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danke für eure arbeit :-) - olter - 02.07.2002

Hey zusammen,

vielen vielen Dank für diese Internet-Seite, dieses Forum, eure Arbeit die Ihr da hineinsteckt, etc.
Das alles macht mir unglaublich Mut, den Schritt endlich anzugehen. Endlich finnde ich mal konzentrierte Infos. Weltklasse!

"Überlege" seit 2 Jahren nach GR zu gehen, da meine Suesse in Athen (bei Athen in Koropi) lebt (die natürlich nie ihr heiliges HELLAS verlassen würde, u.a. da sie schon mal für 5 jahre in D gelebt hat und die nummer "in D ist alles besser" so bei ihr nicht zieht..<img src="icons/icon9.gif" alt=":-(" border=0 align=absmiddle> ....). Bisher halten mich aber mein excellent bezahlter Job und diverse Muffensausen davon ab.
Gerade die Bezahlung macht mir ein wenig Sorgen. Ich hätte ja echt keine problem für 600 Euro in ner Kneipe zu schuften: scheiss job, brauch man nichts gelernt zu haben (ausser ausdauer und ner masochistischen ader weil super-knueppelharter-job) = wenig geld (die "Ungelernten" kann man halt immer ausbeuten, so isses, das system)! Aber irgendwie sehe ich auch nicht, dass man bei guter ausbildung und guten jobs vorher in GR großartig geld verdienen kann (es sei denn schwiegerpapi/papi ist megawichtig). Wenn ich bei KPMG sehe, was die Consultants bezahlen wollen.... da ziehe ich noch nicht mal nen anzug für an! Wie gesagt.. nichts gegen wenig Geld für scheiss-jobs, aber wieso gibts auch wenig geld für gute (hohe qualifikation voraussetzende) jobs? Ich habe das Gefhül, in GR muss man immer erst ganz unten anfangen und sich jahrelang hocharbeiten. Auch als "studierter"...... seltsames System... Das verleiht mir noch ein wenig kopfschmerzen.
Vielleicht ist es auch nur die "Angst" die bequeme, etablierte Position hier aufzugeben und nochmal was neues zumachen. (oh gott, hört sich an als ob ich 100 wäre! bin 34!)

Egal - soll hier nur ein DANKE bzgl "ephxaristo" sein (tja - griechisch ist mein steckenpferd.... sollte ich wohl noch verbessern, bzw anfangen zu lernen, bevor ich gehe, gelle?).

Ich bekomme bei Euch viel Input und Mut und würde mich freuen, wenn ich Euch bei Fragen immer wieder kontaktieren kann bzw ich Leute kennenlerne, die in einer ähnlichen Situation sind.

Alles Gute aus Frankfurt, lasst es euch gutgehen und macht weiterso...
Olaf




danke für eure arbeit :-) - Carmen - 02.07.2002

Danke fuer Deine Komplimente Wink

Zu Deiner Gehaltsanmerkung: Ja, man verdient hier so pi mal Daumen hoechstens die Haelfte dessen, was man aus D gewohnt ist, eher weniger. Dafuer arbeitet man mehr Stunden Wink

Dass man ganz unten anfangen muss, hast Du auch richtig erkannt: das leidige Thema "meson", Mittel, Kontakte, wenn man die nicht hat, wird's schwierig. Weshalb ja Athener auch haeufig lieber 2 Stunden Fahrtzeit zum Job in Kauf nehmen, als zu wechseln. Weil man dann eben ganz von vorn anfangen muesste.

Als Unternehmensberater hast Du jedoch - meine ich intuitiv - recht gute Moeglichkeiten, Dich selbstaendig zu machen. Bei Deinem CV Wink Ein Hochschulabschluss hilft dabei ungemein, von Anfang an eine gute Reputation aufzubauen.

Es sei Dir dringend empfohlen, fuer gut 1 Jahr Ruecklagen zu haben, besser fuer laenger, dann hast Du Zeit, die Sprache intensiv zu lernen (ich empfehle ja nach wie vor gern die Intensivkurse an der Uni Athen oder aber *guten* Privatunterricht) und auch, Dich erstmal umzuschauen, wie der Hase so laeuft.

Dazu brauchst Du ein Jahr, da soll man sich nichts vormachen.

Wo willst Du hin? Oder hab ich das ueberlesen? In Athen stehen Deine Chancen, Dir etwas aufzubauen sicherlich recht gut. Auf dem Land oder den Inseln wird es etwas schwieriger, aber wenn Du Dich erstmal mit den lokalen Empfindlichkeiten udn Merkwuerdigkeiten vertraut gemacht hast, ist Unternehmensberatung sicherlich nicht der ganz falsche Beruf Wink

Und....kuemmere Dich rechtzeitig um die die Formalien, vor allem so Dinge wie die Anerkennung deines Hochschuldiplomens etc.

Liebe Gruesse aus Athen
Carmen, die jetzt erstmal die erntefrische Wassermlone anschneidet




danke für eure arbeit :-) - olter - 02.07.2002

Hi Carmen,

ich denke, ich werde erstmal nach Koropi gehen (falls ich es denn nächstes jahr dann machen werde...). Später dann näher nach Athen..... Agia Paraskevi???? Oder mittenrein? Keine Ahnung...... letztes Jahr Sylvester in einer ganz netten Ecke gewesen, aber ich weiss nicht mehr wie das hiess (von Glyfada noch nen paar Meter Richtung Athen und dann irgendwo auf der rechten Seite). Nach siebenhundertachtundvierzigtausend Kreisverkehren und genausovielen Telefonaten mit dem Gastgeber bin ich damals angekommen... Egal - schee wars Wink

Du wohnst doch (auch) in Athen, oder hab ich da im Forum was missverstanden? Falls ja kannst du mir ja mal nen Tip geben, wo es ganz passabel ist.

Tja - das mit dem Jahr (welches man braucht) habe ich mir auch so gedacht bzw will ich mir geben. Und selbständig ist auch eine Option, die ich mir "notiert" habe. Noch gebe ich allerdings den Wettbewerb gegen perfekt griechisch sprechenden Deutsch/Griechen der zweiten Generation mit excellenter Ausbildung nicht auf... Wink. Vielleicht klappt es ja doch mit einer deutschen Firma nach GR zu gehen.

Mit den Rücklagen versuche ich jetzt schon mal anzufangen... Ich gebe mir noch ein Jahr Zeit zum Sparen.... und wenn ich zu beginn erstmal bei den "Schwiegereltern" wohne, kann man die ersten Wochen schon mal mit weniger Kohle auskommen ..... was die griechischen Kinder können, kann ich schon lange, hah....Wink Ausserdem kann man für drei Monate die Arbeitslosenzahlungen im Ausland beziehen.... dann evtl noch Übergangsgeld für die Selbstständigmachung...... a bissel was geht allaweil, gelle Wink

Nun denn, danke für deine Tips, werde im kommenden Urlaub schon mal die Übersetzungsdinge angehen... (guuuuter Tip, guuuuter Tip!!!!!!)

Kalispära, kali nichta und onira glyka aus dem kalten, regnerischen Frankfurt.... und das mit der Wassermelone war wirklich nicht fair!!!! Heul! Werde mir gleich eine deutsch/hollandische "Tomate" schneiden und auf einem (ich hoffe, damit kann ich dich neidisch machen) leckerem Vollkornbrot (frisch!) mit lecker Käse zu mir nehmen Wink Wink

Alles Gute,
Olaf




danke für eure arbeit :-) - Carmen - 02.07.2002

Das Schwarzbrot war der Killer *zunge rausstreck*

Obwohl, etwas altbacken kriegen wir hier auch (bei Beneti und abgepackt im Supermarkt), dunkles Sauerteigbrot ist das, was mir hier voellig abgeht...

Ich wohne in Marousi, hab aber die ersten 2,5 Jahre in Agia Paraskevi verbracht, huebsch gruen und wenn man eine gute Ecke erwischt, auch ruhig, aber toetlich langweilig. Es gibt nicht mal ein Kino dort! Was es dort in Massen gibt, sind diese geklonten Bars und Sandwich-Places, wo selbst die Gaeste alle gleich aussehen: Durchschnittsalter 18,5. Man muss fuer alles in die Stadt runter, das fand ich schon sehr anstrengend.

In Zukunft soll es aber *irgendwann mal* einen Metrozugang geben, das waere ja schon mal was...

Tja, wo hinziehen? Wenn ihr keine Kinder habt, dann ist die Strandseite sicherlich angenehmer zum Wohnen, zumal man in Glyfada, Boula etc. ja tatsaechlich alles findet Wink

Geh erstmal nach Koropi und schau Dir Athen dann in aller Ruhe an, mit der Zeit wirst Du schon herausfinden, wo Du leben moechtest Wink

Der Wettbewerb der 2.Generation-Greeks, ist der wirklich so gross? Eigentlich sind die die ersten, die die Koffer wieder packen, halten das alles offensichtlich noch schlechter aus als wir Wink Schau einfach, der beste Tip, den ich Dir geben kann, ist:

Nicht drueber reden, einfach MACHEN Wink

Und in der Zwischenzeit koenntest Du Dir ja dieses beruehmte Buch von der Deutsch-Griechischen Handelskammer besorgen, in dem alle in GR ansaessigen deutschen Firmen gelistet sind. Und eine aehnliche Liste von der britisch-griechischen HK vielleicht. Und die Amis, die Australier...ach, es gibt so viele Moeglichkeiten Wink Die dt-gr Handelskammer bietet uebrigens auch persoenliche Beratungsgespraeche an, vielleicht nutzt Du diese Moeglichkeit?

Dann solltest Du natuerlich unbedingt die Infos der Dt. Botschaft in Athen anschauen, ruf dort einfach an, man schickt Dir dann alles per Post zu, auch Listen, wo man sich um Arbeit bemuehen kann, frag nur Wink Nur, dort werden die Gehaelter dann immer deutlich unter dem sein, wofuer Du den Anzug anziehen wuerdest Wink

Liebe Gruesse
Carmen




danke für eure arbeit :-) - Tobi - 03.07.2002

Also, vorweg: Zu Athen kann ich wenig sagen, das ist Carmens Baustelle Wink (und das z.Zt. in *jeder* Hinsicht..)

Grundsätzlich aber ist es in GR, so sagten mir zumindest übereinstimmend alle, die ich gefragt habe, so, dass angestellt nur gearbeitet wird, bis man ein kleines Startkapital zusamenhat, und dann macht man sich gerne selbständig. Deshalb u.a. gibt es in GR so wahnsinnig viele Klein- und Kleinstbetriebe, eben weil sich dieses Lohnniveau auf Dauer niemand antut.
Nur - in der ersten Zeit müsstest Du da wohl durch, und trotzdem deinen Anzug anziehen(obwohl das in GR dankenswerterweise nicht ganz so wichtig ist wie in D, es ist ja auch oft zu warm...).

Ich denke, mit einigermassen brauchbaren Sprachkenntnissen kannst Du im Bereich Consulting durchaus auch selbständig was anfangen, vor allem in Bereichen, in denen es um geschäfte mit Ausländern (tourismus, Export) geht, denn da glaubt man Dir die Kompetenz... Wink

Aber, wie Carmen schon sagte, erstmal beraten lassen, dann Job suchen und einfach mal ins kalte Wasser...




danke für eure arbeit :-) - olter - 04.07.2002

Hi Tobi,

jaja - die Griechen haben die höchste selbstständigkeitsquote in ganz Europa! Bringt sie trotzdem nicht allzuweit vorwärts, solange die tiefgreifende Einstellung sich nicht ändert (Bestechung, Beziehung, Zahlungsmoral, Zeilvereinbarungen, gerade Zeitmäßig).
Warum bist du den aus D weg? Oder warum wollen die anderen hier aus D weg? Bei vielen hört man ja die unzufriedenheit mit der deutschen Mentalität heraus.... über die Vorteile der deutschen Mentalität macht man sich halt weniger Gedanken......

wurscht - darauf wollte ich garnicht hinaus.... ich meinte halt eher, dass sich die grundeinstellung in deutschland kaum ändert. Betonung auf GRUND! Was sich radikal ändert, ist die Einstellung zur Familie, der dörfliche Charakter der nahe an Großstädten gelegenen Dörfern, die zu Schlafstätten verkommen, etc.

Da denke ich steht GR der größte Wandel bevor: Bruch der Familienstrukturen, Fokussierung auf Geld und eigene Karriere, eigenen Fun, als Blick für Generationen. Diesbezüglich leben die Griechen noch (aus deutscher Sicht) in einer Welt von vor ca. 20-30 Jahren.

Nunja - klingt alles so depri gerade....schwachsinn!

Danke für die aufmunternden Worte, GR im Fokus werde ich weiterschaffen und mir so hoffentlich das Polster ansparen, dass ich für GR benötige Wink

Grüße aus dem kalten FFM (bereitet mich vielleicht auf das kalte Wasser vor?)
Olaf

P.S. was treibst du eigentlich auf Samos? Irgendwas mit Drucken, Stoffen etc..., detaillierte Computerkenntnisse hast du auch (mit Fenster abschleifen nicht so... Wink )...