenüber die katastrophale Gesundheitsversorgung insbesondere für Krebskranke als Folge der Sparpolitik angesprochen hat. Nun kann man mit Recht der Meinung sein, dass nicht jedes Detail der Sparpolitik in die Verantwortung der Bundesregierung fällt. Das wäre auch zu simpel. Aber mit dem "Dreh", den die "Welt" vornimmt, kommt man wunderbar an der Auseinandersetzung darüber vorbei, dass die Gesundheitsversorgung in GR in einem katastrophalen Zustand ist.
Der Artikel ist hier zu finden: http://www.welt.de/vermischtes/article13...sbach.html
Wir wissen es doch alle besser, weil wir nämlich auch anderes lesen, wie z.B. diesen Artikel
http://www.griechenland-blog.gr/2014/03/...eit/97127/
oder den
http://www.griechenland-blog.gr/2013/03/...elt/12523/

Was ich in deutschen Medien erlebe, ist, dass kaum noch gründlich recherchiert wird, dass fleißig voneinander abgeschrieben wird, dass Fakten danach ausgewählt werden, ob sie in die eigene Erzählung passen, anschließend munter mit Behauptungen und Wertungen vermischt und dann als Wahrheit und Wirklichkeit verkauft werden. Genau das machen Spiegel und SPON und andere, von wenigen (selbst)kritischeren Geistern unter ihren RedakteurInnen abgesehen.
#40
(04.02.2015, 13:34:51)Barbarundi schrieb: Im Übrigen war der Artikel sachlich. Es wurden alle bis dahin verfügbaren Positionen zusammen gefasst, nicht mehr.

Da habe ich wohl einen anderen Artikel gelesen. Mit der Titulierung "Wutgrieche" geht es los. Und dann will ich nur mal einen kurzen Satz zitieren, der gleich auf der ersten Textseite zu finden ist: "Sein (Tsipras) Aufstieg ist nicht zu erklären ohne den Frust, den die europäische Sparpolitik in Griechenland hervorgebracht hat."

Frust? Ich nenne es Not, wenn die Zahl der Suppenküchen wächst und wächst, wenn Eltern ihre Kinder nicht mehr ernähren können, ein Drittel der Bevölkerung keine Krankenversicherung mehr hat, Menschen ihre Wohnung verlieren, weil sie ihre Schulden beim Finanzamt nicht mehr zahlen können etc. Von all dem kein einziges Wort.

Und so geht es weiter und weiter im Text. Ich habe mehr als dreißig Anmerkungen gemacht, wo ich Verdrehungen, Verfälschungen, bedenkliche Verkürzungen gefunden habe. Die will ich hier jetzt nicht im einzelnen aufzählen. Ersatzweise sei auf diesen Text verwiesen:
http://www.carta.info/77108/im-tal-der-ahnungslosen/

Und ich habe noch ein Beispiel für den perfiden "Spin", der in deutschen Medien vorherrscht. Die Welt berichtet über die Talkschau bei Günter Jauch vom letzten Sonntag und wirft anschließend der Linken-Abgeordneten Katja Kipping eine "unfaire Attacke gegen den krebskranken Bosbach" vor, weil sie ihm gegenüber die katastrophale Gesundheitsversorgung insbesondere für Krebskranke als Folge der Sparpolitik angesprochen hat. Nun kann man mit Recht der Meinung sein, dass nicht jedes Detail der Sparpolitik in die Verantwortung der Bundesregierung fällt. Das wäre auch zu simpel. Aber mit dem "Dreh", den die "Welt" vornimmt, kommt man wunderbar an der Auseinandersetzung darüber vorbei, dass die Gesundheitsversorgung in GR in einem katastrophalen Zustand ist.
Der Artikel ist hier zu finden: http://www.welt.de/vermischtes/article13...sbach.html
Wir wissen es doch alle besser, weil wir nämlich auch anderes lesen, wie z.B. diesen Artikel
http://www.griechenland-blog.gr/2014/03/...eit/97127/
oder den
http://www.griechenland-blog.gr/2013/03/...elt/12523/

Was ich in deutschen Medien erlebe, ist, dass kaum noch gründlich recherchiert wird, dass fleißig voneinander abgeschrieben wird, dass Fakten danach ausgewählt werden, ob sie in die eigene Erzählung passen, anschließend munter mit Behauptungen und Wertungen vermischt und dann als Wahrheit und Wirklichkeit verkauft werden. Genau das machen Spiegel und SPON und andere, von wenigen (selbst)kritischeren Geistern unter ihren RedakteurInnen abgesehen.
#41
Hallo Julie,
wenn es weiterhilft, seinen eigenen Standpunkt zu finden, dann freut mich das.Confusedmile:

Noch ein Hinweis auf etwas, was ich schon früher angesprochen habe. Die ganzen Berichte über die angebliche Rücknahme der Spar- und Privatisierungsbeschlüsse kann man erstmal "in der Pfeife rauchen". Auch in diesem Thread sind sie schon aufgezählt worden, als wären sie in die Tat umgesetzt (nicht wahr, Heinz?).:wub:

Mag sein, dass mancher Minister irgendwo das Maul zu voll genommen hat. Aber nirgendwo gibt es zumindest im deutschsprachigen Raum ein direktes Zitat eines politisch Verantwortlichen, der gesagt hätte, er hätte jetzt dies oder jenes veranlasst.

Es gibt im Qualitätsjournalismus eine Grundregel, die da lautet: Erst wenn zwei unterschiedliche Quellen das gleiche ergeben und belegbar sind, ist die Nachricht wirklich eine Nachricht.
#41
Hallo Julie,
wenn es weiterhilft, seinen eigenen Standpunkt zu finden, dann freut mich das.Confusedmile:

Noch ein Hinweis auf etwas, was ich schon früher angesprochen habe. Die ganzen Berichte über die angebliche Rücknahme der Spar- und Privatisierungsbeschlüsse kann man erstmal "in der Pfeife rauchen". Auch in diesem Thread sind sie schon aufgezählt worden, als wären sie in die Tat umgesetzt (nicht wahr, Heinz?).:wub:

Mag sein, dass mancher Minister irgendwo das Maul zu voll genommen hat. Aber nirgendwo gibt es zumindest im deutschsprachigen Raum ein direktes Zitat eines politisch Verantwortlichen, der gesagt hätte, er hätte jetzt dies oder jenes veranlasst.

Es gibt im Qualitätsjournalismus eine Grundregel, die da lautet: Erst wenn zwei unterschiedliche Quellen das gleiche ergeben und belegbar sind, ist die Nachricht wirklich eine Nachricht.
#42
>> in diesem Thread sind sie schon aufgezählt worden, als wären sie in die Tat umgesetzt (nicht wahr, Heinz?)

nun ja, ich hatte nur aufgezaehlt was ich an dem tag gelesen hatte. von wahrheitsgehalt war kaum die rede, nur wie sehr mich sowas erschreckt. auch wenn schlussendlich nur X prozent wahr sind. oder, noch schlimmer, garnichts.

das war einfach eine erste reaktion

gruesse - heinz -
#42
>> in diesem Thread sind sie schon aufgezählt worden, als wären sie in die Tat umgesetzt (nicht wahr, Heinz?)

nun ja, ich hatte nur aufgezaehlt was ich an dem tag gelesen hatte. von wahrheitsgehalt war kaum die rede, nur wie sehr mich sowas erschreckt. auch wenn schlussendlich nur X prozent wahr sind. oder, noch schlimmer, garnichts.

das war einfach eine erste reaktion

gruesse - heinz -
#43
Ich bin schon glücklich, wenn jede/r hier seinen eigenen Blick dafür schärft, was Fakten und was Behauptungen und Bewertungen sind.

Der nächste "Spin", der nämlich kommt, da könnte ich fast drauf wetten, ist die Behauptung der Bundesregierung und ihrer medialen Sprachrohre, dass die griechische Regierung zurückrudere, weil sie am "Realismus" von Merkel/Schäuble gescheitert sei. Nach dem Besuch von Varoufakis bei Schäuble geht es meiner Wahrnehmung nach schon los.
#43
Ich bin schon glücklich, wenn jede/r hier seinen eigenen Blick dafür schärft, was Fakten und was Behauptungen und Bewertungen sind.

Der nächste "Spin", der nämlich kommt, da könnte ich fast drauf wetten, ist die Behauptung der Bundesregierung und ihrer medialen Sprachrohre, dass die griechische Regierung zurückrudere, weil sie am "Realismus" von Merkel/Schäuble gescheitert sei. Nach dem Besuch von Varoufakis bei Schäuble geht es meiner Wahrnehmung nach schon los.
#44
(05.02.2015, 21:01:57)Souzanaki schrieb: Es gibt im Qualitätsjournalismus eine Grundregel, die da lautet: Erst wenn zwei unterschiedliche Quellen das gleiche ergeben und belegbar sind, ist die Nachricht wirklich eine Nachricht.

Genau - hier ist Nr. 1
Athen (dpa) - Die neue Links-Rechts-Regierung in Athen hat die Führung der griechischen Privatisierungsbehörde nun doch gebeten, am Steuer zu bleiben. Der vor fünf Tagen geforderte Rücktritt des Vorstands der Behörde (TAIPED-HRADF) sei damit hinfällig, berichtete der staatliche griechische Rundfunk am Donnerstag. Analysten werteten den Schritt als eine klare Kursänderung der Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipas. Die Privatisierungen sind ein wichtiges Instrument, um den Schuldenberg Griechenlands zu drücken.  Wie es aus Regierungskreisen am Donnerstag hieß, soll der Privatisierungsfonds demnächst in «Agentur des Staatsbesitztümer» umbenannt werden.
Und Nr. 2
Athen, 05. Feb (Reuters) - Die neue Regierung Griechenlands will Reuters-Informationen zufolge an bereits umgesetzten Unternehmensprivatisierungen nicht rütteln. Von der Vorgängerregierung geplante Verkäufe würden aber überprüft, sagte ein Regierungsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, am Donnerstag. Die konservative Vorgängerregierung wollte etwa Anteile an Firmen wie der Hafengesellschaften von Piräus und Thessaloniki sowie der staatlichen Eisenbahngesellschaft Trainose verkaufen. Der Leiter der Privatisierungsabteilung im griechischen Finanzministerium erhielt unterdessen am Donnerstag eine Woche Aufschub, bevor er seinen Posten räumen soll.
______________________
Die Wahrheit liegt wie immer wohl dazwischen.
Souzanaki, ich will mich nicht streiten, schon gar nicht mit Dir. Aber auf Pegida-Niveau sollten wir auch nicht verfallen und rundweg alles als gelogen und oberflächlich verdammen. Natürlich ist viel Polemik in den Berichten hierzulande - und sicher - oft wird viel zu sehr schwarz/weiß gemahlt. Und natürlich soll diese Regierung mehr Zeit bekommen, um zu tun was sie versprochen hat. Aber es tut mir leid - nicht in diesem Ton und auch nicht in der einseitigen Zuspitzung auf ein deutsches Feindbild. Damit werden die gleichen Ressentiments bedient, wie Du sie hier kritisierst.
Gute Nacht
#44
(05.02.2015, 21:01:57)Souzanaki schrieb: Es gibt im Qualitätsjournalismus eine Grundregel, die da lautet: Erst wenn zwei unterschiedliche Quellen das gleiche ergeben und belegbar sind, ist die Nachricht wirklich eine Nachricht.

Genau - hier ist Nr. 1
Athen (dpa) - Die neue Links-Rechts-Regierung in Athen hat die Führung der griechischen Privatisierungsbehörde nun doch gebeten, am Steuer zu bleiben. Der vor fünf Tagen geforderte Rücktritt des Vorstands der Behörde (TAIPED-HRADF) sei damit hinfällig, berichtete der staatliche griechische Rundfunk am Donnerstag. Analysten werteten den Schritt als eine klare Kursänderung der Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipas. Die Privatisierungen sind ein wichtiges Instrument, um den Schuldenberg Griechenlands zu drücken.  Wie es aus Regierungskreisen am Donnerstag hieß, soll der Privatisierungsfonds demnächst in «Agentur des Staatsbesitztümer» umbenannt werden.
Und Nr. 2
Athen, 05. Feb (Reuters) - Die neue Regierung Griechenlands will Reuters-Informationen zufolge an bereits umgesetzten Unternehmensprivatisierungen nicht rütteln. Von der Vorgängerregierung geplante Verkäufe würden aber überprüft, sagte ein Regierungsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, am Donnerstag. Die konservative Vorgängerregierung wollte etwa Anteile an Firmen wie der Hafengesellschaften von Piräus und Thessaloniki sowie der staatlichen Eisenbahngesellschaft Trainose verkaufen. Der Leiter der Privatisierungsabteilung im griechischen Finanzministerium erhielt unterdessen am Donnerstag eine Woche Aufschub, bevor er seinen Posten räumen soll.
______________________
Die Wahrheit liegt wie immer wohl dazwischen.
Souzanaki, ich will mich nicht streiten, schon gar nicht mit Dir. Aber auf Pegida-Niveau sollten wir auch nicht verfallen und rundweg alles als gelogen und oberflächlich verdammen. Natürlich ist viel Polemik in den Berichten hierzulande - und sicher - oft wird viel zu sehr schwarz/weiß gemahlt. Und natürlich soll diese Regierung mehr Zeit bekommen, um zu tun was sie versprochen hat. Aber es tut mir leid - nicht in diesem Ton und auch nicht in der einseitigen Zuspitzung auf ein deutsches Feindbild. Damit werden die gleichen Ressentiments bedient, wie Du sie hier kritisierst.
Gute Nacht
#45
(05.02.2015, 23:38:52)Barbarundi schrieb: Die Wahrheit liegt wie immer wohl dazwischen.
Souzanaki, ich will mich nicht streiten, schon gar nicht mit Dir. Aber auf Pegida-Niveau sollten wir auch nicht verfallen und rundweg alles als gelogen und oberflächlich verdammen. Natürlich ist viel Polemik in den Berichten hierzulande - und sicher - oft wird viel zu sehr schwarz/weiß gemahlt. Und natürlich soll diese Regierung mehr Zeit bekommen, um zu tun was sie versprochen hat. Aber es tut mir leid - nicht in diesem Ton und auch nicht in der einseitigen Zuspitzung auf ein deutsches Feindbild. Damit werden die gleichen Ressentiments bedient, wie Du sie hier kritisierst.
Gute Nacht
Wenn zwei sich streiten, freuen sich vielleicht Dritte?Cool
Was ist so falsch an einem gepflegten Streit in der Sache, der oberhalb der Gürtellinie bleibt? Geführt von Zweien, die fachlich auch wissen sollten, wovon sie reden?Rolleyes

Wo zwischen liegt die Wahrheit? Es gibt in dieser Sache keine Wahrheit, sondern nur unterschiedliche Standpunkte, die mehr oder minder gut begründbar sind. Ich habe mich zumindest um Begründung bemüht.

Du aber kommst mit der Warnung vor Pegida-Niveau. Aua!! Vorgestern die "Anstalt" geguckt?
Lohnt sich, hier: http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/...bruar-2015
Sehr lehrreich, wie einfach es mittlerweile geht, ein Etikett um den Hals gehängt zu bekommen, mit dem man nicht das Geringste zu tun hat.

Nicht in diesem Ton? Wen meinst Du? Mich? Wenn ich mich hier irgendwo im Ton vergriffen haben sollte, dann bitte ich um konkrete Rückmeldung, damit ich mich gegebenenfalls korrigieren kann.

Einseitige Zuspitzung? Ich habe weiter oben schon geschrieben, dass ich mich lieber um den Unrat vor der eigenen Tür kümmere, weil ich den besser kenne und beurteilen kann. Das hat wenig mit Einseitigkeit, aber viel mit Kompetenz zu tun. Ich hoffe darauf, dass es vor anderen Türen ebensolche Menschen gibt, die mit nationalem Pathos und patriotischen Gesängen nicht so viel anfangen können.

Da tut doch der Faktencheck bei Monitor mal wieder richtig gut. Hier ist der Link: http://mediathek.daserste.de/Monitor/Und...tId=438224

@ doxo
Ich verstehe Dein Problem nicht so ganz. Es handelt sich offenbar um eine redaktionelle Hinzufügung. Da kann ich es zwar bedauern, dass diese Zufügung nicht gekennzeichnet und damit von den Quellenübersetzungen abgehoben ist, mehr aber auch nicht.
Und pass auf, dass Du nicht ganz schnell das Etikett des Anti-Amerikaners verpasst bekommst (siehe "Anstalt"). :biggrin:
#45
(05.02.2015, 23:38:52)Barbarundi schrieb: Die Wahrheit liegt wie immer wohl dazwischen.
Souzanaki, ich will mich nicht streiten, schon gar nicht mit Dir. Aber auf Pegida-Niveau sollten wir auch nicht verfallen und rundweg alles als gelogen und oberflächlich verdammen. Natürlich ist viel Polemik in den Berichten hierzulande - und sicher - oft wird viel zu sehr schwarz/weiß gemahlt. Und natürlich soll diese Regierung mehr Zeit bekommen, um zu tun was sie versprochen hat. Aber es tut mir leid - nicht in diesem Ton und auch nicht in der einseitigen Zuspitzung auf ein deutsches Feindbild. Damit werden die gleichen Ressentiments bedient, wie Du sie hier kritisierst.
Gute Nacht
Wenn zwei sich streiten, freuen sich vielleicht Dritte?Cool
Was ist so falsch an einem gepflegten Streit in der Sache, der oberhalb der Gürtellinie bleibt? Geführt von Zweien, die fachlich auch wissen sollten, wovon sie reden?Rolleyes

Wo zwischen liegt die Wahrheit? Es gibt in dieser Sache keine Wahrheit, sondern nur unterschiedliche Standpunkte, die mehr oder minder gut begründbar sind. Ich habe mich zumindest um Begründung bemüht.

Du aber kommst mit der Warnung vor Pegida-Niveau. Aua!! Vorgestern die "Anstalt" geguckt?
Lohnt sich, hier: http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/...bruar-2015
Sehr lehrreich, wie einfach es mittlerweile geht, ein Etikett um den Hals gehängt zu bekommen, mit dem man nicht das Geringste zu tun hat.

Nicht in diesem Ton? Wen meinst Du? Mich? Wenn ich mich hier irgendwo im Ton vergriffen haben sollte, dann bitte ich um konkrete Rückmeldung, damit ich mich gegebenenfalls korrigieren kann.

Einseitige Zuspitzung? Ich habe weiter oben schon geschrieben, dass ich mich lieber um den Unrat vor der eigenen Tür kümmere, weil ich den besser kenne und beurteilen kann. Das hat wenig mit Einseitigkeit, aber viel mit Kompetenz zu tun. Ich hoffe darauf, dass es vor anderen Türen ebensolche Menschen gibt, die mit nationalem Pathos und patriotischen Gesängen nicht so viel anfangen können.

Da tut doch der Faktencheck bei Monitor mal wieder richtig gut. Hier ist der Link: http://mediathek.daserste.de/Monitor/Und...tId=438224

@ doxo
Ich verstehe Dein Problem nicht so ganz. Es handelt sich offenbar um eine redaktionelle Hinzufügung. Da kann ich es zwar bedauern, dass diese Zufügung nicht gekennzeichnet und damit von den Quellenübersetzungen abgehoben ist, mehr aber auch nicht.
Und pass auf, dass Du nicht ganz schnell das Etikett des Anti-Amerikaners verpasst bekommst (siehe "Anstalt"). :biggrin:
#46
Das ist ein bisschen komplizierter, Doxo. Die griechischen Original-Artikel unterliegen dem Urheberrecht. Mit der Übersetzung aber entsteht ein eigenes Urheberrecht des Übersetzers an seiner Übersetzung. Die Quellen muss er allerdings angeben, und das tut der griechenland-blog. Wenn er einen redaktionellen Beitrag veröffentlicht, indem er die Quellen ergänzt, dann ist das seine redaktionelle Eigenverantwortung, und Dir hilft im Zweifelsfall nur der Blick in die Originalquellen, um zu unterscheiden, was Übersetzung und was Eigenbeitrag ist. So ist es zumindest nach deutschem Urheberecht. Mit dem griechischen kenne ich mich nicht aus. (Wie gesagt: Die eigene Tür!) Ich denke mal, Dein Problem liegt darin, dass wir alle daran gewöhnt sind, meist nur die Übersetzung zu finden. Da hilft nur genaues Hingucken.
#46
Das ist ein bisschen komplizierter, Doxo. Die griechischen Original-Artikel unterliegen dem Urheberrecht. Mit der Übersetzung aber entsteht ein eigenes Urheberrecht des Übersetzers an seiner Übersetzung. Die Quellen muss er allerdings angeben, und das tut der griechenland-blog. Wenn er einen redaktionellen Beitrag veröffentlicht, indem er die Quellen ergänzt, dann ist das seine redaktionelle Eigenverantwortung, und Dir hilft im Zweifelsfall nur der Blick in die Originalquellen, um zu unterscheiden, was Übersetzung und was Eigenbeitrag ist. So ist es zumindest nach deutschem Urheberecht. Mit dem griechischen kenne ich mich nicht aus. (Wie gesagt: Die eigene Tür!) Ich denke mal, Dein Problem liegt darin, dass wir alle daran gewöhnt sind, meist nur die Übersetzung zu finden. Da hilft nur genaues Hingucken.
#47
Schönes Video, da wird das ganze Drama offensichtlich.

http://www.flassbeck-economics.de/das-ho...er-aktion/

Überschüsse sind immer Defizite des anderen Handelspartners, also Schulden.
Überschuss ist immer Kapitalexport zum Schuldner. Diese angesprochenen 2 Billionen kommen nur zurück,
wenn der Schuldner einmal Überschüsse erwirtschaftet, oder Deutschland Defizite, was nicht zu erwarten ist.
Von diesen 2 Billionen sind schon ungefähr 400 Mrd. unwiderbringlich futsch. Das fällt unter die Aussage „wir wissen nicht, ob zurückgezahlt wird“.

Was versetzte Deutschland in die Lage, solch hohe Überschüsse zu bekommen innerhalb der EU?
Die Antwort: Wettbewerbsfähigkeit durch Lohndumping, schön zu sehen an der Entwickelung der
der vielzitierten Lohnstückkosten.
Da zeigt der Vergleich zwischen Frankreich und Deutschland in Bezugnahme auf das Inflationsziel der EZB,
woran sich die Produktivität orientieren sollte innerhalb des Euroraumes.

[Bild: l-k-d-fr2o3y.jpg]

Das zeigt, dass Frankreich sich vorbildlich an die Vorgaben gehalten hat, Deutschland diese Vorgaben aber gründlich missachtet hat. Erreicht hat Deutschland das durch die „Agenda“ und durch zu geringe Lohnsteigerungen. Deutschland hat unter seinen Verhältnissen gelebt.

[Bild: l-k-d-grolpm4.jpg]

Wenn man sich das für Deutschland und Griechenland anschaut sieht man, dass die Lohnstückkosten
Griechenlands deutlich oberhalb des Inflationsziels lag. Griechenland hat deutlich über seine Verhältnisse gelebt, ist jetzt aber dem Inflationsziel entsprechend, wegen der Lohnkürzungen.
Um die Lücke zu Deutschland zu schließen, also das Gleiche, was man unsinniger Weise von Frankreich erwartet, müsste Griechenland die Produktivität noch mal um ca. 20% über Lohnkürzungen verbessern. Das schwebt Schäuble vor.

Um die Produktivität an das vorgegebene Inflationsziel anzupassen, müsste Deutschland also seine Löhne erhöhen.
Dadurch wäre es nicht mehr so wettbewerbsfähig gegenüber den Eurostaaten und der Welt.
Die Eurostaaten hätten damit die Möglichkeit selber wettbewerbsfähig gegenüber Deutschland zu werden, ohne diese unsäglichen sozialen Katastrophen zu fabrizieren.
Deutschlands aggressive Exportpolitik wird letztendlich zur zum Scheitern der Eurozone führen.
Und in Deutschland ist kein Umdenken in Sicht, obwohl sie selbst international ziemlich isoliert mit ihrer Politik dastehen.

Die Leistungsbilanz der Welt ist ausgeglichen, also die Summe der Überschüsse und Defizite belaufen sich auf Null.
Gleiches gilt für den Euroraum. Die Überschüsse des Einen sind die Defizite (Schulden) des Anderen.
Wenn man der Ideologie Merkels, Schäubles und Gabriels folgt, das doch bitteschön jeder Überschüsse anstreben sollte, müsste irgendwann der Mars die Defizite übernehmen. Viel Erfolg!

Alles kein Thema in der Presse. Die Frage ist, aus Unwissen oder mit Vorsatz.
Bei Merkel, Schäuble und Gabriel: Ich tippe auf Unwissen (siehe den SPD-Abgeordneten Becker), deren Berater mit Vorsatz.

Und deswegen empfindet der Eine Spiegelartikel als Zumutung, der Andere nicht.
#47
Schönes Video, da wird das ganze Drama offensichtlich.

http://www.flassbeck-economics.de/das-ho...er-aktion/

Überschüsse sind immer Defizite des anderen Handelspartners, also Schulden.
Überschuss ist immer Kapitalexport zum Schuldner. Diese angesprochenen 2 Billionen kommen nur zurück,
wenn der Schuldner einmal Überschüsse erwirtschaftet, oder Deutschland Defizite, was nicht zu erwarten ist.
Von diesen 2 Billionen sind schon ungefähr 400 Mrd. unwiderbringlich futsch. Das fällt unter die Aussage „wir wissen nicht, ob zurückgezahlt wird“.

Was versetzte Deutschland in die Lage, solch hohe Überschüsse zu bekommen innerhalb der EU?
Die Antwort: Wettbewerbsfähigkeit durch Lohndumping, schön zu sehen an der Entwickelung der
der vielzitierten Lohnstückkosten.
Da zeigt der Vergleich zwischen Frankreich und Deutschland in Bezugnahme auf das Inflationsziel der EZB,
woran sich die Produktivität orientieren sollte innerhalb des Euroraumes.

[Bild: l-k-d-fr2o3y.jpg]

Das zeigt, dass Frankreich sich vorbildlich an die Vorgaben gehalten hat, Deutschland diese Vorgaben aber gründlich missachtet hat. Erreicht hat Deutschland das durch die „Agenda“ und durch zu geringe Lohnsteigerungen. Deutschland hat unter seinen Verhältnissen gelebt.

[Bild: l-k-d-grolpm4.jpg]

Wenn man sich das für Deutschland und Griechenland anschaut sieht man, dass die Lohnstückkosten
Griechenlands deutlich oberhalb des Inflationsziels lag. Griechenland hat deutlich über seine Verhältnisse gelebt, ist jetzt aber dem Inflationsziel entsprechend, wegen der Lohnkürzungen.
Um die Lücke zu Deutschland zu schließen, also das Gleiche, was man unsinniger Weise von Frankreich erwartet, müsste Griechenland die Produktivität noch mal um ca. 20% über Lohnkürzungen verbessern. Das schwebt Schäuble vor.

Um die Produktivität an das vorgegebene Inflationsziel anzupassen, müsste Deutschland also seine Löhne erhöhen.
Dadurch wäre es nicht mehr so wettbewerbsfähig gegenüber den Eurostaaten und der Welt.
Die Eurostaaten hätten damit die Möglichkeit selber wettbewerbsfähig gegenüber Deutschland zu werden, ohne diese unsäglichen sozialen Katastrophen zu fabrizieren.
Deutschlands aggressive Exportpolitik wird letztendlich zur zum Scheitern der Eurozone führen.
Und in Deutschland ist kein Umdenken in Sicht, obwohl sie selbst international ziemlich isoliert mit ihrer Politik dastehen.

Die Leistungsbilanz der Welt ist ausgeglichen, also die Summe der Überschüsse und Defizite belaufen sich auf Null.
Gleiches gilt für den Euroraum. Die Überschüsse des Einen sind die Defizite (Schulden) des Anderen.
Wenn man der Ideologie Merkels, Schäubles und Gabriels folgt, das doch bitteschön jeder Überschüsse anstreben sollte, müsste irgendwann der Mars die Defizite übernehmen. Viel Erfolg!

Alles kein Thema in der Presse. Die Frage ist, aus Unwissen oder mit Vorsatz.
Bei Merkel, Schäuble und Gabriel: Ich tippe auf Unwissen (siehe den SPD-Abgeordneten Becker), deren Berater mit Vorsatz.

Und deswegen empfindet der Eine Spiegelartikel als Zumutung, der Andere nicht.
#48
@ tripodes
Danke für den schönen Beitrag aus ökonomischer Sicht. Ich kenne diese Diskussion und frage mich schon länger, was hier eigentlich Vorsatz und was Unkenntnis ist. Beziehst Du aber die Medien ein, die sich breiter Aufmerksamkeit erfreuen, kommt unter dem Strich "Volksverdummung" (bescheuertes Wort, aber ich finde gerade kein anderes) heraus, und gegen die versuche ich mit meinen bescheidenen Mitteln anzuarbeiten (wie Du auch). Confusedmile:

@ doxo
Es geht doch genau um diese breite Aufmerksamkeit. Wenn ich zu jedem dümmlichen Artikel erst eine Gegenrecherche im Internet machen muss, werde ich sicher fündig, aber wem ist das denn zuzumuten, der nebenbei auch noch seinen Lebensunterhalt verdienen muss? Es ist Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten, das zu tun. Wenn sie das aber nicht mehr tun, dann versagt die vierte Macht im Staate, und das sollte uns ausgesprochen bedenklich stimmen.Confusedad:

Ich habe wirklich mehr als dreißig Anmerkungen zur Titelgeschichte des Spiegel. Dazu gehört das Beiseiteschieben dieser ökonomischen Debatte. In der Spiegel-Titelgeschichte findet sich auf S. 20 folgende Passage: "Er (gemeint ist Tsipras) gehört einer Bewegung an, die mittlerweile vom Süden Europas bis in die amerikanischen Universitäten reicht und für die als ausgemacht gilt, dass sich Europa auf einem Irrweg befindet: Sparen in der Rezession führe nicht zu Wachstum, sondern zu ewiger Stagnation."
Verschwiegen wird, dass eine zunehmende Zahl renommierter Ökonomen das so sieht (siehe z.B. hier: http://www.nachdenkseiten.de/?p=24910#more-24910) und dass dazu auch zwei Wirtschaftsnobelpreisträger wie Paul Krugman und Joseph Stiglitz gehören. Und was heißt hier Stagnation? Es geht um drohende Deflation und ihre Folgen, und darum, dass hier so ganz nebenbei ein Euroland niedergewalzt wird mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Eurozone.

Ich habe heute Nachmittag bei "Markt und Medien" im Deutschlandfunk ein interessantes Interview mit ihrem Brüsseler Korrespondenten über die Unterschiede in der deutschen und der ausländischen Presse gehört. Es ist Online noch nicht verfügbar, aber ich reiche es gerne nach.

Diese Perlen muss man leider suchen!

Eine weitere solche Perle habe ich noch. Der WDR hat zu nachtschlafender Zeit und in Programmzeitschriften noch nicht einmal angekündigt einen Dokumentarfilm des griechischen Filmemachers Yórgos Avgerópoulos gezeigt, der sich über vier Jahre hinweg mit den Folgen der "Rettungspolitik" in Griechenland beschäftigt. Sehr sehenswert und sicher ein sinnvoller Zeitvertreib an einem grauen Sonntagnachmittag. Hier: http://www1.wdr.de/fernsehen/film_serie/...ra106.html
#48
@ tripodes
Danke für den schönen Beitrag aus ökonomischer Sicht. Ich kenne diese Diskussion und frage mich schon länger, was hier eigentlich Vorsatz und was Unkenntnis ist. Beziehst Du aber die Medien ein, die sich breiter Aufmerksamkeit erfreuen, kommt unter dem Strich "Volksverdummung" (bescheuertes Wort, aber ich finde gerade kein anderes) heraus, und gegen die versuche ich mit meinen bescheidenen Mitteln anzuarbeiten (wie Du auch). Confusedmile:

@ doxo
Es geht doch genau um diese breite Aufmerksamkeit. Wenn ich zu jedem dümmlichen Artikel erst eine Gegenrecherche im Internet machen muss, werde ich sicher fündig, aber wem ist das denn zuzumuten, der nebenbei auch noch seinen Lebensunterhalt verdienen muss? Es ist Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten, das zu tun. Wenn sie das aber nicht mehr tun, dann versagt die vierte Macht im Staate, und das sollte uns ausgesprochen bedenklich stimmen.Confusedad:

Ich habe wirklich mehr als dreißig Anmerkungen zur Titelgeschichte des Spiegel. Dazu gehört das Beiseiteschieben dieser ökonomischen Debatte. In der Spiegel-Titelgeschichte findet sich auf S. 20 folgende Passage: "Er (gemeint ist Tsipras) gehört einer Bewegung an, die mittlerweile vom Süden Europas bis in die amerikanischen Universitäten reicht und für die als ausgemacht gilt, dass sich Europa auf einem Irrweg befindet: Sparen in der Rezession führe nicht zu Wachstum, sondern zu ewiger Stagnation."
Verschwiegen wird, dass eine zunehmende Zahl renommierter Ökonomen das so sieht (siehe z.B. hier: http://www.nachdenkseiten.de/?p=24910#more-24910) und dass dazu auch zwei Wirtschaftsnobelpreisträger wie Paul Krugman und Joseph Stiglitz gehören. Und was heißt hier Stagnation? Es geht um drohende Deflation und ihre Folgen, und darum, dass hier so ganz nebenbei ein Euroland niedergewalzt wird mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Eurozone.

Ich habe heute Nachmittag bei "Markt und Medien" im Deutschlandfunk ein interessantes Interview mit ihrem Brüsseler Korrespondenten über die Unterschiede in der deutschen und der ausländischen Presse gehört. Es ist Online noch nicht verfügbar, aber ich reiche es gerne nach.

Diese Perlen muss man leider suchen!

Eine weitere solche Perle habe ich noch. Der WDR hat zu nachtschlafender Zeit und in Programmzeitschriften noch nicht einmal angekündigt einen Dokumentarfilm des griechischen Filmemachers Yórgos Avgerópoulos gezeigt, der sich über vier Jahre hinweg mit den Folgen der "Rettungspolitik" in Griechenland beschäftigt. Sehr sehenswert und sicher ein sinnvoller Zeitvertreib an einem grauen Sonntagnachmittag. Hier: http://www1.wdr.de/fernsehen/film_serie/...ra106.html
#49
Da ist der Link zum DLF http://www.deutschlandfunk.de/griechenla..._id=311017
#49
Da ist der Link zum DLF http://www.deutschlandfunk.de/griechenla..._id=311017
#50
Hallo Souzanaki,

bei mir lässt sich das Video nicht starten - auch nicht, wenn ich direkt in die Mediathek gehe. Läuft es bei Dir?

Verregnete Grüße

Jürgen

"Der Kluge gibt so lange nach, bis er der Dumme ist."
Walter Kempowski
#50
Hallo Souzanaki,

bei mir lässt sich das Video nicht starten - auch nicht, wenn ich direkt in die Mediathek gehe. Läuft es bei Dir?

Verregnete Grüße

Jürgen

"Der Kluge gibt so lange nach, bis er der Dumme ist."
Walter Kempowski


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